„Katja Ebstein“ – Versionsunterschied

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* Jürgen C. Hansen: ''Katja Ebstein. Stationen einer Karriere.'' cat-music, Otterfing 2002/2005.
* Jürgen C. Hansen: ''Katja Ebstein. Stationen einer Karriere.'' cat-music, Otterfing 2002/2005.
* {{Literatur |Autor=Heinz P. Hofmann |Titel=Katja Ebstein. Eine Frau, die weiß, was sie will … Im Gespräch mit H. P. Hofmann |Hrsg=Ernst Günther, Heinz P. Hofmann, Walter Rösler |Sammelwerk=Kassette. Rock, Pop, Schlager, Revue, Zirkus, Kabarett, Magie – ein Almanach |Reihe=Kassette |Nummer=7 |Verlag=Henschelverlag Kunst und Gesellschaft |Ort=Berlin |Datum=1984 |Seiten=241–249}}
* {{Literatur |Autor=Heinz P. Hofmann |Titel=Katja Ebstein. Eine Frau, die weiß, was sie will … Im Gespräch mit H. P. Hofmann |Hrsg=Ernst Günther, Heinz P. Hofmann, Walter Rösler |Sammelwerk=Kassette. Rock, Pop, Schlager, Revue, Zirkus, Kabarett, Magie – ein Almanach |Reihe=Kassette |Nummer=7 |Verlag=Henschelverlag Kunst und Gesellschaft |Ort=Berlin |Datum=1984 |Seiten=241–249}}
* Katja Ebstein mit Uwe Baumann: Das ganze Leben ist Begegnung. S. Fischer Verlag 2020, ISBN 978-3-8105-0058-8
* Katja Ebstein mit Uwe Baumann: ''Das ganze Leben ist Begegnung''. FISCHER Krüger, Frankfurt am Main 2020, ISBN 978-3-8105-0058-8.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 21. August 2021, 16:36 Uhr

Katja Ebstein beim Eurovision Song Contest 1970 mit Sennheiser MD 21

Katja Ebstein, bürgerlicher Name Karin Ilse Überall (* 9. März 1945 als Karin Ilse Witkiewicz in Girlachsdorf, Landkreis Reichenbach, Provinz Niederschlesien), ist eine deutsche Sängerin und Schauspielerin. International bekannt wurde sie mit dem dritten Platz beim Eurovision Song Contest 1970, dem 1971 ein weiterer dritter und 1980 ein zweiter Platz folgten, was sie zur damals erfolgreichsten deutschen ESC-Teilnehmerin machte. Sie veröffentlichte bisher über 30 Alben in den Bereichen Schlager, Popmusik, Chanson, Kabarett und Musical.

Leben

Anfänge

Katja Ebstein wurde kurz vor Kriegsende 1945 im niederschlesischen Girlachsdorf geboren. Nach der Vertreibung ihrer Familie wuchs sie im West-Berliner Ortsteil Reinickendorf in der Epensteinstraße[1] auf, von deren Namen sie ihren späteren Künstlernamen Ebstein ableitete. Nach dem Abitur studierte sie Archäologie und Romanistik. In der Jazz- und Liedermacher-Szene sang sie bisweilen in Studenten- und Künstlerkneipen. 1964 engagierte der Sender Freies Berlin Katja Ebstein zusammen mit drei Begleitmusikern, unter anderem Bodo von Greiff, für die ARD-Sendung Marmeladentopf. In der Gruppierung Die Kreuzberger sang sie den spanischen Fandango de Huelva. Der bekannte Berliner Komponist und Produzent Heino Gaze wurde auf sie aufmerksam. Nachdem sie sich durch Backgroundgesang bei seinen Produktionen bewährt hatte, produzierte er ihre ersten beiden Singles unter dem Künstlernamen „Katja“, die aber erfolglos blieben (Irgendwo, Irgendwie 1965; Wo ist das Schiff 1966). Im gleichen Jahr nahm sie, ebenfalls mit mäßigem Erfolg, am Schlagerfestival im belgischen Knokke teil. Danach beschränkte sie sich zunächst auf Backgroundgesang für andere Produktionen und kleinere Auftritte.

