Joe Sullivan (Pianist)

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Joe Sullivan, eigentlich Joseph Michael O´Sullivan[1], (*4. November 1906 in Chicago; † 13. Oktober 1971 in San Francisco) war ein US-amerikanischer Jazz-Pianist des Chicago Jazz und Swing.

Leben und Wirken

Sullivan war das neunte Kind irischer Einwanderer und stammte aus gutsituiertem Mittelklasse-Elternhaus. Sein Vater war Lokalpolitiker - zeitweise Alderman von Chicago- Unternehmer und Erfinder. Sullivan lernte ab dem Alter von 12 Jahren Klavier zu spielen und trat schon als Teenager in Clubs, als Stummfilmpianist und mit Tanzbands auf, studierte aber nebenbei 1922/3 am Konservatorium von Chicago. Er spielte mit führenden weißen Chicago-Jazzmusikern (viele Mitglied der Austin High School Gang) wie Eddie Condon, Frank Teschemacher, Jimmy McPartland, Bud Freeman, Jim Lanigan, Muggsy Spanier, Bix Beiderbecke und Gene Krupa. Seine hauptsächlichen Einflüsse als Pianist waren Earl Hines und Fats Waller (und stride Pianisten, die er 1928 in Harlem hörte wie James P. Johnson und Willie „The Lion“ Smith). 1927 war er bei Ben Pollack.

Seine ersten Aufnahmen machte er Ende 1927 mit den Chicagoans von Red McKenzie und Eddie Condon (Okeh). 1929 spielte er bei Red Nichols und danach unter anderem im Orchester von Roger Wolfe Kahn. Ab 1933 begleitete Sullivan Bing Crosby, mit dem er aufnahm, in zahlreichen Radioshows auftrat und auch im Film zu sehen war. Sullivan spielte auch als Studiomusiker in Hollywood, spielte bei Bob Crosby (1936), für dessen Band er auch Kompositionen beisteuerte („Minor Mood“, „Just Strollin“, „Little Rock Get Away“, „Gin Mill Blues“), setzte aber ab Ende 1936 zwei Jahre wegen Tuberkulose aus. 1938 spielte er wieder kurz mit Bing Crosby und 1939 mit Bob Crosby.

In den 1940er Jahren spielte Sullivan meist Solo (oder mit ehemaligen Chicagoer Kollegen) in Nachtclubs, unter anderem 1946 in dem von Eddie Condon in New York und um 1943 auch in Los Angeles. 1952 spielte er kurz bei Louis Armstrong und spielte ansonsten Solo im Raum San Francisco. Alkoholprobleme, verbunden mit privaten Problemen (drei gescheiterte Ehen, Depressionen) und einem heftigen Temperament, machten längere Engagements unmöglich. Trotz sporadischer Auftritte hatte er immer noch einen Namen und war 1963 auf dem Monterey Jazz Festival und 1964 auf dem Newport Jazz Festival.

Literatur

  • Carlo Bohländer u.a. „Reclams Jazzführer“ 1989

Weblinks

Anmerkungen

  1. Nach Redhotjazz, siehe Weblinks. Nach Reclams Jazzführer Dennis Patrick Terence Joseph O´Sullivan