Paul Dukas

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Paul Dukas (* 1. Oktober 1865 in Paris; † 17. Mai 1935 ebendort); war ein französischer Komponist .

Dukas studierte am Pariser Konservatorium Klavier, Harmonielehre und Komposition und gab dort später Unterricht, u.a. seinem Schüler Olivier Messiaen. Sein Hang zur Selbstkritik führte dazu, dass er eine ganze Reihe komponierter Werke wieder vernichtete, weil sie seinen Ansprüchen nicht genügten.

Liste erhaltender Werke (Auswahl)

  • Symphonie C-dur für Orchester
  • Polyeucte - Ouvertüre für Orchester
  • Sonate es-moll für Klavier
  • Prélude Élégiaque sur le Nom de Haydn (für Klavier)
  • Variationen über ein Thema von Rameau (für Klavier)
  • Hymne au Soleil für vierstimmigen gemischten Chor und Orchester
  • Ballett "La Péri"
  • Oper "Ariane et Barbe-Bleue"

Der Zauberlehrling

Das bekannteste Werk Dukas' ist die Vertonung der Ballade "Der Zauberlehrling" von Johann Wolfgang von Goethe. Dieses 1897 unter dem Titel "L'Apprenti sorcier" entstandene Orchesterwerk gehört zum Genre der Programmmusik. Es ist eine musikalische Aufbereitung der Geschichte des Zauberlehrlings, der unerlaubt einen Besen verzaubert, damit dieser Wasser zum Auffüllen einer Badewanne holt.

Die Musik beginnt mit einer gespannten Atmosphäre: Der Meister ist weg und der Zauberlehrling ist hin- und hergerissen ob der Idee, sich selbst im Zaubern zu versuchen, kann der Versuchung schließlich nicht widerstehen. Das erste, durch die Trompete präsentierte Motiv ist der Zauberspruch, - (der später immer wieder stark verkürzt und scheinbar immer verzweifelter wiederkehrt, denn der Zauberlehrling hat den Spruch vergessen und bemüht sich, das Geschehen aufzuhalten).

Auf den Zauberspruch hin erhebt sich eine vom Fagott intonierte Melodie. Es ist der Besen, der erst einige Schritte übt, bevor er sich in einem hüpfenden Rhythmus und unaufhaltsamen Tempo mit den Eimern bewaffnet auf den Weg macht. Das Ergießen des Wassers in die Wanne wird durch das übrige Orchester, vornehmlich durch die Streichinstrumente, hörbar gemacht, ebenso wie das Anschwellen des Wassers in der Stube, nachdem die Wanne gefüllt ist.

Die Musik erreicht einen Höhepunkt, als sich der Zauberlehrling mit der Axt auf den Besen wirft und zwei krachende "Schläge" dem Treiben zunächst ein Ende bereiten. Doch nach einer kurzen Pause erhebt sich das Fagott langsam wieder und findet rasch zu seinem ursprünglichen Tempo zurück. Damit nicht genug, kaum ist der Besen wieder unterwegs, tritt das Motiv des Besens ein weiteres Mal, nämlich auf der Dominante und intoniert durch eine Klarinette hinzu. So sind es nun zwei Besen, die unermüdlich rennen, um weiter Wasser zu bringen. Die Musik schwillt immer mehr an um auf einem weiteren Höhepunkt abrupt zu enden, alles sinkt in sich zusammen. Der Meister ist heimgekehrt und hat das Chaos beendet. Der Zauberlehrling ist zerknirscht, aber sein Meister belässt es bei ruhig vorgetragenen Ermahnungen (Schlusspassage vor den 4 Schlussakkorden).

Hohen Bekanntheitsgrad erlangte Dukas' Vertonung des "Zauberlehrlings" durch den von Walt Disney 1940 produzierten Film "Fantasia". Kein Geringerer als Micky Maus spielt den Zauberlehrling, der zu Dukas' Musik gegen Besen und Wasser ankämpft.