Noch durch Gaze lernte sie um 1967 den Komponisten und Produzenten, ihren späteren Lebensgefährten und ersten Ehemann Christian Bruhn kennen, der von nun an ihre Produktionen begleitete. Auf dem Festival Chanson Folklore International auf Burg Waldeck im Hunsrück traf sie als Besucherin auf Siegfried Loch, den damaligen Deutschlandchef der US-amerikanischen Schallplattenfirma Liberty/United Artists, der nach neuen Talenten für den internationalen Markt suchte. Er verhalf ihr zu einem festen Vertrag bei Liberty/United Artists Records mit Sitz in München.

Nach Achtungserfolgen mit den beiden ersten Singles, Der Draht in der Sonne und … und wenn der Regen fällt, sowie ihrem ersten Fernsehauftritt als „Katja Ebstein“ im April 1969 in der Sendung Sing and swing – Ein Abend mit internationalen Gaststars erschien im Herbst 1969 die erste LP Katja, insbesondere promotet durch die Jugendzeitschrift Twen und das von Truck Branss, dem Macher der ZDF-Hitparade, produzierte Fernsehporträt Katja – Die Stimme, das allerdings erst 1970 nach ihrer erfolgreichen Teilnahme an der Vorentscheidung zum Grand Prix Eurovision de la Chanson ausgestrahlt wurde. Im Spätherbst 1969 sang sie mit Wovon träumt ein Weihnachtsbaum im Mai den deutschen Original-Soundtrack des Titels Do You Know How Christmas Trees Are Grown? der Sängerin Nina aus dem James-Bond-Film Im Geheimdienst Ihrer Majestät und war mit der zugehörigen Single-A-Seite Warum ist die Welt so schön erstmals häufiger im deutschen Fernsehen präsent.

Die 1970er und 1980er Jahre

Katja Ebstein, 1970

Am 16. Februar 1970 gewann Ebstein die deutsche Vorentscheidung mit dem von Christian Bruhn komponierten und von Günter Loose getexteten Wunder gibt es immer wieder und erreichte damit beim Eurovisionsfestival in Amsterdam den dritten Platz. Dies war der Start in ihre internationale Karriere. Ihre Lieder erschienen weltweit auf Englisch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch und Japanisch. Noch zweimal nahm Ebstein am Grand Prix Eurovision de la Chanson teil. Den Titel für den Wettbewerb 1971 in Dublin, Diese Welt, komponierte Dieter Zimmermann, der Text stammte von Fred Jay. Mit dem Umweltsong erreichte sie erneut den dritten Platz. Bei ihrer dritten und letzten Teilnahme im Jahr 1980 mit Theater, geschrieben von Ralph Siegel und Bernd Meinunger, belegte sie den zweiten Platz. Auch diese beiden Titel wurden Evergreens in Deutschland und kamen weltweit in verschiedenen Sprachen auf den Markt. Aufgrund ihrer Verdienste um den Grand Prix moderierte sie die Vorentscheidung 1981 und war gern gesehener musikalischer und Gesprächsgast in diversen diesbezüglichen Sendungen.

1970 wurde sie beim Internationalen Songfestival in Rio de Janeiro zur besten Sängerin gewählt. Eine Tournee mit dem Orchester James Last schloss sich von September bis November 1970 an, weitere Tourneen – unter anderem auch mit dem Orchester Paul Kuhn durch die Sowjetunion – folgten in den Jahren darauf, in denen Ebstein mit Titeln wie Und wenn ein neuer Tag erwacht, Ein kleines Lied vom Frieden, Der Stern von Mykonos oder Ein Indiojunge aus Peru zu einer der erfolgreichsten deutschen Schlagersängerinnen avancierte. 1972 trat sie in der Sendung Ein Kessel Buntes erstmals in der DDR auf.

Die Musikbranche ehrte sie derweil mit zahlreichen Auszeichnungen: „Beste Sängerin“ beim internationalen Song-Festival in Rio de Janeiro, beliebteste ausländische Sängerin in Spanien; sie erhielt in Italien die Rose von Rom. Aber auch in Deutschland wurde sie mehrfach geehrt, unter anderem wurde sie zweimal mit der Goldenen Europa ausgezeichnet, und sie erhielt die Goldene Stimmgabel, später den Lale Andersen- und den Fred-Jay-Preis.

