„Jan van Goyen“ – Versionsunterschied

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1649 zog der Maler Jan Steen bei Van Goyen ein. Im selben Jahr heiratete Steen seine Tochter Grietje (Margaretha) und malte die Familie Van Goyen. Ihr erstes Kind, Thaddeus, wurde 1651 geboren. Jacques de Claeuw (1623-1694) war Van Goyens zweiter Schwiegersohn. Er heiratete Van Goyens älteste Tochter Maria, ebenfalls 1649, und drei Monate nach der Hochzeit wurde ihr Kind geboren.
1649 zog der Maler Jan Steen bei Van Goyen ein. Im selben Jahr heiratete Steen seine Tochter Grietje (Margaretha) und malte die Familie Van Goyen. Ihr erstes Kind, Thaddeus, wurde 1651 geboren. Jacques de Claeuw (1623-1694) war Van Goyens zweiter Schwiegersohn. Er heiratete Van Goyens älteste Tochter Maria, ebenfalls 1649, und drei Monate nach der Hochzeit wurde ihr Kind geboren.


1651 malte er im Auftrag des Stadtrates das riesige Stadtbild Ansicht von Den Haag von Südosten mit dem Haager Trekvliet und dem Vorläufer der heutigen Laakmolen im Vordergrund. Die Leinwand ist fast fünf Meter breit (174 x 460 cm). Am 7. August 1651 erhielt er dafür 650 Gulden. Möglicherweise versuchte van Goyen, der fast ständig in Geldnot war, einen Betrugsversuch, als er am 2. Mai 1653 fragte, ob der Betrag, den er noch nicht erhalten hatte, von einer Schuld abgezogen werden könne, die er dem Stadtrat schuldete. Die Ratsherren Johan Doedijns und Thomas Cletcher jr. stimmten zu, aber ein aufmerksamer Schreiber strich den Beschluss durch und machte ihn rückgängig.
Auch hier setzte er seine (erfolglosen) geschäftlichen Aktivitäten fort, sodass er 1656, im Jahr seines Todes, 18.000 Gulden Schulden hinterließ

Der wirtschaftliche Misserfolg und die Schulden beeinträchtigten jedoch nicht seine künstlerische Arbeit.
Auch hier setzte er seine (erfolglosen) geschäftlichen Aktivitäten fort, sodass er 1656, im Jahr seines Todes, 18.000 Gulden Schulden hinterließ.Der wirtschaftliche Misserfolg und die Schulden beeinträchtigten jedoch nicht seine künstlerische Arbeit.


== Werk ==
== Werk ==

Version vom 9. April 2023, 00:29 Uhr

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Gerard ter Borch: Bildnis des Jan van Goyen, um 1650

Jan Josephszoon van Goyen ([ˈjɑn vɑŋ ˈɣoːjə(n)]; * 13. Januar 1596 in Leiden; † 27. April 1656 in Den Haag) war ein niederländischer Landschaftsmaler.

Biografie

Jan van Goyen wird 1596 als Sohn des Schuhmachers Joseph Jansz. van G. und dessen Ehefrau Geertgen Dircxdr. van Eyck aus Utrecht geboren. Nach dem Willen des Vaters sollte van Goyen Glasmaler werden und erhielt schon im Alter von 10 Jahren ersten Unterricht. Innerhalb von zwei Jahren durchlief er die Werkstätten von vier Lehrern. In dieser Zeit reifte sein Entschluss, Landschaftsmaler, anstatt Glasmaler zu werden. In Hoorn erhielt er seine weitere Ausbildung bei dem Landschaftsmaler Willem Gerritsz. Nach einer Reise durch Frankreich vervollständigte er seine Ausbildung mit einem Studienjahr in Haarlem bei Esaias van de Velde.

Im Jahr 1618 heiratete van Goyen Annetje Willemsdr. van Raelst in Leiden und eröffnete im selben Jahr ein eigenes Atelier. Neben der Malerei und dem Verkauf seiner Bilder war Jan van Goyen u. a. auch als Kunstschätzer und -händler, Immobilienhändler, Grundstücks- und Tulpenspekulant aktiv, jedoch blieb ihm bei alledem der wirtschaftliche Erfolg versagt.

