Unbewohnte Insel

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Eine unbewohnte Insel ist eine selbst bei Tidehochwasser über den Meeresspiegel hinausragende, völlig von Wasser umschlossene Landmasse, die entweder noch nie von Menschen bewohnt war oder seit längerer Zeit nicht mehr dauerhaft besiedelt ist. Auf der Erde ist die Überzahl der in einem Meer oder in einem Binnengewässer gelegenen Inseln unbewohnt.

Allgemein

Es gibt zahlreiche Gründe, warum eine Insel oder gar eine ganze Inselgruppe nicht oder nicht mehr bewohnt ist: Manche Inseln verfügen über keinerlei Trinkwasserquellen, andere liegen in unwirtlichen Gegenden mit extremen Temperaturschwankungen (Arktis oder Antarktis), wieder andere dienten in der Vergangenheit als Gelände für Kernwaffentests und sind damit für Tausende von Jahren radioaktiv verseucht, also unbewohnbar. Andere Inseln sind einfach zu klein, um dauerhaft besiedelt zu werden oder liegen zu nahe an größeren, attraktiven Ansiedlungen auf dem Festland. Daneben gibt es Inseln, deren einzige staatliche (beispielsweise Alcatraz) oder militärische Nutzung (beispielsweise das Johnston-Atoll) entfallen ist.

Abgrenzungsfragen

Eine Insel, auf der lediglich ein Leuchtturm oder eine ähnliche Einrichtung vorhanden ist, gilt selbst dann als unbewohnt, wenn sich dort ab und zu einige Personen – etwa zwecks Wartung der Anlagen – aufhalten. Strittig ist aber, ob etwa ein ganzjährig besetzter Leuchtturm oder eine stets besetzte Forschungsstation aus einer unbewohnten Insel eine bewohnte Insel macht.

Literatur und Film

Unbewohnte Inseln spielen von jeher in Abenteuergeschichten der Weltliteratur (beispielsweise Robinson Crusoe oder Die Schatzinsel) aber auch in Kinofilmen (etwa Cast Away) eine gewichtige Rolle. Die unberührte Natur unbewohnter Inseln bietet Raum für Fiktionen aller Art, etwa der, dass auf solchen Inseln Urzeitechsen bis heute überlebt haben könnten, was auf einige der unbewohnten Galápagos-Inseln sogar durchaus zutrifft. Auch in Cartoons und Witzen wird des Öfteren das Motiv der unbewohnten Insel aufgegriffen, meist in der Form, dass ein Individuum seiner aussichtslosen Lage unangepasste Handlungen oder Äußerungen vornimmt, welche auf Gewohnheiten in seinem früheren Leben in der Zivilisation zurückzuführen sind.

Nutzung und Naturschutz

Die generelle Faszination der Menschen für einsame oder verlassene Inseln hat sich bis heute erhalten. Etliche, vorwiegend im Südpazifik oder in der Karibik gelegene, einst unbewohnte Inselchen oder Atolle, wurden in Anbetracht dessen von vermögenden Privatleuten zu Eigentum erworben. Vielfach werden auch die Gebiete um unbewohnte, tropische Inseln, wegen der üppigen Unterwasserwelt und Korallenriffe, von Sporttauchern aufgesucht.

Manche unbewohnte Eilande bleiben für permanente menschliche Besiedlung dauerhaft unzugänglich. Sie stellen vielfach wichtige Naturschutzgebiete dar, zum Schutz gefährdeter Tier- und Pflanzenarten (z. B. für die Agrimi-Ziegen auf der unbewohnten Insel Dia).

Kuriositäten

Der Guano Islands Act ist ein US-amerikanisches Gesetz von 1856, welches US-Bürgern u. a. ermöglicht, eine unbewohnte Insel für die Vereinigten Staaten in Besitz zu nehmen, falls dort Vogelexkremente (Guano) vorhanden sind. Das Gesetz ist noch heute gültig und stellt beispielsweise einen Grund dar, warum die unbewohnte Insel Navassa zwischen den USA und Haiti umstritten ist.

Siehe auch