„Manfred Seitz“ – Versionsunterschied

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== Leben und Wirken ==
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Der Sohn eines Pfarrers studierte 1947-1951 Theologie in [[Neuendettelsau]], [[Universität Heidelberg|Heidelberg]] und [[Universität Erlangen|Erlangen]] und promovierte 1958 bei [[Eduard Steinwand]]. Er war danach in verschiedenen Gemeinden und Ämtern der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern|Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern]] tätig, darunter als persönlicher Referent des Landesbischofs [[Hermann Dietzfelbinger]]. Zudem war er Dozent am Pastoralkolleg [[Neuendettelsau]].<ref>http://www.pastoralkolleg.de/</ref>
Der Sohn eines Pfarrers studierte 1947–1951 Theologie in [[Neuendettelsau]], [[Universität Heidelberg|Heidelberg]] und [[Universität Erlangen|Erlangen]] und promovierte 1958 bei [[Eduard Steinwand]]. Er war danach in verschiedenen Gemeinden und Ämtern der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern|Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern]] tätig, darunter als persönlicher Referent des Landesbischofs [[Hermann Dietzfelbinger]]. Zudem war er Dozent am Pastoralkolleg [[Neuendettelsau]].<ref>http://www.pastoralkolleg.de/</ref>


1966 erhielt Seitz einen Ruf als Professor für [[Praktische Theologie]] an der Universität Heidelberg. Von 1972 bis zu seiner Emeritierung 1994 war er Lehrstuhlinhaber für Praktische Theologie an der Universität Erlangen und prägte u.a. mit [[Karlmann Beyschlag]], [[Ingetraut Ludolphy]], [[Niels-Peter Moritzen]] und [[Reinhard Slenczka]] mehrere Generationen von Studenten in einer an Bibel und Bekenntnis orientierten Theologie evangelisch-lutherischer Prägung. Zusammen mit [[Karlmann Beyschlag]] initiierte er in den 1980er Jahren sogenannte "Lebenswort-Gruppen", die das spirituelle Leben der Theologiestudenten in Blick hatten, u.a. durch wöchentliche memoratio et meditiatio eines Bibelverses.<ref>"Zu Beginn werden deren Teilnehmer mit geistlicher Schriftlesung und christlicher Meditation vertraut gemacht. Im weiteren Verlauf meditieren die Studenten täglich für sich einen gemeinsam bestimmten Bibelvers, das "Lebenswort". Was sie dabei erleben, wird in Gruppen besprochen. Ziel ist, daß die Tätigkeit als Seelsorger vom Wort des Lebens getragen und durchdrungen wird." Wolfgang Bub u.a. (Hg.): Lebenswort. Erlanger Universitätspredigten FS Manfred Seitz, Erlangen 1988, S. 7</ref> Von 1969 bis 1993 leitete er zugleich das Pastoralkolleg der [[Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands|Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands]] (VELKD).<ref>[[Peter Godzik]]: ''25 Jahre Pastoralkolleg der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) unter der Leitung von Professor Dr. Manfred Seitz 1969–1993'', Hannover: Lutherisches Kirchenamt 1993 ([http://www.pkgodzik.de/fileadmin/user_upload/Kirchlich-theologische_Themen/25_Jahre_Pastoralkolleg_der_VELKD.pdf online auf pkgodzik.de] (PDF-Datei; 110&nbsp;kB))</ref>
1966 erhielt Seitz einen Ruf als Professor für [[Praktische Theologie]] an der Universität Heidelberg. Von 1972 bis zu seiner Emeritierung 1994 war er Lehrstuhlinhaber für Praktische Theologie an der Universität Erlangen und prägte u.a. mit [[Karlmann Beyschlag]], [[Ingetraut Ludolphy]], [[Niels-Peter Moritzen]] und [[Reinhard Slenczka]] mehrere Generationen von Studenten in einer an Bibel und Bekenntnis orientierten Theologie evangelisch-lutherischer Prägung. Zusammen mit [[Karlmann Beyschlag]] initiierte er in den 1980er Jahren sogenannte "Lebenswort-Gruppen", die das spirituelle Leben der Theologiestudenten in Blick hatten, u.a. durch wöchentliche memoratio et meditiatio eines Bibelverses.<ref>"Zu Beginn werden deren Teilnehmer mit geistlicher Schriftlesung und christlicher Meditation vertraut gemacht. Im weiteren Verlauf meditieren die Studenten täglich für sich einen gemeinsam bestimmten Bibelvers, das "Lebenswort". Was sie dabei erleben, wird in Gruppen besprochen. Ziel ist, daß die Tätigkeit als Seelsorger vom Wort des Lebens getragen und durchdrungen wird." Wolfgang Bub u.a. (Hg.): Lebenswort. Erlanger Universitätspredigten FS Manfred Seitz, Erlangen 1988, S. 7</ref> Von 1969 bis 1993 leitete er zugleich das Pastoralkolleg der [[Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands|Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands]] (VELKD).<ref>[[Peter Godzik]]: ''25 Jahre Pastoralkolleg der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) unter der Leitung von Professor Dr. Manfred Seitz 1969–1993'', Hannover: Lutherisches Kirchenamt 1993 ([http://www.pkgodzik.de/fileadmin/user_upload/Kirchlich-theologische_Themen/25_Jahre_Pastoralkolleg_der_VELKD.pdf online auf pkgodzik.de] (PDF-Datei; 110&nbsp;kB))</ref>

