„Sophia Jagiellonica“ – Versionsunterschied

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'''Sophia Jagiellonica''' (* [[13. Juli]] [[1522]] in [[Krakau]]; † [[28. Mai]] [[1575]] in [[Schöningen]]; eigentlich ''Zofia Jagiellonka'') war eine [[Polen|polnische]] Prinzessin aus dem Adelsgeschlecht der [[Jagiellonen]]. Sie war ab 1556 durch Heirat Herzogin von [[Herzogtum Braunschweig-Lüneburg|Braunschweig-Wolfenbüttel]].
'''Sophia Jagiellonica''' (* [[13. Juli]] [[1522]] in [[Krakau]]; † [[28. Mai]] [[1575]] in [[Schöningen]]; eigentlich ''Zofia Jagiellonka'') war eine [[Polen-Litauen|polnisch-litauische]] Prinzessin aus dem Adelsgeschlecht der [[Jagiellonen]]. Sie war ab 1556 durch Heirat Herzogin von [[Herzogtum Braunschweig-Lüneburg|Braunschweig-Lüneburg]] und Fürstin von Braunschweig-Wolfenbüttel.


== Leben ==
Sophia war die Tochter des polnischen Königs [[Sigismund I. (Polen)|Sigismund I.]] aus seiner Verbindung mit der italienischen Prinzessin [[Bona Sforza]]. Sie ging am 22. Februar 1556 eine Ehe mit Herzog [[Heinrich II. (Braunschweig-Wolfenbüttel)|Heinrich II.]] von Braunschweig-Wolfenbüttel ein. Nach dem Tod ihres Ehegatten, 1568, zog sich auf ihre Güter in Schöningen zurück. Alsbald geriet sie mit ihrem Stiefsohn, Herzog [[Julius (Braunschweig-Wolfenbüttel)|Julius]], in Konflikt um die herzogliche Herrschaft in Schöningen, der am 17. Januar 1572 durch eine Übereinkunft beigelegt wurde.
Julius hielt sich jedoch nicht an die Absprache, sodass sich Sophia gezwungen sah bei Kaiser [[Maximilian II. (HRR)|Maximilian II.]] zu intervenieren. Sie konvertierte 1570 zur [[Evangelisch-Lutherische Kirchen|evangelischen Konfession]]. Sie war dadurch die erste und einzige [[Protestant]]in in der Dynastie der Jagiellonen.
Sophia war die Tochter des polnischen Königs [[Sigismund I. (Polen)|Sigismund I.]] aus seiner Verbindung mit der italienischen Prinzessin [[Bona Sforza]]. Sie wurde am 22. Februar 1556 die zweite Ehefrau des katholischen Herzogs [[Heinrich II. (Braunschweig-Wolfenbüttel)|Heinrich II.]] von Braunschweig-Wolfenbüttel. Aus der Ehe gingen keine Kinder hervor. Nach Heinrichs Tod 1568 zog sie auf ihren [[Wittum|Witwensitz]] in das ca. 30 km östlich von Wolfenbüttel gelegene [[Schloss Schöningen]], begleitet von ihrer Hofdame und Vertrauten [[Agnieszka (Hofdame)|Agnieszka]]. Alsbald geriet sie mit ihrem Stiefsohn, Herzog [[Julius (Braunschweig-Wolfenbüttel)|Julius]], in Konflikt um die herzogliche Herrschaft in Schöningen, der am 17. Januar 1572 durch eine Übereinkunft beigelegt wurde. Julius hielt sich jedoch nicht an die Absprache, sodass sich Sophia gezwungen sah, bei Kaiser [[Maximilian II. (HRR)|Maximilian II.]] zu intervenieren. Sie konvertierte 1570 zur [[Evangelisch-Lutherische Kirchen|evangelischen Konfession]]. Sie war dadurch die erste und einzige [[Protestant]]in in der Dynastie der Jagiellonen.


Aus der Ehe mit Herzog Heinrich II. gingen keine Kinder hervor. Sophia verstarb am 28. Mai 1575 in Schöningen und wurde in der [[Marienkirche (Wolfenbüttel)|Marienkirche]] von [[Wolfenbüttel]] begraben.
Sie starb am 28. Mai 1575 in Schöningen und wurde in der [[Marienkirche (Wolfenbüttel)|Marienkirche]] in [[Wolfenbüttel]] bestattet.


