„Codex Vaticanus Graecus 1209“ – Versionsunterschied

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Der '''Codex Vaticanus Graece 1209, B/03''' gilt zusammen mit dem [[Codex Sinaiticus]] als die bedeutendste [[Neues Testament|neutestamentliche]] [[Manuskript|Handschrift]]. Beide sind im [[4. Jahrhundert]] entstanden und gehören zum alexandrinischen Texttyp.
Der '''Codex Vaticanus Graece 1209, B/03''' gilt zusammen mit dem [[Codex Sinaiticus]] als die bedeutendste [[Neues Testament|neutestamentliche]] [[Manuskript|Handschrift]]. Beide sind im [[4. Jahrhundert]] entstanden und gehören zum alexandrinischen Texttyp.


Der ''Codex Vaticanus B'' befindet sich seit 1475 in der [[Vatikanische Bibliothek|Bibliothek des Vatikan]], über die Zeit davor ist nichts bekannt. Einige meinen, er wäre in Ägypten geschrieben, andere tendieren nach [[Caesarea]] (z. B. T.C. Skeat).
Der ''Codex Vaticanus B'' befindet sich seit [[1475]] in der [[Vatikanische Bibliothek|Bibliothek des Vatikan]], über die Zeit davor ist nichts bekannt. Einige meinen, er wäre in Ägypten geschrieben, andere tendieren nach [[Caesarea]] (z. B. T.C. Skeat).


Der ''Codex Vaticanus B'' umfasst das Alte und das Neue Testament, wobei jedoch einige Blätter verloren gegangen sind. Es bestehen noch 591 (AT) + 142 (NT) = 733 Doppelseiten (Folios). Am Anfang fehlen 31 Folios = 62 Seiten der Genesis. Des weiteren fehlen 10 Folios der Psalmen (Ps 105:27 - 137:6). Am Ende des NT fehlen ein Teil des Hebräerbriefes (ab 9:14), [[Pastoralbrief]] und die Apokalypse. Die Arbeit wurde von zwei Schreibern ausgeführt, von denen einer das ganze NT schrieb. Vermutlich ca. im 10. Jahrhundert wurde die sehr verblichene Schrift von einem Mönch säuberlich nachgezogen. Dabei wurden auch die fehlenden Teile in Minuskelschrift hinzugefügt.
Der ''Codex Vaticanus B'' umfasst das [[Alte Testament|Alte]] und das [[Neue Testament]], wobei jedoch einige Blätter verloren gegangen sind. Es bestehen noch 591 (AT) + 142 (NT) = 733 Doppelseiten (Folios). Am Anfang fehlen 31 Folios = 62 Seiten der Genesis. Des weiteren fehlen 10 Folios der Psalmen (Ps 105:27 - 137:6). Am Ende des NT fehlen ein Teil des [[Hebräerbrief]]es (ab 9:14), [[Pastoralbrief]] und die [[Offenbarung des Johannes|Apokalypse]]. Die Arbeit wurde von zwei Schreibern ausgeführt, von denen einer das ganze NT schrieb. Vermutlich ca. im 10. Jahrhundert wurde die sehr verblichene Schrift von einem Mönch säuberlich nachgezogen. Dabei wurden auch die fehlenden Teile in Minuskelschrift hinzugefügt.


1995 wurden in dem ''Codex Vaticanus B'' sog. "Umlaute" ( .. ) entdeckt. Zwei horizontale Punkte am Rand des Textes, insgesamt ca. 800 im NT. Es wurde erkannt, dass diese Doppelpunkte Stellen textlicher Unsicherheit markieren. Über das Datum ihrer Entstehung wird noch gestritten.
1995 wurden in dem ''Codex Vaticanus B'' sog. "Umlaute" ( .. ) entdeckt. Zwei horizontale Punkte am Rand des Textes, insgesamt ca. 800 im NT. Es wurde erkannt, dass diese Doppelpunkte Stellen textlicher Unsicherheit markieren. Über das Datum ihrer Entstehung wird noch gestritten.

Version vom 19. Mai 2008, 00:55 Uhr

Seite aus dem Codex Vaticanus Graece 1209, B/03

Der Codex Vaticanus Graece 1209, B/03 gilt zusammen mit dem Codex Sinaiticus als die bedeutendste neutestamentliche Handschrift. Beide sind im 4. Jahrhundert entstanden und gehören zum alexandrinischen Texttyp.

Der Codex Vaticanus B befindet sich seit 1475 in der Bibliothek des Vatikan, über die Zeit davor ist nichts bekannt. Einige meinen, er wäre in Ägypten geschrieben, andere tendieren nach Caesarea (z. B. T.C. Skeat).

Der Codex Vaticanus B umfasst das Alte und das Neue Testament, wobei jedoch einige Blätter verloren gegangen sind. Es bestehen noch 591 (AT) + 142 (NT) = 733 Doppelseiten (Folios). Am Anfang fehlen 31 Folios = 62 Seiten der Genesis. Des weiteren fehlen 10 Folios der Psalmen (Ps 105:27 - 137:6). Am Ende des NT fehlen ein Teil des Hebräerbriefes (ab 9:14), Pastoralbrief und die Apokalypse. Die Arbeit wurde von zwei Schreibern ausgeführt, von denen einer das ganze NT schrieb. Vermutlich ca. im 10. Jahrhundert wurde die sehr verblichene Schrift von einem Mönch säuberlich nachgezogen. Dabei wurden auch die fehlenden Teile in Minuskelschrift hinzugefügt.

1995 wurden in dem Codex Vaticanus B sog. "Umlaute" ( .. ) entdeckt. Zwei horizontale Punkte am Rand des Textes, insgesamt ca. 800 im NT. Es wurde erkannt, dass diese Doppelpunkte Stellen textlicher Unsicherheit markieren. Über das Datum ihrer Entstehung wird noch gestritten.

Literatur

  • Herbert. M. Milne: Scribes and Correctors of the Codex Sinaiticus / zusammen mit Theodore C. Skeat. - London: British Museum, 1938
  • Janko Sagi: Problema historiae codicis B, Divius Thomas 1972, 3 - 29
  • Theodore C. Skeat: The Codex Vaticanus in the 15th Century. - in: Journal of theological studies 35.1984. - S. 454 - 465
  • Theodore C. Skeat The Codex Sinaiticus, the Codex Vaticanus and Constantine. - in: Journal of theological studies, 50.1999. - S. 583 - 625

Weblinks