Version vom 10. Mai 2016, 17:37 Uhr

Manfred Seitz (* 17. September 1928 in Wintershausen) ist ein deutscher evangelischer Theologe und Hochschullehrer.

Leben und Wirken

Der Sohn eines Pfarrers studierte 1947–1951 Theologie in Neuendettelsau, Heidelberg und Erlangen und promovierte 1958 bei Eduard Steinwand. Er war danach in verschiedenen Gemeinden und Ämtern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern tätig, darunter als persönlicher Referent des Landesbischofs Hermann Dietzfelbinger. Zudem war er Dozent am Pastoralkolleg Neuendettelsau.[1]

1966 erhielt Seitz einen Ruf als Professor für Praktische Theologie an der Universität Heidelberg. Von 1972 bis zu seiner Emeritierung 1994 war er Lehrstuhlinhaber für Praktische Theologie an der Universität Erlangen und prägte u.a. mit Karlmann Beyschlag, Ingetraut Ludolphy, Niels-Peter Moritzen und Reinhard Slenczka mehrere Generationen von Studenten in einer an Bibel und Bekenntnis orientierten Theologie evangelisch-lutherischer Prägung. Zusammen mit Karlmann Beyschlag initiierte er in den 1980er Jahren sogenannte "Lebenswort-Gruppen", die das spirituelle Leben der Theologiestudenten in Blick hatten, u.a. durch wöchentliche memoratio et meditiatio eines Bibelverses.[2] Von 1969 bis 1993 leitete er zugleich das Pastoralkolleg der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).[3]

Aus Anlass seines 80. Geburtstages im September 2008 wurde Seitz von Kirche und Universität gewürdigt:[4]

Seitz hat 2002 den Beschluss der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, die Segnung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften zu gestatten, mit dem Hinweis kritisiert, dass die Bibel praktizierte Homosexualität ablehne. Er stellte die Frage: „Wer gibt den Herrschenden der hessen-nassauischen Kirche das Recht, tragende biblische Aussagen für ungültig zu erklären?“[4]

Ehrungen

Schriften

als Autor

  • Hermann Bezzel. Theologie, Darstellung, Form seiner Verkündigung. Kaiser, München 1960. Nachdruck: Brockhaus, Wuppertal 1987, ISBN 3-417-29328-6.
  • Seelsorge und geistliches Leben. Persönliche Voraussetzungen zum Üben der Seelsorge. Laetare, Nürnberg 1962.
  • mit Eberhard Jüngel, Karl Rahner: Die praktische Theologie zwischen Wissenschaft und Praxis.Referate der Arbeitstagung für Praktische Theologie in Arnoldshain vom 5.–7. April 1967. Kaiser, München 1968.
  • Praxis des Glaubens. Gottesdienst, Seelsorge und Spiritualität. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1978. 3. Auflage 1985, ISBN 3-525-60616-8.
  • mit Hans-Rudolf Müller-Schwefe: Evangelische Askese. Einübung in die Zeitlichkeit. Stauda, Kassel 1979, ISBN 3-7982-0150-1.
  • Missionarischer Gemeindeaufbau in der Volkskirche. Theologische Überlegungen zum Auftrag der Kirche. Referate von Manfred Seitz, Michael Herbst und Falk Becker (auf einem Studientag der Arbeitsgemeinschaft Missionarischer Gemeindeaufbau in Westfalen am 26. Oktober 1984 in Meinerzhagen). Idea, Wetzlar 1984.
  • Die Freude der Beichte. Verfasst von einer Studiengruppe unter anderem mit Manfred Seitz am Institut für Praktische Theologie in Erlangen. Schriftenmissions-Verlag, Neukirchen-Vluyn 1985, ISBN 3-7958-8911-1.
  • Erneuerung der Gemeinde. Gemeindeaufbau und Spiritualität. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1985. 2. durchges. Auflage 1991, ISBN 3-525-60366-5.
  • Was heißt geistlich leben? Seelsorge als Aufgabe an sich selbst. Evangelische Buchhilfe, Vellmar 1991.
  • Für die eigene Seele sorgen. Brockhaus, Wuppertal 2002, ISBN 3-417-24444-7.
  • Für die eigene Seele sorgen – geistliches Leben heute. Evangelische Sammlung in Württemberg, Bad Urach 2007.
  • Herr, höre mein Gebet., Freimund Verlag, Neuendettelsau 2012. ISBN 978-3-86540115-1.
  • Einfach vom Glauben reden. Gott und den Menschen zugewandt., Freimund Verlag, Neuendettelsau 2014. ²2015. 3. durchges. Auflage 2016, ISBN 978-3-86540172-4.

