Montreux Jazz Festival 1971

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Das Montreux Jazz Festival 1971 war das fünfte Montreux Jazz Festival. Es fand von Sonntag, 2. Mai, bis Donnerstag, 24. Juni 1971, statt. Als Mitschnitte der Auftritte wurden zahlreiche Live-Alben veröffentlicht.

Geschichtliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die elf Hauptkonzerte fanden zwischen dem 12. und dem 20. Juni statt.[Anmerkung 1] Wiederum unterstützte die Europäische Rundfunkunion das Festival und schickte Bands aus den teilnehmenden Ländern. Den Bandwettbewerb gewann das finnische Tuohi-Quartett, das Matti Konttinen von Yleisradio eigens für Montreux zusammengestellt hatte.[Anmerkung 2]

Zudem nutzten einige Labels wie Polydor, Atlantic Records und Flying Dutchman Records das Festival als Plattform und präsentierten amerikanische Musiker, die bei ihnen unter Vertrag standen, bei speziellen Label-Nächten. Daneben gab es noch einen Big-Band-Wettbewerb; an diesem waren elf amerikanische High-School-Big-Bands beteiligt. Es nahmen rund 300 Personen als Musiker teil, und 66 Personen liessen sich als Journalisten registrieren. Die Aufzeichnung übernahm das Schweizer Fernsehen zusammen mit anderen Fernsehgesellschaften; als Toningenieur zeichnete Stefan Sulke verantwortlich.

Es war das letzte Festival, das im alten Kursaal von Montreux abgehalten werden konnte, da dieser am 4. Dezember 1971 während eines Konzerts von Frank Zappa abbrannte. (Dieser Brand wurde musikalisch mit Smoke on the Water von Deep Purple verarbeitet.)

Gruppen (alphabetisch)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Aretha Franklin: Montreux 1971 (Raubpressung)
  • Umeå Big Band & Slide Hampton In Montreux (Gazell 1971)
  • The Chris Hinze Combination Live At Montreux (CBS 1971)
  • Sadao Watanabe At Montreux Jazz Festival (CBS 1971)
  • Ahmad Jamal Freeflight (Impulse 1971), Outertimeinnerspace (Impulse 1972)
  • Gato Barbieri: El Pampero – Live in Montreux 1971 (Flying Dutchman 1972)
  • Oliver Nelson: Swiss Suite (Flying Dutchman 1972)
  • Larry Coryell: Fairyland (Flying Dutchman 1972)
  • Eddie «Cleanhead» Vinson Featuring Larry Coryell You Can’t Make Love Alone (Flying Dutchman 1972)
  • King Curtis & Champion Jack Dupree: Blues at Montreux (Atlantic 1971)
  • Mongo Santamaria: Mongo at Montreux (Atlantic 1971)[1]
  • Roy Ayers Ubiquity: Live at the Montreux Jazz Festival (Polydor 1972)
  • The JPJ Quartet: Montreux '71 (Master Jazz Recordings 1971)
  • Placebo: Live 1971 (We Release Jazz 2019)
  • Hampton Hawes Trio: At Montreux (Jas 1976 bzw. Fresh Sound Records 1990)

Plakat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Plakat wurde von Bruno Gaeng, Creative Director einer ortsansässigen Werbeagentur, in Schwarz-Weiss gestaltet. Es war sein erstes Plakat für das Jazz Festival. In der oberen Hälfte ist ein Vogel dargestellt: die Friedenstaube hat ein Saxophon als Schwanz und ist zugleich auch Trojanisches Pferd und aufgespiesene Trophäe. Wie Federn schauen fünf Fahnen (USA, Schweiz, Grossbritannien, Finnland, Frankreich, Deutschland) aus dem Saxophon. Auf dem Flügel ist dargestellt, was sich im Inneren des Pferdes befindet: die Köpfe der Musiker Frank Zappa und Freddy Below, vier Hände, ein weiteres Saxophon, eine Gitarre und ein Stern. Das Plakat hat Kosmopolitismus und Völkerfreundschaft zum Thema.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Claude Nobs, Perry Richardson: Live from Montreux. «unbeveevable». 40 years of music from the Montreux Jazz Festival. Band 4. A Publishing Company, London/Genf/New York 2007, Timeline, S. 1537.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Festival 1971. In: Concerts database. Montreux Jazz Archive, abgerufen am 27. November 2022.
  2. Jukka Lindfors: Tuohi-kvartetti: Seagull. In: Yle. 18. März 2008, abgerufen am 14. Dezember 2022 (finnisch).
  3. Gemäss Datenbank vom Montreux Jazz Projekt Stand 27. November 2022 trat die Gruppe Juhani Aaltonen Quartet nicht auf, dafür ist die finnische Gruppe Tuohi Quartet aufgetreten, das ist dieselbe Rhythmusgruppe um den Saxophonisten Seppo Paakkunainen. Diese wiederum fehlt im Buch Live from Montreux «unbeveevable»
  4. In Quellen mit unterschiedlichen Schreibweisen aufgeführt.
  5. Gemäss Datenbank vom Montreux Jazz digital project ist anstelle des Juhani Aaltonen Quartet die finnische Gruppe Tuohi Quartet aufgetreten. Die Gruppe um Seppo Paakkunainen hat den Bandpreis des Festivals erhalten.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Evtl. ist mit „Tell It“ ein weiterer Titel von diesem Konzert auf Various Artists, Atlantic Jazz Stars at the Montreux International Jazz Festival (Atlantic 1971)
  2. Bruno Gaeng. In: Montreux Jazz Shop. Abgerufen am 6. Januar 2023 (französisch).