Michael-Althen-Preis

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Michael-Althen-Preis für Kritik ist eine seit 2012 jährlich von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) zu Ehren des dort bis zu seinem Tod im Jahr 2011 angestellten Redakteurs und Filmkritikers Michael Althen ausgeschriebene Auszeichnung, mit der eine Form der Kritik gewürdigt werden soll, „in der analytische Schärfe und Emotion einander bedingen und ergänzen“. Der Preis war zunächst mit 10.000 Euro dotiert,[1] seit 2015 beträgt das Preisgeld 5000 Euro.[2]

Nach den offiziellen Richtlinien kann sich jeder für den Preis bewerben, der zwischen dem 15. August des laufenden und dem 15. August des vorherigen Jahres eine Kritik veröffentlicht hat. Die Einreichung deutschsprachiger Texte wird dabei bevorzugt. Die Verleihung des Preises findet jeweils Mitte Oktober statt.[3]

Jurymitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Konstruktion der Jury sieht vor, dass diese nicht aus Kritikern bestehen soll. Seit Beginn gehörten der Jury die Schauspielerin Claudia Michelsen, die Regisseure Dominik Graf und Tom Tykwer, der Schriftsteller Daniel Kehlmann sowie der Schauspieler Hanns Zischler an.[1][3][4] Zischler schied 2016 auf eigenen Wunsch aus der Jury aus.

Preisträger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Preisträger/in Begründung
2012 Sarah Khan[5] Feuilleton-Essay über die Fernsehserie Dr. House
2013 Willi Winkler[6] Feuilleton-Essay über den Religionskritiker Karlheinz Deschner unter dem Titel Antichrist
2014 Hans Hütt[7][8] Feuilleton-Essay Angst vor der Gleichheit über die Kritik des homophoben Denkens
2015 Rupprecht Podszun[9] Feuilleton-Essay Bitte nix mixen! über den Urheberrechtsprozess des Suhrkamp-Verlags gegen das Münchner Residenztheater wegen Frank Castorfs „Baal“-Inszenierung[10]
2016 Kia Vahland[11] Feuilleton-Essay Meister, die vom Himmel fallen über Kunstwerke, die fälschlicherweise Michelangelo, Raffael und Leonardo zugesprochen werden
2017 Lara Fritzsche[12] Feuilleton-Essay Kulturschock über den Umgang mit kruden Argumenten gegen Minderheiten, das Unbehagen von ‚Das darf man doch wohl noch sagen‘ und der Grenzziehung zwischen der Uniformität politischer Korrektheit und Anstand
2018 Antje Stahl[13] Feuilleton-Essay No more Frauenghetto, bitte über die Ausgrenzung von Frauen in der Architektur
2019 Verena Lueken[14] Feuilleton-Essay „Das ist das Leben“, ein Lob des amerikanischen Schriftstellers Richard Ford
2020 Mareike Nieberding[15] Feuilleton-Essay „Flucht & Sühne“ über die französische Schriftstellerin Alice Zeniter
2021 Ulrich Gutmair[16] Feuilleton-Essay „Kebabträume in der Mauerstadt“ über die Band Deutsch Amerikanische Freundschaft
2022 Adam Soboczynski[17] Feuilleton-Rezension „So schön stirbt das Abendland“ über das Buch Vernichten von Michel Houellebecq
2023 Samira El Ouassil[18] Feuilleton-Essay „Wie ich lernte, Barbie (nicht) zu lieben“ über den Kinofilm Barbie von Regisseurin Greta Gerwig

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Claudius Seidl: Der Michael-Althen-Preis für Kritik. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 11. September 2012, abgerufen am 17. Oktober 2012.
  2. Claudius Seidl: Der Michael-Althen-Preis für Kritik 2015. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. 23. Mai 2015, abgerufen am 13. Mai 2016.
  3. a b Zu Ehren des Autors Der Michael-Althen-Preis für Kritik 2014
  4. FAZ: Der Michael-Althen-Preis für Kritik 2016 (Memento vom 13. Juli 2016 im Internet Archive).
  5. Johanna Adorján: Der Ton, den alle liebten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 17. Oktober 2012, abgerufen am 17. Oktober 2012.
  6. Ehrung für Willi Winkler. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 13. Oktober 2013, abgerufen am 17. Oktober 2013.
  7. FAZ zeichnet schwulen Autor Hans Hütt aus. Abgerufen am 9. April 2015.
  8. Wir sind dann mal wieder im Kino in FAZ vom 17. Oktober 201, Seite 11
  9. Althen-Preis für Rupprecht Podszuns "Baal"-Bericht auf nachtkritik.de. Abgerufen am 12. Oktober 2015.
  10. Rupprecht Podszun: "Bitte nix mixen!" – Streit ums Urheberrecht. Beobachtungen vom Prozess des Suhrkamp-Verlags gegen das Münchner Residenztheater wegen Frank Castorfs "Baal"-Inszenierung. In: nachtkritik.de. 18. Februar 2015, abgerufen am 12. Oktober 2015.
  11. Preis für Kia Vahland. Abgerufen am 12. Mai 2017.
  12. Lara Fritzsche gewinnt Michael-Althen Preis in FAZ vom 17. Oktober 2017, Seite 9
  13. Der Gewinnertext 2018 | Michael Althen. Abgerufen am 25. Februar 2019.
  14. Verena Lueken ausgezeichnet. Abgerufen am 8. Oktober 2019.
  15. Claudius Seidl: Kritisierte Kritiker. In: FAZ. 18. Oktober 2020, abgerufen am 10. Januar 2021.
  16. Ulrich Gutmair: Kebabträume in der Mauerstadt. In: Merkur. 23. April 2021, abgerufen am 12. Mai 2022.
  17. Georg Kasch (geka): Michael-Althen-Preis für Kritik an Adam Soboczynski. In: Nachtkritik. 22. November 2022, abgerufen am 23. November 2022.
  18. Petra Ahne: Michael-Althen-Preis 2023. Barbie und ich. In: FAZ. 22. November 2023, abgerufen am 26. November 2022.