Johann Friedrich Willading

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Johann Rudolf Huber, Johann Friedrich Willading.

Johann Friedrich (von) Willading (getauft am 7. Februar 1641 in Bern; † 5. Dezember 1718 vermutlich in Bern) war ein Schweizer Staatsmann.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem er seine Berner Patrizierfamilie verlassen hatte, wurde Willading 1694 Führer der in Bern ansässigen franzosenfeindlichen Partei. Seine Ambitionen bestanden zunächst darin, die von Ludwig XIV. beherrschte Vormachtstellung in Europa politisch zu behindern und dessen Einfluss in der Schweiz zu brechen. Ferner half er mehrere Jahre lang den fliehenden Hugenotten, indem er ihnen Asyl gewährte.

1707 löste Willading zusammen mit dem international agierenden Diplomaten François-Louis de Pesmes de Saint-Saphorin die Frage um die Neuenburger Erbfolge. Damals standen rund fünfzehn Bewerber um die Herrschaft in Neuenburg zur Wahl, darunter François Louis de Bourbon, ein bourbonischer Günstling Ludwigs XIV., und der von Willading und Bern gleichwohl favorisierte Friedrich I. aus dem Hause Hohenzollern. Willading war erfolgreich: die Wahl fiel auf Friedrich. Damit hatte er den Einfluss der Franzosen bis auf die Grenzen der Eidgenossenschaft zurückgedrängt.

In den letzten zehn Jahren seines Lebens war er Schultheiss von Bern.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Emil BlöschWillading, Johann Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 245–247.
  • Rudolf von Fischer: Die Politik des Schultheissen Johann Friedrich Willading (1641–1718). Stämpfli Verlag, Bern 1927.
  • P. E. R. M. E. M. Z.[1]: Thrän-Opfer, auff die Erd-Bestattung dess weiland hoch-edlen [...] Herren Johann Friedenrich Willading, gewesenen Herren Schulltheissen, loblicher Statt Bern, Herren zu Mattstetten und Urtenen : als selbiger nach erwünscht seligem Ausstritt in [...] Ehren-Begleitung, dem Leib nach in seine Ruh-Kammer gebracht worden. so geschehen den 8. Christmonath 1718, Bern 1718.
  • Roland Petitmermet: Schultheiss Willading und das Legat von Hofwil, Münchenbuchsee 1975.
  • Simon Kuert: Johann Friedrich Willading (1641–1718), der bedeutendste Landvogt auf Schloss Aarwangen. Stiftung Schloss Aarwangen Aarwangen 2022 (Schriftenreihe des Stiftungsrates des Schlosses Aarwangen; 3).

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Emanuel Zehender (1680–?), Schreiber in Oberdiessbach.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Johann Friedrich Willading – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
Emanuel von GraffenriedSchultheiss von Bern Samuel Frisching