1975 veröffentlichte sie gemeinsam mit der Heinrich-Heine-Gesellschaft einen Heine-Zyklus in der Vertonung von Christian Bruhn (Katja Ebstein singt Heinrich Heine, EMI Electrola). Auch nach ihrer Scheidung von Bruhn 1976 lieferte sie den Plattenfirmen erneut verschiedene Erfolge (zum Beispiel Es war einmal ein Jäger, 1974, und Die Hälfte seines Lebens, 1975), konzentrierte sich weiterhin darauf, textlich anspruchsvollere Titel, bekannte Musicalmelodien (zum Beispiel 1977 Wein’ nicht um mich, Argentinien aus dem Musical Evita) und kabarettistische Couplets in ihr Repertoire mit aufzunehmen. So erschien 1978 die LP So wat wie ick et bin … kann nur aus Berlin sein. Diese Lieder gehören auch heute noch zu ihrem Konzertprogramm.

Katja Ebstein, 1980

In den 1970er und 1980er Jahren war Ebstein zudem Gast in vielen Sendungen des deutschen Fernsehens, insbesondere wirkte sie an vielen Ausgaben der Sendereihen ZDF-Hitparade, Disco, Musik aus Studio B, Starparade, Musik ist Trumpf, Dalli Dalli usw. mit. Hinzu kamen regelmäßige Auftritte in Talkshows, in denen sie bis heute auch zu sozialen und politischen Themen Stellung bezieht.

Zu den Hochzeiten des deutschen Schlagers präsentierte Ebstein regelmäßig auch eigene Musikshows, deren wichtigste waren: Katja – Die Stimme (1970), Katja & Co. (1976), Konzert frei Haus (1980), Das ist mein Milieu (1981) und Mein Name ist Katja (1982). Der Rundfunk der DDR übertrug ihre Live-Konzerte in Ost-Berlin sowohl 1983 als auch 1986 und 1987. Ferner wurden ihr zahlreiche Personality-Shows gewidmet; seltener übernahm sie Fremdmoderationen wie für Musik aus Studio B oder moderierte Jubiläumssendungen für langjährige Kollegen wie Paul Kuhn.

Auftritte als Schauspielerin

Ebstein auf einer Song-Contest-Postkarte, 1980

Mit dem Regisseur und Autor Klaus Überall, den sie 1979 heiratete, entfaltete sie zu Anfang der 1980er Jahre ihr schauspielerisches Talent. Er inszenierte 1980 ihr erstes Theaterstück am Hamburger Ernst-Deutsch-Theater: Professor Unrat, die Titelrolle spielte der Intendant des Theaters Friedrich Schütter. Ebstein übernahm in diesem Stück die Rolle der Rosa Fröhlich, den blauen Engel. Es folgten viele weitere Theaterengagements, von der Buhlschaft in Jedermann bis hin zur Seeräuber-Jenny in Brechts Dreigroschenoper. In den Musicals Chicago, Sweet Charity und 1993 Victor und Victoria spielte sie tragende Rollen. Schließlich gab sie im Holocaustdrama Ghetto von Joshua Sobol die Chaja im Staatstheater Meiningen.

Dazwischen wurden Fernsehserien für die ARD produziert, 1984 13 Folgen der Reihe Unterwegs in der DDR, die ebenfalls vom DDR-Fernsehen mit großem Erfolg ausgestrahlt wurde und daher 1986/87 um weitere 26 Folgen verlängert wurde, und 1989 20 Folgen der Serie Friedrichstadtpalast, in der Ebstein neben bekannten ost- und westdeutschen Schauspielern zu sehen war.

Auch ihre musikalische Arbeit ging weiter. 1986 präsentierte sie mit Mensch, sag' doch einfach Na und das Lied der ARD-Fernsehlotterie. Der Comeback-Erfolg blieb hinter den Erwartungen zurück und so erschien 1987 ihre vorerst letzte Singleproduktion mit dem Titel Lach’ mich nicht aus.

