„Braniewo“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][Sichtung ausstehend]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(34 dazwischenliegende Versionen von 24 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 33: Zeile 33:
| Webpräsenz = www.braniewo.pl
| Webpräsenz = www.braniewo.pl
}}
}}
'''Braniewo''' [{{IPA|braˈɲɛvɔ}}], {{deS|'''Braunsberg'''}}, ist eine Stadt im [[Powiat Braniewski]] in der [[Polen|polnischen]] [[Woiwodschaft Ermland-Masuren]], in der früheren [[Preußen|preußischen]] Provinz [[Ostpreußen]]. Sie ist Sitz des [[Powiat]]s und der eigenständigen [[Braniewo (Landgemeinde)|Landgemeinde Braniewo]].
'''Braniewo''' ({{ukS|Бранево}}), [{{IPA|braˈɲɛvɔ}}], {{deS|'''Braunsberg'''}}, ist eine Stadt im [[Powiat Braniewski]] in der [[Polen|polnischen]] [[Woiwodschaft Ermland-Masuren]], in der früheren [[Preußen|preußischen]] Provinz [[Ostpreußen]]. Sie ist Sitz des [[Powiat]]s und der eigenständigen [[Braniewo (Landgemeinde)|Landgemeinde Braniewo]].


<gallery class="center">
== Geografie ==
File:Cerkiew Przemienienia Pańskiego w Braniewie.jpg|[[Polnisch-Orthodoxe Kirche]]
File:20170128 123453 resized.jpg|[[Griechisch-katholische Kirche in Polen]]
</gallery>
== Geographie ==
=== Lage ===
=== Lage ===
Die Stadt liegt in der historischen Region Ostpreußen, etwa sieben Kilometer von der Mündung der [[Passarge (Fluss)|Passarge]] in das [[Frisches Haff|Frische Haff]] entfernt.
Die Stadt liegt in der historischen Region Ostpreußen, etwa sieben Kilometer von der Mündung der [[Passarge (Fluss)|Passarge]] in das [[Frisches Haff|Frische Haff]] entfernt.
Zeile 41: Zeile 45:
Die Passarge trennt die 1255 erbaute Braunsberger Altstadt im Westen von der 1350 hinzugekommenen Braunsberger Neustadt im Osten.<ref>[[August Eduard Preuß]]: ''Preußische Landes- und Volkskunde oder Beschreibung von Preußen. Ein Handbuch für die Volksschullehrer der Provinz Preußen, so wie für alle Freunde des Vaterlandes''. Gebrüder Bornträger, Königsberg 1835, [https://books.google.de/books?id=L_sAAAAAcAAJ&pg=PA467 S. 467–468, Nr. 81.]</ref>
Die Passarge trennt die 1255 erbaute Braunsberger Altstadt im Westen von der 1350 hinzugekommenen Braunsberger Neustadt im Osten.<ref>[[August Eduard Preuß]]: ''Preußische Landes- und Volkskunde oder Beschreibung von Preußen. Ein Handbuch für die Volksschullehrer der Provinz Preußen, so wie für alle Freunde des Vaterlandes''. Gebrüder Bornträger, Königsberg 1835, [https://books.google.de/books?id=L_sAAAAAcAAJ&pg=PA467 S. 467–468, Nr. 81.]</ref>


Die russische Grenze zur Enklave [[Oblast Kaliningrad]] verläuft sechs Kilometer weiter nördlich.
Die Grenze zur russischen Exklave [[Oblast Kaliningrad]] verläuft sechs Kilometer weiter nördlich.


=== Landgemeinde Braniewo ===
=== Landgemeinde Braniewo ===
{{Hauptartikel|Braniewo (Landgemeinde)}}
{{Hauptartikel|Braniewo (Landgemeinde)}}


Die Landgemeinde Braniewo ist eine [[Gmina]] im [[Powiat Braniewski]] in der [[Woiwodschaft Ermland-Masuren]]. Sie umfasst eine Fläche von 306,93&nbsp;km² und zählt 6344&nbsp;Einwohner.<ref name="GUS2012" /> Sitz der Gemeindeverwaltung ist Braniewo ohne dass jedoch das Stadtgebiet zur Landgemeinde dazugehört.
Die Landgemeinde ([[Gmina]]) Braniewo im [[Powiat Braniewski]] in der [[Woiwodschaft Ermland-Masuren]] umfasst eine Fläche von 306,93&nbsp;km² und zählt 6344&nbsp;Einwohner.<ref name="GUS2012">Główny Urząd Statystyczny: [http://www.stat.gov.pl/cps/rde/xbcr/gus/LU_ludnosc_stan_struktura_31_12_2012.pdf ''Stan i struktura ludności oraz ruch naturalny w przekroju terytorialnym w 2012 r.''] (PDF; 1,3&nbsp;MB), abgerufen am 8. Oktober 2013</ref> Sitz der Gemeindeverwaltung ist Braniewo ohne dass jedoch das Stadtgebiet zur Landgemeinde dazugehört.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Mittelalter ===
Ausführungen des Topographen [[Johann Friedrich Goldbeck|Goldbeck]] aus dem Jahre 1785 zufolge ist ''Braunsberg'' nach dem Olmützer Bischof [[Bruno von Schauenburg]] benannt, der 1254 und 1267 den böhmischen König [[Ottokar II. Přemysl]] begleitete, als dieser sich im Baltikum am Kreuzzug des [[Deutscher Orden|Deutschen Ordens]] gegen die [[Pruzzen]] beteiligte.<ref>[[Johann Friedrich Goldbeck]]: ''Volständige<!-- sic! --> Topographie des Königreichs Preussen''. Band 1: ''Topographie von Ost-Preussen'', Königsberg and Leipzig 1785, [http://books.google.de/books?id=Mww_AAAAcAAJ&pg=PA20 S. 20–21.]</ref>
Ausführungen des Topographen [[Johann Friedrich Goldbeck|Goldbeck]] aus dem Jahre 1785 zufolge ist ''Braunsberg'' nach dem Olmützer Bischof [[Bruno von Schauenburg]] benannt, der 1254 und 1267 den böhmischen König [[Ottokar II. Přemysl]] begleitete, als dieser sich im Baltikum am Kreuzzug des [[Deutscher Orden|Deutschen Ordens]] gegen die [[Pruzzen]] beteiligte.<ref>[[Johann Friedrich Goldbeck]]: ''Volständige<!-- sic! --> Topographie des Königreichs Preussen''. Band 1: ''Topographie von Ost-Preussen'', Königsberg and Leipzig 1785, [http://books.google.de/books?id=Mww_AAAAcAAJ&pg=PA20 S. 20–21.]</ref>


Zeile 69: Zeile 74:
[[Datei:Braniewo zespół murów obronnych wieża.JPG|mini|Stadtmauer mit Pfaffenturm]]
[[Datei:Braniewo zespół murów obronnych wieża.JPG|mini|Stadtmauer mit Pfaffenturm]]
[[Datei:Braniewo baszta.jpg|mini|Rossmühlenturm]]
[[Datei:Braniewo baszta.jpg|mini|Rossmühlenturm]]
[[Datei:Braniewo zespół murów obronnych baszta.JPG|mini|Pulverturm]]
[[Datei:Braniewo zespół murów obronnych baszta.JPG|mini|hochkant|Pulverturm]]
[[Datei:Braniewo Portowa 6 spichrz Mariacki.JPG|mini|Fachwerkspeicher ul. Portowa 6]]
[[Datei:Braniewo Portowa 6 spichrz Mariacki.JPG|mini|Fachwerkspeicher ul. Portowa 6]]
[[Datei:Braniewo dworzec front.jpg|mini|Bahnhof Braniewo]]
[[Datei:Braniewo dworzec front.jpg|mini|Bahnhof Braniewo]]
Zeile 75: Zeile 80:
Braunsberg entstand um die [[Ordensburg Braunsberg]] des ermländischen Domkapitels und später des Bischofs von [[Ermland]] am Ufer des Flusses Passarge (polnisch ''Pasłęka'') und wurde von Johannes Fleming, dem Sohn eines [[Lübeck]]er [[Ratsherr]]n gegründet. In der Friedensurkunde vom 7. Februar 1249 wird den sich unterwerfenden [[Prußen]] die Verpflichtung auferlegt, in ihrem Gebiet besondere Kirchen zu bauen, darunter eine in ''Brusebergue''.
Braunsberg entstand um die [[Ordensburg Braunsberg]] des ermländischen Domkapitels und später des Bischofs von [[Ermland]] am Ufer des Flusses Passarge (polnisch ''Pasłęka'') und wurde von Johannes Fleming, dem Sohn eines [[Lübeck]]er [[Ratsherr]]n gegründet. In der Friedensurkunde vom 7. Februar 1249 wird den sich unterwerfenden [[Prußen]] die Verpflichtung auferlegt, in ihrem Gebiet besondere Kirchen zu bauen, darunter eine in ''Brusebergue''.


