Die verzauberte Prinzessin

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Holzschnitt, Ludwig Richter
Holzschnitt, Ludwig Richter

Die verzauberte Prinzessin ist ein Märchen (AaTh 554). Es steht in Ludwig Bechsteins Deutsches Märchenbuch an Stelle 5 (1845 Nr. 6).

Inhalt (nach der Ausgabe von 1857)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein armer Handwerker versucht vergeblich, Schulden einzutreiben, und hört von der verzauberten Prinzessin. Wer drei Aufgaben löst, bekommt sie und das Reich. Er schickt gleich seinen bösen Sohn Helmerich hin. Der lässt sein Pferd unterwegs einen Ameisenhaufen zertreten, tötet Enten und zerstört einen Bienenstock. Die Aufgaben sind, ein Fass Leinsamen aus der Wiese zusammen zu lesen, zwölf Goldschlüssel aus dem Teich zu holen, doch er versucht es gar nicht. Zuletzt soll er aus drei verschleierten Gestalten die Prinzessin wählen. Er wählt falsch, es ist ein Drache, der wirft ihn aus dem Fenster. Nach einem Jahr geht auch sein guter Bruder Hans, den man für dumm hält. Er hilft den Tieren. Die Ameisen lesen dann für ihn die Samen, die Enten holen die Schlüssel aus dem Teich, die Bienen surren um die Prinzessin. Sie wird erlöst.[1][2]

Herkunft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Holzschnitt, Ludwig Richter
Holzschnitt, Ludwig Richter

Bechstein gab 1845 mündliche Überlieferung an und verglich Grimms Die weiße Schlange, bearbeitete es aber 1853 in Anlehnung an Grimms Die Bienenkönigin. Laut Hans-Jörg Uther ist die Vorlage unklar, vielleicht Wilhelmine Mylius.[2] Der Handwerker hört von der Prinzessin durch die Schenkentür, ähnlich Bechsteins Der beherzte Flötenspieler oder Die drei Musikanten, es folgt ein Dummlingsmärchen, wie etwa Schneider Hänschen und die wissenden Tiere, Der gastliche Kalbskopf. Der Spruch „Eile mit Weile“ erinnert an Grimms Der Nagel.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans-Jörg Uther (Hrsg.): Ludwig Bechstein. Märchenbuch. Nach der Ausgabe von 1857, textkritisch revidiert und durch Register erschlossen. Diederichs, München 1997, ISBN 3-424-01372-2, S. 55–59, 382.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-Jörg Uther (Hrsg.): Ludwig Bechstein. Märchenbuch. Nach der Ausgabe von 1857, textkritisch revidiert und durch Register erschlossen. S. 55–59.
  2. a b Hans-Jörg Uther (Hrsg.): Ludwig Bechstein. Märchenbuch. Nach der Ausgabe von 1857, textkritisch revidiert und durch Register erschlossen. S. 382.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]