Gelegentlich übernahm sie auch die Gesangsparts in deutschen Film-Synchronfassungen, so etwa 1977 für Helen Reddy in Elliot, das Schmunzelmonster oder 1988 für Bette Midler in Oliver & Co. Hinzu kamen deutsch gesungene Titelmelodien für verschiedene internationale Kinder-Zeichentrickserien in den 1970er Jahren, etwa für Niklaas, ein Junge aus Flandern und Perrine.

Ab 1990 wandte sich Ebstein verstärkt dem literarischen Genre zu. Nach einer erfolgreichen Frauenlyrik-Produktion zusammen mit Lutz Görner, die auch als Bühnenprogramm auf Tournee ging, folgten Solo-Programme wie Meisterinnenwerke von Annette von Droste-Hülshoff, Schlage die Trommel und fürchte dich nicht mit Stücken von Heinrich Heine oder der Brecht-Heine-Vergleich Trommler ohne Furcht. Das Folgeprogramm Berlin … trotz und alledem! ist eine deutsche Lehrstunde am Beispiel Berlins mit Texten von Kurt Tucholsky bis Konstantin Wecker. Bis 1996 bzw. 1999 wurden diese Programme auch auf CD veröffentlicht.

In den 1990er Jahren feierte der deutsche Schlager ein Revival. Neben ihren literarisch-engagierten Auftritten war Ebstein in Musiksendungen zu Gast, um ihre älteren Hits zu präsentieren. In deren Folge erschienen CD-Kompilationen mit ihren Titeln aus den 1970er und 1980er Jahren. Von literarischen Veröffentlichungen abgesehen, gab es 1994 einen einzigen Ausflug in die Popmusik. Das Album Ebstein mit der Single Nur ein Blick (With one Look) enthält weltbekannte Musicalthemen in deutscher Sprache.

Katja Ebstein in den 2000er Jahren

Katja Ebstein, 2016
Bremen, Handabdruck in der Lloyd-Passage

Gemeinsam mit dem WDR-Kammersinfonieorchester führte Ebstein 2001 Die Geschichte vom Soldaten von Igor Strawinsky auf. Es folgte ein vorweihnachtliches Programm Es fällt ein Stern herunter … mit Texten von Robert Gernhardt, Georg Kreisler, Heinrich Heine, Erich Kästner, Hanns Dieter Hüsch und Loriot. Mit diesem Programm ist sie auch heute noch jedes Jahr deutschlandweit unterwegs. Wie auch die vorherigen Literaturprogramme wurde auch dieses von Klaus Überall zusammengestellt und in Szene gesetzt.

2003 war Ebstein Stargast bei der Großveranstaltung des umstrittenen Alternativmediziners Matthias Rath im Berliner Tempodrom.[2][3]

2005 beging sie ihr 40. Jubiläum als Sängerin. Anlässlich dieses Ereignisses wurde das Album Witkiewicz (Single-Titel: In diesem Land) produziert. Zur Realisierung des Projekts trugen unter anderem Pe Werner, Xavier Naidoo und andere Komponisten und Texter bei. Mit einer Band unter der Leitung von Dieter Falk ging sie mit den neuen und ihren persönlichen Lieblingstiteln auf „Jubiläumstour“, die seit 2006 unter dem Titel Meine Lieder deutschlandweit fortgesetzt wird.

Im Mai und Juni 2007 war sie in der zweiten Staffel der RTL-Tanzshow Let’s Dance im Fernsehen zu sehen; mit ihrem professionellen Tanzpartner Oliver Seefeldt belegte sie am Ende den zweiten Platz des Wettbewerbs.

Im Herbst 2007 übernahm Ebstein den Juryvorsitz des Stuttgarter Chanson-Festivals, das jährlich im dortigen Hotel Le Méridien stattfindet. Im Frühjahr 2008 sah man sie dann – ebenfalls engagiert für den musikalischen Nachwuchs – häufig im Fernsehen, unter anderem beim Eurovision Song Contest-Vorentscheid 2008, wo sie nicht nur aufgrund ihrer Verdienste um den Grand Prix Stargast war, sondern gleichzeitig als „Patin“ der Newcomerin Carolin Fortenbacher agierte. Im März und April 2008 war sie in der Jury der Sendung ZDF-Show Musical Showstar 2008, in der sie zusammen mit Uwe Kröger und Alexander Goebel zwei zukünftige Darsteller für das Musical Starlight Express auswählte.

