„Ha-Schem Ha-Mephorasch“ – Versionsunterschied

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'''Schem Ha-Mephorasch''' (שם המפורש ''ha-Shem ha-m<sup>e</sup>fôrash'' ‚der Besondere Name‘, auch ''ha-Shem ha-m<sup>e</sup>jûchad'' ‚der Spezielle Name‘<ref>{{Literatur|Autor=Johann Maier|Titel=Die Kabbalah|TitelErg=Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen|Verlag=Verlag C.H. Beck|Ort=München|Jahr=1995|Seiten=22|ISBN=3-406-39659-3}}</ref>), auch '''Schemhamphorasch'''<ref name=kiesewetter340>{{Literatur|Autor=[[Carl Kiesewetter]]|Titel=Faust in der Geschichte und Tradition|TitelErg=Mit besonderer Berücksichtigung des occulten Phänomenalismus und des Mittelalterlichen Zauberwesens|Verlag=Georg Olms Verlagsbuchhandlung|Ort=Hildesheim|Jahr=1963|Seiten=340|Kommentar=Reprographischer Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1893.}}</ref> ist einer der [[Gottesnamen im Judentum|Bezeichnungen Gottes im Judentum]]. Es handelt sich um den voll ausgeführten Namen Gottes; das Tetragramm [[JHWH]] als „voll ausgeführter Name“ wurde „[s]eit der Zerstörung des Tempels […] vollends tabuisiert, damit allerdings auch Tür und Tor für ‚geheime‘ Spekulationen geöffnet“.<ref>{{Literatur|Autor=Johann Maier|Titel=Die Kabbalah|TitelErg=Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen|Verlag=Verlag C.H. Beck|Ort=München|Jahr=1995|Seiten=19|ISBN=3-406-39659-3}}</ref>
'''Ha-Schem Ha-Mephorasch''' (השם המפורש ''ha-Shem ha-m<sup>e</sup>fôrash'' „der ausdrücklich (festgelegte) Name“, auch ''ha-Shem ha-m<sup>e</sup>jûchad'' „der spezielle Name“<ref>{{Literatur|Autor=[[Johann Maier (Judaist)|Johann Maier]]|Titel=Die Kabbalah|TitelErg=Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen|Verlag=Verlag C.H. Beck|Ort=München|Jahr=1995|Seiten=22|ISBN=3-406-39659-3}}</ref>), auch '''Schemhamphorasch'''<ref name=kiesewetter340>{{Literatur|Autor=[[Carl Kiesewetter]]|Titel=Faust in der Geschichte und Tradition|TitelErg=Mit besonderer Berücksichtigung des occulten Phänomenalismus und des Mittelalterlichen Zauberwesens|Verlag=Georg Olms Verlagsbuchhandlung|Ort=Hildesheim|Jahr=1963|Seiten=340|Kommentar=Reprographischer Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1893.}}</ref>, ist eine der Bezeichnungen Gottes im [[Judentum]]. Es handele sich um den „voll ausgeführten Namen Gottes“; das Tetragramm [[JHWH]] als „voll ausgeführter Name“ wurde „[s]eit der Zerstörung des [[Jerusalemer Tempel|Tempels]] […] vollends tabuisiert, damit allerdings auch Tür und Tor für „geheime“ [[Spekulation (Philosophie)|Spekulationen]] geöffnet“.<ref>{{Literatur|Autor=Johann Maier|Titel=Die Kabbalah|TitelErg=Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen|Verlag=Verlag C.H. Beck|Ort=München|Jahr=1995|Seiten=19|ISBN=3-406-39659-3}}</ref>


