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Liste der Stolpersteine in Borna

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Die Liste der Stolpersteine in Borna enthält sämtliche Stolpersteine, die im Rahmen des gleichnamigen Kunst-Projektes von Gunter Demnig in Borna im Landkreis Leipzig verlegt wurden.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die bisher einzigen Stolpersteine in Borna wurden vor dem ehemaligen Kaufhaus Britania in der Roßmarktschen Straße 32 verlegt, das auch das Wohnhaus der Familie Rose war. Die Familie hatte in Borna über 10 Familienmitglieder. Das Kaufhaus war primäres Ziel der Reichspogromnacht in Borna.

Die Verlegung wurde vom Bon Courage e. V. aus Borna veranlasst.[1] In der Nacht vom 3. zum 4. März 2010 wurden die Stolpersteine mit Farbe beschmiert.[2] Seit Jahren werden regelmäßig am 9. November Mahnwachen abgehalten und die Stolpersteine geputzt.[3]

Liste der Stolpersteine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bild Verlegeort Verlegedatum Inschrift Kurzvita/Anmerkungen
Roßmarktsche Straße 32
04552 Borna
Lage
20. Aug. 2009[4] Hier wohnte
Calet Karl Rose
Jg. 1888
verhaftet 1938
Sachsenhausen
deportiert 1942
ermordet in
Riga
Calet „Karl“ Rose (* 11. März 1888 in Krakau, † in Riga[5]), Kaufmann, seit 1914 Inhaber des Kaufhaus Britania, ab 12. September 1938 kurzzeitig im KZ Sachsenhausen, wohnte wenige Wochen mit seiner Familie im „Judenhaus“ Funkenburgstraße 16 im Leipziger Waldstraßenviertel, im Dezember 1938 erneut verhaftet, Schicksal nach 1943 ungeklärt[6]
Hier wohnte
Manfred Rose
Jg. 1928
deportiert 1942
Riga
ermordet 20.11.1942
Manfred Rose (* 18. März 1928 in Borna, † 20.[5] November 1942 im Ghetto Riga), am 21. Januar 1942 nach Riga deportiert[7]
Hier wohnte
Berta Rose
geb. Stieglitz
Jg. 1892
deportiert 1942
Riga
ermordet 2.3.1945
Stutthof
Beila/Bella Bertha/Berta Rose, geb. Stieglitz (* 18. April 1892 in Krakau, † 2. März 1945 im KZ Stutthof), Ehefrau von Karl Rose, am 21. Januar 1942 ins Ghetto Riga und am 4. August 1944 ins KZ Stutthof deportiert[8]
Hier wohnte
Norbert Rose
Jg. 1924
deportiert 1943
ermordet in
Auschwitz
Norbert Rose (* 8. Januar 1924 in Borna), Sohn von Bella und Karl Rose, nach der Schule Schlosserlehre in Berlin-Reinickendorf[9], am 3. Februar 1943 ins KZ Auschwitz deportiert[10]
Hier wohnte
Heinz Erich Rose
Jg. 1931
deportiert 1942
Riga
Stutthof
? ? ?
Heinz Erich Rose (* 15. Juni 1931 in Borna, † im KZ Stutthof), am 21. Januar 1942 ins Ghetto Riga und am 25. Juli 1944 ins KZ Stutthof deportiert[11]
Hier wohnte
Susan Rose
Jg. 1925
deportiert 1942
Riga
Stutthof
Bergen-Belsen
überlebt
Ruth Susan Rose (* 14. August 1925 in Borna), Tochter von Bella und Karl Rose, erlebte die Reichspogromnacht im Kaufhaus und sagte später im Gerichtsprozess dazu aus, suchte nach dem Krieg erfolglos ihren Bruder Norbert und ihren Vater u. a. mit Unterstützung des Bornaer Bürgermeisters Erich Ulbricht, besuchte Borna 1947, emigrierte Anfang der 1950er in die USA[12]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Stolpersteine in Borna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gedenkstätten Borna. In: kath-kirche-borna.de. Katholische Kirche Borna, abgerufen am 22. Dezember 2020.
  2. Borna: Stolpersteine mit Farbe beschmiert. In: chronikle.org. Chronik.LE, abgerufen am 22. Dezember 2020.
  3. „ie“: Mahnwache „Stolpersteine putzen“ in Borna. In: LVZ.de. 9. November 2017, abgerufen am 22. Dezember 2020.
  4. Gunter Demnig: Chronik. In: stolpersteine.eu. Abgerufen am 22. Dezember 2020.
  5. a b laut Inschrift des Stolpersteins
  6. Thomas Bergner: Rose, Calet „Karl“. In: geschichteborna.de. Abgerufen am 22. Dezember 2020.
  7. Rose, Manfred. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 22. Dezember 2020.
  8. Rose, Beila Bella Bertha Berta. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 22. Dezember 2020.
  9. Thomas Bergner: Rose, Norbert. Abgerufen am 22. Dezember 2020.
  10. Rose, Norbert. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 22. Dezember 2020.
  11. Rose, Heinz Erich. In: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden. Bundesarchiv; abgerufen am 22. Dezember 2020.
  12. Thomas Bergner: Rose, Ruth Susan. In: geschichteborna.de. Abgerufen am 22. Dezember 2020.