Bischof [[Anselm von Meißen|Anselm]] gab der Stadt Braunsberg (früher Brusberg, auch Brunsberg) 1254 Stadtrechte nach [[Lübisches Recht|Lübischem Recht]].<ref>[[Heinrich Gottfried Philipp Gengler]]: ''Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter,'' Erlangen 1863, [http://books.google.de/books?id=NdkcAAAAMAAJ&pg=PA281 S. 281, rechte Spalte unten, bis S. 285.] und [http://books.google.de/books?id=NdkcAAAAMAAJ&pg=PA973 S. 973.]</ref> 1250 richtete Bischof Anselm aus [[Meißen]] dort das ermländische Domkapitel ein. Während des großen Aufstandes in den 1270er-Jahren zerstörten die einheimischen Prußen die Stadt. Bischof Heinrich&nbsp;I. (1278–1300) musste das Kapitel nach [[Frombork|Frauenburg]] verlegen, wo es bis zum 20.&nbsp;Jahrhundert blieb. Als wichtigste ermländische Handels- und Hafenstadt wurde Braunsberg 1358 Mitglied der [[Hanse]] und blieb es bis 1608. Nach dem [[Dreizehnjähriger Krieg|Dreizehnjährigen Krieg]] (1454–1466) kam das Ermland unter die polnische Krone.
Bischof [[Anselm von Meißen|Anselm]] gab der Stadt Braunsberg (früher Brusberg, auch Brunsberg) 1254 Stadtrechte nach [[Lübisches Recht|Lübischem Recht]].<ref>[[Heinrich Gottfried Philipp Gengler]]: ''Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter,'' Erlangen 1863, [http://books.google.de/books?id=NdkcAAAAMAAJ&pg=PA281 S. 281, rechte Spalte unten, bis S. 285.] und [http://books.google.de/books?id=NdkcAAAAMAAJ&pg=PA973 S. 973.]</ref> 1250 richtete Bischof Anselm aus [[Meißen]] dort das ermländische Domkapitel ein. Während des großen Aufstandes in den 1270er-Jahren zerstörten die einheimischen Prußen die Stadt. Bischof Heinrich&nbsp;I. (1278–1300) musste das Kapitel nach [[Frombork|Frauenburg]] verlegen, wo es bis zum 20.&nbsp;Jahrhundert blieb. Als wichtigste ermländische Handels- und Hafenstadt wurde Braunsberg 1358 Mitglied der [[Hanse]] und blieb es bis 1608. Nach dem [[Dreizehnjähriger Krieg|Dreizehnjährigen Krieg]] (1454–1466) kam das Ermland als Teil von [[Königlich Preußen]] unter die polnische Krone.


=== Frühe Neuzeit ===
Nachdem das umliegende [[Herzogtum Preußen]] im Jahr 1525 protestantisch geworden war, brachte nach 1551 der ermländische [[Bischof]] [[Stanislaus Hosius]] in der Stadt, die als Teil des Ermlandes unter dem Lehen der polnischen Könige stand ([[Preußen Königlichen Anteils]]), eine [[Gegenreformation]] in Gang, um ihre Bürger für den katholischen Glauben zurückzugewinnen. Zu diesem Zweck gründete er 1565 das [[Lyceum Hosianum]],<ref>[[Heinrich Friedrich Jacobson]]: ''Geschichte der Quellen des Kirchenrechts des Preußischen Staats, mit Urkunden und Regesten''. Teil I, Band 2, Königsberg 1839, [http://books.google.de/books?id=7ZJDAAAAcAAJ&pg=PA225 S. 225–226.]</ref> eine höhere Lehranstalt, aus der das katholische Gymnasium von Braunsberg hervorgegangen ist<ref>K. F. Merleker: ''Historisch-statistische Nachrichten über das Königl. katholische Gymnasium zu Braunsberg.'' In: ''Preußische Provinzial-Blätter.'' Band 16, Königsberg 1836, [https://books.google.de/books?id=HQABAAAAcAAJ&pg=PA448 S. 448–474.]</ref><ref>L. Wiese: ''Das höhere Schulwesen in Preußen. Historisch-statistische Darstellung.'' Berlin 1864, [http://books.google.de/books?id=0zQP-lB0E28C&pg=PA57 S. 57–59.]</ref> das bis 1945 bestand. 1578 wurde in Braunsberg ein katholisches Seminar für die [[Apostolisches Vikariat des Nordens#Geschichte|Missionierung der nordischen Länder]] gegründet. Während des [[Erster Nordischer Krieg|Ersten Nordischen Krieges]] war die Stadt für mehrere Jahre von [[Schweden]] besetzt.
Nachdem das umliegende [[Herzogtum Preußen]] im Jahr 1525 protestantisch geworden war, brachte nach 1551 der ermländische [[Bischof]] [[Stanislaus Hosius]] in der Stadt, die als Teil des Ermlandes unter dem Lehen der polnischen Könige stand ([[Preußen Königlichen Anteils]]), eine [[Gegenreformation]] in Gang, um ihre Bürger für den katholischen Glauben zurückzugewinnen. Zu diesem Zweck gründete er 1565 das [[Lyceum Hosianum]],<ref>[[Heinrich Friedrich Jacobson]]: ''Geschichte der Quellen des Kirchenrechts des Preußischen Staats, mit Urkunden und Regesten''. Teil I, Band 2, Königsberg 1839, [http://books.google.de/books?id=7ZJDAAAAcAAJ&pg=PA225 S. 225–226.]</ref> eine höhere Lehranstalt, aus der das katholische Gymnasium von Braunsberg hervorgegangen ist<ref>K. F. Merleker: ''Historisch-statistische Nachrichten über das Königl. katholische Gymnasium zu Braunsberg.'' In: ''Preußische Provinzial-Blätter.'' Band 16, Königsberg 1836, [https://books.google.de/books?id=HQABAAAAcAAJ&pg=PA448 S. 448–474.]</ref><ref>L. Wiese: ''Das höhere Schulwesen in Preußen. Historisch-statistische Darstellung.'' Berlin 1864, [http://books.google.de/books?id=0zQP-lB0E28C&pg=PA57 S. 57–59.]</ref> das bis 1945 bestand. 1578 wurde in Braunsberg ein katholisches Seminar für die [[Apostolisches Vikariat des Nordens#Geschichte|Missionierung der nordischen Länder]] gegründet. Während des [[Erster Nordischer Krieg|Ersten Nordischen Krieges]] war die Stadt für mehrere Jahre von [[Schweden]] besetzt.


=== 19. Jahrhundert ===
Bis 1945 gehörte die Stadt zu Preußen bzw. seit 1871 zum Deutschen Reich und war Sitz des [[Kreis Braunsberg|Kreises Braunsberg]]. Auf der Durchreise durch Braunsberg verfasste [[Karl August von Hardenberg]] nach einem Gespräch mit König [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm III.]] zwei Tage zuvor seine berühmte ''Braunsberger Denkschrift'' vom 12. November 1808, in der er darlegte, wie angesichts der Bedrohung Preußens durch Napoleon die Regierung neu geordnet werden müsse. Er empfahl dem König, – mit aller Vorsicht – dazu auch das erwachende deutsche Nationalgefühl zu nutzen: „Bei der immer drohender werdenden und nicht aus den Augen zu verlierenden Gefahr, daß Napoleon die Vernichtung Preußens beabsichtige, ist Bearbeitung und Benutzung des Nationalgeistes allerdings äußerst wichtig.“<ref>{{Webarchiv |url=http://www.staatskanzler-hardenberg.de/quellentexte.html |text=Braunsberger Denkschrift vom 12.&nbsp;November 1808 |wayback=20150220050657 |archiv-bot=2018-08-30 11:35:53 InternetArchiveBot}}, Nr. 10.</ref>
Im [[Vierter Koalitionskrieg|Vierten Koalitionskrieg]] nahmen französische Truppen am 26. Februar 1807 Braunsberg ein.<ref>''Historische Relation über die Kriegsvorfälle vom November 1806 bis März 1807 oder von der Räumung Thorns bis zur Affaire von Braunsberg''. In: [[Minerva (Zeitschrift)|Minerva – Ein Journal historischen und politischen Inhalts]], Jg. 5 (1808), Heft 13, S. 122–136 (Teil 1) und Heft 14, S. 120–132 (Teil 2), hier Heft 14, S. 129.</ref>


Bis 1945 gehörte die Stadt zu Preußen bzw. seit 1871 zum Deutschen Reich und war Sitz des [[Kreis Braunsberg|Kreises Braunsberg]]. Auf der Durchreise durch Braunsberg verfasste [[Karl August von Hardenberg]] nach einem Gespräch mit König [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|Friedrich Wilhelm III.]] zwei Tage zuvor seine berühmte ''Braunsberger Denkschrift'' vom 12. November 1808, in der er darlegte, wie angesichts der Bedrohung Preußens durch Napoleon die Regierung neu geordnet werden müsse. Er empfahl dem König, – mit aller Vorsicht – dazu auch das erwachende deutsche Nationalgefühl zu nutzen: „Bei der immer drohender werdenden und nicht aus den Augen zu verlierenden Gefahr, daß Napoleon die Vernichtung Preußens beabsichtige, ist Bearbeitung und Benutzung des Nationalgeistes allerdings äußerst wichtig.“<ref>staatskanzler-hardenberg.de: {{Webarchiv |url=http://www.staatskanzler-hardenberg.de/quellentexte.html |text=''Braunsberger Denkschrift vom 12.&nbsp;November 1808'', Absatz 10 |wayback=20150220050657 }}</ref>
1848 waren im Hafen von Braunsberg vier Handelsschiffe beheimatet.<ref>{{Literatur |Hrsg=E. Wendt & Co. |Titel=Übersicht der Preußischen Handelsmarine |Ort=Stettin |Datum=1848-01 |Seiten=4 |Online=[http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10014625_00012.html online] |Abruf=2015-06-04}}</ref> Am 1. August 1853 wurde die [[Eisenbahn]] nach [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]] eröffnet (''siehe [[Preußische Ostbahn]]'').<ref>Friedrich Benecke: ''Die Königsberger Börse''. G. Fischer, Jena 1925, S. 20.</ref> Durch die Verkehrslage begünstigt, blieb Braunsberg eine der größeren und wirtschaftlich bedeutendsten Städte im südlichen Ostpreußen und war nach [[Olsztyn|Allenstein]] die zweitgrößte Stadt des Ermlands. Am Anfang des 20.&nbsp;Jahrhunderts hatte Braunsberg eine evangelische Kirche, vier katholische Kirchen, eine [[Synagoge]] und ein [[Landgericht]].<ref name="MKL" />

1848 waren im Hafen von Braunsberg vier Handelsschiffe beheimatet.<ref>{{Literatur |Hrsg=E. Wendt & Co. |Titel=Übersicht der Preußischen Handelsmarine |Ort=Stettin |Datum=1848-01 |Seiten=4 |Online=[http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb10014625_00012.html online] |Abruf=2015-06-04}}</ref> Am 1. August 1853 wurde die [[Eisenbahn]] nach [[Königsberg (Preußen)|Königsberg]] eröffnet (''siehe [[Preußische Ostbahn]]'').<ref>Friedrich Benecke: ''Die Königsberger Börse''. G. Fischer, Jena 1925, S. 20.</ref> Durch die Verkehrslage begünstigt, blieb Braunsberg eine der größeren und wirtschaftlich bedeutendsten Städte im südlichen Ostpreußen und war nach [[Olsztyn|Allenstein]] die zweitgrößte Stadt des Ermlands.