== Rezeption im Judentum ==
In der [[Rabbinisches Judentum|rabbinischen]] Überlieferung ist „vom ''Shem ha-m<sup>e</sup>fôrash'' als dem voll ausgeführten Gottesnamen die Rede, was zu allerlei Spekulationen über dessen Bedeutung und Form Anlaß gegeben hat“.<ref name=maier57>{{Literatur|Autor=Johann Maier|Titel=Die Kabbalah|TitelErg=Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen|Verlag=Verlag C.H. Beck|Ort=München|Jahr=1995|Seiten=57|ISBN=3-406-39659-3}}</ref> Dazu gehören Spekulationen über Gottesnamen mit 24, 48 und 72 Buchstaben<ref name=maier57/> oder eine Gesamtheit der „zweiundsiebzig, heiligen Namen Gottes, von denen jeder ein Engel ist“<ref name=kiesewetter340/>. Unter anderem der [[Kabbala|Kabbalist]] [[Josef Gikatilla|Josef ben Abraham Gikatilla]] leitete den Ausdruck nicht von der Wurzel ''PRSh'' ‚ausbreiten‘, ‚ausführen‘, ‚erklären‘, sondern der gleichgeschriebenen Wortwurzel ‚absondern‘ ab, entsprechend steht ''Shem ha-m<sup>e</sup>fôrash'' hier für den ‚Besonderen Namen‘<ref name=maier57/>; dieser Name, so Gikatilla im ''Ginnat ‘<sup>á</sup>gôz'', sei wie Gott nicht entstanden<ref>{{Literatur|Autor=Johann Maier|Titel=Die Kabbalah|TitelErg=Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen|Verlag=Verlag C.H. Beck|Ort=München|Jahr=1995|Seiten=58f|ISBN=3-406-39659-3}}</ref>:
In der [[Rabbinisches Judentum|rabbinischen]] Überlieferung ist „vom ''Shem ha-m<sup>e</sup>fôrash'' als dem voll ausgeführten Gottesnamen die Rede, was zu allerlei Spekulationen über dessen Bedeutung und Form Anlass gegeben hat“.<ref name=maier57>{{Literatur|Autor=Johann Maier|Titel=Die Kabbalah|TitelErg=Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen|Verlag=Verlag C.H. Beck|Ort=München|Jahr=1995|Seiten=57|ISBN=3-406-39659-3}}</ref> Dazu gehören Spekulationen über Gottesnamen mit 24, 48 und 72 Buchstaben<ref name=maier57/> oder eine Gesamtheit der „zweiundsiebzig, heiligen Namen Gottes, von denen jeder ein Engel ist“<ref name=kiesewetter340/>. Unter anderem der [[Kabbala|Kabbalist]] [[Josef Gikatilla|Josef ben Abraham Gikatilla]] leitete den Ausdruck nicht von der Wurzel ''PRSh'' „ausbreiten“, „ausführen“, „erklären“, sondern von der gleichgeschriebenen Wortwurzel „absondern“ ab, entsprechend steht ''Shem ha-m<sup>e</sup>fôrash'' hier für den „Besonderen Namen“<ref name=maier57/>; dieser Name, so Gikatilla im ''Ginnat Egoz'', sei wie [[Gott]] nicht entstanden<ref>{{Literatur|Autor=Johann Maier|Titel=Die Kabbalah|TitelErg=Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen|Verlag=Verlag C.H. Beck|Ort=München|Jahr=1995|Seiten=58f|ISBN=3-406-39659-3}}</ref>:


