Theodosius Harnack

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Theodosius Harnack, vor 1850

Theodosius Harnack (* 22. Dezember 1816jul. / 3. Januar 1817greg. in Sankt Petersburg; † 11. Septemberjul. / 23. September 1889greg. in Dorpat, Estland, damals Gouvernement Livland des Russischen Reiches) war ein deutsch-baltischer evangelisch-lutherischer Theologe und Hochschullehrer.

Er stammte aus einer deutsch-baltischen Pastorenfamilie, die bereits seit dem späten 17. Jahrhundert nachweisbar ist. So war ein Nicolaus Friedrich Harnack von 1724 bis 1743 lutherischer Pastor in Smilten.[1]

Theodosius Harnack studierte von 1834 bis 1837 an der Universität Dorpat vor allem bei Karl Christian Ulmann und Friedrich Busch. Nach einer Hauslehrertätigkeit von 1840 bis 1842 setzte er seine Studien in Berlin, Bonn und Erlangen fort. Unter anderem saß unter er unter dem Katheder von Ernst Wilhelm Hengstenberg, Philipp Konrad Marheineke, Carl Immanuel Nitzsch, Adolf Harleß, Johann von Hofmann und Johann Wilhelm Friedrich Höfling.

1843 wurde der promovierte Theologe Privatdozent für Kirchengeschichte und Homiletik in Dorpat und war dort ab 1847 Universitätsprediger. 1848 wurde er zum ordentlichen Professor zunächst der Praktischen, später der Systematischen Theologie ernannt. Er war ein strenggläubiger Luther-Forscher und wurde durch seine Arbeit über Luthers Theologie, in der er die lutherische Freikirche als Verwirklichung des lutherischen Kirchenverständnisses forderte, bekannt.

Ab 1853 lehrte er in Erlangen. Von 1866 bis 1875 war er wieder Professor in Dorpat, wo er auch als Rektor wirkte.

Seine erste Frau war Marie Harnack (Tochter von Gustav von Ewers), die schon sehr früh starb (* 22. Mai 1828; † 23. November 1857). Er war der Vater von Anna Harnack (1849–1868), Adolf von Harnack, Axel Harnack, Erich Harnack und Otto Harnack. Theodosius Harnack war ein Großvater des Regisseurs Falk Harnack.[2]

Am 17. Mai 1864 heiratete Falk Harnack Helene Baronesse von Maydell (1834–1923), eine Cousine seiner ersten Frau, in Eisenach. Diese Ehe blieb kinderlos.

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Napiersky, Karl Eduard (1843):Beiträge zur Geschichte der Kirchen und Prediger in Livland, Bände 1-2, Verlag von W.F. Häcker. Bd. 1, S. 75
  2. Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 456.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]