Lutherdenkmal (Worms)
Das Lutherdenkmal in Worms wurde zu Ehren des Reformators Martin Luther von Ernst Rietschel (Gesamtentwurf sowie die Statuen Luthers und Wyclifs) geschaffen und am 25. Juni 1868 enthüllt.
Neben dem internationalen Reformationsdenkmal in Genf gilt es als weltweit größtes Reformationsdenkmal.
Geschichte
Historisches Hauptmotiv zur Errichtung des Denkmals war neben dem Thesenanschlag 1517 Luthers Rolle auf dem Reichstag zu Worms von 1521, als er vor Kaiser Karl V. seine Thesen verteidigte. Neben Rietschel, von dem der Gesamtentwurf stammte, waren unter anderem seine Schüler Adolf von Donndorf (Statuen von Waldus, Savonarola, Reuchlin, Friedrich dem Weisen und Magdeburg), Johannes Schilling (Statue der personifizierten Stadt Speyer) und Gustav Adolph Kietz (Statuen von Hus, Melanchthon, Philipp dem Großmütigen und Augsburg) und der Architekt Hermann Nicolai, ein Schüler Gottfried Sempers, an der Gestaltung des Denkmals beteiligt. Es wurde in der Kunstgießerei Lauchhammer gegossen. Rietschels Lutherstatue im Zentrum des Denkmals war für die Lutherdarstellung im ausgehenden 19. Jahrhundert prägend und wurde für zahlreiche Lutherdenkmäler in Mitteleuropa und Nordamerika nachgegossen.
Beschreibung
Zu den flankierenden Personen unterhalb des Reformators gehören der Kurfürst Friedrich der Weise und Philipp der Großmütige, Landgraf von Hessen, als Protektoren Luthers. Auf dem Hauptpostament befinden sich Reliefs von unter anderem Franz von Sickingen und Ulrich von Hutten. Weiterhin dargestellt sind unter anderem Petrus Waldus, Girolamo Savonarola, John Wyclif, Jan Hus, Johannes Reuchlin und Philipp Melanchthon. Außerdem sind Allegorien zu sehen, auf historische Ereignisse der Reformation Bezug nehmend. Dies sind die „Augsburg mit der Friedenspalme“, mit Bezug auf die Confessio Augustana von 1530 und den Augsburger Reichs- und Religionsfrieden von 1555, die „protestierende Speyer“, mit Bezug auf den Reichstag von Speyer 1529, die „trauernde Magdeburg“ mit Bezug auf die Zerstörung und Plünderung Magdeburgs 1631 im Dreißigjährigen Krieg durch die katholische Liga unter Johann T’Serclaes von Tilly.
Bildergalerie
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Kurfürst Friedrich III. von Sachsen
Sonstiges
Mit dem Gedenkort „Die Großen Schuhe Luthers“ wurde am 18. April 2017 ein weiterer Gedenkort an den Reformator in der Stadt Worms eröffnet.
Literatur
nach Autoren alphabetisch geordnet
- Ludwig Joseph Hundhausen: Das Luthermonument zu Worms im Lichte der Wahrheit. Gedanken und Thatsachen zur Beantwortung der Frage: Kirche oder Protestantismus? Franz Kirchheim, Mainz 1868.
- Christiane Theiselmann: Das Wormser Lutherdenkmal Ernst Rietschels (1856–1868) im Rahmen der Lutherrezeption des 19. Jahrhunderts. Europäische Hochschulschriften, Frankfurt am Main 1992. ISBN 3-631-44332-3
- Ferdinand Werner: Das Lutherdenkmal und die Wormser Grünanlagen. In: Die Gartenkunst 24 (2/2012), S. 223–259.
Weblinks
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- regionalgeschichte.net: Das Lutherdenkmal in Worms
- worms.de: Das Lutherdenkmal zu Worms
- lutherdenkmal.de: 3D-Rundgang mit Videoerläuterung
Koordinaten: 49° 37′ 56,6″ N, 8° 21′ 38,3″ O