Am 7. Januar 2008 verlieh Bundespräsident Horst Köhler Katja Ebstein für ihr soziales und künstlerisches Engagement das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das ihr am 7. April 2008 von Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein in München überreicht wurde.

Im April 2008 feierte sie mit dem neuen Bühnenprogramm Na und? Wir leben noch!, das ihr Ehemann Klaus Überall für sie geschrieben hatte, im nordrhein-westfälischen Dülmen Premiere. Das Programm bestand vor allem aus Liedern des Albums He du da von 1980, enthielt aber auch aktuelle politische und soziale Themen sowie neue Stücke. Trotz seiner Lungenkrebserkrankung, die er erst einige Monate nach der Diagnose öffentlich machte, absolvierte Ebstein einige Auftritte mit diesem Konzertabend und war für ihre Stiftung unterwegs. Am 29. Oktober 2008 erlag Klaus Überall der Krankheit, worüber Ebstein erstmals im Frühjahr 2009 in einem Interview mit dem Berliner Lokalsender TV Berlin öffentlich sprach.

2011 feierte sie ein Comeback mit der Cover-Version von Wunder gibt es immer wieder zusammen mit dem deutschen Rapper JokA. Diese Version wurde ursprünglich für die am 6. September 2011 auf VOX ausgestrahlte zweite Folge der Musik-Doku Cover My Song produziert.[4] Aufgrund des großen Erfolges wurde Ende 2011 auch ein Musikvideo produziert. Wunder gibt es immer wieder von JokA feat. Ebstein hielt sich mehrere Wochen auf Platz 1 der deutschen HipHop-Download-Charts.

In der am 17. Februar 2012 ausgestrahlten RTL-Sendung Die ultimative Chartshow unter dem Motto „Die erfolgreichsten deutschen Sängerinnen“, die alle Interpretinnen aufgrund der meisten und erfolgreichsten Hits in den deutschen Charts platzierte, landete Ebstein auf Platz 12.

Privates

Ebstein lebt bei München. Sie besitzt außerdem seit den 1970er Jahren ein Haus auf der Nordseeinsel Amrum.[5]

Politisches und soziales Engagement

Katja Ebstein war in der Studentenbewegung der 1960er Jahre aktiv,[6] unterstützte 1972 im Wahlkampf Willy Brandt, in den 1980er Jahren die westdeutsche Friedensbewegung und ist heute Mitglied bei Attac. 2003 trat sie auf einer Demonstration gegen den Irakkrieg gemeinsam mit Konstantin Wecker auf. 2012 gehörte sie zu den Unterzeichnerinnen der „Koalition des Widerstands“, ein von Mikis Theodorakis, Tony Benn und Manolis Glezos verfasster „Gemeinsamer Appell für die Rettung der Menschen Europas“. 2013 setzte sie sich im Bundestagswahlkampf für die Partei Die Linke ein.

Seit 1992 ermöglicht Ebstein Kindern aus finanziell schwachen Familien Aufenthalte auf der Nordseeinsel Amrum. Aus dieser Privatinitiative entstand der Verein „Aktion Umwelt für Kinder und umweltgeschädigte Jugendliche“. Ziel des Vereins sind Gesundheit, verbesserte Zukunftschancen und Ausbildung für Kinder und Jugendliche. 2004 wurde die „Katja-Ebstein-Stiftung“ mit der Schirmherrin Ingrid Stolpe als Vernetzungsstelle für viele Initiativen, die der Kinderarmut in Deutschland wehren, gegründet. Im Januar 2008 stellte sie beim Auftakttanzturnier der 1. Bundesliga Latein zusammen mit dem nordrhein-westfälischen Familienminister Armin Laschet das von ihrer Teilnahme an der RTL-Show Let’s Dance inspirierte Projekt „Tanzen baut Brücken – tanzen heilt“ der Katja-Ebstein-Stiftung vor. Im Herbst 2008 begründete sie zusammen mit dem Vorstand der Katja-Ebstein-Stiftung in München eine Zusammenarbeit mit der Giovane-Elber-Stiftung, die sich in erster Linie für brasilianische Straßenkinder einsetzt.