{{Zitat|Text=Und da Er mit einem Namen benannt werden mußte, der auf die Wirkung/Tätigkeit hinweist, lautet es (Gen 1,1): ''Mit Anfang schuf [[Elohim|‘LHJM]]/Gott'' und nicht: Mit Anfang schuf JHW“H<!-- Diese Schreibweise entspricht der bei Maier, um das Ausschreiben des Tetragramms aus Rücksicht auf die Juden vermeiden zu können, das Buch aber in einer lesbaren und verständlichen Form halten zu können. -->, um dich wissen zu lassen, daß der Name JHW“H für Ihn nicht mit der Entstehung am Anfang der Welt entstanden ist, denn dieser Name war Ihm bereits vordem besonders. Und er ist abgesondert (''m<sup>e</sup>fôrash'') von allem, um Seine ''H<sup>a</sup>wajah'' (sein Sein) und Anfangslosigkeit zu bezeugen, und er wird auf nichts anderes als auf Ihn angewendet, denn Er – Er werde gepriesen! – ist die wahre Beschaffenheit Seines Namens, und Sein Name bezeugt Seine wahre Beschaffenheit.<br>
{{Zitat|Text=Und da Er mit einem Namen benannt werden mußte, der auf die Wirkung/Tätigkeit hinweist, lautet es ({{B|Gen|1|1}}): ''Mit Anfang schuf [[Elohim|‘LHJM]]/Gott'' und nicht: Mit Anfang schuf JHW“H<!-- Diese Schreibweise entspricht der bei Maier, um das Ausschreiben des Tetragramms aus Rücksicht auf die Juden vermeiden zu können, das Buch aber in einer lesbaren und verständlichen Form halten zu können. -->, um dich wissen zu lassen, daß der Name JHW“H für Ihn nicht mit der Entstehung am Anfang der Welt entstanden ist, denn dieser Name war Ihm bereits vordem besonders. Und er ist abgesondert (''m<sup>e</sup>fôrash'') von allem, um Seine ''H<sup>a</sup>wajah'' (sein [[Sein]]) und Anfangslosigkeit zu bezeugen, und er wird auf nichts anderes als auf Ihn angewendet, denn Er – Er werde gepriesen! – ist die wahre Beschaffenheit Seines Namens, und Sein Name bezeugt Seine wahre Beschaffenheit.<br>
So heißt es dann bei der Entstehung der Welt: ''Mit Anfang schuf [[Elohim|‘Elohîm]]'', um dich wissen zu lassen, daß die Wurzel (das Wesen) des Namens ''‘Elohîm'' für Ihn entstanden ist mit der Entstehung der Welt […].|Autor=Josef Gikatilla|Quelle=''Ginnat ‘<sup>á</sup>gôz''|ref=<ref>{{Literatur|Autor=Johann Maier|Titel=Die Kabbalah|TitelErg=Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen|Verlag=Verlag C.H. Beck|Ort=München|Jahr=1995|Seiten=169|ISBN=3-406-39659-3}}</ref>}}
So heißt es dann bei der Entstehung der Welt: ''Mit Anfang schuf [[Elohim|‘Elohîm]]'', um dich wissen zu lassen, daß die Wurzel (das Wesen) des Namens ''‘Elohîm'' für Ihn entstanden ist mit der Entstehung der Welt […].|Autor=Josef Gikatilla|Quelle=''Ginnat Egoz''|ref=<ref>{{Literatur|Autor=Johann Maier|Titel=Die Kabbalah|TitelErg=Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen|Verlag=Verlag C.H. Beck|Ort=München|Jahr=1995|Seiten=169|ISBN=3-406-39659-3}}</ref>}}


Meist wird er jedoch ''ha-Shem ha-m<sup>e</sup>jûchad'' ‚der Spezielle Name‘ genannt, „weil er allein und speziell für den Gott Israels gilt“<ref name=maier57/> und, wie es in ''Sha`<sup>a</sup>rê ‘orah'' heißt, „speziell für Israel allein vorgesehen ist und die anderen Nationen daran keinen Anteil haben“<ref>{{Literatur|Autor=Johann Maier|Titel=Die Kabbalah|TitelErg=Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen|Verlag=Verlag C.H. Beck|Ort=München|Jahr=1995|Seiten=147|ISBN=3-406-39659-3}}</ref>.
Meist wird er jedoch ''ha-Shem ha-m<sup>e</sup>jûchad'' „der spezielle Name“ genannt, „weil er allein und speziell für den Gott Israels gilt“<ref name=maier57/> und, wie es in ''Sha`<sup>a</sup>rê ‘orah'' heißt, „speziell für [[Israeliten|Israel]] allein vorgesehen ist und die anderen Nationen daran keinen Anteil haben“<ref>{{Literatur|Autor=Johann Maier|Titel=Die Kabbalah|TitelErg=Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen|Verlag=Verlag C.H. Beck|Ort=München|Jahr=1995|Seiten=147|ISBN=3-406-39659-3}}</ref>.


== Rezeption außerhalb des Judentums ==
== Rezeption außerhalb des Judentums ==
=== Antijudaismus ===
[[Martin Luther]] gab einer 1543 veröffentlichten Schmähschrift gegen die Juden den Titel ''[[Vom Schem Hamphoras|Vom Schem Hamphoras und vom Geschlecht Christi]]''.
[[Datei:Wittenberg Judensau Grafik.jpg|thumb|Einblattdruck mit [[Lutherstadt Wittenberg|Wittenberger]] Judensau, 1596]]
[[Datei:Judensau-Wittenberg.jpg|thumb|Judensau am Südostflügel der [[Stadtkirche (Wittenberg)|Stadtkirche Wittenberg]] mit Aufschrift ''Schem haMphoras'']]


