„Reformationstag“ – Versionsunterschied

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Der '''Reformationstag''', das '''Reformationsfest''' oder der ''Gedenktag der Reformation'' wird von [[evangelisch]]en [[Christ]]en in [[Deutschland]] und [[Österreich]] am [[31. Oktober]] im Gedenken an die [[Reformation]] der Kirche durch [[Martin Luther]] gefeiert. In der [[Schweiz]] gilt der erste Sonntag im November als '''Reformationssonntag''', der zeitlich in Anlehnung an den Reformationstag in Deutschland und Österreich festgelegt ist.
Der '''Reformationstag''', das '''Reformationsfest''' oder der ''Gedenktag der Reformation'' ist ein tag den kein Mensch braucht


== Ursprung und Geschichte ==
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=== Deutschland ===
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weiß man nicht
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=== Schweiz ===
=== Schweiz ===

Version vom 2. Dezember 2022, 14:29 Uhr

Flugblatt zum ersten Jubeljahr (1617) der Veröffentlichung von Martin Luthers Thesen

Der Reformationstag, das Reformationsfest oder der Gedenktag der Reformation ist ein tag den kein Mensch braucht

Ursprung und Geschichte

Laut der Überlieferung soll der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther am Abend vor Allerheiligen 1517 an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg 95 Thesen in lateinischer Sprache zu Ablass und Buße angeschlagen haben, um eine akademische Disputation herbeizuführen. Damit leitete er die Reformation der Kirche ein. Im Kern bestritt er die herrschende Ansicht, dass eine Erlösung von der Sünde durch einen Ablass in Form einer Geldzahlung möglich sei. Dies sei schon durch das Opfer Jesu Christi am Kreuz geschehen.

Luther hatte seine Thesen in Briefform mehreren geistlichen Würdenträgern und Bischöfen des Reiches zugesandt. Als die Bischöfe nicht reagierten, soll er die 95 Thesen an die Schlosskirche Wittenbergs angeschlagen haben. Ob der Thesenanschlag tatsächlich stattgefunden hat, ist jedoch nicht zweifelsfrei erwiesen und wird kontrovers diskutiert.[1][2][3] Der Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann hält Luthers Schrift An den christlichen Adel deutscher Nation (1520) ohnehin für wesentlich wichtiger als die Thesen.[4]

Bereits im Reformationsjahrhundert finden sich vereinzelte Jahresfeiern. Zunächst wurden auch der 10. November und der 18. Februar (Luthers Geburts- und Todestag) als Gedenktage gefeiert. Zudem galt der 25. Juni als Tag der Augsburger Konfession als Festtag.

17. bis 19. Jahrhundert

Denkmünze zum Reformationsjubiläum 1617

Zur Säkularfeier 1617 wurde in den meisten lutherischen und reformierten Gebieten des Thesenanschlags gedacht. Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen setzte ab 1667 den 31. Oktober als Gedächtnistermin für alle Protestanten einheitlich fest und stellte damit die Verbindung zum legendären Thesenanschlag Luthers an der Wittenberger Schlosskirche her.[5]

Nach den Jubiläen 1717 und 1817 setzte sich das Reformationsfest weiter durch, „meist wurde es allerdings auf den Sonntag nach dem 31. Oktober gelegt“,[6] z. B. in Preußen.[7]

20. Jahrhundert

In Deutschland kamen zu den regionalen, historisch gewachsenen Unterschieden noch die großen Umbrüche – einige Schlaglichter:

Bis zum 21. Oktober 1921 war in Thüringen der Reformationstag bereits ein staatlich anerkannter allgemeiner Feiertag, wurde jedoch durch ein Notgesetz des thüringischen Staatsministeriums außer Kraft gesetzt, ohne den Landtag zu befragen.[8]

Bis einschließlich 1966 wurde der Feiertag in den meisten Bezirken der DDR begangen.[9]

21. Jahrhundert

In den ersten beiden Jahrzehnten des 21. Jahrhunderts wurde der Reformationstag in einigen historisch protestantisch geprägten deutschen Bundesländern gesetzlicher Feiertag.