Seit 15 Jahren ist Ebstein Projektpatin für die Dorfentwicklung in Mali in der Sahel-Zone als „Hilfe zur Selbsthilfe“. Mit der Welthungerhilfe unterstützt Ebstein den Bau von kleinen Häusern für die im peruanischen Hochland unter der Armutsgrenze lebende Bevölkerung. Dabei werden auch Patenschaften für Waisenkinder aus den Hochlandregionen vermittelt, die in dort lebende Familien integriert werden sollen.

Außerdem gehört Ebstein zu dem von Inge Brück gegründeten Verein „Künstler für Christus“ und tritt als solche in musikalischen Benefiz-Gottesdiensten für verfolgte Christen auf.

Katja Ebstein ist eine der Erstunterzeichnerinnen des „Bündnisses für Brandenburg“, einer Initiative des Bundeslandes Brandenburg, die dafür sorgen möchte, dass die Integration von Flüchtlingen gelingt.[7]

Im Dezember 2016 wurde sie vom brandenburgischen Landtag zum Mitglied der Bundesversammlung gewählt. Sie trat dabei auf einer gemeinsamen Liste aller Parteien für die Fraktion der SPD an und war in der Folge Teilnehmerin der Bundesversammlung am 12. Februar 2017 zur Wahl des deutschen Bundespräsidenten.

Auszeichnungen

Literarische Werke

  • Katja Ebstein: Für eine Friedenskultur arbeiten. In: Hans-Joachim Girock (Hrsg.): Ein Traum von Kirche. Brauchen wir ein anderes Christentum? Quell, Stuttgart 1988, ISBN 3-7918-1406-0, S. 44–54
  • Katja Ebstein (Hrsg.): Meisterinnenwerke. Eulen, Freiburg 1996, ISBN 3-89102-244-1
  • Katja Ebstein (Hrsg.): Schlage die Trommel und fürchte Dich nicht! Gedichte und Lieder von Heinrich Heine. Eulen, Freiburg 1996, ISBN 3-89102-245-X
  • Katja Ebstein: Von der Kunst des Lebens. In: Heute weiß ich, was ich will. Frauen über 50 erzählen. vgs Egmont, Köln 2004, ISBN 3-8025-1644-3, S. 66–75
  • Katja Ebstein: Schlage die Trommel und fürchte dich nicht. In: Wolfgang Bittner, Mark vom Hofe (Hrsg.): Erlebte Geschichten. Ich mische mich ein. Markante deutsche Lebensläufe. Horlemann, Bad Honnef 2006, ISBN 3-89502-222-5, S. 27–36

Diskografie

Katja Ebstein beim Eurovision Song Contest 1980

Studioalben

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[9]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE
1970 Mein Leben ist wie ein Lied DE11
(4 Wo.)DE
Liberty
1971 Freunde DE44
(3 Wo.)DE
United Artists
1973 Katja DE37
(4 Wo.)DE
United Artists
1974 …was ich noch singen wollte DE43
(1 Wo.)DE
United Artists
1980 Glashaus DE19
(16 Wo.)DE
Ariola

