„Heuke“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Weblink bei
überarbeitet, ergänzt
Zeile 1: Zeile 1:
[[Bild:Heuke.png|thumb|[[Burgunder]]fürst mit Heuke.]]
[[Bild:Heuke.png|thumb|[[Burgunder]]fürst mit Heuke.]]


Die '''Heuke''' (auch: die oder der '''Hoike''', niederdeutsch '''Hoyke''') ist ein ärmelloser, glockenförmig geschnittener, fast wadenlanger [[Umhang]] des [[Mittelalter]]s, der bei Frauen auch den Kopf schützen sollte.
Die '''Heuke''' (auch: die oder der '''Hoike''', niederdeutsch '''Hoyke''') ist ein ärmelloser, glockenförmig geschnittener, fast wadenlanger [[Umhang]] des [[Mittelalter]]s, der bei Männern über der Schulter geschlossen wurde, bei Frauen jedoch über den Kopf gelegt wurde.


Ihren Ursprung soll die Heuke in Nordafrika haben und wurde im 13. Jahrhundert in Südfrankreich bekannt. Erst nach 1300 fand die Heuke in Norddeutschland ihren Einsatz, wo sie in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stark im Bürgertum verbreitet war. Nach 1400 wurde die Heuke nur noch von wohlhabende Bürgerinnen getragen, z.B. bei der [[Bremer Tracht (17. Jahrhundert)]].
Ihren Ursprung soll die Heuke in Nordafrika haben, sie wurde im 13. Jahrhundert in Südfrankreich bekannt. Erst nach 1300 kam sie auch in Norddeutschland in Gebrauch, wo sie dann in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stark im Bürgertum verbreitet war. Nach 1400 wurde die Heuke nur noch von wohlhabende Bürgerinnen getragen, z. B. als Bestandteil der [[Bremer Tracht (17. Jahrhundert)]].


Diese [[Mantel (Kleidung)|Mantelart]] wird einfach über den Kopf gelegt und fällt über den Rücken bis zum Boden hinab. Geschlossen wird die Heuke, indem man die rechte Seite großzügig über die andere Seite in Ellenbogenhöhe schlägt und dort befestigt. Heuken bestanden u. a. aus dickem Wollzeug und konnten gefüttert sein. Die Tragweise konnte aber von Region zu Region verschieden sein.
Diese [[Mantel (Kleidung)|Mantelart]] wird einfach über den Kopf gelegt und fällt über den Rücken bis zum Boden hinab. Geschlossen wird die Heuke, indem man die rechte Seite großzügig über das linke Vorderteil in Ellenbogenhöhe schlägt und dort befestigt. Heuken bestanden u. a. aus dickem Wollzeug, bisweilen mit [[Pelz]] ausgefüttert. Eigentlich kragenlos, gab es in für Frauen auch Varianten mit Kragen. Die Art und Weise, wie sie getragen wurde, unterschied sich in den einzelnen Regionen. In Braunschweig gab es Heuken in der Länge, dass sie auf dem Boden nachgeschleppt wurden (1409).<ref>[http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/cgi-imareal/kleioc/0010/exec/kleidlex/cat2use/%22kleidlex%22/acc2use/%22start%22/term2use/%22Heuke%22 Kurze Erklärung des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien]</ref>


Als Regenschutz hielt sich die Heuke in abgewandelter Form in manchen [[Tracht (Kleidung)|Tracht]]en bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Als Regenschutz hielt sich die Heuke in abgewandelter Form in manchen [[Tracht (Kleidung)|Tracht]]en bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Loschek, Ingrid: ''Reclams Mode- & und Kostüm Lexikon'', Verlag Philipp Reclam jun., Stuttgart 1999
* Loschek, Ingrid: ''Reclams Mode- & und Kostüm Lexikon'', Verlag Philipp Reclam jun., Stuttgart 1999


== Weblinks ==
== Einzelnachweise ==
<references />
*[http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/cgi-imareal/kleioc/0010/exec/kleidlex/cat2use/%22kleidlex%22/acc2use/%22start%22/term2use/%22Heuke%22 Kurze Erklärung] des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien



==Siehe auch==
==Siehe auch==
Zeile 22: Zeile 23:
[[Kategorie:Kleidung (Mittelalter)]]
[[Kategorie:Kleidung (Mittelalter)]]
[[Kategorie:Tracht]]
[[Kategorie:Tracht]]
[[Kategorie:Pelz]]

Version vom 1. November 2008, 10:59 Uhr

Burgunderfürst mit Heuke.

Die Heuke (auch: die oder der Hoike, niederdeutsch Hoyke) ist ein ärmelloser, glockenförmig geschnittener, fast wadenlanger Umhang des Mittelalters, der bei Männern über der Schulter geschlossen wurde, bei Frauen jedoch über den Kopf gelegt wurde.

Ihren Ursprung soll die Heuke in Nordafrika haben, sie wurde im 13. Jahrhundert in Südfrankreich bekannt. Erst nach 1300 kam sie auch in Norddeutschland in Gebrauch, wo sie dann in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts stark im Bürgertum verbreitet war. Nach 1400 wurde die Heuke nur noch von wohlhabende Bürgerinnen getragen, z. B. als Bestandteil der Bremer Tracht (17. Jahrhundert).

Diese Mantelart wird einfach über den Kopf gelegt und fällt über den Rücken bis zum Boden hinab. Geschlossen wird die Heuke, indem man die rechte Seite großzügig über das linke Vorderteil in Ellenbogenhöhe schlägt und dort befestigt. Heuken bestanden u. a. aus dickem Wollzeug, bisweilen mit Pelz ausgefüttert. Eigentlich kragenlos, gab es in für Frauen auch Varianten mit Kragen. Die Art und Weise, wie sie getragen wurde, unterschied sich in den einzelnen Regionen. In Braunschweig gab es Heuken in der Länge, dass sie auf dem Boden nachgeschleppt wurden (1409).[1]

Als Regenschutz hielt sich die Heuke in abgewandelter Form in manchen Trachten bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.

Literatur

  • Loschek, Ingrid: Reclams Mode- & und Kostüm Lexikon, Verlag Philipp Reclam jun., Stuttgart 1999

Einzelnachweise

  1. Kurze Erklärung des Instituts für Realienkunde des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Wien


Siehe auch