=== 20. Jahrhundert ===
Am Anfang des 20.&nbsp;Jahrhunderts hatte Braunsberg eine evangelische Kirche, vier katholische Kirchen, eine [[Synagoge]] und ein [[Landgericht]].<ref name="MKL" />
Bis 1945 war Braunsberg Verwaltungssitz des [[Kreis Braunsberg|Landkreises Braunsberg]] im [[Regierungsbezirk Königsberg]] der [[Land Preußen|preußischen]] [[Provinz Ostpreußen]] des [[Deutsches Reich|Deutschen Reichs]].
Bis 1945 war Braunsberg Verwaltungssitz des [[Kreis Braunsberg|Landkreises Braunsberg]] im [[Regierungsbezirk Königsberg]] der [[Land Preußen|preußischen]] [[Provinz Ostpreußen]] des [[Deutsches Reich|Deutschen Reichs]].


Am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] war die Stadt wochenlang schwer umkämpft. Im Januar 1945, nach Beginn der sowjetischen [[Ostpreußische Operation (1945)|Offensive gegen Ostpreußen]], hatte zwar ein Teil der Bevölkerung Braunsberg verlassen. Doch befanden sich noch viele Frauen und Kinder in der Stadt, dazu waren zahlreiche Flüchtlinge (mit Trecks) aus den östlichen Teilen der Provinz gekommen. Die Lazarette waren mit Verwundeten überfüllt. Am 5. Februar griff die [[Luftstreitkräfte der Sowjetunion|sowjetische Luftwaffe]] erstmals ganztägig Braunsberg mit Bomben und Bordwaffen an, besonders die Altstadt war betroffen. Am 9. Februar folgte ein leichterer, am 15. Februar wieder ein Großangriff. Brandbomben in Kombination mit Sprengbomben verwandelten die Stadt in ein Flammenmeer.<ref>Norbert Matern: ''Ostpreussen, als die Bomben fielen''. Droste-Verlag, Düsseldorf 1986, S. 59–71.</ref> Braunsberg wurde durch die Luftangriffe, Artilleriebeschuss und Bodenkämpfe zu 80 Prozent zerstört. Die bis dahin gut erhaltene historische Altstadt mit dem altstädtischen Rathaus, den so genannten ''Hanse''-Speichern und den Laubenhäusern am Markt ging in Flammen auf. Der Turm der Katharinenkirche wurde als wichtige Landmarke von deutschen Pionieren gesprengt. Nur die evangelische Kirche aus der Schule [[Karl Friedrich Schinkel|Schinkels]] blieb erhalten.
Am Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] war die Stadt wochenlang schwer umkämpft. Im Januar 1945, nach Beginn der sowjetischen [[Ostpreußische Operation (1945)|Offensive gegen Ostpreußen]], hatte zwar ein Teil der Bevölkerung Braunsberg verlassen. Doch befanden sich noch viele Frauen und Kinder in der Stadt, dazu waren zahlreiche Flüchtlinge (mit Trecks) aus den östlichen Teilen der Provinz gekommen. Die Lazarette waren mit Verwundeten überfüllt. Am 5. Februar griff die [[Luftstreitkräfte der Sowjetunion|sowjetische Luftwaffe]] erstmals ganztägig Braunsberg mit Bomben und Bordwaffen an, besonders die Altstadt war betroffen. Am 9. Februar folgte ein leichterer, am 15. Februar wieder ein Großangriff. Brandbomben in Kombination mit Sprengbomben verwandelten die Stadt in ein Flammenmeer.<ref>Norbert Matern: ''Ostpreussen, als die Bomben fielen''. Droste-Verlag, Düsseldorf 1986, S. 59–71.</ref> Braunsberg wurde durch die Luftangriffe, Artilleriebeschuss und Bodenkämpfe zu 80 Prozent zerstört. Die bis dahin gut erhaltene historische Altstadt mit dem altstädtischen Rathaus, den so genannten ''Hanse''-Speichern und den Laubenhäusern am Markt ging in Flammen auf. Der Turm der Katharinenkirche wurde als wichtige Landmarke von deutschen Pionieren gesprengt. Nur die evangelische Kirche aus der Schule [[Karl Friedrich Schinkel|Schinkels]] blieb erhalten.


Am 20.&nbsp;März 1945 wurde die Stadt von der [[Rote Armee|Roten Armee]] erobert und besetzt. Nach Kriegsende wurde Braunsberg zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens von der Siegermacht [[Sowjetunion]] gemäß dem [[Potsdamer Abkommen]] der [[Volksrepublik Polen]] zur Verwaltung überlassen und in Braniewo umbenannt. Es begann die Zuwanderung von polnischen und ukrainischen Migranten, zunächst vorwiegend aus an die Sowjetunion gefallenen Gebieten östlich der [[Curzon-Linie]]. Die verbliebene einheimische Bevölkerung wurde in der Folgezeit von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945 bis 1950|vertrieben]].
Am 20.&nbsp;März 1945 wurde die Stadt von der [[Rote Armee|Roten Armee]] erobert und besetzt. Nach Einstellung der Kampfhandlungen wurde Braunsberg zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens von der Siegermacht [[Sowjetunion]] der [[Volksrepublik Polen]] zur Verwaltung überlassen. Braunsberg wurde unter der Ortsbezeichnung „Braniewo“ verwaltet. Es begann die Zuwanderung von Polen und Ukrainern, zunächst vorwiegend aus von der Sowjetunion besetzten Gebieten östlich der [[Curzon-Linie]]. Die einheimische Bevölkerung wurde in der Folgezeit von der polnischen Administration aus Braunsberg [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945 bis 1950|vertrieben]].


Bedingt durch die Randlage an der neuen Grenze zur [[Oblast Kaliningrad]] hat sich die Stadt bis heute nicht erholen können. Eine deutliche wirtschaftliche Belebung erfolgte erst dank der Öffnung der Grenze nach dem [[Zerfall der Sowjetunion]].
Bedingt durch die Randlage an der neuen Grenze zur [[Oblast Kaliningrad]] hat sich die Stadt bis heute nicht erholen können. Eine deutliche wirtschaftliche Belebung erfolgte erst dank der Öffnung der Grenze nach dem [[Zerfall der Sowjetunion]].


== Demographie ==
=== Demographie ===
{| class="wikitable"
{| class="wikitable"
|+ Bevölkerungsentwicklung bis 1845
|+ Bevölkerungsentwicklung bis 1845
|- class="hintergrundfarbe6"
|- class="hintergrundfarbe6"
! Jahr
! Jahr
! Anzahl Einwohner
! Einwohner
! Anmerkungen
! Anmerkungen
|-----
|-----
Zeile 114: Zeile 126:
| 1880 || align=center | 11.542 || <ref name="VG" />
| 1880 || align=center | 11.542 || <ref name="VG" />
|-----
|-----
| 1890 || align=center | 10.351 || davon 3181 Evangelische, 7559 Katholiken und 104 Juden<ref name="VG">{{Verwaltungsgeschichte.de|pfad=braunsberg.html |name=Landkreis Braunsberg}}</ref>
| 1890 || align=center | 10.351 || davon 3181 Evangelische, 7559 Katholiken und 104 Juden<ref name="VG">{{Verwaltungsgeschichte.de |pfad=braunsberg.html#ew33brbgbraunsberg |name=Landkreis Braunsberg |abruf=2023-05-10}}</ref>
|-----
|-----
| 1900 || align=center | 12.497 || mit der Garnison (ein [[Grenadier]]bataillon Nr. 3), davon 3935 Evangelische und 99 Juden<ref name="MKL">''Meyers Großes Konversations-Lexikon''. 6. Auflagen, Band 3, Leipzig/Wien 1905, [http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Braunsberg?hl=braunsberg S. 353.]</ref>
| 1900 || align=center | 12.497 || mit der Garnison (ein [[Grenadier]]bataillon Nr. 3), davon 3935 Evangelische und 99 Juden<ref name="MKL">''Meyers Großes Konversations-Lexikon''. 6. Auflagen, Band 3, Leipzig/Wien 1905, [http://www.zeno.org/Meyers-1905/A/Braunsberg?hl=braunsberg S. 353.]</ref>
|-----
|-----
| 1910 || align=center | 13.601 || davon 9290 Katholiken, 4212 Evangelische und 69 Juden<ref name=meyersgaz > ''Braunsberg, Regierungsbezirk Königsberg, Ostpreußen'', in: ''Meyers Gazetteer'', mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Braunsberg ([https://www.meyersgaz.org/place/10227047 meyersgaz.org]).</ref><ref>[https://www.gemeindeverzeichnis.de/gem1900/gem1900.htm?ostpreussen/braunsberg.htm Landkreis Braunsberg], in: ''Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900'' (U. Schubert, 17.09.2022).</ref>
| 1910 || align=center | 13.601 ||
|-----
|-----
| 1925 || align=center | 13.893 || davon 4211 Evangelische, 9587 Katholiken, 19 sonstige Christen und 52 Juden<ref name="VG" />
| 1925 || align=center | 13.893 || davon 4211 Evangelische, 9587 Katholiken, 19 sonstige Christen und 52 Juden<ref name="VG" />
Zeile 128: Zeile 140:


== Bauwerke ==
== Bauwerke ==
=== Kirchen ===
{{Weiterleitungshinweis|Kirche Braunsberg|Siehe auch: ''[[Dorfkirche Braunsberg (Rheinsberg)]]''}}
* '''Katharinenkirche'''
* '''Katharinenkirche'''
Der Bau der [[Basilika St. Katharina|Katharinenkirche]] begann im Jahr 1346, der Baubeginn für den 60&nbsp;Meter hohen Kirchturm erfolgte 1426. Das gotische, in [[Backsteingotik]] errichtete Gebäude verfügt über einen für das Ermland typischen, massigen Turm und ist eine der größten Kirchen des Ermlands. In den Kämpfen um Ostpreußen in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche stark zerstört. Der erst in den 1980er Jahren erfolgte Wiederaufbau der Katharinenkirche mit ihrem gewaltigen Turm ist ein besonders eindrucksvolles Beispiel polnischer Restaurationskunst.
Der Bau der [[Basilika St. Katharina|Katharinenkirche]] begann im Jahr 1346, der Baubeginn für den 60&nbsp;Meter hohen Kirchturm erfolgte 1426. Das gotische, in [[Backsteingotik]] errichtete Gebäude verfügt über einen für das Ermland typischen, massigen Turm und ist eine der größten Kirchen des Ermlands. In den Kämpfen um Ostpreußen in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche stark zerstört. Der erst in den 1980er Jahren erfolgte Wiederaufbau der Katharinenkirche mit ihrem gewaltigen Turm ist ein besonders eindrucksvolles Beispiel polnischer Restaurationskunst.
Zeile 134: Zeile 148:
Die andere Glockenseite trägt die Widmung: „BENEDICAMUS PATREM ET FILIUM CUM SANCTO SPIRITU. LAUDEMUS ET SUPEREXALTEMUS EUM IN SAECULA“ ''(Lasst uns den Vater und den Sohn mit dem Hl. Geist preisen. Wir wollen ihn loben und erheben in Ewigkeit.)'' Auf der Glocke sind auch die beiden Apostel Peter und Paul dargestellt.
Die andere Glockenseite trägt die Widmung: „BENEDICAMUS PATREM ET FILIUM CUM SANCTO SPIRITU. LAUDEMUS ET SUPEREXALTEMUS EUM IN SAECULA“ ''(Lasst uns den Vater und den Sohn mit dem Hl. Geist preisen. Wir wollen ihn loben und erheben in Ewigkeit.)'' Auf der Glocke sind auch die beiden Apostel Peter und Paul dargestellt.


Der Klang der großen Glocke hatte [[Napoleon Bonaparte|Napoleon]] 1812 derart begeistert, dass er sie nach Frankreich mitnehmen wollte. Als „musikalisch wertvollste Glocke“ Ostpreußens entging sie zwar im Ersten Weltkrieg den damaligen Metallsammlungen, wurde jedoch 1942 im Zuge der erneuten Metallsammlungen konfisziert und zum [[Glockenfriedhof]] in Hamburg verbracht. Sie hängt heute in der [[Neue Benediktinerabtei Kornelimünster|Neuen Benediktinerabtei Kornelimünster]] bei [[Aachen]]. Die Verbringung nach Hamburg bewahrte sie vor der Vernichtung bei den Kämpfen um Braunsberg im Jahr 1945.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.abtei-kornelimuenster.de/Verschiedenes/Weitere%20Texte/Glocken%20Abteikirche%20Kornelimuenster.htm |text=Informationen auf der Homepage der Abtei Kornelimünster |wayback=20111228211646 |archiv-bot=2018-04-02 07:38:39 InternetArchiveBot}}</ref>
Der Klang der großen Glocke hatte [[Napoleon Bonaparte|Napoleon]] 1812 derart begeistert, dass er sie nach Frankreich mitnehmen wollte. Als „musikalisch wertvollste Glocke“ Ostpreußens entging sie zwar im Ersten Weltkrieg den damaligen Metallsammlungen, wurde jedoch 1942 im Zuge der erneuten Metallsammlungen konfisziert und zum [[Glockenfriedhof]] in Hamburg verbracht. Sie hängt heute in der [[Neue Benediktinerabtei Kornelimünster|Neuen Benediktinerabtei Kornelimünster]] bei [[Aachen]]. Die Verbringung nach Hamburg bewahrte sie vor der Vernichtung bei den Kämpfen um Braunsberg im Jahr 1945.<ref>abtei-kornelimuenster.de: {{Webarchiv |url=http://www.abtei-kornelimuenster.de/Verschiedenes/Weitere%20Texte/Glocken%20Abteikirche%20Kornelimuenster.htm |text=''Die Glocken der Abteikirche Kornelimünster'' |wayback=20111228211646 }}</ref>


* '''[[Dreifaltigkeitskirche (Braniewo)|Dreifaltigkeitskirche]]''', spätgotischer Bau von 1437, von 1583 bis 1584 und im 17. und 18. Jahrhundert. 1945 schwer beschädigt und 1951 wieder aufgebaut, heute orthodox.
* '''[[Dreifaltigkeitskirche (Braniewo)|Dreifaltigkeitskirche]]''', spätgotischer Bau von 1437, von 1583 bis 1584 und im 17. und 18. Jahrhundert. 1945 schwer beschädigt und 1951 wieder aufgebaut, heute orthodox.
* '''Heilig-Kreuz-Kirche''', barocker, 1731 geweiht, Kuppel 1742 vollendet
* '''Heilig-Kreuz-Kirche''', barocker, 1731 geweiht, Kuppel 1742 vollendet
* '''St.-Antoinius-Kirche''', erbaut von 1830 bis 1838 nach Entwurf von [[Karl Friedrich Schinkel]] im klassizistischen Stil, bis 1945 evangelisch
* '''[[St. Anton (Braniewo)|St.-Antonius-Kirche]]''', erbaut von 1830 bis 1838 nach Entwurf von [[Karl Friedrich Schinkel]] im klassizistischen Stil, bis 1945 evangelisch
* '''Verklärungskirche''', erbaut im 19. Jahrhundert, seit 1949 orthodox
* '''Verklärungskirche''', erbaut im 19. Jahrhundert, seit 1949 orthodox
* '''Rochuskapelle''', erbaut von 1709 bis 1710 im barocken Stil
* '''Rochuskapelle''', erbaut von 1709 bis 1710 im barocken Stil

* '''Kloster Regina Coeli''' der [[Katharinenschwestern]], von 1904 bis 1906 im neugotischen Stil errichtet
=== Weiteres ===
* '''Kloster Regina Coeli''' der [[Katharinenschwestern]], von 1904 bis 1906 im neugotischen Stil errichtet
* '''Fachwerkspeicher''' am Ufer der Passarge, wie dem Marienspeicher (''Spichlerz Mariacki'') in der ul. Portowa 6, erbaut 17.–19. Jahrhundert
* '''Fachwerkspeicher''' am Ufer der Passarge, wie dem Marienspeicher (''Spichlerz Mariacki'') in der ul. Portowa 6, erbaut 17.–19. Jahrhundert
* '''Burgtor''', einziger erhaltener Bauteil der [[Ordensburg Braunsberg|Bischofsburg]] mit St.-Andreas-Kapelle im 1. Obergeschoss, erbaut im 14. Jahrhundert
* '''Burgtor''', einziger erhaltener Bauteil der [[Ordensburg Braunsberg|Bischofsburg]] mit St.-Andreas-Kapelle im 1. Obergeschoss, erbaut im 14. Jahrhundert
Zeile 154: Zeile 170:
=== Verkehr ===
=== Verkehr ===


Die 60 Kilometer nordöstlich gelegene Stadt [[Kaliningrad]] ''(Königsberg)'' ist über die [[Droga krajowa 54|Landesstraße 54]] und [[Droga wojewódzka 504|Woiwodschaftsstraße 504]] (beide führen über die Trasse der ehemaligen [[Reichsstraße 1]]) oder mit der Eisenbahn zu erreichen. 51&nbsp;Kilometer südwestlich liegt [[Elbląg]] ''(Elbing)''.
Die 60 Kilometer nordöstlich gelegene Stadt [[Kaliningrad]] ''(Königsberg)'', in der [[Oblast Kaliningrad|gleichnamigen russischen Oblast]], ist über die [[Droga krajowa 54|Landesstraße 54]] und [[Droga wojewódzka 504|Woiwodschaftsstraße 504]] (beide führen über die Trasse der ehemaligen [[Reichsstraße 1]]) oder mit der Eisenbahn zu erreichen. 51&nbsp;Kilometer südwestlich liegt [[Elbląg]] ''(Elbing)''.