als Herausgeber

  • mit Karl Cramer: Professor D. Eduard Steinwand zum Gedächtnis. Burckhardthaus, Gelnhausen 1960.
  • Verkündigung, Seelsorge und gelebter Glaube. Gesammelte Aufsätze von Eduard Steinwand. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1964.
  • mit Friedrich Thiele: Wir beten. Gebete für Menschen von heute. MBK, Bad Salzuflen 1967. 8. Auflage: Schriftenmissions-Verlag, Gladbeck 1978, ISBN 3-7958-0817-0.
  • mit Lutz Mohaupt: Gottesdienst und öffentliche Meinung. Kommentare und Untersuchungen zur Gottesdienstumfrage der VELKD. Calwer, Stuttgart 1977, ISBN 3-7668-0534-7.
  • mit Karsten Lehmkühler: In der Wahrheit bleiben. Dogma – Schriftauslegung – Kirche. Festschrift für Reinhard Slenczka zum 65. Geburtstag. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1997, ISBN 3-525-58163-7.

Festschriften für Manfred Seitz

  • Wolfgang Bub (Hrsg.): Lebenswort. Erlanger Universitäts-Predigten. Manfred Seitz zum 60. Geburtstag. Evangelisch-Lutherische Mission, Erlangen 1988, ISBN 3-87214-224-0.
  • Rudolf Landau, Günter R. Schmidt (Hrsg.): „Dass allen Menschen geholfen werde …“ Theologische und anthropologische Beiträge. Für Manfred Seitz zum 65. Geburtstag. Calwer, Stuttgart 1993, ISBN 3-7668-3239-5.
  • Rudolf Landau (Hrsg.): Ich hoffe auf dein Wort. Predigten und Ansprachen von Manfred Seitz. Calwer, Stuttgart 1993, ISBN 3-7668-3218-2.
  • Michael Herbst (Hrsg.): Spirituelle Aufbrüche. Perspektiven evangelischer Glaubenspraxis. Festschrift für Manfred Seitz zum 75. Geburtstag. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2003, ISBN 3-525-60408-4.
  • Rudolf Landau (Hrsg.): Theologie für die Kirche. Beiträge zum christlichen Glauben, Leben und Handeln. Manfred Seitz zum 75. Geburtstag am 17. September 2003. Calwer, Stuttgart 2003, ISBN 3-7668-3846-6.
  • Reiner Knieling (Hrsg.): Plädoyer für unvollkommene Gemeinden. Heilsame Impulse. Manfred Seitz zum 80. Geburtstag in Dankbarkeit gewidmet. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008, ISBN 978-3-525-57000-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.pastoralkolleg.de/
  2. "Zu Beginn werden deren Teilnehmer mit geistlicher Schriftlesung und christlicher Meditation vertraut gemacht. Im weiteren Verlauf meditieren die Studenten täglich für sich einen gemeinsam bestimmten Bibelvers, das "Lebenswort". Was sie dabei erleben, wird in Gruppen besprochen. Ziel ist, daß die Tätigkeit als Seelsorger vom Wort des Lebens getragen und durchdrungen wird." Wolfgang Bub u.a. (Hg.): Lebenswort. Erlanger Universitätspredigten FS Manfred Seitz, Erlangen 1988, S. 7
  3. Peter Godzik: 25 Jahre Pastoralkolleg der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) unter der Leitung von Professor Dr. Manfred Seitz 1969–1993, Hannover: Lutherisches Kirchenamt 1993 (online auf pkgodzik.de (PDF-Datei; 110 kB))
  4. a b Idea-Meldung: Prof. Seitz wird 80 (online auf ksbb-bayern.de)