Beichtspiegel
Als Beichtspiegel bezeichnete man im 15. und 16. Jahrhundert ein fliegendes Blatt mit einer gedruckten Anleitung zum Beichten und mit Figuren Christi, der Madonna, der Schutzpatrone, des bußfertigen Schächers etc. in Holzschnitt. Die Beichtspiegel sind für die Anfänge der Holzschnittkunst von Wichtigkeit.
Historische Beichtspiegel stellen zudem eine wichtige indirekte Quelle der Mentalitätsgeschichte dar, da literarische Zeugnisse abweichenden moralischen bzw. religiösen Verhaltens i.d.R. dem Index zum Opfer fielen.
Beichtspiegel galten als Hilfsmittel bei der Gewissenserforschung, z.B. in der Vorbereitung auf die Beichte, und enthielten Fragen zu verschiedenen Lebensbereichen, die der Selbstprüfung dienten und dabei halfen, keine Gebiete zu übersehen. Heute sind Gewissensspiegel genannte Beichtspiegel in katholischen Gebetbüchern wie dem "Gotteslob" enthalten.
Gewissensspiegel nach Gotteslob
Folgende Gewissensspiegel werden unterschieden:
- Allgemeiner Gewissensspiegel
- Dritter Gewissensspiegel (Glaube - Hoffnung - Liebe)
- Vierter Gewissensspiegel (Leben für andere)
- Für Kinder und Jugendliche:
- Beichte der Kinder
- Schülerbeichte