Der Bahnhof Braniewo liegt an der hier nur noch im Güterverkehr betriebenen Bahnstrecke [[Bahnstrecke Malbork–Braniewo|Malbork–russische Grenze bei Braniewo]] und ist Endpunkt der [[Bahnstrecke Olsztyn Gutkowo–Braniewo]] und der größtenteils stillgelegten [[Bahnstrecke Elbląg–Braniewo]], bis 1945 als „Haffuferbahn“ bekannt.
Der Bahnhof Braniewo liegt an der hier nur noch im Güterverkehr betriebenen Bahnstrecke [[Bahnstrecke Malbork–Braniewo|Malbork–russische Grenze bei Braniewo]] und ist Endpunkt der [[Bahnstrecke Olsztyn Gutkowo–Braniewo]] und der größtenteils stillgelegten [[Bahnstrecke Elbląg–Braniewo]], bis 1945 als „Haffuferbahn“ bekannt.

=== Bildung und Forschung ===
Die Staatliche Akademie Braunsberg in Ostpreußen ging 1912 durch Umbenennung aus dem [[Lyceum Hosianum]] hervor.

=== Gerichte ===
1821 wurde das [[Stadtgericht Braunsberg]], das [[Justizamt Braunsberg]] und andere Gerichte zum [[Land- und Stadtgericht Braunsberg]] zusammengefasst. 1849 wurden die [[Patrimonialgericht]]e aufgehoben und das Land- und Stadtgericht in das [[Kreisgericht Braunsberg]] umgewandelt. 1879 wurden reichsweit einheitlich Gerichte gebildet. In Braunsberg entstand so das [[Amtsgericht Braunsberg]] und das [[Landgericht Braunsberg]]. 1927 kam noch das [[Arbeitsgericht Braunsberg]] hinzu. Unter polnischer Verwaltung entstand das [[Sąd Rejonowy w Braniewie]] (1950–1975: Sąd Powiatowy w Braniewie).


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
Zeile 164: Zeile 186:
* [[Michael Radau]] SJ (1617–1687), Theologe
* [[Michael Radau]] SJ (1617–1687), Theologe
* [[Johann Oestreich (Unternehmer)|Johann Oestreich]] (1750–1833), Unternehmer und Förderer des Schulwesens
* [[Johann Oestreich (Unternehmer)|Johann Oestreich]] (1750–1833), Unternehmer und Förderer des Schulwesens
* [[Johann von Hochstetter]] (1784–1867), preußischer Generalmajor
* [[Karl Carvacchi]] (1791–1869), Kaufmann und Verwaltungsbeamter
* [[Karl Carvacchi]] (1791–1869), Kaufmann und Verwaltungsbeamter
* [[Eduard Regenbrecht]] (1791–1849), Rechtswissenschaftler, Rektor der Universität Breslau
* [[Eduard Regenbrecht]] (1791–1849), Rechtswissenschaftler, Rektor der Universität Breslau
* [[Josef Annegarn]] (1794–1843), Pädagoge und Professor am Lyceum Hosium für Kirchengeschichte und Kirchenrecht
* [[Josef Annegarn]] (1794–1843), Pädagoge und Professor am Lyceum Hosium für Kirchengeschichte und Kirchenrecht
Zeile 170: Zeile 193:
* [[Carl Ferdinand Johannes Hahn]] (1801–1876), Richter, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und des Preußischen Abgeordnetenhauses
* [[Carl Ferdinand Johannes Hahn]] (1801–1876), Richter, Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung und des Preußischen Abgeordnetenhauses
* [[Otto von der Mülbe (General, 1801)|Otto von der Mülbe]] (1801–1891), General der Infanterie
* [[Otto von der Mülbe (General, 1801)|Otto von der Mülbe]] (1801–1891), General der Infanterie
* [[Jacob Aloys Lilienthal]] (1802–1875), Gymnasiallehrer und ostpreußischer Regionalhistoriker
* [[Heinrich Bronsart von Schellendorff]] (1803–1874), preußischer Generalleutnant
* [[Heinrich Bronsart von Schellendorff]] (1803–1874), preußischer Generalleutnant
* [[August Willich]] (1810–1878), Revolutionär und General der Unionsarmee im amerikanischen Sezessionskrieg
* [[August Willich]] (1810–1878), Revolutionär und General der Unionsarmee im amerikanischen Sezessionskrieg
Zeile 179: Zeile 203:
* [[Maria Czygan]] (1868–nach 1936), Schriftstellerin
* [[Maria Czygan]] (1868–nach 1936), Schriftstellerin
* [[Siegfried Graf Lehndorff]] (1869–1956), leitete von 1931 bis 1934 das Gestüt Braunsberg
* [[Siegfried Graf Lehndorff]] (1869–1956), leitete von 1931 bis 1934 das Gestüt Braunsberg
* [[Friedrich von Buch]] (1876–1959), deutscher General
* [[Max Meinertz]] (1880–1965), katholischer Theologe
* [[Max Meinertz]] (1880–1965), katholischer Theologe
* [[Philipp Funk]] (1884–1937), Professor für Geschichte an der Staatlichen Akademie in Braunsberg
* [[Philipp Funk]] (1884–1937), Professor für Geschichte an der Staatlichen Akademie in Braunsberg
* [[Hermann Hefele]] (1885–1936), Professor für Geschichte an der Staatlichen Akademie in Braunsberg
* [[Hermann Hefele]] (1885–1936), Professor für Geschichte an der Staatlichen Akademie in Braunsberg
* [[Karl Eschweiler]] (1886–1936), von 1928 bis 1936 Professor für Dogmatik an der Staatlichen Akademie in Braunsberg, Rektor der Akademie
* [[Karl Eschweiler]] (1886–1936), von 1928 bis 1936 Professor für Dogmatik an der Staatlichen Akademie in Braunsberg, Rektor der Akademie
* [[Josef König (Politiker, 1889)|Josef König]] (1889–1959), Funktionär der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED)
* [[Friedrich Broede]] (1890–1935), Arbeiter und Kommunist
* [[Friedrich Broede]] (1890–1935), Arbeiter und Kommunist
* [[Erich Hippler]] (1892–1969), Verwaltungsjurist, Landrat in Hildesheim, Heimatforscher und Genealoge
* [[Erich Hippler]] (1892–1969), Verwaltungsjurist, Landrat in Hildesheim, Heimatforscher und Genealoge
Zeile 189: Zeile 215:
* [[Karl August Fink]] (1904–1983), von 1937 bis 1940 Professor für Kirchengeschichte an der Staatlichen Akademie in Braunsberg
* [[Karl August Fink]] (1904–1983), von 1937 bis 1940 Professor für Kirchengeschichte an der Staatlichen Akademie in Braunsberg
* [[Franz-Reinhold Hildebrandt]] (1906–1991), evangelischer Pfarrer, Vertreter der Bekennenden Kirche, Propst in Halberstadt und Quedlinburg, Präsident der Kirchenkanzlei der EKU, Oberdomprediger zu Berlin
* [[Franz-Reinhold Hildebrandt]] (1906–1991), evangelischer Pfarrer, Vertreter der Bekennenden Kirche, Propst in Halberstadt und Quedlinburg, Präsident der Kirchenkanzlei der EKU, Oberdomprediger zu Berlin
* [[Aloys Wein]] (1907–1998), Künstler, Maler
* [[Aloys Wein]] (1907–1998), Künstler, Maler
* [[Konrad Zuse]] (1910–1995), Bauingenieur, Erfinder und Unternehmer ([[Zuse KG]]), lebte als Kind 1912–1923 in Braunsberg
* [[Konrad Zuse]] (1910–1995), Bauingenieur, Erfinder und Unternehmer ([[Zuse KG]]), lebte als Kind 1912–1923 in Braunsberg
* [[Karl Kunkel]] (1913–2012), katholischer Priester
* [[Karl Kunkel]] (1913–2012), katholischer Priester
Zeile 197: Zeile 223:
* [[Norbert Matern]] (* 1934), Journalist und Publizist
* [[Norbert Matern]] (* 1934), Journalist und Publizist
* [[Kerstin de Ahna]] (* 1935), Schauspielerin und Synchronsprecherin
* [[Kerstin de Ahna]] (* 1935), Schauspielerin und Synchronsprecherin
* [[Hartmut Bagger]] (* 1938), General, Generalinspekteur der Bundeswehr
* [[Hartmut Bagger]] (1938–2024), General, Generalinspekteur der Bundeswehr
* [[Peter Riebensahm]] (* 1938), Leichtathlet
* [[Peter Riebensahm]] (* 1938), Leichtathlet
* [[Peter Samulski]] (1938–2012), Langstreckenläufer
* [[Peter Samulski]] (1938–2012), Langstreckenläufer
* [[Horst Wiechert]] (* 1938), deutscher Physiker
* [[Reinhold Huhn]] (1942–1962), Todesopfer der Berliner Mauer
* [[Reinhold Huhn]] (1942–1962), Todesopfer der Berliner Mauer
* [[Werner Widder]] (* 1944), Generalmajor der Bundeswehr
* [[Werner Widder]] (* 1944), Generalmajor der Bundeswehr
* [[Wojciech Penkalski]] (* 1974), Politiker
* [[Wojciech Penkalski]] (* 1974), Politiker
* [[Bartosz Białkowski]] (* 1987), Fußballspieler
* [[Bartosz Białkowski]] (* 1987), Fußballspieler
* [[Aleksandra Lisowska (Leichtathletin)|Aleksandra Lisowska]] (* 1990), Langstreckenläuferin


