Nikolaus Hausmann

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Nicolaus Hausmann (* um 1479 in Freiberg (Sachsen); † 6. November 1538 ebenda) war evangelischer Prediger in Sachsen und Reformator im Fürstentum Anhalt-Dessau.

Leben

Hausmann, vertrauter Freund Martin Luthers, den dieser gern immer um sich gehabt hätte. Hausmann studierte in Leipzig, wurde in Altenburg zum Priester geweiht, wirkte als solcher zuerst in Schneeberg, dann in Zwickau, wo er in schwere Kämpfe mit den Zwickauer Propheten verwickelt wurde.

Da er an gottesdienstlichen Reformen interessiert war, widmete ihm Luther seine „Formula missae et communionis“ . Auf Hausmann's Plan, eine Beratung über gottesdienstliche Fragen zu halten, ging Luther nicht ein, stand aber weiter mit ihm im Gedankenaustausch über die deutsche Messe und einen evangelischen Katechismus. Zur Reform des Kirchenwesens schrieb Hausmann die Schrift „Musterung und Anschlag“. Wichtig ist besonders sein Anteil an der Visitation in Kursachsen, für die er bereits 1525 dem Kurfürsten Vorschläge unterbreitete. Von der Visitation erwartete er Abhilfe der eingerissenen Übelstände.

Seine praktischen Anregungen nahm Luther gern nach dem Bauernkrieg auf. Auf Luthers Empfehlung kam Hausmann 1532 nach Dessau und beeinflusste die Durchführung der Reformation in Anhalt. Die von ihm verfasste Kirchenordnung blieb ungedruckt. Nach fünf Jahren wurde er als Superintendent in seine Vaterstadt Freiberg berufen. Bei seiner Antrittspredigt als erster lutherischer Prediger im Freiberger Dom wurde er auf der Tulpenkanzel vom Schlage gerührt und starb bald darauf. Die Kanzel wurde daraufhin nie mehr verwendet und eine neue Kanzel gebaut.

Hausmann war unverheiratet geblieben. Allgemein hoch geachtet, galt er als ein Prediger, der nicht nur lehrte, sondern sich vor allem um ein christliches Leben mühte. Gerühmt wurde er als Vater der Armen.

Werke

  • „Musterung und Anschlag“

Literatur