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Dan Rapoport

Dan Rapoport (russisch Даниил Рапопорт; 1970 in Riga, Lettische SSR – 14. August 2022 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Geschäftsmann und Investor, der aus der Sowjetunion stammte. Er stand Wladimir Putin kritisch gegenüber und starb auf mysteriöse Art durch einen Fenstersturz.

Leben

Herkunft, Laufbahn

Dan Rapoport entstammt einer jüdischen Familie. 1980 erhielt seine Familie politisches Asyl in den Vereinigten Staaten, wanderte aus und ließ sich in Houston, Texas, nieder. Er schloss sein Studium 1991 an der University of Houston ab, 2015 erwarb er einen MBA an der Middlesex University in London. In den frühen 1990er Jahren kehrte Rapoport nach Russland zurück und arbeitete zuerst als Finanzanalyst für Phibro Energy. In der Folge widmete er sich den Bereichen Unternehmensfinanzierung, Brokerage und Investmentbanking. Er hatte leitende Positionen bei russischen Finanzinstituten inne und führte zahlreiche grenzüberschreitende Transaktionen durch. 1995 trat Rapoport der CentreInvest Group bei, 1999 wurde er Geschäftsführer von CentreInvest Securities in New York. Ab 2003 war er CEO und Leiter des Moskauer Büros von CentreInvest Securities.

2007 eröffnete er zusammen mit seinem Partner Sergei Tkachenko im Zentrum von Moskau einen Nachtclub namens Soho Rooms, der zum Treffpunkt der Moskauer Elite wurde. Im Juni 2012 kehrte Rapoport in die USA zurück, mutmaßlich aufgrund seiner Nähe zu Alexei Nawalny, einem Aktivisten gegen die Korruption und Wladimir Putins lautstärkstem Kritiker. Auf seiner Facebook-Seite vermerkte er am 13. Juni 2012: „Es ist traurig, Russland zu verlassen, aber für nachdenkliche Menschen ist das Leben hier unerträglich und ekelhaft geworden.“

2018 berichtete das investigative Recherchenetzwerk Bellingcat, dass Rapoport der Schöpfer einer fiktiven Figur namens David Jewberg gewesen sei, die in den ukrainischen Medien häufig als leitender Pentagon-Analyst zitiert wird.

Familiäres

Er war in erster Ehe mit Irina, einem Model, verheiratet. Das Paar hatte zwei Kinder. Im Oktober 2016 erfolgte die Scheidung. Dan Rapaport ging nach Kiew, wo er seine zweite Frau Aljona, eine Virologin, kennen lernte. Das Paar lebte dort bis zum russischen Überfall im Februar 2022. Die beiden hatten eine Tochter.

Irina Rapoport wurde nach der Scheidung alleinige Eigentümerin eines Anwesens in Washington, D.C., welches sie zuvor gemeinsam mit Dan besessen hatte. Das Herrenhaus am Tracy Place im Stadtteil Kalorama wurde am 4. Januar 2017 an ein erst wenige Wochen zuvor gegründetes Unternehmen verkauft, welches dem chilenischen Milliardär und Bergbaumagnaten Andrónico Luksic Craig zugeschrieben wird. Die Villa wurde in der Folge von Jared Kushner und Ivanka Trump angemietet.

Stellungnahmen zu Putin und zur Schlagkraft seines Militärs

Rapoport galt als Putin-Kritiker und machte sich über den Zustand von dessen Militär lustig. Nach dem gescheiterten Überfall auf Kiew konstatierte er in einem Podcast, die Rote Armee werde „jeden Tag schwächer“. Er bezweifelte, dass irgendein Objekt Russlands überhaupt zum Fliegen imstande sei.

Auf seinem Facebook-Profil war folgender Text zu lesen: „Ich bin kein Ukrainer. Aber ich stehe auf Eurer Seite.“

Fenstersturz

Er starb durch einen Fenstersturz aus dem Hochhaus 2400 M Street NW in Washington, D.C., so wie fünf Jahre zuvor sein Geschäftspartner Sergei Tkatschenko in Moskau. Er soll 2600 US-$ Bargeld, ein kaputtes Handy und einen Schlüsselbund bei sich gehabt haben. Seine Witwe und sein Umfeld bezweifelten einen Suizid und glauben an ein Attentat. Wenige Tage vor seinem Tod hatte er begeistert über den „Neubeginn seines Lebens“ mit Frau und Tochter gesprochen. Sein Hund wurde mit einem Abschiedsbrief und Geld am Halsband in einem Park gefunden.

Einzelnachweise

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