== Literatur ==
== Literatur ==
; in der Reihenfolge des Erscheinens
<small>in der Reihenfolge des Erscheinens</small>
* Johann Joseph Braun: ''Geschichte des Königlichen Gymnasiums zu Braunsberg während seines dreihundertjährigen Bestehens''. Heyne, Braunsberg 1865 ([https://digital.ub.uni-duesseldorf.de/download/pdf/3556255.pdf Digitalisat]).
* [[Johann Friedrich Goldbeck]]: ''Volständige<!-- sic! --> Topographie des Königreichs Preußen.'' Teil I: ''Topographie von Ost-Preußen.'' Marienwerder 1785, S. 20–21 ([http://books.google.de/books?id=Mww_AAAAcAAJ&pg=PA20 Volltext]).
* [[Joseph Bender]]: ''Ueber die Entstehungs- und Entwickelungs-Geschichte der Stadt Braunsberg.'' In: ''Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde des Ermlands.'' Band 5. Braunsberg 1870, S. 268–294 ([http://his.ermlandfamilie.de/index.php/zeitschrift-fuer-die-geschichte-und-altertumskunde-ermlands.html?file=files/his/HIS%20content/HVE/ZGAE/ZGAE%20digital/ZGAE_05_1870_74_Heft_13_16.pdf Digitalisat]).
* [[August Eduard Preuß]]: ''Preußische Landes- und Volkskunde oder Beschreibung von Preußen. Ein Handbuch für die Volksschullehrer der Provinz Preußen, so wie für alle Freunde des Vaterlandes.'' Gebrüder Bornträger, Königsberg 1835, [https://books.google.de/books?id=L_sAAAAAcAAJ&pg=PA467 S. 467–468, Nr. 81.]
* ''Braunsberg, Kreisstadt, an der Passarge, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen''. In: ''Meyers Gazetteer'', mit Eintrag aus ''Meyers Orts- und Verkehrslexikon'', Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Braunsberg ([https://www.meyersgaz.org/place/10227047 meyersgaz.org]).
* ''Nachricht über die feierliche Grundsteinlegung zu der neuen evangelischen Kirche in Braunsberg am 23. Mai 1830.'' In: ''Preußische Provinzial-Blätter.'' Band 4. Königsberg 1830, [https://books.google.de/books?id=ZrMOAAAAYAAJ&pg=A153 S. 153–184.]
* J. A. Lilienthal: ''Die Rechtspflege in der Altstadt Braunsberg. Von den ältesten zeiten bis zur preußischen Besitzergreifung im Jahre 1772.'' In: ''Neue Preußische Provinzial-Blätter.'' Andere Folge, Band 1, Königsberg 1852, [https://books.google.de/books?id=wOIXAAAAYAAJ&pg=PA3 S. 3–27.] und [https://books.google.de/books?id=wOIXAAAAYAAJ&pg=PA171 S. 170–186.]
* C. E. Höpfner: ''Erinnerungen aus den Kriegsläuften 1807 in und um Brausberg.'' In: ''Neue Preußische Provinzialblätter, Andere Folge.'' Band 6, Königsberg 1854, S. 97–115 ({{Google Buch|BuchID=w7MtAAAAYAAJ|SeitenID=PA97|Linktext=Volltext}}).
* Bender: ''Ueber die Entstehungs- und Entwickelungs-Geschichte der Stadt Braunsberg.'' In: ''Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde des Ermlands.'' Band 5. Braunsberg 1870, [https://books.google.de/books?id=pIpgAAAAcAAJ&pg=PA268 S. 268–294.]
* [[Adolf Poschmann]]: ''Braunsberg.'' In: ''[[Handbuch der historischen Stätten]], Ost- und Westpreußen.'' Kröner, Stuttgart 1981, ISBN 3-520-31701-X, S. 24–25.
* Franz Buchholz: ''Braunsberg im Wandel der Jahrhunderte.'' Festschrift zum 650jährigen Stadtjubiläum am 23. und 24. Juni 1934. Ermländische Zeitungs- und Verlagsdruckerei, Braunsberg 1934.
* Franz Buchholz: ''Braunsberg im Wandel der Jahrhunderte.'' Festschrift zum 650jährigen Stadtjubiläum am 23. und 24. Juni 1934. Ermländische Zeitungs- und Verlagsdruckerei, Braunsberg 1934.
* [[Adolf Poschmann]]: ''Braunsberg.'' In: ''[[Handbuch der historischen Stätten]], Ost- und Westpreußen.'' Kröner, Stuttgart 1981, ISBN 3-520-31701-X, S. 24–25.
* [[Norbert Matern]]: ''Ostpreussen, als die Bomben fielen''. Droste-Verlag, Düsseldorf 1986, ISBN 3-7700-0674-7 (zu Braunsberg S. 59–71).
* [[Norbert Matern]]: ''Ostpreussen, als die Bomben fielen''. Droste-Verlag, Düsseldorf 1986, ISBN 3-7700-0674-7 (zu Braunsberg S. 59–71).


Zeile 232: Zeile 257:
* [http://www.historiabraniewa.hekko.pl/ Geschichte der Stadt und des nördlichen Ermlandes] (polnisch)
* [http://www.historiabraniewa.hekko.pl/ Geschichte der Stadt und des nördlichen Ermlandes] (polnisch)


== Einzelnachweise ==
== Fußnoten ==
<references>
<references responsive />
<ref name="GUS2012">
Główny Urząd Statystyczny: [http://www.stat.gov.pl/cps/rde/xbcr/gus/LU_ludnosc_stan_struktura_31_12_2012.pdf ''Stan i struktura ludności oraz ruch naturalny w przekroju terytorialnym w 2012 r.''] (PDF; 1,3&nbsp;MB), abgerufen am 8. Oktober 2013
</ref>
</references>


{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Powiat Braniewski}}
{{Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Powiat Braniewski}}

Aktuelle Version vom 7. Mai 2024, 20:46 Uhr

Braniewo
Wappen von Braniewo
Braniewo (Polen)
Braniewo (Polen)
Braniewo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Braniewo
Fläche: 12,36 km²
Geographische Lage: 54° 23′ N, 19° 49′ OKoordinaten: 54° 23′ 1″ N, 19° 49′ 0″ O
Höhe: 14 m n.p.m.
Einwohner: 16.974
(31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 14-500 bis 14-506
Telefonvorwahl: (+48) 55
Kfz-Kennzeichen: NBR
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 54: ChruścielGronowo (–MamonowoKaliningrad)
DW 504: ElblągFrombork–Braniewo
DW 507: Braniewo–PieniężnoOrnetaDobre Miasto
Eisenbahn: PKP-Linie 221: Olsztyn Gutkowo–Braniewo
PKP-Linie 254: Elbląg–Braniewo (ohne regelmäßigem Verkehr)
Nächster int. Flughafen: Danzig
Kaliningrad
Gmina
Gminatyp: Stadtgemeinde
Fläche: 12,36 km²
Einwohner: 16.974
(31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 1373 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 2802011
Verwaltung (Stand: 2014–2018)
Bürgermeister: Monika Trzcińska
Adresse: ul. Kościuszki 111
14-500 Braniewo
Webpräsenz: www.braniewo.pl



Braniewo (ukrainisch Бранево), [braˈɲɛvɔ], deutsch Braunsberg, ist eine Stadt im Powiat Braniewski in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, in der früheren preußischen Provinz Ostpreußen. Sie ist Sitz des Powiats und der eigenständigen Landgemeinde Braniewo.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt liegt in der historischen Region Ostpreußen, etwa sieben Kilometer von der Mündung der Passarge in das Frische Haff entfernt.

Die Passarge trennt die 1255 erbaute Braunsberger Altstadt im Westen von der 1350 hinzugekommenen Braunsberger Neustadt im Osten.[2]

Die Grenze zur russischen Exklave Oblast Kaliningrad verläuft sechs Kilometer weiter nördlich.

Landgemeinde Braniewo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Landgemeinde (Gmina) Braniewo im Powiat Braniewski in der Woiwodschaft Ermland-Masuren umfasst eine Fläche von 306,93 km² und zählt 6344 Einwohner.[3] Sitz der Gemeindeverwaltung ist Braniewo ohne dass jedoch das Stadtgebiet zur Landgemeinde dazugehört.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausführungen des Topographen Goldbeck aus dem Jahre 1785 zufolge ist Braunsberg nach dem Olmützer Bischof Bruno von Schauenburg benannt, der 1254 und 1267 den böhmischen König Ottokar II. Přemysl begleitete, als dieser sich im Baltikum am Kreuzzug des Deutschen Ordens gegen die Pruzzen beteiligte.[4]

Ein anderer Erklärungsversuch geht davon aus, dass es sich bei dem Ortsnamen um eine Verformung von prußisch Brusebergue (Preußenlager) handeln könnte. Der gleichnamige Ort Braunsberg in Böhmen, der um die gleiche Zeit gegründet wurde, ist ebenfalls nach Bruno von Schauenburg benannt worden.

Der Ort nahe dem Ausfluss der Passarge (Pasłęka) ins Frische Haff vermittelte schon in Vorordenszeiten den Ein- und Ausfuhrhandel über See. Bei Groß Tromp wurde in einem Grab ein reichhaltiger Fund römischer Goldmünzen gemacht. Ein großer Stein in der Passarge bei Grunenberg wurde bis in jüngste Zeit als Opferstein bezeichnet. Bei der Schreit führte eine Furt durch die Passarge, die von Einheimischen als „Cucke“ oder „Cuckumbrasch“ benannt wurde („unterirdische“ Durchfahrt). In der Umgebung sind etliche prußische Wallanlagen, Schanzen und Burgen belegt.