Das [[Antijudaismus|antijudaistische]] Motiv der [[Judensau]] geht oftmals mit der Schmähung der Bezeichnung Schemhamphorasch einher, und [[Martin Luther]] gab einer 1543 veröffentlichten Schmähschrift gegen die Juden den Titel ''[[Vom Schem Hamphoras|Vom Schem Hamphoras und vom Geschlecht Christi]]''.
Im [[Satanismus]] und der [[Metal]]-Subkultur findet dieser Gottesname ebenfalls Verwendung. Die Aufnahme ''The Satanic Mass'' von [[Anton Szandor LaVey]], 1968 auf der gleichnamigen LP veröffentlicht, enthält mehrere Passagen, in denen LaVey den Namen ausspricht und dies von anderen Beteiligten der Messe wiederholt wird, gefolgt vom Ausruf ''„Hail Satan!“'' nach demselben Schema (der jedoch im Gegensatz zum Gottesnamen in der letzten dieser Passage jeweils dreimal im Wechsel ausgesprochen wird). Das daran stark angelehnte [[Ritual]] ''Rites of Spring'' wird ebenso verfahren wie bei der letzten dieser Passagen in LaVeys Messe.<ref>{{Internetquelle|url=http://www.churchofsatan.com/Pages/RosePan.html|titel=Rites of Spring|titelerg=by Magister Michael Rose|autor=Magister Michael Rose|hrsg=Church of Satan|datum=2001|zugriff=2012-04-10|sprache=englisch}}</ref> Meldungen der von LaVey gegründeten [[Church of Satan]] enden gelegentlich mit den Worten: ''„Shemhamforash! Hail Satan!“''<ref>{{Internetquelle|url=http://www.churchofsatan.com/Pages/News36.html|titel=News XXXVI A.S.|titelerg=Archived announcements from XXXVI A.S.|hrsg=Church of Satan|zugriff=2012-04-10|sprache=englisch}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://www.churchofsatan.com/Pages/News39.html|titel=News XXXIX A.S.|titelerg=Archived announcements from XXXIX A.S.|hrsg=Church of Satan|zugriff=2012-04-10|sprache=englisch}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://www.churchofsatan.com/Pages/News42.html|titel=News XLII A.S.|titelerg=Archived announcements from XLII A.S.|hrsg=Church of Satan|zugriff=2012-04-10|sprache=englisch}}</ref><ref>{{Internetquelle|url=http://www.churchofsatan.com/Pages/News45.html|titel=News XLV A.S.|titelerg=Archived announcements from XLV A.S.|hrsg=Church of Satan|zugriff=2012-04-10|sprache=englisch}}</ref>, in der französischen Version mit: ''„Shemhamforash! Salut à Satan!“''<ref>{{Internetquelle|url=http://www.churchofsatan.com/Pages/Year35_french.html|titel=Bienvenue XXXV A.S.|hrsg=Church of Satan|zugriff=2012-04-10|sprache=französisch}}</ref>. Der Artikel ''Encouraging Magical Concepts''<ref>{{Internetquelle|url=http://www.churchofsatan.com/Pages/GageSP1.html|titel=Encouraging Magical Concepts|autor=Lydia Gage|hrsg=Church of Satan|datum=1995|zugriff=2012-04-10|sprache=englisch}}</ref> und dessen schwedische Übersetzung ''Uppmuntrande av Magiska Koncept''<ref>{{Internetquelle|url=http://www.churchofsatan.com/Pages/Swe_Encouraging.html|titel=Uppmuntrande av Magiska Koncept|autor=Lydia Gage (Übersetzung von Keso)|hrsg=Church of Satan|zugriff=2012-04-10|sprache=schwedisch}}</ref> hingegen enthalten nur den Gottesnamen ohne den Ausruf ''„Hail Satan!“''. Die finnische Band [[Impaled Nazarene]] gab ihrer ersten [[Demoaufnahme]] den Titel ''Shemhamforash'' (1991), [[Grand Belial’s Key]] aus den Vereinigten Staaten veröffentlichte 1992 ein Lied dieses Namens auf ''Goat of a Thousand Young'' (1992); die deutsche Band [[Aeba]] gab ihrem vierten Album den Titel ''Shemhamforash – Des Hasses Antlitz''.