Weitere Studioalben

  • Katja (Liberty 1969)
  • Wunder gibt es immer wieder (Liberty 1970)
  • Katja Ebstein en español (United Artists 1971) (in Deutschland unveröffentlicht)
  • Wir leben – wir lieben (United Artists 1972)
  • Ein Indiojunge aus Peru / Und dein Zug der geht in 5 Minuten (1973)
  • The Star of Mykonos (United Artists 1974) (in Deutschland unveröffentlicht)
  • Le soleil de Mykonos (United Artists 1974) (in Deutschland unveröffentlicht)
  • Wilde Rosen und andere Träume (EMI Electrola 1974)
  • Katja Ebstein singt Heinrich Heine (EMI Electrola 1975)
  • Katja & Co. (Aufnahmen aus der gleichnamigen ARD-Fernsehshow, EMI Electrola 1976)
  • In Petersburg ist Pferdemarkt (EMI Electrola 1976)
  • Liebe (EMI Electrola 1977)
  • So wat wie ick et bin… kann nur aus Berlin sein (EMI Electrola 1978)
  • Katja live (Ariola 1980)
  • He du da… (Ariola 1980)
  • Kopf hoch (Ariola 1981)
  • Mein Name ist Katja (Live-Aufnahmen der ZDF-Fernsehshow, Ariola 1982)
  • Traumzeit? (Ariola 1982)
  • Lyrikerinnen (mit Lutz Görner, Rezitheater-Verlag 1990)
  • LiLaLutsche – ich rutsche auf der Rutsche (Kinderlieder, Igel Records 1991)
  • Ebstein (Polydor 1994)
  • Meisterinnenwerke (CAT Music 1996)
  • Ave von Medjugorje – Pilgerlieder (mit Inge Brück, CAT Music 1996)
  • Ave from Medjugorje – Pilgrim songs (mit Inge Brück, CAT Music 1997)
  • Ave de Medjugorje – Chansons pelèrines (mit Inge Brück, CAT Music 1997)
  • Ave von Medjugorje (in bosnischer Sprache, mit Inge Brück, CAT Music 1997)
  • Lasst Euch nicht verführen! – Katja Ebstein singt und spricht Bertolt Brecht (Deutsche Grammophon 1999)
  • Berlin… trotz und alledem! (Deutsche Grammophon 1999)
  • Es fällt ein Stern herunter… (CAT Music 2001)
  • Witkiewicz (EMI 2005)
  • Na und – wir leben noch! (Eigenverlag, 2013)
  • Sister Class (Eigenverlag 2015)

Kompilationen

  • Inch Allah (United Artists 1973)
  • Die großen Erfolge (United Artists 1974)
  • Katja Ebstein international (United Artists 1974)
  • Der Stern von Mykonos (United Artists 1975)
  • Wir leben, wir lieben (United Artists 1975)
  • Starportrait (1976)
  • Katja & Co. (Originalaufnahmen zur gleichnamigen Fernsehsendung, EMI 1976)
  • Starparade (1977)
  • Portrait (1978)
  • Star-Discothek (1978)
  • Super Gold (1979)
  • Collection (1979)
  • Das Star-Album (1980)
  • Stars in Gold (Ariola 1982)
  • Star-Festival (Ariola 1986)
  • Starportrait (Europa 1986)
  • Starportrait (LaserLight/Delta Music 1991)
  • Meine größten Erfolge (BMG Ariola 1994)
  • Wunder gibt es immer wieder (BMG Ariola 1994)
  • Balladen (BMG Ariola 1996)
  • Inch Allah (BMG Ariola 2003)
  • Muss mal wieder Berlin sehen (BMG Ariola 2003)
  • Schlager & Stars (EMI 2004)
  • Theater, Theater (BMG Ariola 2005)
  • Dieter Thomas Heck präsentiert Hautnah – Die Geschichten meiner Stars (BMG Sony/Ariola 2006)
  • Lieder von Jägern und Clowns (EMI 2007)
  • Das Beste aus 40 Jahren Hitparade (Ariola 2009)
  • Stark sein (Ariola 2010, Neuauflage des Albums „He du da“)
  • Alle Hits (Das Beste aus 40 Jahren, Sony Music 2010)
  • Wunder gibt es immer wieder – Meine schönsten Lieder (Reader’s Digest, 2010)
  • Nur der Wind kennt meine Träume – Hits & Raritäten (3-CD-Box) (Sony Music 2010)

Club-Sonderauflagen

  • Wunder gibt es immer wieder (S*R International 1970)
  • Das ist Katja Ebstein (Liberty 1970)
  • Und wenn ein neuer Tag erwacht (S*R International 1970)
  • Freunde (S*R International 1971)
  • Wir leben – wir lieben (S*R International 1972)
  • Der Stern von Mykonos (S*R International 1973)
  • Glashaus (Ariola 1980)
  • Die großen Hits (Ariola 1981)
  • Das große deutsche Schlager-Archiv: Drafi Deutscher / Katja Ebstein (Sonocord 1990)
  • Golden Stars (1998)

Promotionsveröffentlichungen

  • Herzlichen Dank, Ihre Katja Ebstein (limitiert auf 2000 Stück) (Liberty 1971)