Im Jahr 1632 zog er mit seinen Töchtern und seiner Frau nach Den Haag, wo er bis zum Ende seines Lebens blieb. Nach seinem Umzug nach Den Haag erhielt Van Goyen 1634 das dortige Bürgerrecht. Seine früh verstorbene Tochter Elsje wurde 1632 in der Grote Kerk in Den Haag beigesetzt. Im Jahr 1638 wurde er Vorsteher der dortigen Sint-Lucas-Gilde. Er blieb bis 1640 Vorsteher oder wurde es in diesem Jahr erneut.

1649 zog der Maler Jan Steen bei Van Goyen ein. Im selben Jahr heiratete Steen seine Tochter Grietje (Margaretha) und malte die Familie Van Goyen. Ihr erstes Kind, Thaddeus, wurde 1651 geboren. Jacques de Claeuw (1623-1694) war Van Goyens zweiter Schwiegersohn. Er heiratete Van Goyens älteste Tochter Maria, ebenfalls 1649, und drei Monate nach der Hochzeit wurde ihr Kind geboren.

1651 malte er im Auftrag des Stadtrates das riesige Stadtbild Ansicht von Den Haag von Südosten mit dem Haager Trekvliet und dem Vorläufer der heutigen Laakmolen im Vordergrund. Die Leinwand ist fast fünf Meter breit (174 x 460 cm). Am 7. August 1651 erhielt er dafür 650 Gulden. Möglicherweise versuchte van Goyen, der fast ständig in Geldnot war, einen Betrugsversuch, als er am 2. Mai 1653 fragte, ob der Betrag, den er noch nicht erhalten hatte, von einer Schuld abgezogen werden könne, die er dem Stadtrat schuldete. Die Ratsherren Johan Doedijns und Thomas Cletcher jr. stimmten zu, aber ein aufmerksamer Schreiber strich den Beschluss durch und machte ihn rückgängig.

Auch hier setzte er seine (erfolglosen) geschäftlichen Aktivitäten fort, sodass er 1656, im Jahr seines Todes, 18.000 Gulden Schulden hinterließ.Der wirtschaftliche Misserfolg und die Schulden beeinträchtigten jedoch nicht seine künstlerische Arbeit.

Werk

Neben Salomon van Ruysdael und Pieter de Molyn gilt Jan van Goyen als Hauptvertreter der sogenannten tonalen Landschaftsmalerei, die sich in den späten zwanziger Jahren des 17. Jahrhunderts entwickelte.

Sein erstes signiertes Werk stammt aus der Zeit um 1618, über tausend Gemälde und 800 Zeichnungen sollten folgen. Van Goyen wurde durch seine innovative Arbeitsweise und seinen Einfallsreichtum zu einem der führenden Landschaftsmaler. Er entwickelte verschiedene Landschaftstypen wie Dünenansichten, Stadtansichten, Strandansichten und Ansichten von Flussmündungen mit Schiffen bei gutem und schlechtem Wetter. Nach und nach entwickelte er eine schnelle Arbeitsweise, bei der er die Farbe in einem Zug auf die Leinwand oder die Holztafel auftrug.

Unter anderem unter dem Einfluss des Marinemalers Jan Porcellis entwickelte er einen Landschaftstyp mit einer reduzierten Farbpalette, die so genannten "tonalen" Landschaften. Es ist unklar, ob van Goyen diese schnelle Arbeitsweise zur Steigerung seines Umsatzes oder aus künstlerischen Gründen entwickelte.

Zur Vorbereitung seiner Gemälde fertigt van Goyen hunderte von Skizzen mit schwarzer Kreide an, die er auf größeren und kleineren Wanderungen anfertigt, die ihn bis nach Kleve in Deutschland und bis nach Nordfrankreich führen. Die landschaftlichen und topographischen Motive ließ er später in seine Gemälde einfließen. Das sogenannte Dresdner Skizzenbuch ist das einzige erhaltene.Seine Hauptwerke bestechen durch sichere und spannungsgeladene, perspektivische Diagonalen gegen die Waagerechte des Horizonts ausspielende Kompositionen. Diese, sowie sein in den reiferen Werken sparsamer Farbauftrag, das Einbeziehen des durchscheinenden Malgrundes und seine Beschränkung auf eine fast monochrome Palette, machen seine Bilder auch in der unglaublichen Fülle hervorragender holländischer Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts unverwechselbar.

Abbildungen

(Auswahl)

Literatur

Weblinks

Commons: Jan van Goyen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien