„Löhne“ – Versionsunterschied

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{{Begriffsklärungshinweis|Zur deutschen Botanikerin siehe [[Cornelia Löhne]].}}
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art = Stadt
|Art = Stadt
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|Breitengrad = 52/11/23/N
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|Lageplan = Löhne in HF (+urban).svg
|Bundesland = Nordrhein-Westfalen
|Bundesland = Nordrhein-Westfalen
|Regierungsbezirk = Detmold
|Regierungsbezirk = Detmold
|Kreis = Herford
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|Höhe = 70
|Fläche = 59.45
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|Gemeindeschlüssel = 05758024
|Gemeindeschlüssel = 05758024
|NUTS = DEA43
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|LOCODE = DE LHE
|Gliederung = 5 [[Stadtteil]]e
|Gliederung = 5 [[Stadtteil]]e
|Straße = Oeynhausener Str. 41
|Straße = Oeynhausener Str. 41
|Website = [http://www.loehne.de/ www.loehne.de]
|Website = [https://www.loehne.de/ www.loehne.de]
|Bürgermeister = Heinz-Dieter Held
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|Partei = [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]
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'''Löhne''' {{Audio-IPA|Löhne.ogg|ˈløːnə}} ([[Ostwestfälisch|niederdeutsch]]: ''Loihne, Loine'') ist eine [[Mittelstadt]] im Nordosten des [[Deutschland|deutschen]] Bundeslandes [[Nordrhein-Westfalen]], gelegen etwa 25 km nordöstlich von [[Bielefeld]]. Mit rund 41.000 Einwohnern ist sie die nach Einwohnern drittgrößte Kommune im [[Ostwestfalen-Lippe|ostwestfälischen]] [[Kreis Herford]]. Die Erhebung zur [[Stadt]] erfolgte erst 1969.
'''Löhne''' {{IPA|ˈløːnə|Tondatei=Löhne.ogg}} ([[Ostwestfälisch|niederdeutsch]]: ''Loihne, Loine'') ist eine [[Mittelstadt]] im Nordosten des [[Deutschland|deutschen]] Landes [[Nordrhein-Westfalen]], gelegen etwa 25&nbsp;km nordöstlich von [[Bielefeld]]. Mit rund 40.000 Einwohnern<ref>https://www.loehne.de/Leben-in-L%C3%B6hne/Stadtinfos/Zahlen-und-Daten/</ref> ist sie die nach Einwohnern drittgrößte Kommune im [[Ostwestfalen-Lippe|ostwestfälischen]] [[Kreis Herford]]. Die Erhebung zur [[Stadt]] erfolgte erst 1969.
Löhne ist bedeutender Standort der [[Holzindustrie|Möbelindustrie]] und nennt sich daher ''Weltstadt der Küchen''. Seine frühere Funktion als wichtiger [[Eisenbahnknoten]] hat es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingebüßt.
Löhne ist bedeutender Standort der [[Holzindustrie|Möbelindustrie]] und nennt sich daher ''Weltstadt der Küchen''. Seine frühere Funktion als wichtiger [[Eisenbahnknoten]] hat es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingebüßt.


== Geografie ==
== Geografie ==
=== Geografische Lage ===
=== Geografische Lage ===
[[Datei:Löhne-Physisch.png|miniatur|Topographie des Stadtgebietes]]
[[Datei:Löhne-Physisch.png|mini|Topographie des Stadtgebietes]]
[[Datei:Loehne Werre.JPG|miniatur|[[Werre]]]]
[[Datei:Loehne Werre.JPG|mini|[[Werre]]]]
Löhne liegt in der Hügellandschaft der [[Ravensberger Mulde]] im unteren [[Weserbergland]]. Von vielen Punkten der Stadt kann man die rund 10&nbsp;km entfernte Kette des [[Wiehengebirge]]s im Norden ausmachen. Die nächstgelegenen [[Großstadt|Großstädte]] sind das 25&nbsp;km südwestlich gelegene [[Bielefeld]] und das 50&nbsp;km&nbsp;westlich gelegene [[Osnabrück]]. Die [[Niedersachsen|niedersächsische]] Landeshauptstadt [[Hannover]] liegt rund 80&nbsp;km östlich. Nachbarstädte und -gemeinden sind [[Hüllhorst]] im Norden, [[Bad Oeynhausen]] im Osten (beide [[Kreis Minden-Lübbecke]]), [[Vlotho]] im Südosten, [[Herford]] im Süden, [[Hiddenhausen]] im Südwesten und [[Kirchlengern]] im Westen.
Löhne liegt in der Hügellandschaft der [[Ravensberger Mulde]] im unteren [[Weserbergland]]. Von vielen Punkten der Stadt kann man die rund 10&nbsp;km entfernte Kette des [[Wiehengebirge]]s im Norden ausmachen. Die nächstgelegenen [[Großstadt|Großstädte]] sind das 25&nbsp;km südwestlich gelegene [[Bielefeld]] und das 50&nbsp;km&nbsp;westlich gelegene [[Osnabrück]]. Die [[Niedersachsen|niedersächsische]] Landeshauptstadt [[Hannover]] liegt rund 80&nbsp;km östlich. Nachbarstädte und -gemeinden sind [[Hüllhorst]] im Norden, [[Bad Oeynhausen]] im Osten (beide [[Kreis Minden-Lübbecke]]), [[Vlotho]] im Südosten, [[Herford]] im Süden, [[Hiddenhausen]] im Südwesten und [[Kirchlengern]] im Westen.


=== Naturraum ===
=== Naturraum ===
Löhne gliedert sich naturräumlich in drei Untereinheiten.
Löhne gliedert sich naturräumlich in drei Untereinheiten.
Zentral in West-Ost-Richtung verläuft die 1–2&nbsp;km breite [[Werre]]niederung, die Teil der [[Else-Werre-Niederung]] ist. Die Werre bildet zunächst, von Süden kommend, die südwestliche Stadtgrenze, tritt dann in Talung ein, wendet hier (nach Aufnahme der [[Else (Werre)|Else]] an der Grenze zu Kirchlengern) ihren Lauf nach Osten und durchquert mittig das Stadtgebiet. Bei ihrem Übergang auf Oeynhausener Gebiet findet sich mit {{Höhe|48|DE-NN}} Löhnes niedrigster Punkt.
Zentral in West-Ost-Richtung verläuft die 1–2&nbsp;km breite Werreniederung, die Teil der Else-Werre-Niederung ist. Die [[Werre]] bildet zunächst, von Süden kommend, die südwestliche Stadtgrenze, tritt dann in Talung ein, wendet hier (nach Aufnahme der [[Else (Werre)|Else]] an der Grenze zu Kirchlengern) ihren Lauf nach Osten und durchquert mittig das Stadtgebiet. Bei ihrem Übergang auf Oeynhausener Gebiet findet sich mit {{Höhe|48|DE-NN}} Löhnes niedrigster Punkt.
Nördlich hat die Stadt Anteil am Quernheimer Hügelland, wo im Westen auf der Obernbecker Egge und im Norden beim Ortsteil Grimminghausen Höhen von jeweils rund 105&nbsp;m erreicht werden. Größtenteils liegt das Gebiet jedoch auf 55–80&nbsp;m.
Nördlich hat die Stadt Anteil am Quernheimer Hügelland, wo im Westen auf der Obernbecker Egge und im Norden beim Ortsteil Grimminghausen Höhen von jeweils rund 105&nbsp;m erreicht werden. Größtenteils liegt das Gebiet jedoch auf 55–80&nbsp;m.
Im Süden findet sich das steilere Oeynhausener Hügelland. Hier liegt das Gelände überwiegend über 80&nbsp;m, es steigt auf der Dornberger Heide nahe dem Grenzpunkt zu Vlotho und Herford auf {{Höhe|177|DE-NN}} an.
Im Süden findet sich das steilere Oeynhausener Hügelland. Hier liegt das Gelände überwiegend über 80&nbsp;m, es steigt auf der Dornberger Heide nahe dem Grenzpunkt zu Vlotho und Herford auf {{Höhe|177|DE-NN}} an.


Von Norden fließt der Werre als wichtigster Bach der [[Rehmerloh-Mennighüffer Mühlenbach]] im Stadtteil Ulenburg zu. Der wichtigste Zufluss im Süden stellt der [[Mittelbach (Werre)|Mittelbach]] dar, der an der [[Steinegge]] in [[Vlotho]] entspringt.
Von Norden fließt der Werre als wichtigster Bach der [[Rehmerloh-Mennighüffer Mühlenbach]] im Stadtteil Ulenburg zu. Der wichtigste Zufluss im Süden stellt der [[Mittelbach (Werre)|Mittelbach]] dar, der an der [[Steinegge (Vlotho)|Steinegge]] in [[Vlotho]] entspringt.

Zu den zahlreichen kleinen Stillgewässern Löhnes zählen der [[Fichtensee]], der [[Poggensee (Löhne)|Poggensee]] und der [[Blutwiesensee]].


Das vorherrschende Klima ist das [[Seeklima|atlantische Seeklima]]. Für genauere Klimadaten vergleiche die langjährigen Mittelwerte (1971–2000) für das etwa 15&nbsp;km entfernte [[Herford#Klima|Herford]]. Die Daten für Löhne dürften aufgrund ähnlicher Lage im Werretal davon kaum abweichen.
Das vorherrschende Klima ist das [[Seeklima|atlantische Seeklima]]. Für genauere Klimadaten vergleiche die langjährigen Mittelwerte (1971–2000) für das etwa 15&nbsp;km entfernte [[Herford#Klima|Herford]]. Die Daten für Löhne dürften aufgrund ähnlicher Lage im Werretal davon kaum abweichen.
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=== Ausdehnung und Nutzung des Stadtgebiets ===
=== Ausdehnung und Nutzung des Stadtgebiets ===
[[Datei:Löhne-Nutzung.png|miniatur|Flächennutzung]]
[[Datei:Löhne-Nutzung.png|mini|Flächennutzung]]
Löhne hat eine Fläche von knapp 60&nbsp;km², die sich 9&nbsp;km in Nord-Süd- und 7&nbsp;km in Ost-West-Richtung erstreckt. Die Stadt ist dicht bevölkert und zudem stark [[Zersiedelung|zersiedelt]]. Sie ist Teil des Ballungsraumes im nördlichen Ostwestfalen-Lippe, der sich vom Kreis Gütersloh über Bielefeld und Herford bis Minden ausdehnt. Der Stadtteil Gohfeld ist großenteils mit dem Siedlungsgebiet von Bad Oeynhausen zusammengewachsen. Die überwiegend fruchtbaren Böden werden intensiv landwirtschaftlich, vorwiegend zum Getreide-, Mais- und Rapsanbau, genutzt. Die Waldfläche ist gering. Die folgende Tabelle zeigt die genaue Flächennutzung.<ref>[http://www.lds.nrw.de/kommunalprofil/l05758024.html Kommunalprofil Löhne], PDF, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW, Stand 2007</ref>
Löhne hat eine Fläche von knapp 60&nbsp;km², die sich 9&nbsp;km in Nord-Süd- und 7&nbsp;km in Ost-West-Richtung erstreckt. Die Stadt ist dicht bevölkert und zudem stark [[Zersiedelung|zersiedelt]]. Sie ist Teil des Ballungsraumes im nördlichen Ostwestfalen-Lippe, der sich vom Kreis Gütersloh über Bielefeld und Herford bis Minden ausdehnt. Der Stadtteil Gohfeld ist großenteils mit dem Siedlungsgebiet von Bad Oeynhausen zusammengewachsen. Die überwiegend fruchtbaren Böden werden intensiv landwirtschaftlich, vorwiegend zum Getreide-, Mais- und Rapsanbau, genutzt. Die Waldfläche ist gering. Die folgende Tabelle zeigt die genaue Flächennutzung.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.lds.nrw.de/kommunalprofil/l05758024.html |wayback=20080505015116 |text=Kommunalprofil Löhne |archiv-bot=2019-04-28 20:23:27 InternetArchiveBot }}, PDF, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW, Stand 2007</ref>


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| Fläche in [[Hektar]] || 2.121|| 3.405 || 308 || 11
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| Anteil an Gesamtfläche || 35,7 % || 57,3 % || 5,2 % || 1,8 %
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=== Stadtgliederung ===
=== Stadtgliederung ===
[[Datei:Lohne-Admin.png|miniatur|Stadtgliederung]]
[[Datei:Lohne-Admin.png|mini|Stadtgliederung]]
Löhne gliedert sich in die fünf Stadtteile [[Gohfeld]], [[Löhne-Ort]], [[Mennighüffen]], [[Obernbeck]] und [[Ulenburg]], die auf die bis 1969 bestehenden selbstständigen [[Landgemeinde (Preußen)|Landgemeinde]]n zurückgehen. Dabei ist zu beachten, dass die Stadt ihren Namen nur indirekt vom Stadtteil Löhne-Ort erhalten hat, der zwar bis 1968 Löhne (ohne -Ort) hieß, aber nicht, wie man vermuten könnte, der zentrale oder größte Stadtteil ist. Namensgebend war eher der zu Gohfeld gehörenden Ortsteil [[Löhne-Bahnhof]] als Mittelpunkt der Stadt. Der Bau des dortigen [[Bahnhof Löhne|Bahnhofs]] 1846/47, auf den die Entwicklung des Löhner Raums zur Stadt letztlich zurückgeht, hatte ursprünglich beim Dorf Löhne, dem heutigen Löhne-Ort, erfolgen sollen. Als man sich schließlich entschied, ihn weiter östlich am Westrand Gohfelds anzulegen, behielt man für den Haltepunkt den Namen „Bahnhof Löhne“ bei, der sich bald auch auf den sich dort bildenden neuen Siedlungsschwerpunkt übertrug. Heute gilt Löhne-Bahnhof als Zentrum (siehe den [[Löhne#Stadtzentrum|folgenden Abschnitt]]) der Gesamtstadt und wird daher allgemein als eigener – inoffizieller – Stadtteil betrachtet und nicht mehr unter Gohfeld mitverstanden. Ulenburg entlang des Mühlenbaches ist mit nur rund 500 Einwohnern der mit Abstand kleinste Stadtteil und hat keinen eigenen Siedlungskern. Sein offizieller Status als Stadtteil ist selbst vielen Löhnern unbekannt, es wird teils zu Mennighüffen, teils zu Obernbeck gerechnet. Folgende Tabelle zeigt die Gliederung der Stadt Löhne:
Löhne gliedert sich in die fünf Stadtteile [[Gohfeld]], [[Löhne-Ort]], [[Mennighüffen]], [[Obernbeck]] und [[Ulenburg]], die auf die bis 1969 bestehenden selbstständigen [[Landgemeinde (Preußen)|Landgemeinden]] zurückgehen. Der namensgebende, bis 1968 selbstständige Gemeinde Löhne war beim Bau der [[Stammstrecke der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft|Köln-Mindener Eisenbahn]] 1847 ursprünglich als Haltepunkt vorgesehen, der geplante Bahnhof wurde jedoch weiter östlich unter Beibehaltung des Namens „Löhne“ auf Gohfelder Gebiet angelegt. Die sich um den Bahnhof bildende Siedlung wird bis heute inoffiziell als [[Löhne-Bahnhof]] bezeichnet und wurde nach der Stadtbildung als Innenstadt definiert.

Ulenburg entlang des Mühlenbaches ist mit nur rund 500 Einwohnern der mit Abstand kleinste Stadtteil und hat keinen eigenen Siedlungskern.
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|rowspan="2" |Gohfeld
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|eigentl. Gohfeld
|Gohfeld, Melbergen, Wittel
|Gohfeld, Jöllenbeck, Melbergen, Wittel
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|Löhne-Bahnhof
|Löhne-Bahnhof
|Löhne-Bahnhof, Bischofshagen, Steinsiek
|Löhne-Bahnhof, Bischofshagen, Steinsiek (östlicher Teil)
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| colspan="2" |Löhne-Ort
| colspan="2" |Löhne-Ort
|Löhne-Dorf, Dickendorn, Falscheide, Löhnerheide
|Löhne-Dorf, Dickendorn, Falscheide, Löhnerheide, Steinsiek (westlicher Teil)
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| colspan="2" |Mennighüffen
| colspan="2" |Mennighüffen
|Mennighüffen, Besebruch, Grimminghausen, <br />Halstern, Krell, Ostscheid, [[Westscheid]]
|Mennighüffen, Besebruch, Grimminghausen,<br />Halstern, Krell, Ostscheid, [[Westscheid]]
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| colspan="2" |Obernbeck
|Obernbeck, Ellerbusch
|Obernbeck, Ellerbusch
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| colspan="2" |Ulenburg
| colspan="2" |Ulenburg
|Ulenburg, Beck
|Ulenburg, Beck
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| colspan="3"| '''Stadt Löhne '''
| colspan="3"| '''Stadt Löhne '''
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=== Stadtzentrum ===
=== Stadtzentrum ===
Der jungen Stadt Löhne fehlt – auch auf Grund der Entstehung aus zusammengewachsenen, ehemals selbstständigen Gemeinden – eine typische [[Innenstadt]]. Zwar ist das Gebiet zwischen Werre und dem Bahnhof im Stadtteil Löhne-Bahnhof schon lange dazu ausersehen, in Teilen verkehrsberuhigt (zeitweilig [[Fußgängerzone]]), einige Geschäfte laden hier zum Bummeln ein, auch das Rathaus liegt in der Nähe. Dennoch konnte der Ausstrahlung der umliegenden [[Mittelzentrum|Mittelzentren]] [[Bad Oeynhausen]], [[Bünde]] und [[Herford]] bisher wenig entgegengesetzt werden. Konkurrenz bilden außerdem mehrere Großmärkte abseits des vorgesehenen Stadtzentrums. Eine neue Bebauung von bisher brach liegenden Flächen in Bahnhofsnähe zeugt von Bemühungen das Zentrum zu beleben. Es wurde eine neue Musikschule, ein Drogeriemarkt sowie ein Discounter gebaut. Außerdem wurde auf dem Platz zwischen der Werretalhalle und der Musikschule Löhnes einzige Fußgängerzone eröffnet.
Der aus ehemals selbstständigen Gemeinden zusammengewachsenen Stadt Löhne fehlt eine typische [[Innenstadt]]. In dem als solchen bezeichneten Stadtteil Löhne-Bahnhof gibt es ein kleines Geschäftszentrum mit [[Fußgängerzone]], das sich zwischen der Konkurrenz der umliegenden [[Mittelzentrum|Mittelzentren]] [[Bad Oeynhausen]], [[Bünde]] und [[Herford]] bisher nur wenig weiterentwickeln konnte. Auch die anderen Nahbereichszentren Löhnes sowie neuerrichtete Geschäftszentren im Außenbereich bilden eine starke innerstädtische Konkurrenz.
[[File:379kirche löhne1109.jpg|thumb|Eine der Kirchen in Löhne: Hier in Löhne-Bahnhof]]


== Geschichte ==
== Geschichte ==
=== Überblick ===
=== Überblick ===
[[Datei:379kirche löhne1109.jpg|mini|Matthäuskirche in Löhne-Bahnhof]]
Erst 1969 gegründet, ist Löhne als Stadt sehr jung. Die Geschichte des Löhner Raumes, der zur Kulturlandschaft des [[Ravensberger Land]]es gehört, wurde wesentlich von seiner Verkehrslage bestimmt. Von der Frühzeit bis heute kreuzten sich hier überregionale Verbindungswege. Entscheidend war der Bau des großen [[Bahnhof Löhne|Löhner Bahnhofs]] im 19. Jahrhundert, der zum zentralen Bezugspunkt des Umlandes wurde sowie Industrialisierung und die Herausbildung stadtähnlicher Siedlungsstrukturen bewirkte. Aber noch bis ins 20. Jahrhundert hinein herrschte in weiten Teilen ein bäuerlich-dörfliches Gepräge vor.
Erst 1969 gegründet, ist Löhne als Stadt sehr jung. Die Geschichte des Löhner Raumes, der zur Kulturlandschaft des [[Ravensberger Land]]es gehört, wurde wesentlich von seiner Verkehrslage bestimmt. Von der Frühzeit bis heute kreuzten sich hier überregionale Verbindungswege. Entscheidend war der Bau des großen [[Bahnhof Löhne|Löhner Bahnhofs]] im 19. Jahrhundert, der zum zentralen Bezugspunkt des Umlandes wurde sowie Industrialisierung und die Herausbildung stadtähnlicher Siedlungsstrukturen bewirkte. Aber noch bis ins 20. Jahrhundert hinein herrschte in weiten Teilen ein bäuerlich-dörfliches Gepräge vor.


Die früheste überlieferte urkundliche Erwähnung mit Bezug auf das Löhner Gebiet datiert schon auf das Jahr 993, wobei jedoch die Quellenlage für die Zeit vor dem 17. Jahrhundert allgemein eher dünn ist. In früher Zeit im Stammesbereich der [[Cherusker]], später der [[Sachsen (Volk)|Sachsen]] gelegen, gehörte der Raum seit dem [[Hochmittelalter]] zum [[Hochstift Minden]] und gelangte mit diesem 1648 für knapp dreihundert Jahre an (Brandenburg-)[[Preußen]]. Innerhalb Preußens bestand ab 1719 Zugehörigkeit zu [[Minden-Ravensberg]], ab 1815 zum [[Kreis Bünde]] und ab 1832 zum [[Kreis Herford]] in der [[Provinz Westfalen]], welche 1946 Teil [[Nordrhein-Westfalen]]s wurde.
Die früheste überlieferte urkundliche Erwähnung mit Bezug auf das Löhner Gebiet datiert schon auf das Jahr 993, wobei jedoch die Quellenlage für die Zeit vor dem 17. Jahrhundert allgemein eher dünn ist. In früher Zeit im Stammesbereich der [[Cherusker]], später der [[Sachsen (Volk)|Sachsen]] gelegen, gehörte der Raum seit dem [[Hochmittelalter]] zum [[Hochstift Minden]] und gelangte mit diesem 1648 für knapp dreihundert Jahre an [[Brandenburg-Preußen]]. Innerhalb Preußens bestand ab 1719 Zugehörigkeit zu [[Minden-Ravensberg]], ab 1815 zum [[Kreis Bünde]] und ab 1832 zum [[Kreis Herford]] in der [[Provinz Westfalen]], welche 1946 Teil [[Nordrhein-Westfalen]]s wurde.


Bis zum Bahnhofsbau hatten über Jahrhunderte die Kirchorte Mennighüffen und Gohfeld die [[Zentrale Orte|zentralen Orte]] gebildet. Ab 1843 bestanden die in [[Personalunion]] vereinigten [[Amt (Kommunalrecht)|Ämter]] Gohfeld und Mennighüffen. Das Amt Gohfeld bestand aus den Gemeinden Gohfeld und Löhne(-Ort), das Amt Mennighüffen umfasste die Gemeinden Mennighüffen, Obernbeck und den [[Gutsbezirk]] Ulenburg sowie bis 1919 auch den größten Teil der heutigen Gemeinde [[Kirchlengern]]. Beide Ämter wurden 1943 zum Amt Löhne zusammengelegt und dieses 1969 zur Stadt erhoben.
Bis zum Bahnhofsbau hatten über Jahrhunderte die Kirchorte Mennighüffen und Gohfeld die zentralen Orte gebildet. Ab 1843 bestanden die in [[Personalunion]] vereinigten [[Amt (Kommunalrecht)|Ämter]] Gohfeld und Mennighüffen. Das Amt Gohfeld bestand aus den Gemeinden Gohfeld und Löhne(-Ort), das Amt Mennighüffen umfasste die Gemeinden Mennighüffen, Obernbeck und den [[Gutsbezirk]] Ulenburg sowie bis 1919 auch den größten Teil der heutigen Gemeinde [[Kirchlengern]]. Beide Ämter wurden 1943 zum [[Amt Löhne]] zusammengelegt und dieses 1969 zur Stadt erhoben.


=== Von den Anfängen bis etwa 1800 ===
=== Von den Anfängen bis etwa 1800 ===
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Die um 800 im Zuge der [[Sachsenkriege (Karl der Große)|Sachsenkriege]] ins Land kommenden [[Fränkisches Reich|fränkischen Eroberer]] bringen die [[Christianisierung]] und unterwerfen die Bevölkerung der [[Grundherrschaft]] und [[Zehntherrschaft]], gesichert durch die Anlage von [[Fronhof|Fronhöfen]] in Mennighüffen und Gohfeld, in deren Nähe bald auch Dorfkirchen errichtet werden, sowie in Niedernbeck (das spätere Haus Beck). Die bedeutendsten Grundherren sind zunächst das [[Stift Herford|Reichsstift Herford]] und Mindener Klöster.
Die um 800 im Zuge der [[Sachsenkriege (Karl der Große)|Sachsenkriege]] ins Land kommenden [[Fränkisches Reich|fränkischen Eroberer]] bringen die [[Christianisierung]] und unterwerfen die Bevölkerung der [[Grundherrschaft]] und [[Zehntherrschaft]], gesichert durch die Anlage von [[Fronhof|Fronhöfen]] in Mennighüffen und Gohfeld, in deren Nähe bald auch Dorfkirchen errichtet werden, sowie in Niedernbeck (das spätere Haus Beck). Die bedeutendsten Grundherren sind zunächst das [[Stift Herford|Reichsstift Herford]] und Mindener Klöster.

Der heutige Ortsteil ''[[Jöllenbeck (Löhne)|Jöllenbeck]]'' wurde im Jahr 993 erstmals als ''Jolenbeke'' urkundlich erwähnt. Der Vorgängerbau der heutigen [[Simeonkirche (Gohfeld)|Simeonkirche]] in Jöllenbeck wurde im Jahr 1035 vom [[Bistum Minden|Mindener]] [[Sigebert von Minden|Bischof Sigebert]] eingeweiht.<ref>[https://www.loehne.de/Rathaus/Daten-und-Fakten/Geschichte-der-Stadt Geschichtlicher Überblick auf der Internetseite der Stadt Löhne]</ref>


Von etwa 1200 bis ins 16. Jh. kommt es zu einem verstärkten [[Landesausbau]], die bisherigen Siedlungen werden erweitert und neue Gebiete (Wittel, Bischofshagen) erschlossen, die bäuerlichen Gruppen der [[Kötter|Erbkötter]], [[Kötter|Markkötter]] und [[Brinksitzer]] bilden sich heraus. Das dem [[Meier]]stand entstammende Adelsgeschlecht derer von [[Quernheim (Adelsgeschlecht)|Quernheim]] kann einen bedeutenden Anteil der Grundherrschaft an sich ziehen und erbaut die Rittersitze Beck und Ulenburg, welche um 1600 an wechselnde Besitzer übergehen. Größte Grundherren sind aber ab 1648 als neue [[Fürstentum Minden|Fürsten von Minden]] die [[Hohenzollern|brandenburgischen Kurfürsten]] bzw. preußischen Könige.
Von etwa 1200 bis ins 16. Jh. kommt es zu einem verstärkten [[Landesausbau]], die bisherigen Siedlungen werden erweitert und neue Gebiete (Wittel, Bischofshagen) erschlossen, die bäuerlichen Gruppen der [[Kötter|Erbkötter]], [[Kötter|Markkötter]] und [[Brinksitzer]] bilden sich heraus. Das dem [[Meier]]stand entstammende Adelsgeschlecht derer von [[Quernheim (Adelsgeschlecht)|Quernheim]] kann einen bedeutenden Anteil der Grundherrschaft an sich ziehen und erbaut die Rittersitze Beck und Ulenburg, welche um 1600 an wechselnde Besitzer übergehen. Größte Grundherren sind aber ab 1648 als neue [[Fürstentum Minden|Fürsten von Minden]] die [[Hohenzollern|brandenburgischen Kurfürsten]] bzw. preußischen Könige.


Im Rahmen des Hochstifts bzw. Fürstentums Minden ist Gohfeld als [[Vogt]]eisitz Verwaltungsmittelpunkt für ein größeres Umland. Schon früh, wohl um 1530, setzt sich die [[Reformation]] durch und das Gebiet wird [[lutherisch]]. 1682 werden die Ortschaften zu neun [[Bauerschaft (Siedlungsform)|Bauerschaften]] zusammengefasst und innerhalb dieser die Höfe durchnummeriert, ein System, das sich in den Postanschriften z.T. bis 1969 erhalten hat. Ab dem 17. Jh., verstärkt ab etwa 1750, verdingt sich ein stetig wachsender Teil der Bevölkerung, die [[Heuerlinge]], in [[Heimarbeit]] mit der [[Leinenindustrie|Herstellung von Leinen]], das nach den Leinenhandelsstädten Herford und [[Bielefeld]] abgesetzt wird.
Im Rahmen des Hochstifts bzw. Fürstentums Minden ist Gohfeld als [[Vogt]]eisitz Verwaltungsmittelpunkt für ein größeres Umland. Schon früh, wohl um 1530, setzt sich die [[Reformation]] durch und das Gebiet wird [[lutherisch]]. 1682 werden die Ortschaften zu neun [[Bauerschaft]]en zusammengefasst und innerhalb dieser die Höfe durchnummeriert, ein System, das sich in den Postanschriften z.&nbsp;T. bis 1969 erhalten hat. Ab dem 17. Jh., verstärkt ab etwa 1750, verdingt sich ein stetig wachsender Teil der Bevölkerung, die [[Heuerlinge]], in [[Heimarbeit]] mit der [[Leinenindustrie|Herstellung von Leinen]], das nach den Leinenhandelsstädten Herford und [[Bielefeld]] abgesetzt wird.


Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] ist die Bevölkerung teils schweren Übergriffen durch marodierende [[Soldateska]] ausgesetzt. Dies wiederholt sich auch später mehrfach, da von Anbeginn der Hohenzollernherrschaft durch Gohfeld die Hauptverbindungsstraße zwischen dem Kernland und den westlichen Besitzungen Brandenburg-Preußens verläuft (Alter Postweg, später Koblenzer Straße bzw. [[Bundesstraße 61|B61]]) und zu Kriegszeiten häufig Truppendurchmärschen dient, so im [[Holländischer Krieg|Französisch-Niederländischen Krieg]], im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] und während der [[Koalitionskriege|Napoleonischen Kriege]]. 1759 kommt es außerdem im Zuge der [[Schlacht bei Minden]] zum [[Gefecht bei Gohfeld]].
Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] ist die Bevölkerung teils schweren Übergriffen durch marodierende [[Soldateska]] ausgesetzt. Dies wiederholt sich auch später mehrfach, da von Anbeginn der Hohenzollernherrschaft durch Gohfeld die Hauptverbindungsstraße zwischen dem Kernland und den westlichen Besitzungen Brandenburg-Preußens verläuft (Alter Postweg, später Koblenzer Straße bzw. [[Bundesstraße 61|B61]]) und zu Kriegszeiten häufig Truppendurchmärschen dient, so im [[Holländischer Krieg|Französisch-Niederländischen Krieg]], im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] und während der [[Koalitionskriege|Napoleonischen Kriege]]. 1759 kommt es außerdem im Zuge der [[Schlacht bei Minden]] zum [[Gefecht bei Gohfeld]].


=== 1800 bis 1945 ===
=== 1800 bis 1945 ===
Von 1807 bis 1813 liegt der Löhner Raum im Machtbereich des [[Geschichte Frankreichs#Erstes Kaiserreich|napoleonischen Frankreich]], zunächst als Teil des Vasallenstaates [[Königreich Westphalen]]. 1811 fallen die nördlich der Werre gelegenen Teile unmittelbar an Frankreich, aber im Zuge der [[Befreiungskriege]] geht das ganze Gebiet schon 1813 wieder an Preußen zurück.
Von 1807 bis 1813 liegt der Löhner Raum im Machtbereich des [[Erstes Kaiserreich|napoleonischen Frankreich]], zunächst als Teil des Vasallenstaates [[Königreich Westphalen]]. 1811 fallen die nördlich der Werre gelegenen Teile unmittelbar an Frankreich, aber im Zuge der [[Befreiungskriege]] geht das ganze Gebiet schon 1813 wieder an Preußen zurück.


Die Zeit bis etwa 1860 ist durch zunehmende Verelendung, tlw. auch [[Hungersnot]] gekennzeichnet. Gründe dafür sind zum einen zuungunsten der Heuerlinge durchgeführte [[Markenteilung]]en sowie mehrere [[Missernte]]n. Besonders verheerend wirkt sich der um 1830 infolge der [[Mechanisierung]] einsetzende Niedergang der Leinenindustrie aus, die Mehrheit der Bevölkerung ist nun ohne Verdienstmöglichkeit. Angesichts der Not wandert bis 1860 jeder Zehnte nach [[Vereinigte Staaten|Amerika]] aus, andere gehen auswärtig [[Saisonarbeit]] nach, etwa als [[Hollandgänger]].
Die Zeit bis etwa 1860 ist durch zunehmende Verelendung, tlw. auch [[Hungersnot]] gekennzeichnet. Gründe dafür sind zum einen zuungunsten der Heuerlinge durchgeführte [[Markenteilung]]en sowie mehrere [[Missernte]]n. Besonders verheerend wirkt sich der um 1830 infolge der [[Mechanisierung]] einsetzende Niedergang der Leinenindustrie aus, die Mehrheit der Bevölkerung ist nun ohne Verdienstmöglichkeit. Angesichts der Not wandert bis 1860 jeder Zehnte nach [[Vereinigte Staaten|Amerika]] aus, andere gehen auswärtig [[Saisonarbeit]] nach, etwa als [[Hollandgänger]].


Der Bau der [[Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft|Köln-Mindener Eisenbahn]] 1846/47 bedeutet für den Löhner Raum den Beginn eines neuen Zeitalters. Der zunächst unbedeutende Löhner Bahnhof im Westen Gohfelds entwickelt sich zu einem der wichtigsten [[Eisenbahnknoten]] Nordwestdeutschlands, nachdem hier 1855 die [[Hannoversche Westbahn]] in Richtung [[Osnabrück]] und [[Niederlande]] sowie 1875 die Strecke nach [[Hameln]] und [[Mitteldeutschland]] abgezweigt werden. 1917 wird außerdem ein großer [[Rangierbahnhof]] fertiggestellt. Bei der Bahn finden fortan viele Menschen ihr Auskommen. Sogar in der Literatur wird auf den damals wichtigen Bahnhof Bezug genommen: [[Erich Maria Remarque]] verwendet in seinem [[Antikrieg]]sroman ''[[Im Westen nichts Neues]]'' den Drillbefehl „Löhne umsteigen!“. Da diese Aussage die von der Eisenbahn geprägte Geschichte der Stadt prägnant zusammenfasste, diente er ihr lange als [[Sinnspruch]].
Der Bau der [[Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft|Köln-Mindener Eisenbahn]] 1846/47 bedeutet für den Löhner Raum den Beginn eines neuen Zeitalters. Der zunächst unbedeutende Löhner Bahnhof im Westen Gohfelds entwickelt sich zu einem der wichtigsten [[Eisenbahnknoten]] Nordwestdeutschlands, nachdem hier 1855 die [[Hannoversche Westbahn]] in Richtung [[Osnabrück]] und [[Niederlande]] sowie 1875 die Strecke nach [[Hameln]] und [[Mitteldeutschland]] abgezweigt werden. 1917 wird außerdem ein großer [[Rangierbahnhof]] fertiggestellt. Bei der Bahn finden fortan viele Menschen ihr Auskommen. Sogar in der Literatur wird auf den damals wichtigen Bahnhof Bezug genommen: [[Erich Maria Remarque]] verwendet in seinem [[Antikrieg]]sroman ''[[Im Westen nichts Neues]]'' den Drillbefehl „Löhne umsteigen!“.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=_AAlMe6FiSI Im Westen nichts Neues - In Löhne umsteigen!]</ref> Da diese Aussage die von der Eisenbahn geprägte Geschichte der Stadt prägnant zusammenfasste, diente er ihr lange als [[Sinnspruch]].


Infolge der günstigen [[infrastruktur]]ellen Bedingungen setzt nun die [[Industrialisierung]] ein. Vorherrschend ist zunächst die [[Zigarre]]nindustrie, ab 1920 kommt die bis heute bedeutende [[Holzindustrie|Möbelindustrie]] hinzu. Um den Bahnhof entsteht unter dem Namen Löhne-Bahnhof ein neuer Siedlungsschwerpunkt mit fast städtischem Gepräge und bildet bald das Zentrum des Raumes. Auch die anderen Ortschaften wachsen, es werden neue Schulen, Kirchen und [[Chaussee]]n gebaut. Bereits um 1900 ist die Massenarmut einem bescheidenen Wohlstand gewichen.
Infolge der günstigen [[infrastruktur]]ellen Bedingungen setzt nun die [[Industrialisierung]] ein. Vorherrschend ist zunächst die [[Zigarre]]nindustrie, ab 1920 kommt die bis heute bedeutende [[Holzindustrie|Möbelindustrie]] hinzu. Um den Bahnhof entsteht unter dem Namen Löhne-Bahnhof ein neuer Siedlungsschwerpunkt mit fast städtischem Gepräge und bildet bald das Zentrum des Raumes. Auch die anderen Ortschaften wachsen, es werden neue Schulen, Kirchen und [[Chaussee]]n gebaut. Bereits um 1900 ist die Massenarmut einem bescheidenen Wohlstand gewichen.


Die [[Erweckungsbewegung]] hinterlässt ab etwa 1750 tiefe Spuren im kirchlichen Leben Minden-Ravensbergs. Daran haben mehrere Pastoren der hiesigen Kirchengemeinden entscheidenden Anteil, so etwa [[Friedrich August Weihe]] und Eduard Kuhlo in Gohfeld sowie [[Theodor Schmalenbach]] in Mennighüffen. Dank Kuhlo und seinem Sohn [[Johannes Kuhlo|Jahannes]] wird Gohfeld zu einem Ausgangspunkt der [[Posaunenchor]]bewegung, die noch heute in der Region und darüber hinaus lebendig ist. Das vertiefte religiöse Leben des 19. Jahrhundert hilft vielen Menschen die Krisen der Zeit zu überstehen, verleitet aber allgemein auch zu politischem [[Fatalismus]]. Auch hält eine gewisse Freudlosigkeit Einzug, auf Druck der Kirchenmänner müssen etwa die bislang bunten [[Tracht (Kleidung)|Trachten]] nun schlicht schwarz ausfallen, auf Hochzeiten darf keine Tanzmusik mehr gespielt werden.
Die [[Erweckungsbewegung]] hinterlässt ab etwa 1750 tiefe Spuren im kirchlichen Leben Minden-Ravensbergs. Daran haben mehrere Pastoren der hiesigen Kirchengemeinden entscheidenden Anteil, so etwa [[Friedrich August Weihe]] und [[Eduard Kuhlo]] in Gohfeld sowie [[Theodor Schmalenbach]] in Mennighüffen. Dank Kuhlo und seinem Sohn [[Johannes Kuhlo|Johannes]] wird Gohfeld zu einem Ausgangspunkt der [[Posaunenchor]]bewegung, die noch heute in der Region und darüber hinaus lebendig ist. Das vertiefte religiöse Leben des 19. Jahrhunderts hilft vielen Menschen die Krisen der Zeit zu überstehen, verleitet aber allgemein auch zu politischem [[Fatalismus]]. Auch hält eine gewisse Freudlosigkeit Einzug, auf Druck der Kirchenmänner müssen etwa die bislang bunten [[Tracht (Kleidung)|Trachten]] nun schlicht schwarz ausfallen, auf Hochzeiten darf keine Tanzmusik mehr gespielt werden.


Die durchweg monarchietreuen Pastoren nutzen außerdem ihre einflussreiche Stellung, um die Bevölkerung gegen die „gottlosen“ [[Sozialdemokraten]] in Stellung zu bringen. Politisch dominieren bei den [[Reichstagswahlen]] seit 1871 denn auch die [[Deutschkonservative Partei|Christlich-Konservativen]]. Dennoch wird die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] seit etwa 1900 zunehmend von der wachsenden Zahl von [[Arbeiter]]n, besonders in Löhne(-Ort) und Obernbeck, gewählt. Nach 1918 sind Konservative (nun [[Deutschnationale Volkspartei|DNVP]]) und SPD zunächst etwa gleich stark.
Die durchweg monarchietreuen Pastoren nutzen außerdem ihre einflussreiche Stellung, um die Bevölkerung gegen die „gottlosen“ [[Sozialdemokraten]] in Stellung zu bringen. Politisch dominieren bei den [[Reichstagswahlen in Deutschland|Reichstagswahlen]] seit 1871 denn auch die [[Deutschkonservative Partei|Christlich-Konservativen]]. Dennoch wird die [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] seit etwa 1900 zunehmend von der wachsenden Zahl von [[Arbeiter]]n, besonders in Löhne(-Ort) und Obernbeck, gewählt. Nach 1918 sind Konservative (nun [[Deutschnationale Volkspartei|DNVP]]) und SPD zunächst etwa gleich stark.


1914–1918 sterben etwa 650 Männer als Soldaten an den Fronten des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]]. Die unruhige Zeit der [[Weimarer Republik]] mit der [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Inflation von 1923]], anschließender vorübergehender Stabilität und schwerer [[Weltwirtschaftskrise|Wirtschaftskrise ab 1929]] findet einen entsprechenden Niederschlag im Amt Gohfeld-Mennighüffen.
1914–1918 sterben etwa 650 Männer als Soldaten an den Fronten des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]]. Die unruhige Zeit der [[Weimarer Republik]] mit der [[Deutsche Inflation 1914 bis 1923|Inflation von 1923]], anschließender vorübergehender Stabilität und schwerer [[Weltwirtschaftskrise|Wirtschaftskrise ab 1929]] findet einen entsprechenden Niederschlag im Amt Gohfeld-Mennighüffen.


[[Datei:1945-03-14 401st Bomb Group of US Air Force drop bombs on Lohne, Germany.jpg|mini|Am 14. März 1945 werfen [[Boeing B-17|B-17 Bomber]] der ''401st Bomb Group'' der [[United States Army Air Forces|US Army Air Forces]] ihre Bomben auf den Rangierbahnhof und Eisenbahnknoten in Löhne.]]
Da sich das nach wie vor starke konservative Wählerpotential allgemein für den [[Nationalsozialismus]] empfänglich zeigt, fällt der Siegeszug der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] bei den Wahlen 1930–1933 noch deutlicher als auf Reichsebene aus (zum Beispiel [[Reichstagswahl Juli 1932]]: 43,8 % gegenüber 37,3 %). Die [[Machtergreifung]], [[Gleichschaltung]] und Herrschaft der [[Drittes Reich|NS-Diktatur]] verläuft ähnlich wie andernorts. Offener [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus|Widerstand]] wird kaum gezeigt, eine Ausnahme bildet die Kirchengemeinde Mennighüffen, die unter ihrem Pastor [[Ernst Wilm]] der [[Bekennende Kirche|Bekennenden Kirche]] nahesteht. Als unmittelbare Opfer des Regimes sind etwa 40 Personen nachweisbar, die als [[Bibelforscherbewegung|Bibelforscher]], [[Juden]] oder wegen unliebsamer politischer Betätigung in Haft genommen oder in [[Konzentrationslager]] verbracht werden. Mindestens fünf davon, sämtlich Bibelforscher, werden umgebracht <ref>Angabe Stadtarchivar Joachim Kuschke, in: [[Neue Westfälische]] (Löhner Ausgabe) vom 18. März 2008</ref>. Die Dunkelziffer der Haft- und Mordopfer mag jedoch noch höher liegen. Im letzten Kriegsjahr 1945 finden sich im Amt Löhne etwa tausend ausländische [[Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus|Zwangsarbeiter]], über deren Lebens- und Arbeitsbedingungen wenig bekannt ist.
Da sich das nach wie vor starke konservative Wählerpotential allgemein für den [[Nationalsozialismus]] empfänglich zeigt, fällt der Siegeszug der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] bei den Wahlen 1930–1933 noch deutlicher als auf Reichsebene aus (zum Beispiel [[Reichstagswahl Juli 1932]]: 43,8 % gegenüber 37,3 %). Die [[Reichstagswahl März 1933]], [[Machtergreifung]], [[Gleichschaltung]] und Herrschaft der [[Zeit des Nationalsozialismus|NS-Diktatur]] verläuft ähnlich wie andernorts. Offener [[Widerstand gegen den Nationalsozialismus]] wird kaum gezeigt. Eine Ausnahme bildet die Kirchengemeinde Mennighüffen, die unter ihrem Pastor [[Ernst Wilm]] der [[Bekennende Kirche|Bekennenden Kirche]] nahesteht. Als unmittelbare Opfer des Regimes sind etwa 40 Personen nachweisbar, die in der [[Krankenmorde in der Zeit des Nationalsozialismus|NS-Euthanasie]] ermordet wurden oder als [[Zeugen Jehovas]], [[Juden]], wegen unliebsamer politischer Betätigung in Haft genommen oder in [[Konzentrationslager]] verbracht wurden. Mindestens fünf Zeugen Jehovas wurden umgebracht.<ref>Angabe Stadtarchivar Joachim Kuschke, in: [[Neue Westfälische]] (Löhner Ausgabe) vom 18. März 2008</ref>
{{Siehe auch|Liste der Stolpersteine in Löhne}}
Im letzten Kriegsjahr 1945 finden sich im Amt Löhne etwa tausend ausländische [[Zwangsarbeit in der Zeit des Nationalsozialismus|Zwangsarbeiter]], über deren Lebens- und Arbeitsbedingungen wenig bekannt ist.


Um für die bevorstehende [[Ruhrkessel|Schlacht um das Ruhrgebiet]] den Nachschub der [[Wehrmacht]] zu unterbinden, fliegen alliierte Luftstreitkräfte am 14. März 1945 einen schweren Angriff auf den Löhner Bahnhof. Dreihundert Flugzeuge werfen binnen einer Viertelstunde rund 2200 [[Sprengbombe|Spreng-]] und 20.000 [[Brandbombe]]n ab, wovon der größere Teil außerhalb der Gleisanlagen niedergeht. Etwa 130 Menschen sterben, über 500 Gebäude werden zerstört oder beschädigt. Am 3. April 1945 besetzen amerikanische Truppen kampflos das Amtsgebiet.
Um für die bevorstehende [[Ruhrkessel|Schlacht um das Ruhrgebiet]] den Nachschub der [[Wehrmacht]] zu unterbinden, fliegen [[alliierte]] Luftstreitkräfte am 14. März 1945 einen schweren Angriff auf den Löhner Bahnhof. Dreihundert Flugzeuge werfen binnen einer Viertelstunde rund 2200 [[Sprengbombe|Spreng-]] und 20.000 [[Brandbombe]]n ab, wovon der größere Teil außerhalb der Gleisanlagen niedergeht. Etwa 130 Menschen sterben, über 500 Gebäude werden zerstört oder beschädigt. Am 3. April 1945 besetzen amerikanische Truppen kampflos das Amtsgebiet.


=== Seit 1945 ===
=== Seit 1945 ===
Das Kriegsende brachte neben dem Zusammenbruch der Verwaltung eine dramatische Verschlechterung der schon während des Krieges angespannten Versorgungslage (eine bedeutende Abhilfe hatte da noch der legendäre „Kohlenklau“ von haltenden Güterzügen durch die Jugend der anliegenden Dörfer leisten können). Diese Probleme konnten unter großen Entbehrungen bis 1948, auch dank der [[Währungsreform]], weitgehend behoben werden. Besonderes schwerwiegend war der Wohnungsmangel. Untergebracht werden mussten über 5.000 [[Flüchtlinge]] aus den [[Ostgebiete des Deutschen Reiches|Ostgebieten]] und der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]], Kriegsheimkehrer sowie vorübergehend auch Evakuierte aus anderen Städten und Teile der [[Britische Besatzungszone|britischen Besatzungstruppen]]. Noch dazu war durch den Luftangriff 1945 und das verheerende Werrehochwasser vom Februar 1946 viel Wohnraum verloren gegangen. Dank einem langanhaltenden Bauboom, beflügelt durch öffentliche Förderung, entspannte sich auch hier seit den 1950er Jahren die Lage. Die vielen Flüchtlinge konnten nach anfänglichen Schwierigkeiten erfolgreich integriert werden.
Das Kriegsende brachte neben dem Zusammenbruch der Verwaltung eine dramatische Verschlechterung der schon während des Krieges angespannten Versorgungslage (eine bedeutende Abhilfe hatte da noch der legendäre „Kohlenklau“ von haltenden Güterzügen durch die Jugend der anliegenden Dörfer leisten können). Diese Probleme konnten unter großen Entbehrungen bis 1948, auch dank der [[Währungsreform]], weitgehend behoben werden. Besonderes schwerwiegend war der Wohnungsmangel. Untergebracht werden mussten über 5.000 [[Flüchtling]]e aus den [[Ostgebiete des Deutschen Reiches|Ostgebieten]] und der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]], Kriegsheimkehrer sowie vorübergehend auch Evakuierte aus anderen Städten und Teile der [[Britische Besatzungszone|britischen Besatzungstruppen]]. Noch dazu war durch den Luftangriff 1945 und das verheerende Werrehochwasser vom Februar 1946 viel Wohnraum verloren gegangen. Dank einem langanhaltenden Bauboom, beflügelt durch öffentliche Förderung, entspannte sich auch hier seit den 1950er Jahren die Lage. Die vielen Flüchtlinge konnten nach anfänglichen Schwierigkeiten erfolgreich integriert werden.


Im Zuge der nordrhein-westfälischen [[Gemeindereform]] werden zum 1. Januar 1969 die fünf bisherigen Gemeinden zur Stadt Löhne zusammengeschlossen.<ref>{{Literatur | Autor = Martin Bünermann | Titel = Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen | Jahr = 1970 | Verlag = Deutscher Gemeindeverlag | Ort = Köln | ohne ISBN }}</ref>
Im Zuge der nordrhein-westfälischen [[Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen|Gemeindereform]] werden zum 1. Januar 1969 die fünf bisherigen Gemeinden zur Stadt Löhne zusammengeschlossen.<ref>{{Literatur |Autor=Martin Bünermann |Titel=Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen |Verlag=Deutscher Gemeindeverlag |Ort=Köln |Datum=1970 |Seiten=75}}</ref> Am 1. Januar 1973 wurde ein Gebiet des Stadtteils Gohfeld mit damals weniger als 200 Einwohnern an die Nachbarstadt Bad Oeynhausen abgetreten.<ref>{{BibISBN|3170032631|Seite=323}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Martin Bünermann, Heinz Köstering |Titel=Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen |Verlag=Deutscher Gemeindeverlag |Ort=Köln |Datum=1975 |ISBN=3-555-30092-X |Seiten=115}}</ref>


== Bevölkerung ==
== Bevölkerung ==
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Die Zahlen vor 1969 fassen die Werte der vormals jeweils vorhandenen Verwaltungseinheiten zusammen. Deren Fläche weicht geringfügig von dem des heutigen Stadtgebietes ab.
Die Zahlen vor 1969 fassen die Werte der vormals jeweils vorhandenen Verwaltungseinheiten zusammen. Deren Fläche weicht geringfügig von dem des heutigen Stadtgebietes ab.


[[Datei:Löhne - population development.svg|miniatur|Bevölkerungsentwicklung in Löhne von 1785 bis 2007]]
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=== Sprache ===
=== Sprache ===
Das [[Standarddeutsch|Hochdeutsche]] ist die Umgangssprache in Löhne. Vor hundert Jahren war es noch Fremdsprache, bekannt nur aus Schule und Gottesdienst und benutzt nur im Umgang mit offiziellen Stellen. Unter sich sprachen die Löhner ausschließlich Platt, d.h. [[Niederdeutsch]]. Binnen dreier Generationen ist es in Löhne fast ausgestorben, da es nach dem Ersten Weltkrieg als bäuerlich und rückständig galt. Zudem war mit den vielen Ostflüchtlingen nach 1945 und späteren Zugezogenen eine Verständigung nur auf Hochdeutsch möglich. Seit einiger Zeit wird versucht, das sprachliche Erbe durch Volkshochschulkurse sowie gelegentliche Zeitungsartikel und Theaterstücke auf Platt zu pflegen.
Das [[Standarddeutsch|Hochdeutsche]] ist die Umgangssprache in Löhne. Vor hundert Jahren war es noch Fremdsprache, bekannt nur aus Schule und Gottesdienst und benutzt nur im Umgang mit offiziellen Stellen. Unter sich sprachen die Löhner ausschließlich Platt, d.&nbsp;h. [[Niederdeutsch]]. Binnen dreier Generationen ist es in Löhne fast ausgestorben, da es nach dem Ersten Weltkrieg als bäuerlich und rückständig galt. Zudem war mit den vielen Ostflüchtlingen nach 1945 und späteren Zugezogenen eine Verständigung nur auf Hochdeutsch möglich. Seit einiger Zeit wird versucht, das sprachliche Erbe durch Volkshochschulkurse sowie gelegentliche Zeitungsartikel und Theaterstücke auf Platt zu pflegen.


In Löhne wurde [[Ravensberger Platt]] gesprochen, eine Variante des [[Ostwestfälisch]]en, das wiederum zum Sprachraum des [[Westfälische Dialekte|Westfälischen]] gehört. Wesentliche Merkmale des Letzteren fanden sich auch in der Löhner Sprache, so etwa viele [[Diphthong]]e, das aus dem langen [[mittelniederdeutsch]]en ''a'' entwickelte dumpfe ''o'', die Dehnung des kurzen mittelniederdeutschen ''a'' und die Erhaltung des [[inlaut]]enden ''sk''. Beispiele:
In Löhne wurde [[Ravensberger Platt]] gesprochen, eine Variante des [[Ostwestfälisch]]en, das wiederum zum Sprachraum des [[Westfälische Dialekte|Westfälischen]] gehört. Wesentliche Merkmale des Letzteren fanden sich auch in der Löhner Sprache, so etwa viele [[Diphthong]]e, das aus dem langen [[mittelniederdeutsch]]en ''a'' entwickelte dumpfe ''o'', die Dehnung des kurzen mittelniederdeutschen ''a'' und die Erhaltung des [[inlaut]]enden ''sk''. Beispiele:
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* Löhne-Ort: ''briaken, Niasen, Uaben, Bräoer, gäohn, leihern, wui keimen, Biuer, duier, Gäos, kuat.''
* Löhne-Ort: ''briaken, Niasen, Uaben, Bräoer, gäohn, leihern, wui keimen, Biuer, duier, Gäos, kuat.''


[[Datei:Christus-Kirche in Obernbeck.jpg|mini|Christus-Kirche Obernbeck]]
=== Religionen ===
=== Religionen ===
Eine genaue Religionsstatistik für Löhne wird nicht veröffentlicht. Dominierend ist jedoch das evangelische Bekenntnis, dem die Bevölkerung seit der Reformation bis ins 20. Jahrhundert hinein fast ausnahmslos angehört hatte. Erst mit den Ostflüchtlingen kam eine größere Zahl Katholiken hinzu. Bunter wurde die religiöse Zusammensetzung Löhnes wie andernorts auch durch die nachfolgenden Einwanderergruppen, außerdem gab es Kirchenaustritte. Als Anhaltspunkt für die genaue Verteilung kann die Religionszugehörigkeit der Löhne Schüler dienen. Von diesen waren im Schuljahr 2002/2003 68 % evangelisch, 8,3 % katholisch, 8,4 % muslimisch, 7 % Anhänger anderer Bekenntnisse und 8,3 % konfessionslos.<ref>[http://www.lds.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2003/pdf/90_03_rb7.pdf Schüler an allgemeinbildenden Schulen in NRW nach Religionszugehörigkeit]{{dead link|date=May 2011}}, PDF, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik, Stand 2002/03</ref>
Eine genaue Religionsstatistik für Löhne wird nicht veröffentlicht. Dominierend ist jedoch das evangelische Bekenntnis, dem die Bevölkerung seit der Reformation bis ins 20. Jahrhundert hinein fast ausnahmslos angehört hatte. Erst mit den Ostflüchtlingen kam eine größere Zahl Katholiken hinzu. Bunter wurde die religiöse Zusammensetzung Löhnes wie andernorts auch durch die nachfolgenden Einwanderergruppen, außerdem gab es Kirchenaustritte. Als Anhaltspunkt für die genaue Verteilung kann die Religionszugehörigkeit der Löhne Schüler dienen. Von diesen waren im Schuljahr 2002/2003 68 % evangelisch, 8,3 % katholisch, 8,4 % muslimisch, 7 % Anhänger anderer Bekenntnisse und 8,3 % konfessionslos.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.lds.nrw.de/presse/pressemitteilungen/2003/pdf/90_03_rb7.pdf | wayback=20061003140532 | text=Schüler an allgemeinbildenden Schulen in NRW nach Religionszugehörigkeit}}, PDF, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik, Stand 2002/03</ref>


In Löhne finden sich die sieben [[evangelisch-lutherisch]]e [[Kirchengemeinde]]n Gohfeld, Löhne-Ort, Mahnen, Menninghüffen, [[Obernbeck]], Siemshof und Wittel sowie die evangelisch-[[Freikirche|freikirchlichen]] Gemeinden „Kreuzkirche“ und „Christliche Gemeinde Mennighüffen“. Die Löhner Katholiken sind in der [[katholisch]]en [[Pfarrei]] „St. Laurentius“ <ref name="Laurentius">[http://www.laurentiuskirche-loehne.de St. Laurentiuskirche], Internetpräsenz der St. Laurentiusgemeinde.</ref> organisiert, außerdem gibt es eine [[neuapostolisch]]e Kirchengemeinde. Der [[Islam]] ist durch eine [[Moschee]] nebst Kulturzentrum vertreten, auch der Islamische Verband und die Vereinigung Islamischer Türkischer Arbeiter stellen Gebetsräume zur Verfügung.
In Löhne finden sich die fünf [[evangelisch-lutherisch]]e [[Kirchengemeinde]]n Gohfeld,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kirchenkreis-vlotho.de/website/kirchengemeinden/loehne/gohfeld.html |titel=Evangelischer Kirchenkreis Vlotho – Gohfeld |werk=www.kirchenkreis-vlotho.de |abruf=2016-09-28 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160928111620/https://www.kirchenkreis-vlotho.de/website/kirchengemeinden/loehne/gohfeld.html |archiv-datum=2016-09-28 |offline=1 |archiv-bot=2022-03-21 16:28:55 InternetArchiveBot }}</ref> Löhne-Ort, Mennighüffen, [[Obernbeck]] und Siemshof,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kirchenkreis-herford.de/de/Kirchengemeinden/RegionLoehne.htm |titel=Ev. Kirchenkreis Herford |werk=www.kirchenkreis-herford.de |abruf=2016-09-28 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160928111623/https://www.kirchenkreis-herford.de/de/Kirchengemeinden/RegionLoehne.htm |archiv-datum=2016-09-28 |offline=ja |archiv-bot=2019-04-28 20:23:27 InternetArchiveBot }}</ref> die zur [[Evangelische Kirche von Westfalen|Evangelischen Kirche von Westfalen]] gehören, sowie die evangelisch-[[Freikirche|freikirchlichen]] Gemeinden „Kreuzkirche“ und „Christliche Gemeinde Mennighüffen“. Die Löhner [[Katholizismus|Katholiken]] des [[Erzbistum Paderborn|Erzbistums Paderborn]] sind in der [[Pfarrei]] [[St. Laurentius (Löhne)|St. Laurentius]]<ref name="Laurentius">[http://www.laurentiuskirche-loehne.de/ St. Laurentiuskirche], Internetpräsenz der St. Laurentiusgemeinde.</ref> organisiert, die Mitglieder der [[neuapostolisch]]en Kirche gehören zur Gemeinde in Bad Oeynhausen.<ref>[http://www.nak-herford.de/index.php?id=hf_geschichte Homepage: Geschichte der neuapostholische Gemeinden im Kreis Herford], abgerufen am 9. Dezember 2015</ref>

Der [[Islam]] ist durch eine [[Moschee]] nebst Kulturzentrum vertreten, auch der Islamische Verband und die Vereinigung Islamischer Türkischer Arbeiter stellen Gebetsräume zur Verfügung.

Ebenfalls vertreten sind [[Jesiden]]. Die Gesellschaft jesidischer Akademiker hat das Schloss Ulenburg erworben.<ref>[https://www.nw.de/lokal/kreis_herford/loehne/20446890_Empfang-fuer-Jesiden.html Ndeue Westfälische:Löhne heißt die Jesiden willkommen] Ausgabe vom 4. Mai 2015, abgerufen am 4. Juli 2019</ref>


== Politik ==
== Politik ==
{{Sitzverteilung
Die Bürger der Gemeinde wählen in direkter Wahl einen zurzeit 44 Sitze zählenden Gemeinderat sowie seit 1999 den Bürgermeister, der seit 1997 auch Leiter der Stadtverwaltung ist. Das Amt des Gemeindedirektors gibt es seit 1997 daher nicht mehr.
| Überschrift = Sitzverteilung im<br />Stadtrat 2020
| float = right
| LINKE|GRÜNE|SPD|FW|FDP|CDU
| LINKE = 2
| LINKE Link = LINKE
| GRÜNE = 7
| GRÜNE Link = Grüne
| SPD = 22
| SPD Link = SPD
| FW = 4
| FW Link = LBA
| FDP = 1
| FDP Link = FDP
| CDU = 12
| CDU Link = CDU
}}

Die Bürger der Gemeinde wählen in direkter Wahl den Gemeinderat sowie seit 1999 den Bürgermeister, der seit 1997 auch Leiter der Stadtverwaltung ist. Das Amt des Gemeindedirektors gibt es seit 1997 daher nicht mehr.

=== Stadtrat ===
=== Stadtrat ===
Der Stadtrat von Löhne hat derzeit 44 Mitglieder. Hinzu kommt der Bürgermeister als Ratsvorsitzender.
Der Stadtrat von Löhne hat derzeit 48 Mitglieder. Hinzu kommt der Bürgermeister als Ratsvorsitzender.


Die sich den [[Freie Wähler|Freien Wählern]] zurechnende Löhner Bürger-Allianz gründete sich 2001 unter Federführung zweier aus der CDU-Ratsfraktion ausgetretenen Stadträte. Die seit den 1980er Jahren bestehende Bunte Liste Löhne deckte in Löhne lange allein das politische Spektrum links der SPD ab und schloss sich 2009 der Partei [[Die Linke]] an<ref>[http://www.nw-news.de/lokale_news/loehne/loehne/?em_cnt=3024519&em_loc=162 Neue Westfälische, 10. Juli 2009]</ref>. [[Bündnis 90/Die Grünen|Die Grünen]], zuvor in Löhne nicht vertreten, gründeten 2007 einen eigenen Ortsverband und traten 2009 erstmals zur Kommunalwahl an.
Die sich den [[Wählergruppe|Freien Wählern]] zurechnende Löhner Bürger-Allianz gründete sich 2001 unter Federführung zweier aus der CDU-Ratsfraktion ausgetretenen Stadträte. Die seit den 1980er Jahren bestehende Bunte Liste Löhne deckte in Löhne lange allein das politische Spektrum links der SPD ab und schloss sich 2009 der Partei [[Die Linke]] an<ref>[http://www.nw-news.de/lokale_news/loehne/loehne/?em_cnt=3024519&em_loc=162 Neue Westfälische, 10. Juli 2009]{{Toter Link|url=http://www.nw-news.de/lokale_news/loehne/loehne/?em_cnt=3024519&em_loc=162 |date=2022-03 |archivebot=2022-03-21 16:28:55 InternetArchiveBot }}</ref>. [[Bündnis 90/Die Grünen|Die Grünen]], zuvor in Löhne nicht vertreten, gründeten 2007 einen eigenen Ortsverband und traten 2009 erstmals zur Kommunalwahl an.


Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1975:
Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1975:
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!<ref>[https://www.landesdatenbank.nrw.de/ldbnrw/online/logon Landesdatenbank NRW; Wahlergebnisse zum Gemeindecode 05758024]</ref><ref>[http://www.wahlen.lds.nrw.de/kommunalwahlen/index.html Landesbetrieb Information und Technik NRW: Kommunalwahlen]</ref><ref>[http://alt.wahlergebnisse.nrw.de/kommunalwahlen/1999/buergermeister_kreisang_gem/c758024kw00.htm Information und Technik NRW]</ref><ref>[http://wahl.krz.de/ewkw2014/05758024/grafik4537.htm KRZ Lemgo]</ref>
! colspan="2" |2020<ref>{{Internetquelle |url=https://wahl.krz.de/KW_2020/05758024/html5/Ratswahl_NRW_75_Gemeinde_Stadt_Loehne.html |titel=Ratswahl - Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Löhne - Gesamtergebnis |abruf=2020-10-25}}</ref>
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| style="text-align:left;"| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || 19 || 44,05 || 19 || 42,50 || 22 || 48,59 || 23 || 47,66 || 23 || 48,67 || 25 || 55,16 || 24 || 52,63 || 24 || 49,62
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|22
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|- style="text-align:right;"
| style="text-align:left;"| [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] || 14 || 32,61 || 17 || 39,71 || 19 || 43,94 || 19 || 40,73 || 16 || 35,25 || 18 || 39,53 || 19 || 41,80 || 18 || 41,98
| style="text-align:left;"| [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]
|12
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| style="text-align:left;"| [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] || 3 || 6,58 || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || –
| style="text-align:left;"| [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]
|7
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| style="text-align:left;"| [[Freie Wähler|LBA]]<sup>1</sup> || 3 || 6,56 || 4 || 9,38 || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || –
| style="text-align:left;"| [[Wählergruppe|LBA]]<sup>1</sup>
|4
|7,41|| 4 || 8,69 || 3 || 6,56 || 4 || 9,38 || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || – || –
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| style="text-align:left;"| [[Freie Demokratische Partei|FDP]] || 3 || 5,66 || 2 || 3,53 || 1 || 2,63 || 0 || 4,60 || 3 || 7,80 || 2 || 5,30 || 2 || 5,57 || 3 || 8,39
| style="text-align:left;"| [[Freie Demokratische Partei|FDP]]
|1
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|- style="text-align:right;"
| style="text-align:left;"| [[Die Linke|Linke]]/BLL<sup>2</sup> || 2 || 4,54 || 2 || 4,88 || 2 || 4,84 || 3 || 7,00 || 3 || 8,28 || – || – || – || – || – || –
| style="text-align:left;"| [[Die Linke|Linke]]/BLL<sup>2</sup>
|2
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|- style="text-align:right;"
| style="text-align:left;"| [[Die PARTEI|PARTEI]]
|–
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|- class="hintergrundfarbe5" style="text-align:right;"
|- class="hintergrundfarbe5" style="text-align:right;"
|Gesamt<sup>3</sup>
|Gesamt<sup>3</sup>
|48
| 44 || 100 || 44 || 100 || 44 || 100 || 45 || 100 || 45 || 100 || 45 || 100 || 45 || 100 || 45 || 100
|100
| 44 || 100 || 44 || 100 || 44 || 100 || 44 || 100 || 45 || 100 || 45 || 100 || 45 || 100 || 45 || 100 || 45 || 100
|- class="hintergrundfarbe5" style="text-align:center;"
|- class="hintergrundfarbe5" style="text-align:center;"
|" style="text-align:left;"| Wahlbeteiligung
| style="text-align:left;" " | Wahlbeteiligung
| colspan="2" |48,94
| colspan="2" | 52,97 || colspan="2" | 54,16 || colspan="2" | 53,83 || colspan="2" | 81,96 || colspan="2" | 66,92 || colspan="2" | 70,31 || colspan="2" | 75,07 || colspan="2" | 87,84
| colspan="2" | 47,46 || colspan="2" | 52,97 || colspan="2" | 54,16 || colspan="2" | 53,83 || colspan="2" | 81,96 || colspan="2" | 66,92 || colspan="2" | 70,31 || colspan="2" | 75,07 || colspan="2" | 87,84
|}
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<sup>3</sup>ohne Berücksichtigung von Rundungsdifferenzen
<sup>3</sup>ohne Berücksichtigung von Rundungsdifferenzen
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Datei:Sitzverteilung Rat Löhne 2009.svg|Sitzverteilung im Rat seit 2009
Datei:Sitzverteilung Rat Löhne 2004.svg|Zum Vergleich: Sitzverteilung im Rat von 2004 bis 2009
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=== Bürgermeister ===
=== Bürgermeister ===
Bei der Bürgermeisterwahl 2009 löste Heinz-Dieter Held (SPD) mit 48,05&nbsp;Prozent den parteilosen, von der CDU unterstützten Amtsinhaber Kurt Quernheim (35,33 %) ab. Dieser hatte sich 2004 im zweiten Wahlgang mit 51,11 % der Stimmen gegen den SPD-Kandidaten Egon Schewe (48,89 %) durchsetzen können, der im ersten Wahlgang noch mehr Stimmen als Quernheim erhalten hatte. Kurt Quernheim, bislang Leiter des städtischen Hoch- und Tiefbauamtes, war bis Mitte der 1990er Jahre Mitglied der SPD, verließ dann jedoch die Partei. Als Bürgermeister stützte er sich im Rat vornehmlich auf die Fraktionen von CDU, LBA und FDP. Seine Vorgänger waren Werner Hamel (SPD) von 1992 bis 2004 (1999 mit 55,3 % der Stimmen im ersten Wahlgang direkt gewählt) und Heinrich Schneider (SPD) von 1969 bis 1992.
Seit dem 21. Oktober 2015 übt [[Bernd Poggemöller]] (SPD) das Bürgermeisteramt aus. Er setzte sich gegen Ricarda Hoffmann (CDU) mit 55,05 Prozent durch, die 36 Prozent erreichte. Er wurde 2020 mit 62,84 % der Stimmen im Amt bestätigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://wahl.krz.de/KW_2020/05758024/html5/Buergermeisterwahl_NRW_74_Gemeinde_Stadt_Loehne.html |titel=Bürgermeisterwahl - Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Löhne - Gesamtergebnis |abruf=2020-10-25}}</ref> Bei der Bürgermeisterwahl 2009 löste [[Heinz-Dieter Held]] (SPD) mit 48,05&nbsp;Prozent den parteilosen, von der CDU unterstützten Amtsinhaber [[Kurt Quernheim]] (35,33 %) ab. Dieser hatte sich 2004 im zweiten Wahlgang mit 51,11 % der Stimmen gegen den SPD-Kandidaten Egon Schewe (48,89 %) durchsetzen können, der im ersten Wahlgang noch mehr Stimmen als Quernheim erhalten hatte. Kurt Quernheim, bislang Leiter des städtischen Hoch- und Tiefbauamtes, war bis Mitte der 1990er Jahre Mitglied der SPD, verließ dann jedoch die Partei. Als Bürgermeister stützte er sich im Rat vornehmlich auf die Fraktionen von CDU, LBA und FDP. Seine Vorgänger waren Werner Hamel (SPD) von 1992 bis 2004 (1999 mit 55,3 % der Stimmen im ersten Wahlgang direkt gewählt) und Heinrich Schneider (SPD) von 1969 bis 1992.


=== Wappen ===
=== Wappen ===
[[Datei:Wappen der Stadt Löhne.svg|80px|links]]
[[Datei:Wappen der Stadt Löhne.svg|80px|links|Wappen der Stadt Löhne]]
[[Blasonierung]]: „In Grün ein schräglinker silberner Wellenbalken, belegt mit drei roten Seeblättern.“
[[Blasonierung]]: „In Grün ein schräglinker silberner Wellenbalken, belegt mit drei roten Seeblättern.“


Das 1970 vom Regierungspräsidenten in Detmold genehmigte Löhner [[Wappen]] versinnbildlicht im silbernen Wellenbalken die Werre als Trennfluss und gleichzeitig Verbindung zwischen den beiden früheren Ämtern Gohfeld und Mennighüffen, die bis zum 31. Dezember 1968 das Amt Löhne bildeten. Die roten Seeblätter sind als heimatliches historisches Zeichen dem Wappen der Sachsenherzöge entnommen. Die Seeblätter könnten ein Sinnbild des sächsischen ''Herzogtums [[Angrivarier|Engern]]'' sein. Dieses Wappenbild könnte aber auch erst im [[16. Jahrhundert]] für den westfälischen Teil der Herzöge von [[Sachsen-Lauenburg]] entworfen worden sein. Das Wappen wurde in den dreißiger Jahren während der Zeit des Nationalsozialismus entworfen und wurde auch vom 1943 gegründeten Amt Löhne seit 1943 geführt.
Das 1970 vom Regierungspräsidenten in Detmold genehmigte Löhner [[Wappen]] versinnbildlicht im silbernen Wellenbalken die Werre als Trennfluss und gleichzeitig Verbindung zwischen den beiden früheren Ämtern Gohfeld und Mennighüffen, die bis zum 31. Dezember 1968 das Amt Löhne bildeten. Die roten Seeblätter sind als heimatliches historisches Zeichen dem Wappen der Sachsenherzöge entnommen. Die Seeblätter könnten ein Sinnbild des sächsischen ''Herzogtums [[Angrivarier|Engern]]'' sein. Dieses Wappenbild könnte aber auch erst im [[16. Jahrhundert]] für den westfälischen Teil der Herzöge von [[Sachsen-Lauenburg]] entworfen worden sein. Das Wappen wurde in den dreißiger Jahren während der Zeit des Nationalsozialismus entworfen und wurde auch vom 1943 gegründeten Amt Löhne seit 1943 geführt.<ref>https://www.loehne.de/Verwaltung-Politik/Rathaus/Wappen</ref>


''Siehe auch:'' [[Liste der Wappen im Kreis Herford]] und [[Liste der Flaggen im Kreis Herford]]
{{Siehe auch|Liste der Wappen im Kreis Herford|Liste der Flaggen im Kreis Herford}}


=== Partnerstädte ===
=== Partnerstädte ===
[[Datei:Flagge von Löhne.svg|mini|Flagge der Stadt Löhne]]
Partnerstadt von Löhne ist seit 1973 die 15.952 Einwohner zählende [[Kärnten|Kärntner]] Stadtgemeinde [[Spittal an der Drau]] ([[Österreich]]). Daneben bestehen freundschaftliche Beziehungen zu:
Partnerstadt von Löhne ist seit 1973 die 15.952 Einwohner zählende [[Kärnten|Kärntner]] Stadtgemeinde [[Spittal an der Drau]] ([[Österreich]]). Daneben bestehen freundschaftliche Beziehungen zu:<ref> [https://www.loehne.de/Rathaus/Daten-und-Fakten/Partnerst%C3%A4dte HP Löhne, Partnerstädte] abgerufen am 14. Mai 2018</ref>
*[[Columbus (Indiana)|Columbus]], [[Indiana]], [[Vereinigte Staaten|USA]] (seit 1993)
*[[Condega]], [[Estelí (Departamento)|Departamento Estelí]], [[Nicaragua]] (seit 1994)
* [[Columbus (Indiana)|Columbus]], [[Indiana]], [[Vereinigte Staaten|USA]] (seit 1993)
*[[Röbel/Müritz]], [[Landkreis Mecklenburgische Seenplatte]], [[Mecklenburg-Vorpommern]] (seit 1996)
* [[Condega]], [[Estelí (Departamento)|Departamento Estelí]], [[Nicaragua]] (seit 1994)
*[[Mielec]], [[Woiwodschaft Karpatenvorland]], [[Polen]] (seit 2002)
* [[Röbel/Müritz]], [[Landkreis Mecklenburgische Seenplatte]], [[Mecklenburg-Vorpommern]] (seit 1996)
* [[Mielec]], [[Woiwodschaft Karpatenvorland]], [[Polen]] (seit 2002)


== Infrastruktur und Wirtschaft ==
== Infrastruktur und Wirtschaft ==
=== Verkehr ===
=== Verkehr ===
==== Straßenverkehr ====
==== Straßenverkehr ====
Löhne hat drei Anschlussstellen an der [[Bundesautobahn 30|A30]], die das Stadtgebiet in West-Ost-Richtung durchquert. Vom Dreieck Löhne führt die [[Bundesstraße 61]] über [[Herford]] nach [[Bielefeld]] und [[Gütersloh]]. Die [[Bundesautobahn 2|A2]] verläuft etwa zwei bis drei Kilometer südöstlich des Stadtgebietes, die [[Bundesstraße 239]] unweit der Westgrenze. Im September 2008 wurde mit dem Bau der sogenannten [[Bundesautobahn 30#Bau der Nordumgehung von Bad Oeynhausen|Nordumgehung]] begonnen, der voraussichtlich fünf bis sechs Jahre dauern wird. Mit dem Bau wird, ausgehend vom Dreieck Löhne, die A30 auf [[Bad Oeynhausen|Oeynhausener]] Stadtgebiet den bislang fehlenden direkten Anschluss an die A2 erhalten. In der Lokalpolitik wie auch der Bevölkerung Löhnes ist das Projekt umstritten. Löhne nimmt eine gewisse Vorreiterrolle bei der Anlage von [[Kreisverkehr|Verkehrskreiseln]] ein, die in Deutschland lange Zeit unüblich waren. Dadurch konnten in den letzten Jahren einige vormals mit Verkehrsampeln ausgestattete Kreuzungen für den Verkehrsfluss merklich durchlässiger gemacht werden.
Löhne hat drei Anschlussstellen an der [[Bundesautobahn 30]] (A&nbsp;30), die das Stadtgebiet in West-Ost-Richtung durchquert. Vom ehemaligen Dreieck Löhne (heute ''Anschlussstelle Gohfeld'') führt die [[Bundesstraße 611]] zur Anschlussstelle Vlotho West der [[Bundesautobahn 2]] (A&nbsp;2), die etwa zwei bis drei Kilometer südöstlich des Stadtgebietes verläuft. In Wittel zweigt von der B&nbsp;611 die Landesstraße 860 nach [[Herford]] ab, wo sie als [[Bundesstraße 61]] weiter nach [[Bielefeld]] und [[Gütersloh]] führt. Die [[Bundesstraße 239]] verläuft unweit der Westgrenze der Stadt. Im September 2008 wurde mit dem Bau der sogenannten [[Bundesautobahn 30#Bau der Nordumgehung von Bad Oeynhausen|Nordumgehung Bad Oeynhausen]] begonnen. Diese wurde im Dezember 2018 fertiggestellt. Mit dem Bau hat, ausgehend vom Dreieck Löhne, die A&nbsp;30 auf [[Bad Oeynhausen]]er Stadtgebiet den bislang fehlenden direkten Anschluss an die A&nbsp;2 erhalten. In der Lokalpolitik wie auch der Bevölkerung Löhnes war das Projekt umstritten.


==== Schienen- und Busverkehr ====
==== Schienen- und Busverkehr ====
[[Datei:Loehne Bahnhof.JPG|miniatur|Bahnhof Löhne]]
[[Datei:Loehne Bahnhof.JPG|mini|Bahnhof Löhne]]
[[Datei:Haupteingang des Bahnhofs Löhne (Westf).jpg|mini|Haupteingang des Bahnhofs Löhne (Westf)]]
→ Hauptartikel [[Nahverkehr im Kreis Herford]]
{{Hauptartikel|Nahverkehr im Kreis Herford}}


Der [[Bahnhof Löhne]] hatte früher als [[Knotenpunkt (Verkehr)|Knotenpunkt]] der Bahnstrecken [[Bahnstrecke Hamm–Minden|Hamm–Minden]], [[Hannoversche Westbahn]] und [[Bahnstrecke Elze–Löhne|Weserbahn]] für den Personen- und Güterverkehr große Bedeutung. Hervorzuheben ist der jetzt stillgelegte Rangierbahnhof Löhne.Heute bestehen mit Regionalzügen Direktverbindungen meistens im Stundentakt in folgende Richtungen: [[Bielefeld]]–[[Ruhrgebiet]]–[[Düsseldorf]], [[Minden]]–[[Hannover]]–[[Braunschweig]], [[Hameln]]–[[Hildesheim]] und im Zweistundentakt [[Osnabrück]]–[[Rheine]] sowie werktags nach [[Nienburg/Weser|Nienburg]]. Der Bahnhof ''Gohfeld'' ist seit 1992 außer Betrieb.
Der [[Bahnhof Löhne]] hatte früher als [[Knotenpunkt (Verkehr)|Knotenpunkt]] der Bahnstrecken [[Bahnstrecke Hamm–Minden|Hamm–Minden]], [[Hannoversche Westbahn]] und [[Bahnstrecke Elze–Löhne|Weserbahn]] für den Personen- und Güterverkehr große Bedeutung. Heute bestehen mit Regionalzügen Direktverbindungen meistens im Stundentakt in folgende Richtungen: [[Bielefeld]]–[[Ruhrgebiet]]–[[Düsseldorf]]–[[Flughafen Köln/Bonn]], [[Minden]]–[[Hannover]]–[[Braunschweig]], [[Hameln]]–[[Hildesheim]] und im Zweistundentakt [[Osnabrück]]–[[Rheine]] sowie über [[Petershagen]] nach [[Nienburg/Weser|Nienburg]]. Der Bahnhof ''Gohfeld'' ist seit 1992 außer Betrieb. Der Rangierbahnhof Löhne wurde ebenfalls stillgelegt.


Der Busverkehr in Löhne wird unter dem Markennamen ''[[Werre-Bus]]'' betrieben. [[Regionalbus]]se übernehmen Teile der innerstädtischen Verkehrserschließung. Große Fahrzeuge und ein genereller Betrieb ohne Voranmeldung werden nur auf den Linien in Richtung Bad Oeynhausen (430), Herford (425) und Hüllhorst (615) angeboten. Auf reinen Stadtlinien kommen [[Kleinbus]]se zum Einsatz, die großenteils im [[ÖPNV-Sonderformen|Anrufbetrieb]] verkehren („TaxiBus“). Gefahren wird mit Ausnahme der Linie 430 (werktags Halbstundentakt) im 60-Minutentakt, zentraler Verknüpfungspunkt ist der [[Busbahnhof]] ''Erich-Maria-Remarque-Platz/Bahnhof''. Im [[Schülerverkehr]] erfolgen verstärkte Angebote mit großen Fahrzeugen.
Der Busverkehr in Löhne wird unter dem Markennamen ''[[Werre-Bus]]'' betrieben. [[Regionalbusverkehr|Regionalbusse]] übernehmen Teile der innerstädtischen Verkehrserschließung. Große Fahrzeuge und ein genereller Betrieb ohne Voranmeldung werden nur auf den Linien in Richtung Bad Oeynhausen (430), Herford (425) und Hüllhorst (615) angeboten. Auf reinen Stadtlinien kommen [[Kleinbus]]se zum Einsatz, die großenteils im [[ÖPNV-Sonderformen|Anrufbetrieb]] verkehren („TaxiBus“). Gefahren wird mit Ausnahme der Linie 430 (werktags Halbstundentakt) im 60-Minuten-Takt, zentraler Verknüpfungspunkt ist der [[Busbahnhof]] ''Erich-Maria-Remarque-Platz/Bahnhof''. Im [[Schülerverkehr]] erfolgen verstärkte Angebote mit großen Fahrzeugen.


Löhne gehört zum Tarifverbund „Der Sechser“ ([[OWL Verkehr|OWL Verkehr GmbH]]).
Löhne gehört zum Tarifverbund [[Westfalentarif]] (Netz [[OWL Verkehr|TeutoOWL]]).


==== Flugverkehr ====
==== Flugverkehr ====
Die Flughäfen [[Flughafen Münster/Osnabrück|Münster/Osnabrück]], [[Flughafen Paderborn-Lippstadt|Paderborn/Lippstadt]] sowie [[Flughafen Hannover|Hannover]] liegen jeweils etwa 85&nbsp;km entfernt.
Der nächste internationale [[Flughafen]] ist der 90&nbsp;km entfernte [[Flughafen Hannover/Langenhagen]]. Ein zweiter Flughafen ist der südwestlich gelegene [[Flughafen Paderborn-Lippstadt]], der knapp 100 Kilometer von Löhne entfernt ist.


==== Fahrradverkehr ====
==== Fahrradverkehr ====
In und um Löhne gibt es ein ausgeschildertes Radwegenetz und mehrere lokale Fahrradrouten. Löhne liegt am [[Else-Werre-Radweg]] durch das Else- und Werretal von der Else-[[Bifurkation (Gewässer)|Bifurkation]] bis zur 10&nbsp;km entfernten Weser. Ein zweiter [[Fahrradweg]] ist der [[Soleweg]] an, ein Rundkurs auf den Spuren der Salzgewinnung.
In und um Löhne gibt es ein ausgeschildertes Radwegenetz und mehrere lokale Fahrradrouten. Löhne liegt am [[Else-Werre-Radweg]] durch das Else- und Werretal von der Else-[[Bifurkation (Gewässer)|Bifurkation]] bis zur 10&nbsp;km entfernten Weser. Ein zweiter [[Fahrradweg]] ist der [[Soleweg]] an, ein Rundkurs auf den Spuren der Salzgewinnung.


=== Ansässige Unternehmen ===
=== Wirtschaft ===
Die Wirtschaft ist mittelständisch geprägt. Seit 2005 nennt sich Löhne „Weltstadt der Küchen“, da hier vier große Küchenmöbelhersteller ansässig sind. Größte Arbeitgeber sind die Küchenhersteller [[Nolte Küchen|Nolte]], [[SieMatic]], Bauformat und Nieburg. 1.000 Arbeitsplätze bestehen bei Zulieferern der Küchenindustrie. Jährlich im September findet die ''Küchenmeile'', eine Gemeinschaftsmesse der Küchenmöbelhersteller statt.
Die Wirtschaft ist mittelständisch geprägt. Seit 2005 nennt sich Löhne „Weltstadt der Küchen“, da hier vier große Küchenmöbelhersteller ansässig sind. Größte Arbeitgeber sind die Küchenhersteller [[Nolte Küchen|Nolte]], [[SieMatic]] und [[Bauformat]]. 1000 Arbeitsplätze bestehen bei Zulieferern der Küchenindustrie. Jährlich im September findet die ''Küchenmeile'', eine Gemeinschaftsmesse der Küchenmöbelhersteller statt.

Das [[Verfügbares Einkommen|verfügbare Einkommen]] lag 2015 in Löhne mit 21.118 € pro Einwohner sowohl unter dem Durchschnitt des Kreises Herford (22.012 €) als auch unter dem Landesdurchschnitt (21.336 €); damit liegt Löhne an Rangstelle 241 aller 396 Gemeinden in Nordrhein-Westfalen.<ref>[https://www.it.nrw/sites/default/files/atoms/files/257_17.pdf Primäreinkommen und verfügbares Einkommen der privaten Haushalte in NRW], S. 1, 57–58.</ref>


=== Medien ===
=== Medien ===
Als [[Tageszeitung]]en erscheinen die [[Neue Westfälische]] und das [[Westfalen-Blatt]] mit Lokalteil für Löhne. Das Lokalradio [[Radio Herford]] ist auf 94,9&nbsp;MHz zu empfangen. Löhne gehört zum Bereich des Regionalstudios [[WDR Studio Bielefeld|Bielefeld]] des [[Westdeutscher Rundfunk Köln|Westdeutschen Rundfunks]].
Als [[Tageszeitung]]en erscheinen die [[Neue Westfälische]] und das [[Westfalen-Blatt]] mit Lokalteil für Löhne. Das Lokalradio [[Radio Herford]] ist auf 94,9&nbsp;MHz zu empfangen. Löhne gehört zum Bereich des Regionalstudios [[WDR-Studio Bielefeld|Bielefeld]] des [[Westdeutscher Rundfunk Köln|Westdeutschen Rundfunks]].


=== Bildung ===
=== Bildung ===
Löhne hat acht [[Grundschule]]n, die Hauptschule Löhne-West, zwei [[Realschule]]n (Städtische Realschule Löhne und Goethe-Realschule), die Bertolt-Brecht-[[Gesamtschule]], das städtische [[Gymnasium]] Löhne, das August-Griese-[[Berufskolleg]], die Werretalschule ([[Förderschule (Deutschland)|Sonderschule]] für [[Lernbehinderung|Lernbehinderte]]) sowie eine [[Volkshochschule]].
Löhne hat acht [[Grundschule]]n, zwei [[Realschule]]n (Städtische Realschule Löhne und Goethe-Realschule), die Bertolt-Brecht-[[Gesamtschule]], das [[Städtisches Gymnasium Löhne|städtische Gymnasium Löhne]], das August-Griese-[[Berufskolleg]], die Werretalschule ([[Förderschule (Deutschland)|Sonderschule]] für [[Lernbehinderung|Lernbehinderte]]) sowie eine [[Volkshochschule]].


Die Hauptschule Löhne-West erhielt 2005 den dritten Preis beim Hauptschulwettbewerb „Deutschlands beste Hauptschulen“, der von der [[Hertie-Stiftung]] und der [[Robert-Bosch-Stiftung]] ins Leben gerufen worden war &nbsp;<ref>[http://www.ghst.de/index.php?c=19&sid=&cms_det=658 Deutschlands beste Hauptschulen. Bundespräsident Horst Köhler verleiht den Hauptschulpreis 2005], html, Abrufdatum: Juli 2007</ref>. 2008 wurde sie für ihren Ansatz einer betont individuellen Förderung der Schüler vom NRW-Schulministerium ausgezeichnet. In Anerkennung dessen stattete Bundeskanzlerin [[Angela Merkel]] am 22. August 2008 auf ihrer sogenannten Bildungsreise der Hauptschule einen Besuch ab.
Die ehemalige [[Hauptschule]] Löhne-West erhielt 2005 den dritten Preis beim Hauptschulwettbewerb „Deutschlands beste Hauptschulen“, der von der [[Hertie-Stiftung]] und der [[Robert-Bosch-Stiftung]] ins Leben gerufen worden war<ref>[https://www.ghst.de/index.php?c=19&sid=&cms_det=658 Deutschlands beste Hauptschulen. Bundespräsident Horst Köhler verleiht den Hauptschulpreis 2005], html, Abrufdatum: Juli 2007</ref>. 2008 wurde sie für ihren Ansatz einer betont individuellen Förderung der Schüler vom NRW-Schulministerium ausgezeichnet. In Anerkennung dessen stattete Bundeskanzlerin [[Angela Merkel]] am 22. August 2008 auf ihrer sogenannten Bildungsreise der Hauptschule einen Besuch ab.

=== Öffentliche Einrichtungen===
Die Stadt Löhne verfügt über eine [[Freiwillige Feuerwehr]] mit einer hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache sowie dem Löschzug ''Gohfeld Wittel'', den Löschgruppen ''Löhne-Bahnhof'', ''Mennighüffen'', ''Obernbeck'' und ''Löhne-Ort''. Letztere erreichte [[1985]] internationale Aufmerksamkeit, als man bei den [[Internationale Feuerwehrwettkämpfe|Internationalen Feuerwehrwettkämpfen]] in [[Vöcklabruck]] eine Goldmedaille erringen konnte.


== Kultur und Freizeit ==
== Kultur und Freizeit ==
=== Bauwerke und Parks ===
=== Bauwerke und Parks ===
==== Ulenburger Schloss ====
[[Datei:Loehne Ulenburg.JPG|miniatur|Schloss Ulenburg]]
[[Datei:Löhne Rürups Mühle.JPG|miniatur|Rürupsmühle, österlich geschmückt]]
[[Datei:Loehne Ulenburg.JPG|mini|Schloss Ulenburg]]
[[Datei:Ulenburger Allee.jpg|mini|Ulenburger Allee]]
[[Datei:Bad Oenyhausen7.JPG|miniatur|Wasserkrater, [[Aqua Magica]]]]
[[Datei:Löhne Rürups Mühle.JPG|mini|Rürupsmühle, österlich geschmückt]]
''Ulenburger Schloss'': Die [[Ulenburg]] ist ein [[Wasserschloss (Gebäude)|Wasserschloss]] im Stil der [[Weserrenaissance]]. 1299 erstmals erwähnt, erhielt der Rittersitz im Wesentlichen zwischen 1568 bis 1570 sein heutiges Aussehen, bis etwa 1900 erfolgten noch kleinere Umbauten. Heutiger Besitzer ist die Heil- und Pflegeanstalt Wittekindshof, welche die Anlage zusammen mit den anbei liegenden Gutsgebäuden als diakonische Einrichtung mit Wohn- und Arbeitsstätten für Geistigbehinderte nutzt. Das Schloss kann nach vorheriger Absprache besichtigt werden.
[[Datei:2. Löhner Bürgerwald.jpg|mini|Der 2. Löhner Bürgerwald im Wassiek, Obernbeck]]
Die [[Wasserschloss Ulenburg|Ulenburg]] ist ein [[Wasserschloss (Gebäude)|Wasserschloss]] im Stil der [[Weserrenaissance]]. Der Rittersitz erhielt im Wesentlichen zwischen 1568 und 1570 sein heutiges Aussehen, bis etwa 1900 erfolgten noch kleinere Umbauten. Die Jahreszahl 1299, die nachträglich über dem Haupteingang und auf einer Wetterfahne angebracht wurde, gilt fälschlicherweise als Jahr der Erbauung und bezieht sich nicht auf das Löhner Wasserschloss. Allerdings wird dieses Datum auch im [[Dehio-Handbuch|Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler]] und in der Denkmalliste der Stadtverwaltung genannt.<ref>[http://www.nw.de/lokal/kreis_herford/loehne/loehne/20460081_Das-aelteste-Loehner-Haus.html Gemäuer mit Geschichte], Neue Westfälische vom 16. Mai 2015, abgerufen am 25. Juni 2017</ref>

Im Jahr 2015 wechselte das Schloss von der [[Wittekindshof|Diakonische Stiftung Wittekindshof]], welche die Anlage zusammen mit den anbei liegenden Gutsgebäuden als diakonische Einrichtung mit Wohn- und Arbeitsstätten für geistig Behinderte nutzte, in den Besitz einer [[Jesiden|Jesidischen Gemeinde]] und wird seitdem umgebaut.<ref>[http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Lokales/Kreis-Herford/Loehne/1862486-Diakonische-Stiftung-Wittekindshof-trennt-sich-von-Immobilie-Vertragsunterzeichnung-am-Freitagnachmittag-Jesiden-kaufen-Schloss-Ulenburg Diakonische Stiftung Wittekindshof trennt sich von Immobilie – Vertragsunterzeichnung am Freitagnachmittag Jesiden kaufen Schloss Ulenburg], Westfalenblatt vom 30. Januar 2015, abgerufen am 25. Juni 2017</ref> Der Schlosspark kann besichtigt werden.

An die Anlage schließt sich auf einer Insel zwischen [[Gräfte]]n und Mühlenbach der ''Ulenburger Schlosspark'' an. Er wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als [[Landschaftspark]] angelegt und enthält alten Baumbestand und weite Rasenflächen, außerdem ein Rasenrondell mit Sommerblumenbepflanzung. Der Park ist öffentlich zugänglich und bildet im Sommer häufig die Kulisse für Kulturveranstaltungen im Freien, etwa das Löhner Sommertheater.<ref>{{LWLGDK|10032311|Schlosspark Ulenburg}}</ref> Besonders erwähnenswert ist auch die malerische 2&nbsp;km lange ''Ulenburger Allee'' mit teilweise schon im 18. Jahrhundert angepflanzten Eichen, Kastanien, Linden, Eschen und Robinien. Sie verbindet die Ulenburg mit dem anderen alten Löhner Rittersitz [[Haus Beck (Löhne-Ulenburg)|Haus Beck]], das 1147 erstmals urkundlich erwähnt wurde und sich in Privatbesitz befindet. Unweit der Ulenburg liegen außerdem mit ''Ulenburger Wald'' und ''Ulenburger Heide'' die durch Wanderwege erschlossenen größten Waldgebiete Löhnes.

==== Rürupsmühle ====
Die Rürupsmühle ist bereits 400&nbsp;Jahre alt. Zum Ensemble gehört ein Backhaus von 1841, ein Fachwerkspeicher und ein reetgedecktes Bauernhaus aus dem Jahre 1727. Vorführungen zeigen unter dem Motto „Vom Korn zum Brot“ den gesamten Herstellungsvorgang eines Brotes, wie er in früherer Zeit ablief.<ref>[https://ruerupsmuehle.de/index.htm Homepage der Rürupsmühle]</ref>

==== Landesgartenschau 2000 ====
Für die [[Landesgartenschau Bad Oeynhausen/Löhne 2000]] in Bad Oeynhausen und Löhne wurde 1997 der „Park der Magischen Wasser“ von den französischen Landschaftsarchitekten [[Henri Bava]] und [[Olivier Philippe]] entworfen. Der rund 20&nbsp;[[Hektar]] große Park bezieht unter anderem die solehaltigen, warmen Heilquellen ein, die Oeynhausen zum Bad machen. Das Gelände der ehemaligen [[Landesgartenschau]] ist heute der Landschaftspark [[Aqua Magica]].<ref>{{LWLGDK|10034863|Park der magischen Wasser}}</ref>


==== Bürgerwälder ====
''Umgebung des Schlosses'': An die Anlage schließt sich auf einer Insel zwischen [[Gräfte]]n und Mühlenbach der ''Ulenburger Schlosspark'' an. Er wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als [[Landschaftspark]] angelegt und enthält alten Baumbestand und weite Rasenflächen, außerdem ein Rasenrondell mit Sommerblumenbepflanzung. Der Park ist öffentlich zugänglich und bildet im Sommer häufig die Kulisse für Kulturveranstaltungen im Freien, etwa das Löhner Sommertheater. Besonders erwähnenswert ist auch die malerische 2&nbsp;km lange ''Ulenburger Allee'' mit tlw. schon im 18. Jahrhundert angepflanzten Eichen, Kastanien, Linden, Eschen und Robinien. Sie verbindet die Ulenburg mit dem anderen alten Löhner Rittersitz [[Haus Beck (Löhne-Ulenburg)|Haus Beck]], der sich in Privatbesitz befindet. Das Gut Beck wird 1147 urkundlich erstmals erwähnt. Da die heutige dänische Königsfamilie in verwandtschaftlichen Beziehung zu den Herren von Beck steht, gilt das Haus Beck als Stammsitz der dänischen Könige, die der Linie [[Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg]], eigentlich Linie der Herzöge von Beck, entstammen. Unweit der Ulenburg liegen außerdem mit ''Ulenburger Wald'' und ''Ulenburger Heide'' die durch Wanderwege erschlossenen größten Waldgebiete Löhnes.
Seit dem Jahr 2007 wurden in Löhne auf drei Flächen mehr als 400 Bäume im Rahmen eines Bürgerwald-Projektes gepflanzt. Der erste Bürgerwald in Form einer Allee befindet sich an der Werre nahe der Tennishalle „Im Dall“. Entlang der Straße ''Wassiek'' in Obernbeck befindet sich der 2. Löhner Bürgerwald, in dem auch ein [[Insektenhotel]] errichtet wurde. In direkter Nähe hierzu entstand die dritte Waldfläche in einem Bereich entlang des Wallücker Bahnwegs, der ehemaligen Trasse der Kleinbahn „[[Wallücker Willem]]“, der nur für Fußgänger und Radfahrer zugänglich ist.


Zum Klimaschutz oder für bestimmte Anlässe, wie Hochzeiten, Geburten oder bestandene Prüfungen, können Patenschaften für Bäume übernommen werden, die im Rahmen eines jährlichen Pflanzfestes mit Namensschildern versehen werden.<ref>[http://www.nw.de/lokal/kreis_herford/loehne/loehne/20978973_Loehner-Buergerwald-bekommt-Zuwachs.html Löhner Bürgerwald bekommt Zuwachs, Neue Westfälische vom 15. November 2016]</ref> Die Paten können hierbei wählen zwischen [[Stieleiche]], [[Rotbuche]], [[Hainbuche]], [[Winterlinde]], [[Berg-Ahorn]] und [[Vogel-Kirsche]].<ref>{{Webarchiv|url=http://www.loehne.de/Freizeit-und-Tourismus/Digitaler-Stadtf%C3%BChrer/L%C3%B6hner-B%C3%BCrgerwald-QR |wayback=20161118164843 |text=Löhner Bürgerwald |archiv-bot=2022-03-21 16:28:55 InternetArchiveBot }}</ref>
''Rürupsmühle'': Die Rürupsmühle ist bereits 400&nbsp;Jahre alt. Zum Ensemble gehört ein Backhaus von 1841, ein Fachwerkspeicher und ein reetgedecktes Bauernhaus aus dem Jahre 1727. Vorführungen zeigen unter dem Motto „Vom Korn zum Brot“ den gesamten Herstellungsvorgang eines Brotes, wie er in früherer Zeit ablief.


Aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage aus der Bevölkerung beschloss der Stadtrat im Mai 2017 eine weitere städtische Fläche als Bürgerwald zur Verfügung zu stellen. Diese befindet sich in Löhne-Ort zwischen der Straße ''Griechenland'' und dem [[Löhner Schulbach]].<ref>[https://loehne.ratsinfomanagement.net/vorgang/?__=LfyIfvCWq8SpBQj0MnzMawKWz8Vo8Xi3Kg1GJ Mitteilungsvorlage des Amts für Stadtentwicklung vom Mai 2017]{{Toter Link|url=https://loehne.ratsinfomanagement.net/vorgang/?__=LfyIfvCWq8SpBQj0MnzMawKWz8Vo8Xi3Kg1GJ |date=2019-04 |archivebot=2019-04-28 20:23:27 InternetArchiveBot }}</ref>
''Park der Magischen Wasser'': Für die [[Landesgartenschau]] 2000 unter dem Motto „[[Aqua Magica]]“ in Bad Oeynhausen und Löhne wurde 1997 der „Park der Magischen Wasser“ von den französischen Landschaftsarchitekten [[Henri Bava]] und [[Olivier Philippe]] entworfen. Der rund 20&nbsp;ha große Park bezieht unter anderem die solehaltigen, warmen Heilquellen ein, die Oeynhausen zum Bad machen. Highlight ist ein 18&nbsp;m tiefer Krater, aus dem eine Wasserfontäne bis über den Kraterrand hinaus aufsteigt.


{{siehe auch|Liste der Baudenkmäler in Löhne}}
{{Siehe auch|Liste der Baudenkmäler in Löhne}}


=== Naturschutzgebiete ===
=== Naturschutzgebiete ===
{{Imagemap Naturschutzgebiete in Löhne|Löhne - nature reserves.png|300px|links|Löhne}}
{{Imagemap Naturschutzgebiete in Löhne|Löhne - nature reserves.png|300px|links|Löhne}}
Auf dem Stadtgebiet von Löhne befinden sich insgesamt vier Naturschutzgebiete. Zwei davon, nämlich das [[Sudbachtal]] und die [[Blutwiese]] sind vollständig im Stadtgebiet, an weiteren zwei, nämlich am [[Bramschebach – Nagelsbachtal]]und am [[Rehmerloh-Mennighüffer Mühlenbach]] hat Löhne einen Gebietsanteil. Insgesamt stehen etwa 163,6&nbsp;ha, beziehungsweise 2,75 % der Stadtfläche unter Naturschutz.
Auf dem Stadtgebiet von Löhne befinden sich insgesamt vier Naturschutzgebiete. Zwei davon, nämlich das [[Sudbachtal]] und die [[Blutwiese]] sind vollständig im Stadtgebiet, an weiteren zwei, nämlich am [[Bramschebach – Nagelsbachtal]] und am [[Rehmerloh-Mennighüffer Mühlenbach]] hat Löhne einen Gebietsanteil. Insgesamt stehen etwa 163,6&nbsp;ha, beziehungsweise 2,75 % der Stadtfläche unter Naturschutz.


=== Museen ===
=== Museen ===
[[Datei:Löhne-Heimatmuseum.jpg|mini|Museum der Stadt Löhne]]
''Heimatmuseum Löhne'': Das Heimatmuseum zeigt Exponate aus der Umgebung der Stadt, beispielsweise zur eiszeitlichen Tierwelt, aus der Stein- und Bronzezeit und den sogenannte „Gohfelder [[Einbaum]]“ aus dem 6. Jahrhundert. Außerdem gibt es Ausstellungen zum Leinengewerbe, zum bäuerlichen Wohnen, zur Zigarrenmacherzeit und zum alten Löhner Brauchtum.
''Museum der Stadt Löhne'': Das Museum der Stadt Löhne stellt die Geschichte der Besiedelung des Raumes bis zur Stadtgründung 1969 dar. Neben der archäologischen Betrachtung der Region und den Haupterwerbszweigen in Handwerk und Industrie wird die Entwicklung der fünf Ortsteile zur Stadt sichtbar gemacht. Regelmäßig finden Sonderausstellungen zur Stadt- und Regionalgeschichte statt.<ref>[http://heimatmuseum-loehne.de/ Homepage des Museums]</ref>
{{Hauptartikel|Heimatmuseum Löhne}}


''Mühlenmuseum Kemena'': Die [[Wassermühle]] Kemena am Mittelbach ist seit 1996 voll funktionsfähiges Museum, nachdem der gewerbliche Betrieb 1991 aufgegeben wurde. Die Mühle stammt aus dem Jahr 1893, wurde jedoch auf einem Bau von 1655 errichtet.
''Mühlenmuseum Kemena'': Die voll funktionsfähige [[Wassermühle]] Kemena<ref>''[http://museen.de/muehlenmuseum-kemena-loehne.html Mühlenmuseum Kemena]'' auf museen.de, abgerufen am 23. Februar 2023</ref> am Mittelbach ist seit 1996 ein Museum, nachdem der gewerbliche Betrieb 1991 aufgegeben wurde. Die Mühle stammt aus dem Jahr 1893, wurde jedoch auf einem Bau von 1655 errichtet. Das Mühlenmuseum hat keine regelmäßigen Öffnungszeiten, jährlich finden drei festliche Mühlentage statt.<ref>[https://www.kreisheimatverein.de/wissen/museen/ ''Drei Mühlentage im Jahr''] In: kreisheimatverein.de</ref>


=== Werretalhalle ===
=== Werretalhalle ===
[[Datei:Werretalhalle.jpg|mini|Werretalhalle]]
Die ''Werretalhalle'' ist eine Veranstaltungshalle in Bahnhofsnähe und Schauplatz verschiedener Kulturveranstaltungen auswärtiger wie einheimischer Künstler. Hier zeigt etwa die Gruppe „Ravensberger Dance- und [[Speeldeel]]“ [[niederdeutsch]]e Theaterstücke wie auch der „Verein zur Förderung der Filmkunst in Löhne“ seine Filmvorführungen. In der Halle sind außerdem die städtische Galerie, die Volkshochschule, das Jugendzentrum Riff und die Jugendkunstschule untergebracht.
Die ''Werretalhalle'' ist eine Veranstaltungshalle in Bahnhofsnähe und Schauplatz verschiedener Kulturveranstaltungen auswärtiger wie einheimischer Künstler. Hier zeigt etwa die Gruppe „Ravensberger Dance- und [[Speeldeel]]“ [[niederdeutsch]]e Theaterstücke wie auch der „Verein zur Förderung der Filmkunst in Löhne“ seine Filmvorführungen. In der Halle sind außerdem die städtische Galerie, die Volkshochschule, das Jugendzentrum Riff und die Jugendkunstschule untergebracht.


=== Musik ===
=== Musik ===
[[Datei:Musikschule Löhne.jpg|mini|Musikschule Löhne]]
Löhne hat unter anderem folgende Musikgruppen: das [[Akkordeon]]orchester Löhne, die Brass Band Löhne<ref>[http://www.brass-band-loehne.de/ Brass Band Löhne<!-- Bot generated title -->]</ref>, den Chor der [[Naturfreunde]], den Gemischten Chor, die [[Kantorei]] Löhne(-Ort) sowie [[Obernbeck]] und Löhne-Mahnen, Männergesangverein Harmonie und drei weitere [[Männerchor|Männergesangvereine]], den Kirchenchor St. Laurentius, die [[Posaunenchor|Posaunenchöre]] der Kirchengemeinden und den Musicalchor der Musikschule Löhne. Außerdem gibt es die städtische Musikschule, die regelmäßig Konzerte veranstaltet. Die neue Musikschule, die von der "Stiftung für Kunst und Baukultur, Britta und Ulrich Findeisen" finanziert wurde ist gegenüber der Werretalhalle gebaut worden. Sie steht seit Anfang 2011, aufgrund von Schadstofffunden, voraussichtlich bis zum Frühjahr 2012 leer. Bis dahin sollen alle Schadstoffquellen beseitigt worden sein.
Löhne hat unter anderem folgende Musikgruppen: das [[Akkordeon]]orchester Löhne, die Brass Band Löhne<ref>[http://www.brass-band-loehne.de/ Brass Band Löhne<!-- Bot generated title -->]</ref>, den Chor der [[Naturfreunde]], den Gemischten Chor, die [[Kantorei]] Löhne(-Ort) sowie [[Obernbeck]] und Löhne-Mahnen, Männergesangverein Harmonie und drei weitere [[Männerchor|Männergesangvereine]], den Kirchenchor St. Laurentius, die [[Posaunenchor|Posaunenchöre]] der Kirchengemeinden und den Musicalchor der Musikschule Löhne. Außerdem gibt es die städtische Musikschule, die regelmäßig Konzerte veranstaltet. Die neue Musikschule, die von der „Stiftung für Kunst und Baukultur, Britta und Ulrich Findeisen“ finanziert wurde, ist gegenüber der Werretalhalle gebaut worden. Sie stand ab Anfang 2011, aufgrund von Schadstofffunden, leer und wurde am 15. November 2013 eingeweiht.<ref>[http://www.loehne.de/Leben-in-Löhne/Kultur/Musikschule/Home/Gebäude Musikschule Löhne]</ref>
<!--=== Naturdenkmäler === -->
<!--=== Naturdenkmäler === -->


=== Sport ===
=== Sport ===
Vereine sind die Fußballvereine SV Löhne-Obernbeck, [[FC Gohfeld]], SV Bischofshagen-Wittel<ref>[http://www.svbw-diehaeger.de/ svbw-diehaeger.de<!-- Bot generated title -->]</ref> und VfL Mennighüffen, TuRa Löhne<ref>[http://www.tura-loehne.de/ Turn- und Rasensportverein Löhne 1910 e.&nbsp;V.]</ref>, der Handballclub HSG Löhne-Obernbeck, der Schwimmclub „Aquarius“, die DLRG Löhne, der TuS Gohfeld sowie der TV Löhne<ref>[http://www.tvloehne.de/ Home<!-- Bot generated title -->]</ref>, welcher diverse Sportarten anbietet.
Vereine sind die Fußballvereine [[SV Löhne-Obernbeck]], [[FC Löhne-Gohfeld]], SV Bischofshagen-Wittel<ref>{{Webarchiv | url=http://www.svbw-diehaeger.de/ | wayback=20011027074820 | text=svbw-diehaeger.de}}</ref>, [[VfL Mennighüffen]] und TuRa Löhne<ref>[https://www.tura-loehne.de/ Turn- und Rasensportverein Löhne 1910 e.&nbsp;V.]</ref>, die Handballvereine ''VFL Handball Mennighüffen'' und ''HSG Löhne-Obernbeck'', der Schwimmclub „Aquarius“, die [[Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft|DLRG]] Löhne, der TuS Gohfeld sowie der TV Löhne<ref>[http://www.tvloehne.de/ Home<!-- Bot generated title -->]</ref>, welcher diverse Sportarten anbietet. Badminton wird gespielt beim BC Löhne.


Löhne hat einen 18-Loch Golfplatz des Golfclubs Widukindland.
Löhne hat einen 18-Loch Golfplatz des Golfclubs Widukindland.
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== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
=== In Löhne geboren ===
=== In Löhne geboren ===
* [[Ernst Günther (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg)|Ernst Günther von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg]] (1609–1689), Standesherr
* [[Philipp Ludwig (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg)|Philipp Ludwig von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg]] (1620–1689), Herzog
* [[Friedrich Ludwig (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck)|Friedrich Ludwig von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck]] (1653–1728), Generalfeldmarschall
* [[Sophie Eleonore von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck]] (1658–1744),
* [[Bernhard Schäffer]] (1823–1877), Mechaniker, Erfinder, Fabrikant
* [[Bernhard Schäffer]] (1823–1877), Mechaniker, Erfinder, Fabrikant
* [[Gottlieb Viehe]] (1839–1901), Missionar
* [[Gottlieb Viehe]] (1839–1901), Missionar
* [[Johannes Kuhlo]] (1856–1941), Mitbegründer der protestantischen Posaunenchorarbeit in Deutschland
* [[Johannes Kuhlo]] (1856–1941), Mitbegründer der protestantischen Posaunenchorarbeit in Deutschland
* [[Martha Ruben-Wolf]] (1887–1939), Ärztin und Autorin
* [[August Griese]] (1895–1962), Gewerkschafter, Löhner Amtsbürgermeister, Landrat, Landespolitiker (SPD)
* [[August Griese]] (1895–1962), Gewerkschafter, Löhner Amtsbürgermeister, Landrat, Landespolitiker (SPD)
* [[Adolf Blomeyer (Landwirt)|Adolf Blomeyer]] (1900–1969), Bürgermeister in Ulenburg, CDU-Politiker, Mitglied des Parlamentarischen Rates
* [[Adolf Blomeyer (Landwirt)|Adolf Blomeyer]] (1900–1969), Bürgermeister in Ulenburg, CDU-Politiker, Mitglied des Parlamentarischen Rates
* [[Karl Kröger]] (1901–1970), Landtagsabgeordneter
* [[Karl Kröger (Politiker)|Karl Kröger]] (1901–1970), Landtagsabgeordneter (SPD)
* [[Marie Hüsing]] (1909–1995), Diakonisse, Dichterin, Schriftstellerin
* [[Ralf Arnie]] (1924–2003), bürgerlich Artur Niederbremer, Komponist („Tulpen aus Amsterdam“)
* [[Ralf Arnie]] (1924–2003), bürgerlich Artur Niederbremer, Komponist
* [[Friedrich Schütte]] (* 1933), Journalist und Auswandererforscher, Autor („Westfalen in Amerika“)
* [[Heinrich Dreyer]] (1935–1994), für die CDU Kommunal- und NRW-Landespolitiker
* [[Reinhold Ruthe]] (1927–2023), Theologe, Seelsorger und Autor
* [[Friedrich Schütte]] (* 1933), Journalist, Auswandererforscher und Autor
* [[Karlheinz Schelp]] (1940–2024), Fußballspieler
* [[Heinz-Dieter Held]] (* 1948), Bürgermeister von Löhne
* [[Hans Opolka]] (* 1949), Mathematiker
* [[Wolfgang Flüshöh]] (* 1950), Fußballspieler
* [[Wolfgang Flüshöh]] (* 1950), Fußballspieler
* [[Ulrich Müller (Philosoph)|Ulrich Müller]] (* 1956), Gymnasiallehrer, Philosoph und Autor
* [[Thomas Krüger (Autor)|Thomas Krüger]] (* 1962), Lyriker, Autor von Kinderbüchern, Herausgeber
* [[Thomas Krüger (Autor)|Thomas Krüger]] (* 1962), Lyriker, Autor von Kinderbüchern, Herausgeber
* [[Dirk Kelle]] (* 1967), Handballspieler


=== Mit Löhne verbunden ===
=== Mit Löhne verbunden ===
* Die dänische Königsfamilie [[Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg]] bzw. deren Hauptlinie [[Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck]] stammt aus Löhne, genauer von [[Haus Beck (Löhne-Ulenburg)|Haus Beck]]. Begründer dieser Linie war [[August Philipp (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck)|August Philipp von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck]], der auch 1675 auf Beck starb. In Beck geborene Familienmitglieder sind unter anderem Generalfeldmarschall [[Friedrich Ludwig (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck)|Friedrich Ludwig von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck]] (*1653) und [[Philipp Ludwig (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg)|Philipp Ludwig von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Wiesenburg]] (*1620).
* [[August Philipp (Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck)|August Philipp von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck]], starb 1675 auf [[Haus Beck (Löhne-Ulenburg)|Haus Beck]], Gründer des Hauses [[Schleswig-Holstein-Sonderburg-Beck]] (später [[Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg]]), direkter Vorfahr in väterlicher Linie des dänischen Königshauses, der ehemaligen griechischen Königsfamilie und von Prinz [[Philip, Duke of Edinburgh]]
* [[Georg von Borries senior]], (1811–1870), Politiker, Gutsbesitzer in Löhne
* [[Georg von Borries senior]] (1811–1870), Politiker, Gutsbesitzer in Löhne
* [[Eduard Kuhlo]] (1822–1891), Pastor in Gohfeld, Mitbegründer der evangelischen Posaunenchorbewegung
* [[Theodor Schmalenbach]] (1831–1901), evangelischer Theologe, Pastor in Mennighüffen
* [[Theodor Schmalenbach]] (1831–1901), evangelischer Theologe, Pastor in Mennighüffen
* [[Marie Schmalenbach]] (1835–1924), religiöse Dichterin, verheiratet mit Theodor Schmalenbach
* [[Marie Schmalenbach]] (1835–1924), religiöse Dichterin, verheiratet mit Theodor Schmalenbach
* [[Nicolaus von Handjery|Nicolaus Prinz von Handjery]] (1836–1900), Gutsbesitzer in Löhne
* [[Nicolaus von Handjery|Nicolaus Prinz von Handjery]] (1836–1900), Gutsbesitzer in Löhne
* [[Ernst Wilm]] (1901–1989), evangelischer Theologe und Kirchenführer, Pastor in Mennighüffen
* [[Ernst Wilm]] (1901–1989), evangelischer Theologe und Kirchenführer, Pastor in Mennighüffen
* [[Heinz-Theo Branding]], (* 1928), Schauspieler und Synchronsprecher (zum Beispiel für Fred Feuerstein), lebt in Löhne
* [[Heinz-Theo Branding]] (1928–2013), Schauspieler und Synchronsprecher, lebte ab 1999 in Löhne
* [[Hermann Kreutz]] (* 1931), Kirchenmusiker, Chorleiter in Löhne
* [[Hermann Kreutz]] (1931–2021), Kirchenmusiker, Chorleiter in Löhne
* [[Heinrich Dreyer (Politiker)|Heinrich Dreyer]] (1935–1994), Kommunal- und Landespolitiker (CDU)
* [[Wolfgang Spanier]] (* 1943), SPD-Bundestagsabgeordneter, zeitweilig Lehrer und stellvertretender Schulleiter am Löhner Gymnasium
* [[Ulrich Findeisen]] (1939–2020), Architekt, Stifter, Ehrenbürger
* [[Wolfgang Spanier]] (1943–2018), SPD-Bundestagsabgeordneter, stellvertretender Schulleiter am Löhner Gymnasium
* [[Werner Stürenburg]] (* 1948), Maler, Bildhauer und Grafiker, Atelier in Löhne 1983–1999
* [[Werner Stürenburg]] (* 1948), Maler, Bildhauer und Grafiker, Atelier in Löhne 1983–1999
* [[Andreas Förster (Puppenspieler)|Andreas Förster]] (* 1964), Puppenspieler, betreibt ein Puppentheater in Löhne<ref>{{Internetquelle |url=http://www.westfalen-blatt.de/OWL/Lokales/Kreis-Herford/Loehne/2960427-Tag-der-offenen-Tuer-in-Loehne-Villa-Muehlenbach-praesentiert-sich-Ein-Denkmal-wird-mit-Leben-gefuellt |titel= Tag der offenen Tür in Löhne: »Villa Mühlenbach« präsentiert sich. Ein Denkmal wird mit Leben gefüllt. |hrsg=Westfalen-Blatt |abruf=2017-08-29}}</ref>
* [[Lena Goeßling]] (* 1986), Fußballspielerin, als solche U-19-Weltmeisterin, in Löhne aufgewachsen
* [[Bernd Poggemöller]] (* 1966), Bürgermeister von Löhne
* [[Robert Tesche]] (* 1987), Fußballspieler beim [[Hamburger SV]], in Löhne aufgewachsen, lange Spieler beim VfL Mennighüffen
* [[Lena Goeßling]] (* 1986), Fußballspielerin, in Löhne aufgewachsen
* [[Robert Tesche]] (* 1987), Fußballspieler beim VfL Bochum, in Löhne aufgewachsen
* [[Kristin Pudenz]] (* 1993), Diskuswerferin, Silbermedaillengewinnerin bei den [[Olympische Spiele 2020|Olympischen Spielen in Tokio 2021]], in Löhne aufgewachsen


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Commonscat|Löhne|audio=1|video=0}}
* [http://www.loehne.de/ Website der Stadt Löhne]
* [https://www.loehne.de/ Website der Stadt Löhne]

== Film ==
* ''[[Autobahn (Film)]]'', Dokumentarfilm über die Verkehrssituation in Löhne und Bad Oeynhausen und die Bau der Nordumgehung, 2019, 85 Min., Buch und Regie: [[Daniel Abma]], Premiere: [[DOK Leipzig]] 2019, [https://www.autobahn-film.de/ www.autobahn-film.de]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Heimatverein Löhne, Stadt Löhne (Hrsg.): ''1000&nbsp;Jahre Löhne: Beiträge zur Orts- und Stadtgeschichte''. Löhne 1993, ISBN 3-922911-00-5
* Heimatverein Löhne, Stadt Löhne (Hrsg.): ''1000&nbsp;Jahre Löhne: Beiträge zur Orts- und Stadtgeschichte''. Löhne 1993, ISBN 3-922911-00-5
* Johannes Henke: ''Die Flurnamen im heutigen Stadtgebiet von Löhne – ihre Bedeutung für die mittelalterliche Flur- und Siedlungsgeschichte''. Steinfurt 2004, ISBN 3-934427-49-9
* Johannes Henke: ''Die Flurnamen im heutigen Stadtgebiet von Löhne – ihre Bedeutung für die mittelalterliche Flur- und Siedlungsgeschichte''. Steinfurt 2004, ISBN 3-934427-49-9
* Joachim Kuschke, Sonja Voss: ''Große und kleine Schätze im Heimatmuseum Löhne. Die neue Dauerausstellung''. In: ''Beiträge zur Heimatkunde der Städte Löhne und Bad Oeynhausen'', Bd. 22 (2013), S. 185–189.