=== Satanismus und Metal ===
Im [[Satanismus]] und der [[Metal]]-Subkultur findet diese Bezeichnung Gottes ebenfalls Verwendung. Die Aufnahme ''The Satanic Mass'' von [[Anton Szandor LaVey]], 1968 auf der gleichnamigen LP veröffentlicht, enthält mehrere Passagen, in denen LaVey den Namen ausspricht und dies von anderen Beteiligten der Messe wiederholt wird, gefolgt vom Ausruf ''„Hail Satan!“'' nach demselben Schema (der jedoch im Gegensatz zum ''Shemhamforash'' in der letzten dieser Passage jeweils dreimal im Wechsel ausgesprochen wird). Das daran stark angelehnte [[Ritual]] ''Rites of Spring'' wird ebenso verfahren wie bei der letzten dieser Passagen in LaVeys Messe.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.churchofsatan.com/Pages/RosePan.html |titel=Rites of Spring |titelerg=by Magister Michael Rose |autor=Michael Rose |hrsg=Church of Satan |datum=2001 |zugriff=2012-04-10 |sprache=englisch}}</ref> Meldungen der von LaVey gegründeten [[Church of Satan]] enden gelegentlich mit den Worten: ''„Shemhamforash! Hail Satan!“''<ref>{{Internetquelle |url=http://www.churchofsatan.com/Pages/News36.html |titel=News XXXVI A.S. |titelerg=Archived announcements from XXXVI A.S. |hrsg=Church of Satan |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120509092013/http://www.churchofsatan.com/Pages/News36.html |archiv-datum=2012-05-09 |zugriff=2017-04-28 |sprache=englisch}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.churchofsatan.com/Pages/News39.html |titel=News XXXIX A.S. |titelerg=Archived announcements from XXXIX A.S. |hrsg=Church of Satan |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120509084018/http://www.churchofsatan.com/Pages/News39.html |archiv-datum=2012-05-09 |zugriff=2017-04-21 |sprache=englisch}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.churchofsatan.com/Pages/News42.html |titel=News XLII A.S. |titelerg=Archived announcements from XLII A.S. |hrsg=Church of Satan |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120509085517/http://www.churchofsatan.com/Pages/News42.html |archiv-datum=2012-05-09 |zugriff=2017-04-28 |sprache=englisch}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.churchofsatan.com/Pages/News45.html |titel=News XLV A.S. |titelerg=Archived announcements from XLV A.S. |hrsg=Church of Satan |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120509083256/http://www.churchofsatan.com/Pages/News45.html |archiv-datum=2012-05-09 |zugriff=2017-04-21 |sprache=englisch}}</ref>, in der französischen Version mit: ''„Shemhamforash! Salut à Satan!“''<ref>{{Internetquelle |url=http://www.churchofsatan.com/Pages/Year35_french.html |titel=Bienvenue XXXV A.S. |hrsg=Church of Satan |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120509092847/http://www.churchofsatan.com/Pages/Year35_french.html |archiv-datum=2012-05-09 |zugriff=2017-04-21 |sprache=französisch}}</ref>. Der Artikel ''Encouraging Magical Concepts''<ref>{{Internetquelle |url=http://www.churchofsatan.com/Pages/GageSP1.html |titel=Encouraging Magical Concepts |autor=Lydia Gage |hrsg=Church of Satan |datum=1995 |zugriff=2012-04-10 |sprache=englisch}}</ref> hingegen enthalten nur ''Shemhamforash'' ohne den Ausruf ''„Hail Satan!“''. Die finnische Band [[Impaled Nazarene]] gab ihrer ersten [[Demoaufnahme]] den Titel ''Shemhamforash'' (1991), [[Grand Belial’s Key]] aus den Vereinigten Staaten veröffentlichte ein Lied dieses Namens auf der ersten Demoaufnahme ''Goat of a Thousand Young'' (1992) und dem Debütalbum ''Mocking the Philanthropist'' (1997); die schweizerische Band [[Amon (schweizerische Band)|Amon]] nannte ihr einziges Album (1995) ''Shemhamforash'', die deutsche Band [[Aeba]] gab ihrem vierten Album den Titel ''Shemhamforash – Des Hasses Antlitz'' (2004). Die polnische [[Black Metal|Black]]-/[[Death Metal|Death-Metal]]-Band [[Behemoth (Band)|Behemoth]] veröffentlichte auf dem Album ''[[Evangelion]]'' (2009) einen Titel namens ''Shemhamforash'', welcher viele Gewalttaten Gottes auflistet und im letzten Vers lediglich mit „Shemhamforash“ endet.

