„Passion Jesu“ – Versionsunterschied
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Aus dem Bereich der [[Populäre Musik|Pop-Musik]] sind die [[Musical]]s "[[Jesus Christ Superstar]]" sowie "[[Passion (Musical)|Passion]]" von [[Stephen Sondheim]] zu erwähnen. Ferner gibt es von [[Peter Gabriel]] ein Album namens "[[Passion (Album)|Passion]]", das lose mit der Passionsgeschichte verknüpft ist, weil die Musik als Soundtrack zu Martin Scorseses Film ''The Last Temptation of Christ'' (s. u.) entstand. |
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== Weitere Wirkunggeschichte == |
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In der christlichen Kirche wurden Gotteshäuser erbaut, die in besonderer Weise an die Passion Christi erinnern. [[Passionskirche|Passionskirchen]] sind Sakralgebäude mit dem [[Patrozinium]] der Passion Christi. Ein anderer Begriff sind auch ''Leiden-Christi-Kirchen''. Als Pendant dazu gelten unter anderem [[Auferstehungskirche|Auferstehungskirchen]]. |
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== Siehe auch == |
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Version vom 28. Januar 2014, 23:15 Uhr
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Unter Passion (von lateinisch pati „erdulden, erleiden“; passio „das Leiden“) versteht man im Christentum zuvorderst den Leidensweg Jesu Christi, d. h. sein Leiden und Sterben samt der Kreuzigung durch die Römer in Jerusalem. Die Berichte davon in den christlichen Evangelien werden als Passionsgeschichte bezeichnet.
Passion im Neuen Testament und in der Urkirche
Die Leidensgeschichte Jesu, seine Passion, beginnt für viele Bibelausleger „mit seiner Menschwerdung“, denn die Geburt im Stall, aber auch die Flucht nach Ägypten sind zwar weihnachtliche Motive, beinhalten aber das Leiden an der Welt und mit der Welt [1]. Die Konflikte, die der erwachsene Jesus von Nazareth vor allem mit den Schriftgelehrten von Jerusalem durchstehen musste, werden in den Evangelien ausführlich berichtet und deuten Jesu langes Leiden an. Auch die apokryphen Evangelien, etwa das Petrusevangelium oder das Judasevangelium, wissen um die Passion Jesu und interpretieren sie in eigenständiger Weise.
Alle biblischen Evangelien räumen der Passion einen breiten Raum ein, ganz besonders aber das Markusevangelium. Deshalb wurde dieses Evangelium schon im 19. Jahrhundert insgesamt als eine „Passionsgeschichte mit ausführlicher Einleitung“ [2] bezeichnet.
Hinzu kommt: Jesu Verkündigung und sein prophetisches Wirken werden immer wieder von seinem eigenen Volk missverstanden; auch gerät Jesus schon vor der eigentlichen Passion in Trauerzustände. Jesus weint über die Stadt Jerusalem. Die Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern verschärfen sich, die konflikthaften Situationen spitzen sich zu.
Am Ende wird Jesus der Gotteslästerung bezichtigt. Damit beginnt in allen biblischen Evangelien die eigentliche Passionsüberlieferung. Von seinen Anhängern weitgehend verlassen, wird Jesus von den Hohepriestern Hannas und Kaiphas den römischen Behörden von Jerusalem übergehen. Das Todesurteil fällt der römische Prokurator Pontius Pilatus. Alle vier Evangelien des Neuen Testaments schildern ausführlich den Prozess und die anschließende Kreuzigung. Die biblische Passionsüberlieferung endet bei allen vier Evangelien mit dem gewaltsamen Tod Jesu. Geschildert werden dann noch die Abnahme des Leichnams vom Kreuz und die Grablegung.
Für Jesu Jünger stellt die Passion, vor allem Jesu ohnmächtiges Leiden und Sterben, ein Problem dar. Wie kann Jesus, wenn er wirklich der Messias, der Christus, gar der Sohn Gottes sein soll, so enden? Warum muss er so jämmerlich sterben? Nach Markus verstanden Jesu Jünger die Verhaftung zuerst nur als Scheitern und als Bedrohung: „Da verließen ihn alle und flohen.“ (Mk 14,50 EU). Auch berichten die Evangelien nach der Kreuzigung Jesu von Flucht- und Angstreaktionen der Jünger.
Katholische Kirche
In der Liturgie der katholischen Kirche wird die Passion am Palmsonntag und am Karfreitag von drei Vorlesern im Wechsel vorgetragen. Am Palmsonntag wird die Passion aus einem der synoptischen Evangelien vorgetragen: Lesejahr A: Matthäus (Mt 26,14 EU–27,66 EU), Lesejahr B: Markus (Mk 14,1 EU–15,47 EU), Lesejahr C: Lukas (Lk 22,14 EU–23,56 EU). Am Karfreitag wird stets die Passion nach Johannes vorgetragen (Joh 18,1 EU–19,42 EU). Die katholische Kirche pflegt den Brauch der bildlichen Darstellung der Passion in der Kreuzwegandacht.
Die Leidensgeschichten von Märtyrern und Heiligen werden als Passio bezeichnet.
Evangelische Kirche
Im evangelischen Bereich heißen die vierzig Tage vor Ostern Passionszeit, zum Zeichen dafür, dass das Motiv der Passion Jesu die gesamte Vorbereitungszeit auf Ostern bestimmt, beginnend am Aschermittwoch. Den biblischen Hintergrund für die Begehung der vierzig Tage liefern all jene Texte, in denen im Zeitraum von vierzig Tagen - bzw. vierzig Jahren - eine besondere Bedeutung zukommt (Gen 7,4ff LUT, Ex 24,18 LUT, Jona 3,4 LUT, Mt 4,2 LUT u.a.). Es sind allemal Zeiten des Übergangs, der Vorbereitung und der Läuterung, von denen hier berichtet wird.
In der evangelischen Kirche finden in zahlreichen Gemeinden spezielle Wochenandachten, Passionsgottesdienste, statt, in denen die Passionstexte in fortlaufender Reihenfolge gelesen und meditiert werden. Ende des 20. Jahrhunderts kam die Sitte der Begehung von „Sieben Wochen ohne“ als Aktion des Verzichts in Anlehnung an die früher geübte Fastenpraxis auf. Die liturgische Farbe der Passionszeit ist violett. In der Gottesdienstliturgie entfallen das Halleluja und das Ehre sei Gott in der Höhe.
Passionsdarstellungen
Bildende Kunst
In der Bildenden Kunst werden sowohl einzelne Ereignisse und Szenen aus der Passion Christi dargestellt, ebenso gibt es zahlreiche Passionszyklen.
- Einzug in Jerusalem
- Die Fußwaschung
- Das letzte Abendmahl
- Christus am Ölberg (Getsemani)
- Der Judaskuss
- Gefangennahme Jesu
- Christus vor Kajaphas
- Verleugnung Petri
- Judas erhängt sich
- Christus vor Pontius Pilatus
- Kreuzweg
- Geißelung Jesu
- Dornenkrönung
- Jesus trägt das Kreuz
- Kreuzigung Christi
- Annaglung Jesu und das Brechen der Beine (Crurifragium)
- Aufrichtung des Kreuzes (Hypsosis)
- Verteilung der Kleider durch die Häscher
- Jesus am Kreuze (Sieben Letzte Worte, Kreuzigungsgruppe)
- Jesu Verzweiflung („Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?“)
- Jesu Verzeihung („Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“)
- Jesus und die Schächer (der reuige Schächer Dismas – „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.“)
- Jesu Hingabe am Kreuz („Vater, in Deine Hände lege ich meinen Geist.“)
- Jesus und seine Mutter und der Jünger: („Frau, siehe, dein Sohn!“ und: „Siehe, deine Mutter!“ )
- Tränkung mit Essig (posca) („Mich dürstet!“)
- Hinscheiden Jesu („Es ist vollbracht!“)
- Öffnung der Seite
- „Und der Vorhang zerriss/Und es erhoben sich die Leiber der Toten“
- Schmerzensmann (Darstellung der Leiden und Wunden an der Figur)
- Mater Dolorosa (Darstellungen der Trauernden Mutter)
- Kreuzabnahme
- Totenruhe Jesu (Karfreitag)
- Grablegung Jesu
- Die Wächter am Grab
- Auferstehung
Darstellende Kunst
Szenische Darstellungen
Es gibt zahlreiche szenische Darstellungen der Passion Christi, die sogenannten Passionsspiele, die z. T. auf die mittelalterlichen Osterspiele zurückgehen. Bekannte Passionsspiele sind u. a. die Waaler Passionsspiele in Waal (die ältesten in Bayerisch-Schwaben), die Oberammergauer Passionsspiele und die Erler Passionsspiele in Erl.
Film
Über 150 Mal war die Figur Jesus von Nazareth Protagonist eines Films, wobei der Schwerpunkt der Filme auf der Passion Christi liegt. 1895, zum ersten Mal in der Filmgeschichte, drehten die Brüder Lumiere einen 221 Meter langen Film über das Leben Jesu in 13 Szenen, angefangen von der Ankunft der Heiligen Drei Könige bis zur Auferstehung.[3]
Die folgenden bekannten Filme befassen sich in unterschiedlicher Weise mit der Passion Christi:
- Passion von Allan Dwan, 1954
- Passion von Jean-Luc Godard
- Ben Hur von William Wyler, 1959
- Das erste Evangelium – Matthäus von Pier Paolo Pasolini, 1963
- Die größte Geschichte aller Zeiten von George Stevens, 1965
- Die letzte Versuchung Christi (The Last Temptation of Christ) von Martin Scorsese, 1988
- Jesus von Montreal von Denys Arcand, 1989
- Die 120 Tage von Bottrop von Christoph Schlingensief, 1997
- Die Passion Christi (The Passion of the Christ) von Mel Gibson, 2004
Franco Zeffirelli drehte 1977 den Vierteiler Jesus von Nazareth für das britische Fernsehen, dessen beide letzten Folgen die Passion Christi behandeln.
Musik
In der Musik wird die Passionsgeschichte vor allem in Passionen, die eine eigene kirchenmusikalische Gattung bilden, und Oratorien repräsentiert. Auch Vertonungen des Stabat mater gehören dazu.
In der klassischen Musik finden sich neben den drei Passionen von Heinrich Schütz (Passionen nach Matthäus, Lukas und Johannes) und den Bach-Söhnen vor allem die Matthäus-Passion und die Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach als bedeutende Erzählungen der Passion Christi. Bach verwendet biblische Texte und barocke Dichtung und Liedtexte und verbindet sie zu einer ausführlichen Beschreibung der Leidensgeschichte Jesu und der Empfindung der Gläubigen hierzu. Für einen restaurierten Dokumentarfilm über die Vertreibung der Armenier durch die Türken Anfang des 20. Jahrhunderts, wurde eine Hintergrundmusik vom italienischen Komponisten Giovanni Battista Pergolesi -"Stabat Mater" gewählt, die die Leiden Jesu Christi beschreibt.
Aus dem Bereich der Pop-Musik sind die Musicals "Jesus Christ Superstar" sowie "Passion" von Stephen Sondheim zu erwähnen. Ferner gibt es von Peter Gabriel ein Album namens "Passion", das lose mit der Passionsgeschichte verknüpft ist, weil die Musik als Soundtrack zu Martin Scorseses Film The Last Temptation of Christ (s. u.) entstand.
Weitere Wirkunggeschichte
In der christlichen Kirche wurden Gotteshäuser erbaut, die in besonderer Weise an die Passion Christi erinnern. Passionskirchen sind Sakralgebäude mit dem Patrozinium der Passion Christi. Ein anderer Begriff sind auch Leiden-Christi-Kirchen. Als Pendant dazu gelten unter anderem Auferstehungskirchen.
Siehe auch
- Jesus von Nazaret#Ereignisse am Lebensende
- Kreuzprozession
- Leidenswerkzeug
- Passionsspiel
- Große Passion
- Geheime Leiden
- Van den wapen Kristi
Literatur
- Karl Matthias Schmidt: Der inkorporierte Jesus: Rezeptionen der Passionsgeschichte im populären Film. In: Thomas Bohrmann, Werner Veith, Stephan Zöller (Hrsg.): Handbuch Theologie und Populärer Film. Band 2. Ferdinand Schöningh, Paderborn 2009, ISBN 978-3-506-76733-2, S. 295–309.
Weblinks
- Auslegung der Leidensgeschichte Jesu
- Aktuelle Literatur zur Passion Christi, auch zum Film von Mel Gibson
- Christliche Bedeutung der Passion Christi
Einzelnachweise
- ↑ so u.a. Sabine Poeschel, Handbuch der Ikonigraphie, Darmstadt 2005, S. 163, ISBN 3-534-15617-X
- ↑ So Martin Kähler in: Der sogenannte historische Jesus und der geschichtliche, biblische Christus. 1896, Seite 80
- ↑ Leben Jesu auf der Leinwand. In "Sonntagsblatt" 3. Januar 2009 [1]