Sabiner

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Siedlungsgebiet der Sabiner
Raub der Sabinerinnen von Giambologna, Ende des 16. Jahrhunderts

Die Sabiner (lateinisch Sabini) waren ein von den Umbrern abstammendes Volk in den Sabiner Bergen des Apennins.[1] Das Volk war ein Teil der indogermanischen Sabeller in Mittelitalien.[2] Sie waren unmittelbare Nachbarn der Römer. Zu Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. stellten sie für Rom eine der Hauptgefahren dar, weil sie die Via Salaria beherrschten und Rom unmittelbar bedrohen konnten.[3] Sie erhielten 268 v. Chr. das römische Bürgerrecht, nachdem sie 290 v. Chr. endgültig unter die Herrschaft der Römer gefallen waren.

Nach der alten römischen Sage waren die Sabiner die ursprünglichen Bewohner des Quirinals (eines der sieben Hügel Roms) und wurden ca. 750 v. Chr., zunächst unter einem Doppelkönigtum ihres Königs Titus Tatius und des römischen Königs Romulus mit dem populus Romanus vereinigt. Bekannt sind die Sabiner unter anderem durch die von Titus Livius überlieferte Sage vom Raub der Sabinerinnen, in der berichtet wird, wie die Frauen und Töchter der Sabiner kurz nach der Gründung der Stadt Rom geraubt wurden, weil es in Rom zu wenige Frauen gab.

Städte des Sabinerreiches waren unter anderem Cures, Amiternum, Reate, Nomentum, Nursia, Orvinium und Eretum.

Von der Stammesbezeichnung Sabiner leiten sich der weibliche Vorname Sabine und das römische Cognomen Sabinus ab.

Berühmte Sabiner waren Numa Pompilius, Titus Tatius, Ancus Marcius und Attius Clausus.

Literatur

Weblinks

Commons: Sabiner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Sabiner – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Zur Sprache der Sabiner siehe Giacomo Devoto: Geschichte der Sprache Roms. Aus dem Italienischen von Ilona Opelt. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1968, S. 78–86.
  2. Massimo Pallottino: Italien vor der Römerzeit. C.H.Beck, München 1987, ISBN 3-406-32012-0, S. 109–115.
  3. Robert M. Ogilvie: Das frühe Rom und die Etrusker. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1983, ISBN 3-423-04403-9, S. 118.