Himawari 9

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Juni 2022 um 00:45 Uhr durch 2003:c3:6727:db00:81b8:2b2e:9294:5da0 (Diskussion) (→‎Aufbau). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Himawari 9
Typ: Wettersatellit
Land: Japan Japan
Betreiber: JMA
COSPAR-ID: 2016-064A
Missionsdaten
Masse: 3500 kg
Größe: 8 m lang
Start: 2. November 2016, 06:20 UTC
Startplatz: Tanegashima
Trägerrakete: H-2A F-31
Status: aktiv
Bahndaten
Bahnhöhe: 35.855 km

Himawari 9 (jap. ひまわり9号, Himawari 9-gō, dt. „Sonnenblume 9“, GMS 9) ist ein Wettersatellit der japanischen Meteorologiebehörde JMA (Japan Meteorological Agency). Er ist der neunte geostationäre Wettersatellit Japans und der zweite einer neuen Baureihe.

Himawari 9 wurde am 2. November 2016 um 06:20 UTC mit einer H-2A-Trägerrakete von der Rampe 1 des Yoshinobu-Startkomplexes auf dem japanischen Tanegashima Space Center in die Erdumlaufbahn gebracht. Geplant ist, dass Himawari 9 zunächst als Reservesatellit dient, und später die regelmäßige Wetterbeobachtung von Himawari 8 übernimmt. Die Satelliten sollen sehr nahe bei einander bei 140° Ost positioniert werden, so dass sich bei einem Umschalten zwischen den Satelliten so gut wie keine Blickwinkelveränderungen ergeben.[1]

Aufbau

Der Satellit wurde auf Basis des Satellitenbus DS 2000 von Mitsubishi Electric gebaut und besitzt eine geplante Lebensdauer von 8 Jahren. Er ist mit drei Gerätekomplexen ausgerüstet. Der Advanced Himawari Imager (AHI) ist das Hauptinstrument der Raumsonde. Diese wurde von ITT Exelis – jetzt ein Teil der Harris Corporation – in den Vereinigten Staaten von Amerika gebaut und basiert auf dem Advanced Baseline Imager (ABI) der US-amerikanischen geostationären Wettersatelliten GOES R der US-amerikanischen Wetterbehörde NOAA. Es ist eine Multispektralkamera mit sechzehn Kanälen (0,46–13,3 µm), die im Bereich des sichtbaren Licht und im Infrarotbereich Übersichts- und Detailaufnahmen liefern wird. Die Bilder erreichen eine Auflösung von bis zu 500 Metern und liefern auf den verschiedenen Spektralbereichen Daten über Bewölkung, Temperatur, Wind, Niederschlag und Aerosolverteilung. Das Space Environment Data Acquisition Monitor (SEDA) sammelt Daten über Protonen und Elektronen im Weltraum. Das Data Collection Subsystem (DCS) ist die Kommunikationsnutzlast und dient der Sammlung und Weiterleitung der Daten zu den Bodenwetterstationen über das Ka-Band. Die Energieversorgung übernehmen zwei von der Mitsubishi Electric Corporation gebaute Solarzellenausleger die bis zu 2600 Watt liefern.[2][1]

Details zu den Bändern der Multispektralkamera:[3]

Band Mitten-
wellenlänge
Band-
breite
SNR bzw. NEΔT@ Auf-
lösung
Hauptaufgabe
01 00,470 nm 0,050 nm ≥ 300 @ 100 % Albedo 01 km Tageslicht Aerosol über Land, Küsten Wasserbestimmung
02 00,510 nm 0,020 nm 01 km grünes Band – für Farbaufnahmen
03 00,644 nm 0,030 nm 00,5 km Tageslicht Vegetation/Feuerschäden und Aerosole über Wasser, Wind
04 00,860 nm 0,020 nm 01 km Tageslicht Cirruswolken
05 01,61 nm 0,020 nm 02 km Tageslicht Wolken und Partikelgröße, Schnee
06 02,26 µm 0,020 nm 02 km Tageslicht Land/Wolken Eigenschaften, Partikelgröße, Vegetation, Schnee
07 03,90 µm 0,22 µm ≤ 0,16 K @ 300 K 02 km Oberfläche und Wolken, Nebel in der Nacht, Feuer, Wind
08 06,185 µm 0,37 µm ≤ 0,40 K @ 240 K 02 km hoher Wasserdampf, Wind, Regen
09 06,95 µm 0,12 µm ≤ 0,10 K @ 300 K 02 km mittlerer Wasserdampf, Wind, Regen
10 07,40 µm 0,17 µm ≤ 0,32 K @ 240 K 02 km niedriger Wasserdampf, Wind und SO2
11 08,50 µm 0,32 µm ≤ 0,10 K @ 300 K 02 km Gesamtes Wasser, Wolkenphasen, Staub, SO2, Regen
12 09,61 µm 0,18 µm 02 km gesamtes Ozon, Turbulenzen, Wind
13 10,35 µm 0,30 µm 02 km Oberfläche und Wolken
14 11,20 µm 0,20 µm 02 km IR-Fotografie, SST, Wolken, Regenfälle
15 12,30 µm 0,30 µm 02 km gesamtes Wasser, Asche, SST
16 13,30 µm 0,20 µm ≤ 0,30 K @ 300 K 02 km Lufttemperatur, Wolkenhöhe und -verteilung

Weblinks

Commons: Himawari 9 images – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b raumfahrer.net: Japan: Wettersatellit Himawari 9 gestartet, Thomas Weyrauch, 5. November 2016, 10:53 Uhr, abgerufen am 12. November 2016
  2. NASASpaceFlight.com: Japan lofts Himawari 8 weather satellite via H-IIA rocket, abgerufen am 24. Oktober 2014
  3. eoportal.org: Himawari-8 and 9 – Satellite Missions – eoPortal Directory, abgerufen am 12. November 2016