Liturgie

Der Gottesdienst zum Reformationstag findet dort, wo der Tag nicht gesetzlicher Feiertag ist, gewöhnlich am Abend des 31. Oktober statt. Sein Thema ist weniger das Gedächtnis des Thesenanschlags als die Lehre von der Rechtfertigung des Sünders allein durch den Glauben, die für Luther Auslöser und Kern der Reformationsbewegung war. Die Epistellesung des Tages ist daher Röm 3,21–31 LUT, Evangelium Mt 5,2–10 LUT.

Das Lied des Tages ist entweder Nun freut euch, lieben Christen g’mein, Luthers „Erzähllied“ von seiner reformatorischen Entdeckung (EG 341), oder Ist Gott für mich, so trete gleich alles wider mich von Paul Gerhardt (EG 351). Kaum ein Reformationsgottesdienst endet außerdem ohne Luthers Ein feste Burg ist unser Gott (EG 362).

Die liturgische Farbe ist Rot, die Farbe des Heiligen Geistes und der Kirche.

Gesetzliche Stellung als Feiertag oder schulfreier Tag

Bundesländer Deutschlands, in denen der Reformationstag ein gesetzlicher Feiertag ist

Deutschland

weiß man nicht

Schweiz

In der Schweiz feiern die reformierten Kirchen am ersten Sonntag im November (also am ersten Sonntag nach dem 31. Oktober) den Reformationssonntag.[10] Der Gottesdienst ist gewöhnlich mit der Feier des Abendmahls verbunden (an gewöhnlichen Sonntagen findet üblicherweise ein Predigtgottesdienst statt).

Österreich

Im überwiegend katholischen Österreich ist der Tag kein gesetzlicher Feiertag. Allerdings haben evangelische Schüler am 31. Oktober die Möglichkeit, sich vom Schulunterricht freistellen zu lassen – eine Regelung, die allerdings mit Einführung der Herbstferien 2020 hinfällig wurde.[11] Evangelischen Arbeitnehmern ist ein Besuch des Gottesdienstes möglich, sofern dies mit den Erfordernissen des Betriebes vereinbar ist.[12]

Slowenien und Chile

Weiterhin ist der Reformationstag in Slowenien und Chile ein gesetzlicher Feiertag.[13]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Diskussion über den Thesenanschlag infolge des Fundes einer Notiz im Nachlass des Luther-Assistenten Georg Rörer im Jahre 2007 in der Bibliothek der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Hat Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an Wittenberger Kirchentüren geschlagen, oder ist dies eine Legende?, abgerufen am 16. Mai 2022.
  2. Benjamin Hasselhorn, Mirko Gutjahr: Tatsache! Die Wahrheit über Luthers Thesenanschlag. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2018, ISBN 978-3-374-05638-5 (Verlagspräsentation).
  3. Historiker: Luthers Thesenanschlag ist eine Tatsache. Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, 10. Oktober 2018.
  4. Thomas Kaufmann: Luthers kopernikanische Wende. Was wollen die Protestanten 2017 eigentlich feiern? Die 95 Thesen? Viel wichtiger ist Luthers Lehre vom Priestertum aller. Sie unterscheidet die evangelische Kirche vom Katholizismus. Auch beim Umgang mit Geld. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 28. Oktober 2013, Nr. 250, S. 7.
  5. ekd.de (Memento des Originals vom 27. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ekd.de
  6. Theologische Realenzyklopädie. Band 11, 1983, S. 128.
  7. Silvio Reichelt: Der Erlebnisraum Lutherstadt Wittenberg: Genese, Entwicklung und Bestand eines protestantischen Erinnerungsortes. 2013, S. 84 (online)
  8. Gesetzessammlung für Thüringen, Ausgabe vom 27. Oktober 1921.
  9. s. a. Feiertage in der DDR; Michael Kühne: Die Protokolle der Kirchlichen Ostkonferenz 1945–1949. S. 363.
  10. Reformationsjubiläum #5: Ein Wort zum Reformationssonntag. Reformierte Kirche Kanton Zürich.
  11. Herbstferien. Information des österreichischen Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung, abgerufen am 31. Oktober 2022.
  12. Evangelische Kirche in Österreich, Fragen & Antworten, Karfreitag und Reformationstag. Abgerufen am 21. Oktober 2017.
  13. Wo ist der Reformationstag ein Feiertag? In: feiertag.info. Abgerufen am 30. Oktober 2022.

Literatur

Weblinks

Wiktionary: Reformationstag – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen