„Bundesamt für Naturschutz“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Aka (Diskussion | Beiträge) K Abkürzung korrigiert, Links normiert |
Mattes (Diskussion | Beiträge) + Quelle |
||
Zeile 6: | Zeile 6: | ||
| Rechtsform = |
| Rechtsform = |
||
| aufsicht = [[Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit]] |
| aufsicht = [[Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit]] |
||
| gründungsdatum = 1993 |
| gründungsdatum = 1993<ref>https://www.bfn.de/ueber-das-bfn/geschichte.html</ref> |
||
| hauptsitz = [[Bonn]], [[Nordrhein-Westfalen]] |
| hauptsitz = [[Bonn]], [[Nordrhein-Westfalen]] |
||
| behördenleiter = [[Beate Jessel]], Präsidentin |
| behördenleiter = [[Beate Jessel]], Präsidentin |
||
Zeile 14: | Zeile 14: | ||
}} |
}} |
||
Das '''Bundesamt für Naturschutz''' ( |
Das '''Bundesamt für Naturschutz''' (BfN) ist eine [[Deutschland|deutsche]] [[Bundesbehörde (Deutschland)|Bundesoberbehörde]] im Geschäftsbereich des [[Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit|Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit]]. |
||
Das Bundesamt berät das Ministerium in allen Fragen des nationalen und internationalen [[Naturschutz]]es und der Landschaftspflege, fördert Naturschutzprojekte, betreut Forschungsvorhaben und ist Genehmigungsbehörde für die Ein- und Ausfuhr geschützter Tier- und Pflanzenarten. Es gibt in größeren zeitlichen Abständen die [[Rote Liste gefährdeter Arten|Roten Listen]] gefährdeter Tier- und Pflanzenarten heraus. Es nimmt auch Aufgaben im Vollzug des internationalen Artenschutzes, des Meeresnaturschutzes, des [[Antarktisvertrag]]s und des Gentechnikgesetzes wahr. |
Das Bundesamt berät das Ministerium in allen Fragen des nationalen und internationalen [[Naturschutz]]es und der Landschaftspflege, fördert Naturschutzprojekte, betreut Forschungsvorhaben und ist Genehmigungsbehörde für die Ein- und Ausfuhr geschützter Tier- und Pflanzenarten. Es gibt in größeren zeitlichen Abständen die [[Rote Liste gefährdeter Arten|Roten Listen]] gefährdeter Tier- und Pflanzenarten heraus. Es nimmt auch Aufgaben im Vollzug des internationalen Artenschutzes, des Meeresnaturschutzes, des [[Antarktisvertrag]]s und des Gentechnikgesetzes wahr. |
||
Zeile 22: | Zeile 22: | ||
== Arbeitsbereiche des BfN == |
== Arbeitsbereiche des BfN == |
||
=== Beratung === |
=== Beratung === |
||
Das Bundesamt |
Das Bundesamt liefert dem Bundesumweltministerium wissenschaftliche Entscheidungsgrundlagen und berät es in allen fachlichen Fragen des nationalen und internationalen Naturschutzes. Neben der bundespolitischen Kompetenz versteht sich das Bundesamt für Naturschutz auch als enger Kooperationspartner der Länderfachbehörden. Dabei geht es auch darum, vom BfN entwickelte Konzepte und Methoden – z. B. für die Landschaftsplanung, den Arten- oder Gebietsschutz – einheitlich und damit vergleichbar umzusetzen. |
||
Eine weitere Aufgabe erfüllt das Bundesamt für Naturschutz im Zusammenhang mit internationalen Abkommen. Hierzu gehören: |
Eine weitere Aufgabe erfüllt das Bundesamt für Naturschutz im Zusammenhang mit internationalen Abkommen. Hierzu gehören: |
||
* das „[[Übereinkommen über die biologische Vielfalt]]“ |
* das „[[Übereinkommen über die biologische Vielfalt]]“ |
||
Zeile 42: | Zeile 42: | ||
=== Deutscher Preis für Nature Writing === |
=== Deutscher Preis für Nature Writing === |
||
Seit Januar 2017 vergibt das Bundesamt für Naturschutz |
Seit Januar 2017 vergibt das Bundesamt für Naturschutz mit dem Verlag [[Matthes & Seitz Berlin]] den [[Deutscher Preis für Nature Writing|Deutschen Preis für Nature Writing]], ein mit 10.000 Euro und einem Aufenthaltsstipendium für die Insel [[Vilm]] dotierter Literaturpreis. Erste Preisträgerin ist [[Marion Poschmann]].<ref>[[Deutschlandradio Kultur]] vom 10. Januar 2017: ''[http://www.deutschlandradiokultur.de/erster-preis-fuer-nature-writing-an-marion-poschmann.265.de.html?drn:news_id=697877 Erster Preis für Nature Writing an Marion Poschmann]''</ref> |
||
=== Umsetzung === |
=== Umsetzung === |
Version vom 24. April 2018, 04:12 Uhr
Bundesamt für Naturschutz | |
---|---|
Staatliche Ebene | Bund |
Stellung | Bundesoberbehörde |
Aufsichtsbehörde | Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit |
Gründung | 1993[1] |
Hauptsitz | Bonn, Nordrhein-Westfalen |
Behördenleitung | Beate Jessel, Präsidentin |
Bedienstete | 340 |
Netzauftritt | www.bfn.de |
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) ist eine deutsche Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Das Bundesamt berät das Ministerium in allen Fragen des nationalen und internationalen Naturschutzes und der Landschaftspflege, fördert Naturschutzprojekte, betreut Forschungsvorhaben und ist Genehmigungsbehörde für die Ein- und Ausfuhr geschützter Tier- und Pflanzenarten. Es gibt in größeren zeitlichen Abständen die Roten Listen gefährdeter Tier- und Pflanzenarten heraus. Es nimmt auch Aufgaben im Vollzug des internationalen Artenschutzes, des Meeresnaturschutzes, des Antarktisvertrags und des Gentechnikgesetzes wahr.
Das Bundesamt entstand 1993 aus der Bundesforschungsanstalt für Naturschutz und Landschaftsökologie und aus Artenschutzbehörden des Bundesamtes für Ernährung und Forstwirtschaft. Außerdem wurden ihm Artenschutzaufgaben aus dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle übertragen. Erster Präsident war Martin Uppenbrink (1934–2008).
Arbeitsbereiche des BfN
Beratung
Das Bundesamt liefert dem Bundesumweltministerium wissenschaftliche Entscheidungsgrundlagen und berät es in allen fachlichen Fragen des nationalen und internationalen Naturschutzes. Neben der bundespolitischen Kompetenz versteht sich das Bundesamt für Naturschutz auch als enger Kooperationspartner der Länderfachbehörden. Dabei geht es auch darum, vom BfN entwickelte Konzepte und Methoden – z. B. für die Landschaftsplanung, den Arten- oder Gebietsschutz – einheitlich und damit vergleichbar umzusetzen. Eine weitere Aufgabe erfüllt das Bundesamt für Naturschutz im Zusammenhang mit internationalen Abkommen. Hierzu gehören:
- das „Übereinkommen über die biologische Vielfalt“
- das Washingtoner Artenschutzübereinkommen „CITES“
- das europäische Schutzgebietssystem „Natura 2000“
- das Komitee „Der Mensch und die Biosphäre“ (ein UNESCO-Programm zur nachhaltigen Nutzung der Biosphäre)
Förderung
Das Amt konzipiert, fördert und betreut Naturschutzgroßprojekte, vergibt im Auftrag des BMUB Forschungsvorhaben sowie Modellvorhaben. Im Rahmen des Umweltforschungsplans (UFOPLAN) werden Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (F+E-Vorhaben) in den Bereichen Naturschutz und Ökologie vergeben. Mit ihnen sollen Entscheidungsgrundlagen für die Naturschutz- und Umweltpolitik der Bundesregierung gewonnen werden. Die Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben (E+E-Vorhaben) hingegen haben das Ziel, Erfolg versprechende Naturschutzideen zu realisieren und wichtige Forschungsergebnisse in die Praxis umzusetzen. Mit Hilfe der so genannten Verbändeförderung können einzelne Naturschutzprojekte von privaten, gemeinnützigen Vereinigungen im Bereich des Naturschutzes unterstützt werden.
Das Bundesprogramm Biologische Vielfalt fördert die Umsetzung der Ziele der Nationalen Biodiversitätsstrategie. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter und maßstabsetzender Weise umsetzen. Die Förderung erstreckt sich auf vier Förderschwerpunkte
- Arten in besonderer Verantwortung Deutschlands
- Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland
- Sichern von Ökosystemdienstleistungen und
- weitere Maßnahmen von besonderer repräsentativer Bedeutung für die Strategie
In den Bundeshaushalt werden für das Bundesprogramm Biologische Vielfalt ab 2011 Mittel im Umfang von 15 Millionen Euro jährlich eingestellt.
Deutscher Preis für Nature Writing
Seit Januar 2017 vergibt das Bundesamt für Naturschutz mit dem Verlag Matthes & Seitz Berlin den Deutschen Preis für Nature Writing, ein mit 10.000 Euro und einem Aufenthaltsstipendium für die Insel Vilm dotierter Literaturpreis. Erste Preisträgerin ist Marion Poschmann.[2]
Umsetzung
Als Vollzugsbehörde für das internationale Artenschutzabkommen CITES erteilt das BfN Genehmigungen für die Ein- und Ausfuhr geschützter Arten. In der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) der Nord- und Ostsee – 12 bis 200 Seemeilen jenseits der Küstenlinie – übernimmt das BfN Auswahl und Verwaltung von NATURA-2000-Gebieten (Fauna-Flora-Habitat- und Vogelschutzgebiete) und wirkt bei Genehmigungen von Vorhaben mit. Das Projekt wird unter der Wortbildmarke Habitat Mare beworben. Im Bereich der Agro-Gentechnik ist das BfN an der Genehmigung von Anträgen auf Freisetzen und Inverkehrbringen von gentechnisch veränderten Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen beteiligt.
Information
Das BfN informiert die Öffentlichkeit über Naturschutz und stellt der Fachwelt allgemeine Informationen, wissenschaftliche Daten und Publikationen zu Arten- und Naturschutz sowie der biologischen Vielfalt zur Verfügung.
Das Bundesamt arbeitet an drei verschiedenen Standorten. Der Hauptsitz befindet sich in der Bundesstadt Bonn, Außenstellen in Leipzig und auf der Insel Vilm bei Rügen. Der Außenstelle Vilm ist außerdem die Internationale Naturschutzakademie (INA) angegliedert.
Sitz
Das Bundesamt hat seinen Sitz im Bonner Ortsteil Rüngsdorf (Konstantinstraße 110). Den Ursprung der Liegenschaft bildet das ehemalige Schulgebäude der „Rheinischen Obst- und Gartenbauanstalt für Frauen“ aus dem Jahre 1906 (Haus I), 1986 kam ein Neubau hinzu (Haus II) und 2006 wurden ein Erweiterungsbau erstellt (Haus III) sowie der Eingangsbereich umgebaut und ein Konferenztrakt angebaut.[3]
Siehe auch
Weblinks
- Literatur von und über Bundesamt für Naturschutz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website des Bundesamtes für Naturschutz
- Literaturdatenbank für Naturschutz
- Naturdetektive.de (Kinderseite des BfN) – Naturschutz kindgerecht erklärt
Einzelnachweise
- ↑ https://www.bfn.de/ueber-das-bfn/geschichte.html
- ↑ Deutschlandradio Kultur vom 10. Januar 2017: Erster Preis für Nature Writing an Marion Poschmann
- ↑ Aktualisierte Umwelterklärung 2012 mit den Daten von 2011, Bundesamt für Naturschutz, Seite 4.