Annegret Laabs

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Annegret Laabs

Annegret Laabs (* 12. Juli 1967 in Lutherstadt Eisleben) ist eine deutsche Kunsthistorikerin und Direktorin des Kunstmuseums Magdeburg (Sachsen-Anhalt).[1]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Annegret Laabs machte beim VEB „Südharzmöbel“ Eisleben eine Tischlerlehre und Sachbearbeiter-Ausbildung. Nach dem Abitur studierte sie an der Pädagogischen Hochschule Erfurt Germanistik, Pädagogik und Kunsterziehung. Aus politischen Gründen musste sie im Juni 1989 ihr Studium abbrechen. Dann arbeitete sie im Angermuseum Erfurt. Von 1990 bis 1992 studierte sie Kunstgeschichte, Volkskunde und Archäologie des Mittelalters und der frühen Neuzeit an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und 1992 bis 1995 Kunstgeschichte und Europäische Ethnologie an der Philipps-Universität Marburg. Als Stipendiatin des interdisziplinären Graduiertenkollegs „Kunst im Kontext“ in Marburg wurde sie 1997 mit einer Dissertation zum Bildgebrauch und sakralem Zeremoniell der Zisterzienser im Mittelalter promoviert.[2] 1997 bis 1998 wirkte sie in Frankfurt am Main am Jüdischen Museum und am Museum für Post und Kommunikation. Nach einem Volontariat im Museum für Kunstgewerbe und der Galerie Neue Meister in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden war sie von 1999 bis 2001 Sammlungskustodin für Niederländische und flämische Malerei der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden.

Seit 2001 ist sie Direktorin des Kunstmuseums Magdeburg.[3] Das in einem alten Klosterkomplex gelegene Museum der Gegenwartskunst besticht durch die einmalige Verbindung historischer Architektur und zeitgenössischer Kunst. Neben der Verantwortung für den Gebäudekomplex des Kunstmuseums Kloster Unser Lieben Frauen und dessen umfangreichen Um- und Ausbau in den Jahren 2008 bis 2022,[4] liegen ihre Forschungsschwerpunkte heute im Bereich der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Ihre kuratorische Tätigkeit umfasst viele Themen der zeitgenössischen Kunst von Fotografie über Medienkunst und Kunst im öffentlichen Raum bis zur Malerei.[5]

Annegret Laabs ist Mitglied des Kuratoriums der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle/S.[6] und tätig in diversen Jurys und Beiräten zur zeitgenössischen Kunst, u. a. der Villa Massimo Jury (2021–24) und der Kunststiftung Sachsen-Anhalt.[7] Als Dozentin für Geschichte der Kunst ist sie an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle tätig.

Sie erhielt 2012 den Museumspreis der hbs-Stiftung, Hannover für herausragende kuratorische Leistungen.[8]

Annegret Laabs ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Ausstellungen und Publikationen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monografien und Aufsätze (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Marienkirche zu Magdeburg – Erzbischöfe als Bauherren in den Zentren imperialer Macht, in: Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg: die Architektur des Kirchenbaues vom 11. bis 13. Jahrhundert. Quellen und Forschungen zur Geschichte Sachsen-Anhalts; Band 23 / Hrsg. Leonard Helten und Annegret Laabs, Mitteldeutscher Verlag, Petersberg 2021, S. 9–36, ISBN 978-3-96311-460-1.
  • Unentdeckte Schätze in den Museen Sachsen-Anhalts / Museumsverband Sachsen-Anhalt e.V.; Hrsg. Ulf Dräger, Annegret Laabs, Imhof Verlag 2021, ISBN 978-3-7319-0963-7.
  • Xanti Schawinsky: vom Bauhaus in die Welt: from the Bauhaus into the world. Hrsg. Annegret Laabs und Torsten Blume, Deutscher Kunstverlag 2021, ISBN 978-3-422-07470-5.
  • Max Uhlig. Die Fenster der Johanniskirche / The windows of the St. John’s Church. Hrsg. Annegret Laabs für das Kuratorium zum Wiederaufbau der Johanniskirche zu Magdeburg e.V., Hirmer Verlag 2020, ISBN 978-3-7774-3657-9.
  • Kunstmuseum Magdeburg. Kloster Unser Lieben Frauen (= DKV-Kunstführer. Nr. 438). 6. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2008, ISBN 978-3-422-02133-4.
  • Burgundische Tapisserien am Dresdener Hof. In: Dresdener Kunstblätter 48. Jg., 3/2004, S. 166–173.
  • Das Hochaltarretabel in Doberan. Reliquienschrein und Sakramentstabernakel. In: Hartmut Krohm, Klaus Krüger u. Matthias Weniger (Hrsg.): Entstehung und Frühgeschichte des Flügelaltarschreins (Veröffentl. der Beiträge des gleichnamigen Kolloquiums in Berlin, 28.–29. Juni 1996). Berlin 2001, S. 143–156.
  • „Une fille et un Cupido“ von Rembrandt. Die Gemäldeankäufe Augusts des Starken in Antwerpen 1708 und 1709. In: Dresdener Kunstblätter 45 Jg., 1/2001, S. 17–2.
  • Malerei und Plastik im Zisterzienserorden. Zum Bildgebrauch zwischen sakralem Zeremoniell und Stiftermemoria 1250–1430 (= Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte 8). Michael Imhof, Petersburg 2000.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Presseinformationen der Landeshauptstadt Magdeburg. In: presse-service.de. 22. Januar 2010, abgerufen am 23. Januar 2023.
  2. Annegret Laabs: Malerei und Plastik im Zisterzienserorden. Zum Bildgebrauch zwischen sakralem Zeremoniell und Stiftermemoria 1250–1430. 1997, ISBN 3-932526-55-4.
  3. Fred Reinke: Annegret Laabs: Hausherrin im Kloster. Mitteldeutsche Zeitung, 4. April 2001, abgerufen am 23. Januar 2023.
  4. Sandra Meyer: Magdeburg: Kunstmuseum Unser Lieben Frauen erstrahlt nach Sanierung in neuem Glanz. In: mdr.de. 16. September 2022, abgerufen am 23. Januar 2023.
  5. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek. Katalog der Deutschen Nationalbibliothek, abgerufen am 23. Januar 2023.
  6. Kuratorium. In: burg-halle.de. Abgerufen am 23. Januar 2023.
  7. Dr. Annegret Laabs. Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, abgerufen am 23. Januar 2023.
  8. Preisübergabe Magdeburg. In: kulturstiftung-hbs.de. 26. September 2012, abgerufen am 23. Januar 2023.