=== Film und Fernsehen ===
* [[Catweazle (Fernsehserie)|Catweazle]] benutzte eine abgewandelte Form: Der Ausruf „Schampampurasch!“ stand oft am Ende seiner Zaubersprüche.
* In dem Film ''[[Ready or Not – Auf die Plätze, fertig, tot]]'' wird als Abschlussformel und Beginn des satanischen [[Ritual]]s „Schemhamforasch! Heil Satan!“ zitiert.


== Nachweise ==
== Nachweise ==
<references/>
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[[Kategorie:Gottesname]]
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[[en:Shemhamphorasch]]
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Aktuelle Version vom 28. Dezember 2023, 10:56 Uhr

Ha-Schem Ha-Mephorasch (השם המפורש ha-Shem ha-mefôrash „der ausdrücklich (festgelegte) Name“, auch ha-Shem ha-mejûchad „der spezielle Name“[1]), auch Schemhamphorasch[2], ist eine der Bezeichnungen Gottes im Judentum. Es handele sich um den „voll ausgeführten Namen Gottes“; das Tetragramm JHWH als „voll ausgeführter Name“ wurde „[s]eit der Zerstörung des Tempels […] vollends tabuisiert, damit allerdings auch Tür und Tor für „geheime“ Spekulationen geöffnet“.[3]

Rezeption im Judentum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der rabbinischen Überlieferung ist „vom Shem ha-mefôrash als dem voll ausgeführten Gottesnamen die Rede, was zu allerlei Spekulationen über dessen Bedeutung und Form Anlass gegeben hat“.[4] Dazu gehören Spekulationen über Gottesnamen mit 24, 48 und 72 Buchstaben[4] oder eine Gesamtheit der „zweiundsiebzig, heiligen Namen Gottes, von denen jeder ein Engel ist“[2]. Unter anderem der Kabbalist Josef ben Abraham Gikatilla leitete den Ausdruck nicht von der Wurzel PRSh „ausbreiten“, „ausführen“, „erklären“, sondern von der gleichgeschriebenen Wortwurzel „absondern“ ab, entsprechend steht Shem ha-mefôrash hier für den „Besonderen Namen“[4]; dieser Name, so Gikatilla im Ginnat Egoz, sei wie Gott nicht entstanden[5]:

„Und da Er mit einem Namen benannt werden mußte, der auf die Wirkung/Tätigkeit hinweist, lautet es (Gen 1,1 EU): Mit Anfang schuf ‘LHJM/Gott und nicht: Mit Anfang schuf JHW“H, um dich wissen zu lassen, daß der Name JHW“H für Ihn nicht mit der Entstehung am Anfang der Welt entstanden ist, denn dieser Name war Ihm bereits vordem besonders. Und er ist abgesondert (mefôrash) von allem, um Seine Hawajah (sein Sein) und Anfangslosigkeit zu bezeugen, und er wird auf nichts anderes als auf Ihn angewendet, denn Er – Er werde gepriesen! – ist die wahre Beschaffenheit Seines Namens, und Sein Name bezeugt Seine wahre Beschaffenheit.
So heißt es dann bei der Entstehung der Welt: Mit Anfang schuf ‘Elohîm, um dich wissen zu lassen, daß die Wurzel (das Wesen) des Namens ‘Elohîm für Ihn entstanden ist mit der Entstehung der Welt […].“

Josef Gikatilla: Ginnat Egoz[6]

Meist wird er jedoch ha-Shem ha-mejûchad „der spezielle Name“ genannt, „weil er allein und speziell für den Gott Israels gilt“[4] und, wie es in Sha`arê ‘orah heißt, „speziell für Israel allein vorgesehen ist und die anderen Nationen daran keinen Anteil haben“[7].

Rezeption außerhalb des Judentums[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Antijudaismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einblattdruck mit Wittenberger Judensau, 1596
Judensau am Südostflügel der Stadtkirche Wittenberg mit Aufschrift Schem haMphoras

Das antijudaistische Motiv der Judensau geht oftmals mit der Schmähung der Bezeichnung Schemhamphorasch einher, und Martin Luther gab einer 1543 veröffentlichten Schmähschrift gegen die Juden den Titel Vom Schem Hamphoras und vom Geschlecht Christi.