== Literatur ==
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* Amalia Urszula Borkowska: ''Sophie.'' In: {{BibISBN|3937664467|Seite=660–611}}
*Almut Bues: ''Zofia Jagiellonka, Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel (1522–1575). Akten zu Heirat, Tod und Erbe'', Braunschweig: Appelhans 2018 (Quellen und Forschungen zur braunschweigischen Landesgeschichte; 53), ISBN 978-3-944939-37-7.
* Małgorzata Duczmal: ''Jagiellonowie. Leksykon biograficzny'', Kraków - Poznań 1996, S. 509–520.
* Andrea Lilienthal: ''Die Fürstin und die Macht: welfische Herzoginnen im 16. Jahrhundert. Elisabeth, Sidonia, Sophia.'' Hannover 2007.
* Jan Pirożyński: ''Die Herzogin Sophie von Braunschweig-Wolfenbüttel aus dem Hause der Jagiellonen (1522-1575) und ihre Bibliothek. Ein Beitrag zur Geschichte der deutsch-polnischen Kulturbeziehungen in der Renaissancezeit.'' Wiesbaden 1992.
* Jan Pirożyński: ''Der internationale Korrespondentenkreis der Herzogin Sophie aus dem Hause der Jagiellonen (1522-1575). Ein Beitrag zur kulturellen Vermittlung einer polnischen Prinzessin.'' In: [[Dietmar Popp]], [[Robert Suckale]] (Hrsg.): ''Die Jagiellonen. Kunst und Kultur einer europäischen Dynastie an der Wende zur Neuzeit.'' Nürnberg 2002.
* Jan Pirożyński: ''Die Rolle der Herzogin Sophie von Braunschweig-Wolfenbüttel aus dem Hause der Jagiellonen angesichts der Habsburgischen Kandidatur für den polnischen Thron während des ersten Interregnums in Polen (1572-1574).'' In: ''Studia Austro Polonica'' (1996) 5, S. 59–80.
* Aleksander Przeździerecki: ''Jagiellonki polskie w XVI. wieku.'' t. I-V, Kraków 1880.

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[[pl:Zofia Jagiellonka (1522-1575)]]

Aktuelle Version vom 12. Mai 2024, 17:00 Uhr

Herzogin Sophia Jagiellonica
Grabmal der fürstlichen Familie in Wolfenbüttel, ganz links Sophia

Sophia Jagiellonica (* 13. Juli 1522 in Krakau; † 28. Mai 1575 in Schöningen; eigentlich Zofia Jagiellonka) war eine polnisch-litauische Prinzessin aus dem Adelsgeschlecht der Jagiellonen. Sie war ab 1556 durch Heirat Herzogin von Braunschweig-Lüneburg und Fürstin von Braunschweig-Wolfenbüttel.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sophia war die Tochter des polnischen Königs Sigismund I. aus seiner Verbindung mit der italienischen Prinzessin Bona Sforza. Sie wurde am 22. Februar 1556 die zweite Ehefrau des katholischen Herzogs Heinrich II. von Braunschweig-Wolfenbüttel. Aus der Ehe gingen keine Kinder hervor. Nach Heinrichs Tod 1568 zog sie auf ihren Witwensitz in das ca. 30 km östlich von Wolfenbüttel gelegene Schloss Schöningen, begleitet von ihrer Hofdame und Vertrauten Agnieszka. Alsbald geriet sie mit ihrem Stiefsohn, Herzog Julius, in Konflikt um die herzogliche Herrschaft in Schöningen, der am 17. Januar 1572 durch eine Übereinkunft beigelegt wurde. Julius hielt sich jedoch nicht an die Absprache, sodass sich Sophia gezwungen sah, bei Kaiser Maximilian II. zu intervenieren. Sie konvertierte 1570 zur evangelischen Konfession. Sie war dadurch die erste und einzige Protestantin in der Dynastie der Jagiellonen.

Sie starb am 28. Mai 1575 in Schöningen und wurde in der Marienkirche in Wolfenbüttel bestattet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Amalia Urszula Borkowska: Sophie. In: Horst-Rüdiger Jarck, Dieter Lent u. a. (Hrsg.): Braunschweigisches Biographisches Lexikon – 8. bis 18. Jahrhundert. Appelhans Verlag, Braunschweig 2006, ISBN 3-937664-46-7, S. 660–611.
  • Almut Bues: Zofia Jagiellonka, Herzogin von Braunschweig-Wolfenbüttel (1522–1575). Akten zu Heirat, Tod und Erbe, Braunschweig: Appelhans 2018 (Quellen und Forschungen zur braunschweigischen Landesgeschichte; 53), ISBN 978-3-944939-37-7.
  • Małgorzata Duczmal: Jagiellonowie. Leksykon biograficzny, Kraków - Poznań 1996, S. 509–520.
  • Andrea Lilienthal: Die Fürstin und die Macht: welfische Herzoginnen im 16. Jahrhundert. Elisabeth, Sidonia, Sophia. Hannover 2007.
  • Jan Pirożyński: Die Herzogin Sophie von Braunschweig-Wolfenbüttel aus dem Hause der Jagiellonen (1522-1575) und ihre Bibliothek. Ein Beitrag zur Geschichte der deutsch-polnischen Kulturbeziehungen in der Renaissancezeit. Wiesbaden 1992.
  • Jan Pirożyński: Der internationale Korrespondentenkreis der Herzogin Sophie aus dem Hause der Jagiellonen (1522-1575). Ein Beitrag zur kulturellen Vermittlung einer polnischen Prinzessin. In: Dietmar Popp, Robert Suckale (Hrsg.): Die Jagiellonen. Kunst und Kultur einer europäischen Dynastie an der Wende zur Neuzeit. Nürnberg 2002.
  • Jan Pirożyński: Die Rolle der Herzogin Sophie von Braunschweig-Wolfenbüttel aus dem Hause der Jagiellonen angesichts der Habsburgischen Kandidatur für den polnischen Thron während des ersten Interregnums in Polen (1572-1574). In: Studia Austro Polonica (1996) 5, S. 59–80.
  • Aleksander Przeździerecki: Jagiellonki polskie w XVI. wieku. t. I-V, Kraków 1880.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]