Braunsberg 1684
Braunsberg um 1900
Gotische Basilika St. Katharina mit ihrem für das Ermland typischen massigen Turm
Dreifaltigkeitskirche aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert
Heilig-Kreuz-Kirche
St.-Antonius-Kirche
Orthodoxe Verklärungskirche
Rochuskapelle
Kloster der Katharinenschwestern
Burgtor
Rathaus
Bezirksgericht
Stadtmauer mit Pfaffenturm
Rossmühlenturm
Pulverturm
Fachwerkspeicher ul. Portowa 6
Bahnhof Braniewo

Braunsberg entstand um die Ordensburg Braunsberg des ermländischen Domkapitels und später des Bischofs von Ermland am Ufer des Flusses Passarge (polnisch Pasłęka) und wurde von Johannes Fleming, dem Sohn eines Lübecker Ratsherrn gegründet. In der Friedensurkunde vom 7. Februar 1249 wird den sich unterwerfenden Prußen die Verpflichtung auferlegt, in ihrem Gebiet besondere Kirchen zu bauen, darunter eine in Brusebergue.

Bischof Anselm gab der Stadt Braunsberg (früher Brusberg, auch Brunsberg) 1254 Stadtrechte nach Lübischem Recht.[5] 1250 richtete Bischof Anselm aus Meißen dort das ermländische Domkapitel ein. Während des großen Aufstandes in den 1270er-Jahren zerstörten die einheimischen Prußen die Stadt. Bischof Heinrich I. (1278–1300) musste das Kapitel nach Frauenburg verlegen, wo es bis zum 20. Jahrhundert blieb. Als wichtigste ermländische Handels- und Hafenstadt wurde Braunsberg 1358 Mitglied der Hanse und blieb es bis 1608. Nach dem Dreizehnjährigen Krieg (1454–1466) kam das Ermland als Teil von Königlich Preußen unter die polnische Krone.

Frühe Neuzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem das umliegende Herzogtum Preußen im Jahr 1525 protestantisch geworden war, brachte nach 1551 der ermländische Bischof Stanislaus Hosius in der Stadt, die als Teil des Ermlandes unter dem Lehen der polnischen Könige stand (Preußen Königlichen Anteils), eine Gegenreformation in Gang, um ihre Bürger für den katholischen Glauben zurückzugewinnen. Zu diesem Zweck gründete er 1565 das Lyceum Hosianum,[6] eine höhere Lehranstalt, aus der das katholische Gymnasium von Braunsberg hervorgegangen ist[7][8] das bis 1945 bestand. 1578 wurde in Braunsberg ein katholisches Seminar für die Missionierung der nordischen Länder gegründet. Während des Ersten Nordischen Krieges war die Stadt für mehrere Jahre von Schweden besetzt.

19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Vierten Koalitionskrieg nahmen französische Truppen am 26. Februar 1807 Braunsberg ein.[9]

Bis 1945 gehörte die Stadt zu Preußen bzw. seit 1871 zum Deutschen Reich und war Sitz des Kreises Braunsberg. Auf der Durchreise durch Braunsberg verfasste Karl August von Hardenberg nach einem Gespräch mit König Friedrich Wilhelm III. zwei Tage zuvor seine berühmte Braunsberger Denkschrift vom 12. November 1808, in der er darlegte, wie angesichts der Bedrohung Preußens durch Napoleon die Regierung neu geordnet werden müsse. Er empfahl dem König, – mit aller Vorsicht – dazu auch das erwachende deutsche Nationalgefühl zu nutzen: „Bei der immer drohender werdenden und nicht aus den Augen zu verlierenden Gefahr, daß Napoleon die Vernichtung Preußens beabsichtige, ist Bearbeitung und Benutzung des Nationalgeistes allerdings äußerst wichtig.“[10]

1848 waren im Hafen von Braunsberg vier Handelsschiffe beheimatet.[11] Am 1. August 1853 wurde die Eisenbahn nach Königsberg eröffnet (siehe Preußische Ostbahn).[12] Durch die Verkehrslage begünstigt, blieb Braunsberg eine der größeren und wirtschaftlich bedeutendsten Städte im südlichen Ostpreußen und war nach Allenstein die zweitgrößte Stadt des Ermlands.

20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Braunsberg eine evangelische Kirche, vier katholische Kirchen, eine Synagoge und ein Landgericht.[13] Bis 1945 war Braunsberg Verwaltungssitz des Landkreises Braunsberg im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen des Deutschen Reichs.

Am Ende des Zweiten Weltkrieges war die Stadt wochenlang schwer umkämpft. Im Januar 1945, nach Beginn der sowjetischen Offensive gegen Ostpreußen, hatte zwar ein Teil der Bevölkerung Braunsberg verlassen. Doch befanden sich noch viele Frauen und Kinder in der Stadt, dazu waren zahlreiche Flüchtlinge (mit Trecks) aus den östlichen Teilen der Provinz gekommen. Die Lazarette waren mit Verwundeten überfüllt. Am 5. Februar griff die sowjetische Luftwaffe erstmals ganztägig Braunsberg mit Bomben und Bordwaffen an, besonders die Altstadt war betroffen. Am 9. Februar folgte ein leichterer, am 15. Februar wieder ein Großangriff. Brandbomben in Kombination mit Sprengbomben verwandelten die Stadt in ein Flammenmeer.[14] Braunsberg wurde durch die Luftangriffe, Artilleriebeschuss und Bodenkämpfe zu 80 Prozent zerstört. Die bis dahin gut erhaltene historische Altstadt mit dem altstädtischen Rathaus, den so genannten Hanse-Speichern und den Laubenhäusern am Markt ging in Flammen auf. Der Turm der Katharinenkirche wurde als wichtige Landmarke von deutschen Pionieren gesprengt. Nur die evangelische Kirche aus der Schule Schinkels blieb erhalten.

Am 20. März 1945 wurde die Stadt von der Roten Armee erobert und besetzt. Nach Einstellung der Kampfhandlungen wurde Braunsberg zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens von der Siegermacht Sowjetunion der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Braunsberg wurde unter der Ortsbezeichnung „Braniewo“ verwaltet. Es begann die Zuwanderung von Polen und Ukrainern, zunächst vorwiegend aus von der Sowjetunion besetzten Gebieten östlich der Curzon-Linie. Die einheimische Bevölkerung wurde in der Folgezeit von der polnischen Administration aus Braunsberg vertrieben.

Bedingt durch die Randlage an der neuen Grenze zur Oblast Kaliningrad hat sich die Stadt bis heute nicht erholen können. Eine deutliche wirtschaftliche Belebung erfolgte erst dank der Öffnung der Grenze nach dem Zerfall der Sowjetunion.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1845
Jahr Einwohner Anmerkungen
1782 04370 in 621 Haushaltungen, ohne die Garnison und deren Zivilangehörige[15]
1818 04575 [16]
1828 05980 [17]
1831 07144 [18]
1852 9148 am Jahresende[19]
1858 9066 davon 6601 Katholiken, 2344 Evangelische, 105 Juden und 16 Mennoniten[20]
1875 10.796 [21]
1880 11.542 [21]
1890 10.351 davon 3181 Evangelische, 7559 Katholiken und 104 Juden[21]
1900 12.497 mit der Garnison (ein Grenadierbataillon Nr. 3), davon 3935 Evangelische und 99 Juden[13]
1910 13.601 davon 9290 Katholiken, 4212 Evangelische und 69 Juden[22][23]
1925 13.893 davon 4211 Evangelische, 9587 Katholiken, 19 sonstige Christen und 52 Juden[21]
1933 15.325 davon 4299 Evangelische, 10.896 Katholiken, keine sonstigen Christen und 67 Juden[21]
1939 21.142 davon 6106 Evangelische, 12.435 Katholiken, 21 sonstige Christen und zehn Juden[21]

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kirchen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Katharinenkirche

Der Bau der Katharinenkirche begann im Jahr 1346, der Baubeginn für den 60 Meter hohen Kirchturm erfolgte 1426. Das gotische, in Backsteingotik errichtete Gebäude verfügt über einen für das Ermland typischen, massigen Turm und ist eine der größten Kirchen des Ermlands. In den Kämpfen um Ostpreußen in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche stark zerstört. Der erst in den 1980er Jahren erfolgte Wiederaufbau der Katharinenkirche mit ihrem gewaltigen Turm ist ein besonders eindrucksvolles Beispiel polnischer Restaurationskunst.

Im Großen Nordischen Krieg zerschlugen polnische Truppen die alte Glocke aus Bronze. In einer langen lateinischen Inschrift ist der Neuguss aus dem Material der alten Glocke dargelegt. Hierin werden der Bischof Johannes Szembek (1680–1740), der Erzpriester Johannes Gaziorowski, der Kirchenrendant H(einrich) Schorn, der Gießer A(ndreas) Dörling aus Königsberg und das Gussdatum, 24. Oktober 1726, erwähnt. Die andere Glockenseite trägt die Widmung: „BENEDICAMUS PATREM ET FILIUM CUM SANCTO SPIRITU. LAUDEMUS ET SUPEREXALTEMUS EUM IN SAECULA“ (Lasst uns den Vater und den Sohn mit dem Hl. Geist preisen. Wir wollen ihn loben und erheben in Ewigkeit.) Auf der Glocke sind auch die beiden Apostel Peter und Paul dargestellt.