Satanismus und Metal[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Satanismus und der Metal-Subkultur findet diese Bezeichnung Gottes ebenfalls Verwendung. Die Aufnahme The Satanic Mass von Anton Szandor LaVey, 1968 auf der gleichnamigen LP veröffentlicht, enthält mehrere Passagen, in denen LaVey den Namen ausspricht und dies von anderen Beteiligten der Messe wiederholt wird, gefolgt vom Ausruf „Hail Satan!“ nach demselben Schema (der jedoch im Gegensatz zum Shemhamforash in der letzten dieser Passage jeweils dreimal im Wechsel ausgesprochen wird). Das daran stark angelehnte Ritual Rites of Spring wird ebenso verfahren wie bei der letzten dieser Passagen in LaVeys Messe.[8] Meldungen der von LaVey gegründeten Church of Satan enden gelegentlich mit den Worten: „Shemhamforash! Hail Satan!“[9][10][11][12], in der französischen Version mit: „Shemhamforash! Salut à Satan!“[13]. Der Artikel Encouraging Magical Concepts[14] hingegen enthalten nur Shemhamforash ohne den Ausruf „Hail Satan!“. Die finnische Band Impaled Nazarene gab ihrer ersten Demoaufnahme den Titel Shemhamforash (1991), Grand Belial’s Key aus den Vereinigten Staaten veröffentlichte ein Lied dieses Namens auf der ersten Demoaufnahme Goat of a Thousand Young (1992) und dem Debütalbum Mocking the Philanthropist (1997); die schweizerische Band Amon nannte ihr einziges Album (1995) Shemhamforash, die deutsche Band Aeba gab ihrem vierten Album den Titel Shemhamforash – Des Hasses Antlitz (2004). Die polnische Black-/Death-Metal-Band Behemoth veröffentlichte auf dem Album Evangelion (2009) einen Titel namens Shemhamforash, welcher viele Gewalttaten Gottes auflistet und im letzten Vers lediglich mit „Shemhamforash“ endet.

Film und Fernsehen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johann Maier: Die Kabbalah. Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen. Verlag C.H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39659-3, S. 22.
  2. a b Carl Kiesewetter: Faust in der Geschichte und Tradition. Mit besonderer Berücksichtigung des occulten Phänomenalismus und des Mittelalterlichen Zauberwesens. Georg Olms Verlagsbuchhandlung, Hildesheim 1963, S. 340 (Reprographischer Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1893.).
  3. Johann Maier: Die Kabbalah. Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen. Verlag C.H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39659-3, S. 19.
  4. a b c d Johann Maier: Die Kabbalah. Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen. Verlag C.H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39659-3, S. 57.
  5. Johann Maier: Die Kabbalah. Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen. Verlag C.H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39659-3, S. 58 f.
  6. Johann Maier: Die Kabbalah. Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen. Verlag C.H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39659-3, S. 169.
  7. Johann Maier: Die Kabbalah. Einführung – Klassische Texte – Erläuterungen. Verlag C.H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39659-3, S. 147.
  8. Michael Rose: Rites of Spring. by Magister Michael Rose. Church of Satan, 2001, abgerufen am 10. April 2012 (englisch).
  9. News XXXVI A.S. Archived announcements from XXXVI A.S. Church of Satan, archiviert vom Original am 9. Mai 2012; abgerufen am 28. April 2017 (englisch).
  10. News XXXIX A.S. Archived announcements from XXXIX A.S. Church of Satan, archiviert vom Original am 9. Mai 2012; abgerufen am 21. April 2017 (englisch).
  11. News XLII A.S. Archived announcements from XLII A.S. Church of Satan, archiviert vom Original am 9. Mai 2012; abgerufen am 28. April 2017 (englisch).
  12. News XLV A.S. Archived announcements from XLV A.S. Church of Satan, archiviert vom Original am 9. Mai 2012; abgerufen am 21. April 2017 (englisch).
  13. Bienvenue XXXV A.S. Church of Satan, archiviert vom Original am 9. Mai 2012; abgerufen am 21. April 2017 (französisch).
  14. Lydia Gage: Encouraging Magical Concepts. Church of Satan, 1995, abgerufen am 10. April 2012 (englisch).