Zwei-Reiche-Lehre“ – Bearbeiten

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In „Von weltlicher Obrigkeit …“ unterscheidet Luther zu Beginn das [[Reich Gottes]] vom Reich der [[Welt]]. Er ordnet beiden Reichen bestimmte Menschengruppen zu: Im Reich Gottes leben nur die rechtgläubigen Christen, im Reich der Welt alle übrigen Menschen. Demnach lebt ein Christ in beiden Reichen gleichzeitig; denn er lebt nach den Prinzipien Christi und in einem Staat nach dessen Gesetzen.
In „Von weltlicher Obrigkeit …“ unterscheidet Luther zu Beginn das [[Reich Gottes]] vom Reich der [[Welt]]. Er ordnet beiden Reichen bestimmte Menschengruppen zu: Im Reich Gottes leben nur die rechtgläubigen Christen, im Reich der Welt alle übrigen Menschen. Demnach lebt ein Christ in beiden Reichen gleichzeitig; denn er lebt nach den Prinzipien Christi und in einem Staat nach dessen Gesetzen.


Zu diesen beiden Reichen treten nun die beiden Regimente Gottes, mit denen [[Gott]] allerdings nur das Reich der Welt regiert. Das Reich Gottes existiert unabhängig von den Regimenten: Luther unterscheidet das geistliche Regiment, welches „fromm macht“, das heißt den [[Glaube (Religion)|Glauben]] durch das [[Confessio Augustana#Positive Darstellung der eigenen Lehre|Predigtamt]] der Kirche in [[Wort]] und [[Sakrament]] „durch den heiligen Geist und unter [[Christus]]“ weckt, vom weltlichen Regiment, das durch das [[Schwertamt]] der [[Obrigkeit]] dem [[Das Böse|Bösen]], den Unchristen, das heißt zum Schutz der Frommen, und dem [[Krieg]] wehrt, das heißt [[Frieden]] schafft. Die Unterscheidungen von zwei Reichen und zwei Regimenten dürfen nicht vermischt werden. Der Mensch findet sich nun entweder im Reich Gottes durch die [[Rechtfertigung (Theologie)|Rechtfertigung]] allein aus Glauben vor, in dem es keine Regimente braucht, weil aus dem Glauben automatisch die guten Werke fließen, oder aber im Reich der Welt, des Unglaubens, indem er durch das Predigt- und Schwertamt konfrontiert und regiert wird. Christen unterwerfen sich aber aus Nächstenliebe der Obrigkeit bzw. dem weltlichen Regiment, obwohl sie es eigentlich nicht nötig hätten. So ergibt sich für die Christen das Problem, inwieweit sie berechtigt sind, sich politisch in Staat/Welt zu betätigen. Luther sagt dazu, dass im Reich Gottes die [[Bergpredigt]] und das [[Nächstenliebe|Liebesgebot]] gelten und die Menschen einander nicht richten sollen (These). Andererseits sind die Christen aber gerade im Reich der Welt, dem sie freilich nicht als [[Bürger]] angehören, aufgefordert, das [[Schwert]] zu führen. Denn das Böse und das [[Unrecht]] müssen gestraft werden (Antithese):
Zu diesen beiden Reichen treten nun die beiden Regimente Gottes, mit denen [[Gott]] allerdings nur das Reich der Welt regiert. Das Reich Gottes existiert unabhängig von den Regimenten: Luther unterscheidet das geistliche Regiment, welches „fromm macht“, das heißt den [[Glaube (Religion)|Glauben]] durch das [[Confessio Augustana#Positive Darstellung der eigenen Lehre|Predigtamt]] der Kirche in [[Wort]] und [[Sakrament]] „durch den heiligen Geist und unter [[Christus]]“ weckt, vom weltlichen Regiment, das durch das [[Schwertamt]] der [[Obrigkeit]] dem [[Das Böse|Bösen]], den Unchristen, das heißt zum Schutz der Frommen, und dem [[Krieg]] wehrt, das heißt [[Frieden]] schafft. Die Unterscheidungen von zwei Reichen und zwei Regimenten dürfen nicht vermischt werden. Der Mensch findet sich nun entweder im Reich Gottes durch die [[Rechtfertigung (Theologie)|Rechtfertigung]] allein aus Glauben vor, in dem es keine Regimente braucht, weil aus dem Glauben automatisch die guten Werke fließen, oder aber im Reich der Welt, des Unglaubens, indem er durch das Predigt- und Schwertamt konfrontiert und regiert wird. Christen unterwerfen sich aber aus Nächstenliebe der Obrigkeit bzw. dem weltlichen Regiment, obwohl sie es eigentlich nicht nötig hätten. So ergibt sich für die Christen das Problem, inwieweit sie berechtigt sind, sich politisch in Staat/Welt zu aktivieren. Luther sagt dazu, dass im Reich Gottes die [[Bergpredigt]] und das [[Nächstenliebe|Liebesgebot]] gelten und die Menschen sich einander nicht richten sollen (These). Andererseits sind die Christen aber gerade im Reich der Welt, dem sie freilich nicht als [[Bürger]] angehören, aufgefordert, das [[Schwert]] zu führen. Denn das Böse und das [[Unrecht]] müssen gestraft werden (Antithese):


:Konkret, „mit dem einen [d. i. im Reich Gottes] siehst du auf dich und das Deine, mit dem andern [d.i. das Reich der Welt] auf den Nächsten und auf das Seine. An dir und an dem Deinen hältst du dich nach dem Evangelium und leidest Unrecht für deinen Nächsten. An dem andern und an dem Seinen hältst du dich nach der Liebe und leidest kein Unrecht für deinen Nächsten – was das Evangelium nicht verbietet, ja vielmehr an anderer Stelle gebietet.“
:Konkret, „mit dem einen [d. i. im Reich Gottes] siehst du auf dich und das Deine, mit dem andern [d.i. das Reich der Welt] auf den Nächsten und auf das Seine. An dir und an dem Deinen hältst du dich nach dem Evangelium und leidest Unrecht für deinen Nächsten. An dem andern und an dem Seinen hältst du dich nach der Liebe und leidest kein Unrecht für deinen Nächsten – was das Evangelium nicht verbietet, ja vielmehr an anderer Stelle gebietet.“

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