Der Klang der großen Glocke hatte Napoleon 1812 derart begeistert, dass er sie nach Frankreich mitnehmen wollte. Als „musikalisch wertvollste Glocke“ Ostpreußens entging sie zwar im Ersten Weltkrieg den damaligen Metallsammlungen, wurde jedoch 1942 im Zuge der erneuten Metallsammlungen konfisziert und zum Glockenfriedhof in Hamburg verbracht. Sie hängt heute in der Neuen Benediktinerabtei Kornelimünster bei Aachen. Die Verbringung nach Hamburg bewahrte sie vor der Vernichtung bei den Kämpfen um Braunsberg im Jahr 1945.[24]

  • Dreifaltigkeitskirche, spätgotischer Bau von 1437, von 1583 bis 1584 und im 17. und 18. Jahrhundert. 1945 schwer beschädigt und 1951 wieder aufgebaut, heute orthodox.
  • Heilig-Kreuz-Kirche, barocker, 1731 geweiht, Kuppel 1742 vollendet
  • St.-Antonius-Kirche, erbaut von 1830 bis 1838 nach Entwurf von Karl Friedrich Schinkel im klassizistischen Stil, bis 1945 evangelisch
  • Verklärungskirche, erbaut im 19. Jahrhundert, seit 1949 orthodox
  • Rochuskapelle, erbaut von 1709 bis 1710 im barocken Stil

Weiteres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kloster Regina Coeli der Katharinenschwestern, von 1904 bis 1906 im neugotischen Stil errichtet
  • Fachwerkspeicher am Ufer der Passarge, wie dem Marienspeicher (Spichlerz Mariacki) in der ul. Portowa 6, erbaut 17.–19. Jahrhundert
  • Burgtor, einziger erhaltener Bauteil der Bischofsburg mit St.-Andreas-Kapelle im 1. Obergeschoss, erbaut im 14. Jahrhundert
  • Stadtmauer und Türme aus dem Mittelalter, wie dem Rossmühlenturm, dem in das Lyceum Hosianum einbezogenen Pfaffenturm sowie dem Pulverturm aus dem 14./15. Jahrhundert
  • Rathaus, neugotisch, errichtet 1878
  • Gerichtsgebäude, ehemals Landgericht Braunsberg, jetzt Bezirksgericht Braniewo, erbaut 1879 im neugotischen Stil

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Handel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Handel blühte auf, als es im Jahre 2012 Russen, die seit mindestens drei Jahren im Kaliningrader Gebiet wohnen, ermöglicht wurde, durch den „kleinen Grenzverkehr“ visumfrei das angrenzende Nordostpolen zu besuchen. Seither kamen tagtäglich viele Russen zum Einkaufen nach Braniewo.[25] Im Norden der Innenstadt entstanden zahlreiche Geschäfte. Seit dem 4. Juli 2016 ist der kleine Grenzverkehr zwischen Polen und dem russischen Kaliningrader Gebiet ausgesetzt.[26]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 60 Kilometer nordöstlich gelegene Stadt Kaliningrad (Königsberg), in der gleichnamigen russischen Oblast, ist über die Landesstraße 54 und Woiwodschaftsstraße 504 (beide führen über die Trasse der ehemaligen Reichsstraße 1) oder mit der Eisenbahn zu erreichen. 51 Kilometer südwestlich liegt Elbląg (Elbing).

Der Bahnhof Braniewo liegt an der hier nur noch im Güterverkehr betriebenen Bahnstrecke Malbork–russische Grenze bei Braniewo und ist Endpunkt der Bahnstrecke Olsztyn Gutkowo–Braniewo und der größtenteils stillgelegten Bahnstrecke Elbląg–Braniewo, bis 1945 als „Haffuferbahn“ bekannt.

Bildung und Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Staatliche Akademie Braunsberg in Ostpreußen ging 1912 durch Umbenennung aus dem Lyceum Hosianum hervor.

Gerichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1821 wurde das Stadtgericht Braunsberg, das Justizamt Braunsberg und andere Gerichte zum Land- und Stadtgericht Braunsberg zusammengefasst. 1849 wurden die Patrimonialgerichte aufgehoben und das Land- und Stadtgericht in das Kreisgericht Braunsberg umgewandelt. 1879 wurden reichsweit einheitlich Gerichte gebildet. In Braunsberg entstand so das Amtsgericht Braunsberg und das Landgericht Braunsberg. 1927 kam noch das Arbeitsgericht Braunsberg hinzu. Unter polnischer Verwaltung entstand das Sąd Rejonowy w Braniewie (1950–1975: Sąd Powiatowy w Braniewie).

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Geburtsjahr geordnet

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

in der Reihenfolge des Erscheinens

  • Johann Joseph Braun: Geschichte des Königlichen Gymnasiums zu Braunsberg während seines dreihundertjährigen Bestehens. Heyne, Braunsberg 1865 (Digitalisat).
  • Joseph Bender: Ueber die Entstehungs- und Entwickelungs-Geschichte der Stadt Braunsberg. In: Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde des Ermlands. Band 5. Braunsberg 1870, S. 268–294 (Digitalisat).
  • Braunsberg, Kreisstadt, an der Passarge, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Braunsberg (meyersgaz.org).
  • Franz Buchholz: Braunsberg im Wandel der Jahrhunderte. Festschrift zum 650jährigen Stadtjubiläum am 23. und 24. Juni 1934. Ermländische Zeitungs- und Verlagsdruckerei, Braunsberg 1934.
  • Adolf Poschmann: Braunsberg. In: Handbuch der historischen Stätten, Ost- und Westpreußen. Kröner, Stuttgart 1981, ISBN 3-520-31701-X, S. 24–25.
  • Norbert Matern: Ostpreussen, als die Bomben fielen. Droste-Verlag, Düsseldorf 1986, ISBN 3-7700-0674-7 (zu Braunsberg S. 59–71).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Braniewo – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Braniewo – Reiseführer
Offizielle Websites
Andere Websites

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  2. August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde oder Beschreibung von Preußen. Ein Handbuch für die Volksschullehrer der Provinz Preußen, so wie für alle Freunde des Vaterlandes. Gebrüder Bornträger, Königsberg 1835, S. 467–468, Nr. 81.
  3. Główny Urząd Statystyczny: Stan i struktura ludności oraz ruch naturalny w przekroju terytorialnym w 2012 r. (PDF; 1,3 MB), abgerufen am 8. Oktober 2013
  4. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Band 1: Topographie von Ost-Preussen, Königsberg and Leipzig 1785, S. 20–21.
  5. Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 281, rechte Spalte unten, bis S. 285. und S. 973.
  6. Heinrich Friedrich Jacobson: Geschichte der Quellen des Kirchenrechts des Preußischen Staats, mit Urkunden und Regesten. Teil I, Band 2, Königsberg 1839, S. 225–226.
  7. K. F. Merleker: Historisch-statistische Nachrichten über das Königl. katholische Gymnasium zu Braunsberg. In: Preußische Provinzial-Blätter. Band 16, Königsberg 1836, S. 448–474.
  8. L. Wiese: Das höhere Schulwesen in Preußen. Historisch-statistische Darstellung. Berlin 1864, S. 57–59.
  9. Historische Relation über die Kriegsvorfälle vom November 1806 bis März 1807 oder von der Räumung Thorns bis zur Affaire von Braunsberg. In: Minerva – Ein Journal historischen und politischen Inhalts, Jg. 5 (1808), Heft 13, S. 122–136 (Teil 1) und Heft 14, S. 120–132 (Teil 2), hier Heft 14, S. 129.
  10. staatskanzler-hardenberg.de: Braunsberger Denkschrift vom 12. November 1808, Absatz 10 (Memento vom 20. Februar 2015 im Internet Archive)
  11. E. Wendt & Co. (Hrsg.): Übersicht der Preußischen Handelsmarine. Stettin Januar 1848, S. 4 (online [abgerufen am 4. Juni 2015]).
  12. Friedrich Benecke: Die Königsberger Börse. G. Fischer, Jena 1925, S. 20.
  13. a b Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflagen, Band 3, Leipzig/Wien 1905, S. 353.
  14. Norbert Matern: Ostpreussen, als die Bomben fielen. Droste-Verlag, Düsseldorf 1986, S. 59–71.
  15. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil I: Topographie von Ost-Preußen. Marienwerder 1785, S. 20.
  16. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats, Band 1: A–F, Halle 1821, S. 165, Ziffer 4383.
  17. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Die Staatskräfte der preußischen Monarchie unter Friedrich Wilhelm III., Bd. 2: Topographie, Teilband 2: Die Provinzen 4) Preußen, 5) Posen, 6) Sachsen, 7) Westphalen, 8) Rheinprovinz. Neufchatel und Valengin. Maurer, Berlin 1828, S. 19.
  18. August Eduard Preuß: Preußische Landes- und Volkskunde. Königsberg 1835, S. 467–468, Nr. 81.
  19. Uebersicht des Flächenraums und der Einwohnerzahl des Preussisches Staates, und Alphabetisches Verzeichniss der Städte in demselben, mit Angabe der Civil-Einwohnerzahl am Schlusse des Jahres 1852, Decker, Berlin 1854, S. 10.
  20. Adolf Schlott: Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Königsberg, nach amtlichen Quellen. Hartung, Königsberg 1861, S. 40, Ziffer 21.
  21. a b c d e f Michael Rademacher: Landkreis Braunsberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  22. Braunsberg, Regierungsbezirk Königsberg, Ostpreußen, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Braunsberg (meyersgaz.org).
  23. Landkreis Braunsberg, in: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 (U. Schubert, 17.09.2022).
  24. abtei-kornelimuenster.de: Die Glocken der Abteikirche Kornelimünster (Memento vom 28. Dezember 2011 im Internet Archive)
  25. Friedrich Schmidt: Kaliningrads ungeklärtes Erbe. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31. August 2016, S. 6.
  26. ermland-masuren-journal.de