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Liste der Stolpersteine in Torgau

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Die Liste der Stolpersteine in Torgau enthält Stolpersteine, die an das Schicksal der Menschen dieser Stadt erinnern, die während der Zeit des Nationalsozialismus vom NS-Regime ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die ersten elf Stolpersteine wurden vom Künstler Gunter Demnig am 27. Februar 2020 verlegt.[1]

Stolpersteine in Torgau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Elf Stolpersteine wurden an vier Adressen am Donnerstag, dem 27. Februar 2020, in Torgau verlegt.[2][3] Angeregt wurde das Gedenkprojekt von Elvira Dreßen, die während eines Besuches in Yad Vashem in Jerusalem auf das Schicksal des Ehepaars Isaacsohn aus Torgau aufmerksam geworden war. Weitere Nachforschungen wurden vom Dokumentations- und Informationszentrum Torgau und der Stadt Torgau übernommen.

Verlegte Stolpersteine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bild Inschrift Standort Verlege-datum Anmerkungen
Gertrud Isaacsohn Hier wohnte
Gertrud
Isaacsohn

Geb. Rosenthal
Jg. 1882
Deportiert 1942
Riga
Ermordet
Karl-Marx-Platz 2
51,558017° N, 12,994694° O
27. Februar 2020 Das Ehepaar verlor ihr Textilkaufhaus Rosenthal in der Bäckerstraße nach der Reichspogromnacht von November 1938. Es war ihnen nicht gelungen zu emigrieren.[4]
Max Isaacsohn Hier wohnte
Max
Isaacsohn

Jg. 1883
Deportiert 1942
Riga
Ermordet
Kurt Behmack Hier wohnte
Dr. Kurt Behmack
Jg. 1887
Berufsverbot 1938
Flucht 1939
Paraguay
Karl-Marx-Platz 6
51,557412° N, 12,995663° O
27. Februar 2020 Die Praxis von Dr. Behmack wurde in der Reichspogromnacht besucht und seine Patientenkartei beschlagnahmt.[4]
Selmar Ahlfeld Hier wohnte
Selmar Ahlfeld
Jg. 1869
Gedemütigt/Entrechtet
Tot 2.8.1937
August-Bebel-Straße 15
51,558343° N, 12,99372° O
27. Februar 2020 Das Kaufhaus Ahlfeld wurde in der Reichspogromnacht verwüstet.[4]
Luise Ahlfeld Hier wohnte
Luise Ahlfeld
Jg. 1902
Flucht 1939
England
1940 USA
Gertrud Ahlfeld Hier wohnte
Gertrud Ahlfeld
Geb. Hesse
Jg. 1879
Flucht 1939
England
1940 USA
Max Kukurutz Hier wohnte
Max
Kukurutz

Jg. 1891
’Schutzhaft’ 1938
Buchenwald
Berufsverbot 1938
Flucht 1938
USA
Breite Straße 4
(damals Hermann-Göring-Straße)
51,558128° N, 13,000321° O
27. Februar 2020 In diesem Haus hatte Max Kukurutz sein Zahnarztpraxis. Er verbrachte sieben Wochen im Konzentrationslager Buchenwald, bevor er in die USA emigrieren konnte. Seine Familie konnte ihm erst nach Ende des Krieges dahin folgen.[4]
Wolfgang Kukurutz Hier wohnte
Wolfgang Kukurutz
Jg. 1926
Unfreiwillig verzogen
1939 Leipzig
Verhaftet
Zwangsarbeit Osterode
Überlebt
Doris Kukurutz Hier wohnte
Doris Kukurutz
Geb. Stolzenhein
Jg. 1892
Unfreiwillig verzogen
1939 Leipzig
Mit Hilfe
überlebt
Hans-Jochen Kukurutz Hier wohnte
Hans-Jochen
Kukurutz

Jg. 1930
Unfreiwillig verzogen
1939 Leipzig
Schulverbot 1943
Mit Hilfe
überlebt
Eva Kukurutz Hier wohnte
Eva Kukurutz
Jg. 1922
Unfreiwillig verzogen
1939 Leipzig
Mit Hilfe
überlebt

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stolpersteine in Torgau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Chronik. In: Stolpersteine. Abgerufen am 2. April 2020.
  2. Elisabeth Kohlhaas: Stolpersteine in Torgau verlegt. Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Torgau, 27. Februar 2020, abgerufen am 2. April 2020.
  3. Erste Stolpersteine in Torgau. In: ‘‘Torgauer Stadtzeitung‘‘. 22. Februar 2020, abgerufen am 2. April 2020.
  4. a b c d Pogrom und Bildung (2): Was war wo? Ein Stadtrundgang durch Torgau 1933–1945. In: BruchStücke: Die Novemberpogrome in Sachsen 1938 – ein Forschungsprojekt. 8. Juli 2018, abgerufen am 2. April 2020.