Beichtspiegel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Dezember 2007 um 10:41 Uhr durch Omniavincit (Diskussion | Beiträge) (erg). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
kath. Beichtspiegel ende 19. Jh.- Inhaltsverzeichnis

Als Beichtspiegel bezeichnete man im 15. und 16. Jahrhundert ein fliegendes Blatt mit einer gedruckten Anleitung zum Beichten und mit Figuren Christi, der Madonna, der Schutzpatrone, des bußfertigen Schächers etc. in Holzschnitt. Die Beichtspiegel sind für die Anfänge der Holzschnittkunst von Wichtigkeit.

Historische Beichtspiegel stellen zudem eine wichtige indirekte Quelle der Mentalitätsgeschichte dar, da literarische Zeugnisse abweichenden moralischen bzw. religiösen Verhaltens i.d.R. dem Index zum Opfer fielen.

Beichtspiegel galten als Hilfsmittel bei der Gewissenserforschung, z.B. in der Vorbereitung auf die Beichte, und enthielten Fragen zu verschiedenen Lebensbereichen, die der Selbstprüfung dienten und dabei halfen, keine Gebiete zu übersehen. Heute sind Gewissensspiegel genannte Beichtspiegel in katholischen Gebetbüchern wie dem "Gotteslob" enthalten.

Gewissensspiegel nach Gotteslob

Folgende Gewissensspiegel werden unterschieden:

  • Allgemeiner Gewissensspiegel
  • Dritter Gewissensspiegel (Glaube - Hoffnung - Liebe)
  • Vierter Gewissensspiegel (Leben für andere)
  • Für Kinder und Jugendliche:
    • Beichte der Kinder
    • Schülerbeichte