Singles

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[9]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH
1970 Wunder gibt es immer wieder
Wunder gibt es immer wieder
DE16
(11 Wo.)DE
Und wenn ein neuer Tag erwacht
Mein Leben ist wie ein Lied
DE28
(4 Wo.)DE
1971 Diese Welt
DE16
(10 Wo.)DE
Ein kleines Lied vom Frieden
Freunde
DE47
(1 Wo.)DE
1973 Der Stern von Mykonos
Katja
DE4
(24 Wo.)DE
CH2
(12 Wo.)CH
1974 Ein Indiojunge aus Peru
…was ich noch singen wollte
DE22
(20 Wo.)DE
Athena
…was ich noch singen wollte
DE30
(5 Wo.)DE
Es war einmal ein Jäger
Wilde Rosen und andere Träume
DE4
(28 Wo.)DE
AT6
(20 Wo.)AT
1975 Die Hälfte seines Lebens
In Petersburg ist Pferdemarkt
DE25
(7 Wo.)DE
1976 Aus Liebe weint man nicht
In Petersburg ist Pferdemarkt
DE48
(1 Wo.)DE
In Petersburg ist Pferdemarkt
In Petersburg ist Pferdemarkt
DE38
(8 Wo.)DE
1980 Abschied ist ein bißchen wie sterben
Glashaus
DE10
(18 Wo.)DE
CH8
(5 Wo.)CH
Theater
Live
DE11
(15 Wo.)DE
Dann heirat’ doch dein Büro
Glashaus
DE30
(12 Wo.)DE

Filmografie

  • 1970: Schwarzer Peter (Fernsehserie, eine Folge)
  • 1971: Das Lied der Balalaika (L’homme qui vient de la nuit)
  • 1971: Glückspilze (Fernsehfilm)
  • 1972: Die Glückspirale (Fernsehfilm)
  • 1975: Berlin grüsst Bern (Fernsehfilm)
  • 1983: Wunderland (Fernsehfilm)
  • 1999: Gisbert (Fernsehserie, eine Folge)

Literatur

  • Wolfgang Bittner, Mark vom Hofe: Schlage die Trommel und fürchte dich nicht. Katja Ebstein. In: Ich mische mich ein. Bad Honnef 2006, ISBN 978-3-89502-222-7.
  • Jürgen C. Hansen: Katja Ebstein. Stationen einer Karriere. cat-music, Otterfing 2002/2005.
  • Heinz P. Hofmann: Katja Ebstein. Eine Frau, die weiß, was sie will … Im Gespräch mit H. P. Hofmann. In: Ernst Günther, Heinz P. Hofmann, Walter Rösler (Hrsg.): Kassette. Rock, Pop, Schlager, Revue, Zirkus, Kabarett, Magie – ein Almanach (= Kassette). Nr. 7. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1984, S. 241–249.
  • Katja Ebstein mit Uwe Baumann: Das ganze Leben ist Begegnung. FISCHER Krüger, Frankfurt am Main 2020, ISBN 978-3-8105-0058-8.

Weblinks

Commons: Katja Ebstein – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Epensteinstraße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
  2. Grosses Finale in der Hauptstadt Berlin bietet grossartige Kulisse Dr. Rath: „Gemeinsam schaffen wir eine bessere Zukunft!“ dr-rath-foundation.org.
  3. Detlef Kuhlbrodt: Zellen werden wieder heil. In: taz, 10. Oktober 2003.
  4. Cover my Song: Katja Ebstein vs. JokA auf VOX.de.
  5. Die „Wahl-Amrumerin“ Katja Ebstein begeistert bei ihrem Heimspiel im Norddorfer Gemeindehaus … In: AmrumNews. 11. September 2019, abgerufen am 30. April 2020 (deutsch).
  6. Benno Ohnesorg: Der Tod des Träumers in Süddeutsche Zeitung vom 30. Mai 2007.
  7. Unsere Unterstützer (A bis E) | Bündnis für Brandenburg. In: Bündnis für Brandenburg. (buendnis-fuer-brandenburg.de [abgerufen am 6. April 2017]).
  8. „Vorbilder für andere“ – Woidke verleiht Verdienstorden des Landes Brandenburg. Meldung der Staatskanzlei Brandenburg, 15. Juni 2015; abgerufen 16. November 2015.
  9. a b Chartquellen: DE AT CH