Clara Calamai

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Clara Calamai

Clara Calamai (* 7. September 1909 in Prato; † 21. September 1998 in Rimini) war eine italienische Filmschauspielerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Clara Calamai wurde 1909 in der toskanischen Stadt Prato als Tochter des Bahnhofsvorstehers Priamo Grazzini geboren. Sie selbst gab zeitlebens 1915 als ihr Geburtsjahr an. In der Jugend beging sie aufgrund einer unglücklichen Liebesaffäre einen Selbstmordversuch, den sie nur knapp überlebte. Wegen ihrer Schönheit wurde sie von dem Produzenten Eugenio Fontana für den Film entdeckt und gab ihr Debüt 1938 unter dem Pseudonym Clara Mais in Pietro Micca von Aldo Vergano. Sie nahm Schauspielunterricht und spielte bis 1946 in ca. 30 Filmen mit, darunter vielen Kostümfilmen. Sie wurde eine der bekanntesten Darstellerinnen des italienischen Kinos der Telefoni Bianchi und war in ihren Rollen oft auf den Typ der Femme Fatale festgelegt.

Großes Aufsehen erregte 1941 eine Szene im Film La cena delle beffe von Alessandro Blasetti, in der sie einen kurzen Augenblick mit nackter Brust zu sehen ist, die erste Darstellung dieser Art im italienischen Kino. Die Szene ist auch in die bekannte Schlusssequenz des Films Cinema Paradiso eingebaut.

Ihre bekannteste Rolle spielte Clara Calamai in Ossessione, dem ersten Film von Luchino Visconti (1942), in dem sie für die zunächst vorgesehene, dann aber schwangere Anna Magnani einsprang. Visconti veränderte für diesen, den Neorealismus vorgreifenden Film das Diven-Image der Calamai, indem er sie neben Massimo Girotti ungeschminkt eine einfache Hausfrau spielen ließ.

In den 1950er Jahren flachte ihre Karriere ab, und Clara Calamai wirkte nur noch in wenigen Filmen mit, darunter erneut mit Visconti in Weiße Nächte in der Rolle einer Prostituierten. Danach zog sie sich ins Privatleben zurück, spielte dann aber 1975 eine Rolle in Dario Argentos Profondo rosso. Clara Calamai war mit dem Piloten, Entdecker und Dokumentarfilmer Graf Leonardo Bonzi verheiratet.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1946: Nastro d’Argento, Preis der italienischen Filmkritiker für ihre Darstellung in L'adultera als beste weibliche Hauptdarstellerin. Der Film ist nicht erhalten.

Filmografie (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Clara Calamai. L'ossessione di essere diva. curato da Italo Moscati, Marsilio 1996, ISBN 88-317-6422-5.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Clara Calamai – Sammlung von Bildern