Rembert von Münchhausen

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Rembert Freiherr von Münchhausen (* 4. Dezember 1884 in Herrengosserstedt, Landkreis Eckartsberga; † 14. Juli 1947[1] im Speziallager Nr. 2 Buchenwald, Stadt Weimar) war ein deutscher Verwaltungsbeamter und Rittergutsbesitzer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Vitzenburg um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Seine Eltern waren der preußische Oberleutnant Gerlach Heino von Münchhausen (* 11. Oktober 1835; † 14. November 1901) und dessen Ehefrau die Gräfin Marie von der Schulenburg (* 5. August 1844).[2] Der Kommunalpolitiker Friedemann von Münchhausen war sein Bruder.

Rembert von Münchhausen studierte Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen. 1905 wurde er Mitglied des Corps Saxonia Göttingen.[3] Nach Abschluss des Studiums und dem Regierungs-Referendariat in Merseburg[3] bestand er 1912 das Assessor-Examen und trat in den preußischen Staatsdienst ein.

Als Leutnant der Reserve im 2. Garde-Regiment nahm er an den ersten Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs teil, wurde in der Schlacht bei St. Quentin Ende August 1914 schwer verwundet und im Februar 1915 als dienstunfähig entlassen. Später wurde er bei der Verwaltung Ober Ost als Kreishauptmann und bis Juni 1919 in der Organisation des Grenzschutzes eingesetzt.

1919 wurde von Münchhausen Regierungsrat beim Oberpräsidium der Provinz Brandenburg und anschließend Referent im Preußischen Ministerium des Inneren. 1920 wurde er zum Landrat des Kreises Stolzenau ernannt. Im Juni 1923 nahm er seinen Abschied aus dem Staatsdienst.[4] Er pachtete die Rittergüter Klein Eichstedt und Oberschmern im Kreis Querfurt. 1930 wurde er Herr auf Schloss Vitzenburg, als seine Frau Auguste Marie Anna geb. Gräfin von der Schulenburg Alleinerbin des Fideikommisses Vitzenburg geworden war.

Nachdem Vitzenburg Bestandteil der Sowjetischen Besatzungszone geworden war, wurde er von den sowjetischen Truppen verhaftet und im Speziallager Nr. 2 Buchenwald inhaftiert, wo er am 14. Juli 1947 verstarb. Der über 2700 Hektar große Familienbesitz wurde enteignet. Seine Witwe ging nach Westdeutschland, wo ihr Sohn Heyno infolge Adoption durch seinen Onkel Hans Georg von Münchhausen einige Jahre später Erbe des Schlosses Apelern wurde.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 541. † Freiherr von Münchhausen, Rembert. In: Hasso von Etzdorf, Wolfgang von der Groeben, Erik von Knorre: Verzeichnis der Mitglieder des Corps Saxonia zu Göttingen sowie der Landsmannschaft Saxonia (1840–1844) nach dem Stande vom 13. Februar 1972, S. 99.
  • Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, Gotha 1904, S. 504

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Totenbuch Speziallager Buchenwald 1945–1950, Weimar-Buchenwald 2003, Seite 96
  2. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der gräflichen Häuser, 1916, S.87
  3. a b Kösener Korpslisten 1910, 85, 563
  4. Landkreis Nienburg a./Weser Verwaltungsgeschichte und Landräte auf der Website territorial.de (Rolf Jehke)