== Quellen ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />


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Aktuelle Version vom 29. April 2024, 10:12 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Löhne
Deutschlandkarte, Position der Stadt Löhne hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 11′ N, 8° 41′ OKoordinaten: 52° 11′ N, 8° 41′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Kreis: Herford
Höhe: 70 m ü. NHN
Fläche: 59,51 km2
Einwohner: 40.265 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 677 Einwohner je km2
Postleitzahl: 32584
Vorwahlen: 05732, 05731, 05228
Kfz-Kennzeichen: HF
Gemeindeschlüssel: 05 7 58 024
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Oeynhausener Str. 41
32584 Löhne
Website: www.loehne.de
Bürgermeister: Bernd Poggemöller (SPD)
Lage der Stadt Löhne im Kreis Herford
KarteKreis LippeNiedersachsenKreis GüterslohKreis Minden-LübbeckeBielefeldNordrhein-WestfalenEngerLöhneBündeKirchlengernHerfordSpengeHiddenhausenRödinghausenVlotho
Karte

Löhne [ˈløːnəAudiodatei abspielen (niederdeutsch: Loihne, Loine) ist eine Mittelstadt im Nordosten des deutschen Landes Nordrhein-Westfalen, gelegen etwa 25 km nordöstlich von Bielefeld. Mit rund 40.000 Einwohnern[2] ist sie die nach Einwohnern drittgrößte Kommune im ostwestfälischen Kreis Herford. Die Erhebung zur Stadt erfolgte erst 1969. Löhne ist bedeutender Standort der Möbelindustrie und nennt sich daher Weltstadt der Küchen. Seine frühere Funktion als wichtiger Eisenbahnknoten hat es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eingebüßt.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geografische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Topographie des Stadtgebietes
Werre

Löhne liegt in der Hügellandschaft der Ravensberger Mulde im unteren Weserbergland. Von vielen Punkten der Stadt kann man die rund 10 km entfernte Kette des Wiehengebirges im Norden ausmachen. Die nächstgelegenen Großstädte sind das 25 km südwestlich gelegene Bielefeld und das 50 km westlich gelegene Osnabrück. Die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover liegt rund 80 km östlich. Nachbarstädte und -gemeinden sind Hüllhorst im Norden, Bad Oeynhausen im Osten (beide Kreis Minden-Lübbecke), Vlotho im Südosten, Herford im Süden, Hiddenhausen im Südwesten und Kirchlengern im Westen.

Naturraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Löhne gliedert sich naturräumlich in drei Untereinheiten. Zentral in West-Ost-Richtung verläuft die 1–2 km breite Werreniederung, die Teil der Else-Werre-Niederung ist. Die Werre bildet zunächst, von Süden kommend, die südwestliche Stadtgrenze, tritt dann in Talung ein, wendet hier (nach Aufnahme der Else an der Grenze zu Kirchlengern) ihren Lauf nach Osten und durchquert mittig das Stadtgebiet. Bei ihrem Übergang auf Oeynhausener Gebiet findet sich mit 48 m ü. NN Löhnes niedrigster Punkt. Nördlich hat die Stadt Anteil am Quernheimer Hügelland, wo im Westen auf der Obernbecker Egge und im Norden beim Ortsteil Grimminghausen Höhen von jeweils rund 105 m erreicht werden. Größtenteils liegt das Gebiet jedoch auf 55–80 m. Im Süden findet sich das steilere Oeynhausener Hügelland. Hier liegt das Gelände überwiegend über 80 m, es steigt auf der Dornberger Heide nahe dem Grenzpunkt zu Vlotho und Herford auf 177 m ü. NN an.

Von Norden fließt der Werre als wichtigster Bach der Rehmerloh-Mennighüffer Mühlenbach im Stadtteil Ulenburg zu. Der wichtigste Zufluss im Süden stellt der Mittelbach dar, der an der Steinegge in Vlotho entspringt.

Zu den zahlreichen kleinen Stillgewässern Löhnes zählen der Fichtensee, der Poggensee und der Blutwiesensee.

Das vorherrschende Klima ist das atlantische Seeklima. Für genauere Klimadaten vergleiche die langjährigen Mittelwerte (1971–2000) für das etwa 15 km entfernte Herford. Die Daten für Löhne dürften aufgrund ähnlicher Lage im Werretal davon kaum abweichen.

siehe auch: Klima in Ostwestfalen-Lippe

Ausdehnung und Nutzung des Stadtgebiets[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flächennutzung

Löhne hat eine Fläche von knapp 60 km², die sich 9 km in Nord-Süd- und 7 km in Ost-West-Richtung erstreckt. Die Stadt ist dicht bevölkert und zudem stark zersiedelt. Sie ist Teil des Ballungsraumes im nördlichen Ostwestfalen-Lippe, der sich vom Kreis Gütersloh über Bielefeld und Herford bis Minden ausdehnt. Der Stadtteil Gohfeld ist großenteils mit dem Siedlungsgebiet von Bad Oeynhausen zusammengewachsen. Die überwiegend fruchtbaren Böden werden intensiv landwirtschaftlich, vorwiegend zum Getreide-, Mais- und Rapsanbau, genutzt. Die Waldfläche ist gering. Die folgende Tabelle zeigt die genaue Flächennutzung.[3]

Fläche
nach Nutzungsart
Siedlungs- und
Verkehrsfläche
Landwirt-
schaftsfläche
Wald-
fläche
sonstige
Freiflächen
Fläche in Hektar 2121 3405 308 11
Anteil an Gesamtfläche 35,7 % 57,3 % 5,2 % 1,8 %

Stadtgliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtgliederung

Löhne gliedert sich in die fünf Stadtteile Gohfeld, Löhne-Ort, Mennighüffen, Obernbeck und Ulenburg, die auf die bis 1969 bestehenden selbstständigen Landgemeinden zurückgehen. Der namensgebende, bis 1968 selbstständige Gemeinde Löhne war beim Bau der Köln-Mindener Eisenbahn 1847 ursprünglich als Haltepunkt vorgesehen, der geplante Bahnhof wurde jedoch weiter östlich unter Beibehaltung des Namens „Löhne“ auf Gohfelder Gebiet angelegt. Die sich um den Bahnhof bildende Siedlung wird bis heute inoffiziell als „Löhne-Bahnhof“ bezeichnet und wurde nach der Stadtbildung als Innenstadt definiert.

Ulenburg entlang des Mühlenbaches ist mit nur rund 500 Einwohnern der mit Abstand kleinste Stadtteil und hat keinen eigenen Siedlungskern.

Stadtteil Ortsteile Einwohner
(01. Januar 2022)
Gohfeld eigentl. Gohfeld Gohfeld, Jöllenbeck, Melbergen, Wittel 11.195
6621
Löhne-Bahnhof Löhne-Bahnhof, Bischofshagen, Steinsiek (östlicher Teil)
Löhne-Ort Löhne-Dorf, Dickendorn, Falscheide, Löhnerheide, Steinsiek (westlicher Teil) 6.739
Mennighüffen Mennighüffen, Besebruch, Grimminghausen,
Halstern, Krell, Ostscheid, Westscheid
10.108
Obernbeck Obernbeck, Ellerbusch 5.836
Ulenburg Ulenburg, Beck 368
Stadt Löhne 40.867

Stadtzentrum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der aus ehemals selbstständigen Gemeinden zusammengewachsenen Stadt Löhne fehlt eine typische Innenstadt. In dem als solchen bezeichneten Stadtteil Löhne-Bahnhof gibt es ein kleines Geschäftszentrum mit Fußgängerzone, das sich zwischen der Konkurrenz der umliegenden Mittelzentren Bad Oeynhausen, Bünde und Herford bisher nur wenig weiterentwickeln konnte. Auch die anderen Nahbereichszentren Löhnes sowie neuerrichtete Geschäftszentren im Außenbereich bilden eine starke innerstädtische Konkurrenz.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überblick[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Matthäuskirche in Löhne-Bahnhof

Erst 1969 gegründet, ist Löhne als Stadt sehr jung. Die Geschichte des Löhner Raumes, der zur Kulturlandschaft des Ravensberger Landes gehört, wurde wesentlich von seiner Verkehrslage bestimmt. Von der Frühzeit bis heute kreuzten sich hier überregionale Verbindungswege. Entscheidend war der Bau des großen Löhner Bahnhofs im 19. Jahrhundert, der zum zentralen Bezugspunkt des Umlandes wurde sowie Industrialisierung und die Herausbildung stadtähnlicher Siedlungsstrukturen bewirkte. Aber noch bis ins 20. Jahrhundert hinein herrschte in weiten Teilen ein bäuerlich-dörfliches Gepräge vor.

Die früheste überlieferte urkundliche Erwähnung mit Bezug auf das Löhner Gebiet datiert schon auf das Jahr 993, wobei jedoch die Quellenlage für die Zeit vor dem 17. Jahrhundert allgemein eher dünn ist. In früher Zeit im Stammesbereich der Cherusker, später der Sachsen gelegen, gehörte der Raum seit dem Hochmittelalter zum Hochstift Minden und gelangte mit diesem 1648 für knapp dreihundert Jahre an Brandenburg-Preußen. Innerhalb Preußens bestand ab 1719 Zugehörigkeit zu Minden-Ravensberg, ab 1815 zum Kreis Bünde und ab 1832 zum Kreis Herford in der Provinz Westfalen, welche 1946 Teil Nordrhein-Westfalens wurde.

Bis zum Bahnhofsbau hatten über Jahrhunderte die Kirchorte Mennighüffen und Gohfeld die zentralen Orte gebildet. Ab 1843 bestanden die in Personalunion vereinigten Ämter Gohfeld und Mennighüffen. Das Amt Gohfeld bestand aus den Gemeinden Gohfeld und Löhne(-Ort), das Amt Mennighüffen umfasste die Gemeinden Mennighüffen, Obernbeck und den Gutsbezirk Ulenburg sowie bis 1919 auch den größten Teil der heutigen Gemeinde Kirchlengern. Beide Ämter wurden 1943 zum Amt Löhne zusammengelegt und dieses 1969 zur Stadt erhoben.

Von den Anfängen bis etwa 1800[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verschiedene archäologische Funde deuten auf eine durchgehende Besiedlung des Löhner Raumes mindestens seit der Mittelsteinzeit (vielleicht ab 5000 v. Chr.) hin. Die hier seit etwa 600 n. Chr. ansässigen Sachsen haben mit ihren Eschfluren noch lange sichtbare Spuren in der Landschaft hinterlassen. Bevorzugte Siedlungslage ist die hochwassersichere obere Niederterrasse der Werre. Damals bestehen wohl schon Löhne-Dorf, Obernbeck und Ostscheid als Drubbel, ansonsten nur kleine Hofgruppen und Einzelhöfe. Weite Flächen sind nicht oder als Allmende nur extensiv genutzt.

Die um 800 im Zuge der Sachsenkriege ins Land kommenden fränkischen Eroberer bringen die Christianisierung und unterwerfen die Bevölkerung der Grundherrschaft und Zehntherrschaft, gesichert durch die Anlage von Fronhöfen in Mennighüffen und Gohfeld, in deren Nähe bald auch Dorfkirchen errichtet werden, sowie in Niedernbeck (das spätere Haus Beck). Die bedeutendsten Grundherren sind zunächst das Reichsstift Herford und Mindener Klöster.

Der heutige Ortsteil Jöllenbeck wurde im Jahr 993 erstmals als Jolenbeke urkundlich erwähnt. Der Vorgängerbau der heutigen Simeonkirche in Jöllenbeck wurde im Jahr 1035 vom Mindener Bischof Sigebert eingeweiht.[4]

Von etwa 1200 bis ins 16. Jh. kommt es zu einem verstärkten Landesausbau, die bisherigen Siedlungen werden erweitert und neue Gebiete (Wittel, Bischofshagen) erschlossen, die bäuerlichen Gruppen der Erbkötter, Markkötter und Brinksitzer bilden sich heraus. Das dem Meierstand entstammende Adelsgeschlecht derer von Quernheim kann einen bedeutenden Anteil der Grundherrschaft an sich ziehen und erbaut die Rittersitze Beck und Ulenburg, welche um 1600 an wechselnde Besitzer übergehen. Größte Grundherren sind aber ab 1648 als neue Fürsten von Minden die brandenburgischen Kurfürsten bzw. preußischen Könige.

Im Rahmen des Hochstifts bzw. Fürstentums Minden ist Gohfeld als Vogteisitz Verwaltungsmittelpunkt für ein größeres Umland. Schon früh, wohl um 1530, setzt sich die Reformation durch und das Gebiet wird lutherisch. 1682 werden die Ortschaften zu neun Bauerschaften zusammengefasst und innerhalb dieser die Höfe durchnummeriert, ein System, das sich in den Postanschriften z. T. bis 1969 erhalten hat. Ab dem 17. Jh., verstärkt ab etwa 1750, verdingt sich ein stetig wachsender Teil der Bevölkerung, die Heuerlinge, in Heimarbeit mit der Herstellung von Leinen, das nach den Leinenhandelsstädten Herford und Bielefeld abgesetzt wird.

Während des Dreißigjährigen Krieges ist die Bevölkerung teils schweren Übergriffen durch marodierende Soldateska ausgesetzt. Dies wiederholt sich auch später mehrfach, da von Anbeginn der Hohenzollernherrschaft durch Gohfeld die Hauptverbindungsstraße zwischen dem Kernland und den westlichen Besitzungen Brandenburg-Preußens verläuft (Alter Postweg, später Koblenzer Straße bzw. B61) und zu Kriegszeiten häufig Truppendurchmärschen dient, so im Französisch-Niederländischen Krieg, im Siebenjährigen Krieg und während der Napoleonischen Kriege. 1759 kommt es außerdem im Zuge der Schlacht bei Minden zum Gefecht bei Gohfeld.

1800 bis 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1807 bis 1813 liegt der Löhner Raum im Machtbereich des napoleonischen Frankreich, zunächst als Teil des Vasallenstaates Königreich Westphalen. 1811 fallen die nördlich der Werre gelegenen Teile unmittelbar an Frankreich, aber im Zuge der Befreiungskriege geht das ganze Gebiet schon 1813 wieder an Preußen zurück.

Die Zeit bis etwa 1860 ist durch zunehmende Verelendung, tlw. auch Hungersnot gekennzeichnet. Gründe dafür sind zum einen zuungunsten der Heuerlinge durchgeführte Markenteilungen sowie mehrere Missernten. Besonders verheerend wirkt sich der um 1830 infolge der Mechanisierung einsetzende Niedergang der Leinenindustrie aus, die Mehrheit der Bevölkerung ist nun ohne Verdienstmöglichkeit. Angesichts der Not wandert bis 1860 jeder Zehnte nach Amerika aus, andere gehen auswärtig Saisonarbeit nach, etwa als Hollandgänger.

Der Bau der Köln-Mindener Eisenbahn 1846/47 bedeutet für den Löhner Raum den Beginn eines neuen Zeitalters. Der zunächst unbedeutende Löhner Bahnhof im Westen Gohfelds entwickelt sich zu einem der wichtigsten Eisenbahnknoten Nordwestdeutschlands, nachdem hier 1855 die Hannoversche Westbahn in Richtung Osnabrück und Niederlande sowie 1875 die Strecke nach Hameln und Mitteldeutschland abgezweigt werden. 1917 wird außerdem ein großer Rangierbahnhof fertiggestellt. Bei der Bahn finden fortan viele Menschen ihr Auskommen. Sogar in der Literatur wird auf den damals wichtigen Bahnhof Bezug genommen: Erich Maria Remarque verwendet in seinem Antikriegsroman Im Westen nichts Neues den Drillbefehl „Löhne umsteigen!“.[5] Da diese Aussage die von der Eisenbahn geprägte Geschichte der Stadt prägnant zusammenfasste, diente er ihr lange als Sinnspruch.

Infolge der günstigen infrastrukturellen Bedingungen setzt nun die Industrialisierung ein. Vorherrschend ist zunächst die Zigarrenindustrie, ab 1920 kommt die bis heute bedeutende Möbelindustrie hinzu. Um den Bahnhof entsteht unter dem Namen Löhne-Bahnhof ein neuer Siedlungsschwerpunkt mit fast städtischem Gepräge und bildet bald das Zentrum des Raumes. Auch die anderen Ortschaften wachsen, es werden neue Schulen, Kirchen und Chausseen gebaut. Bereits um 1900 ist die Massenarmut einem bescheidenen Wohlstand gewichen.

Die Erweckungsbewegung hinterlässt ab etwa 1750 tiefe Spuren im kirchlichen Leben Minden-Ravensbergs. Daran haben mehrere Pastoren der hiesigen Kirchengemeinden entscheidenden Anteil, so etwa Friedrich August Weihe und Eduard Kuhlo in Gohfeld sowie Theodor Schmalenbach in Mennighüffen. Dank Kuhlo und seinem Sohn Johannes wird Gohfeld zu einem Ausgangspunkt der Posaunenchorbewegung, die noch heute in der Region und darüber hinaus lebendig ist. Das vertiefte religiöse Leben des 19. Jahrhunderts hilft vielen Menschen die Krisen der Zeit zu überstehen, verleitet aber allgemein auch zu politischem Fatalismus. Auch hält eine gewisse Freudlosigkeit Einzug, auf Druck der Kirchenmänner müssen etwa die bislang bunten Trachten nun schlicht schwarz ausfallen, auf Hochzeiten darf keine Tanzmusik mehr gespielt werden.

Die durchweg monarchietreuen Pastoren nutzen außerdem ihre einflussreiche Stellung, um die Bevölkerung gegen die „gottlosen“ Sozialdemokraten in Stellung zu bringen. Politisch dominieren bei den Reichstagswahlen seit 1871 denn auch die Christlich-Konservativen. Dennoch wird die SPD seit etwa 1900 zunehmend von der wachsenden Zahl von Arbeitern, besonders in Löhne(-Ort) und Obernbeck, gewählt. Nach 1918 sind Konservative (nun DNVP) und SPD zunächst etwa gleich stark.

1914–1918 sterben etwa 650 Männer als Soldaten an den Fronten des Ersten Weltkriegs. Die unruhige Zeit der Weimarer Republik mit der Inflation von 1923, anschließender vorübergehender Stabilität und schwerer Wirtschaftskrise ab 1929 findet einen entsprechenden Niederschlag im Amt Gohfeld-Mennighüffen.

Am 14. März 1945 werfen B-17 Bomber der 401st Bomb Group der US Army Air Forces ihre Bomben auf den Rangierbahnhof und Eisenbahnknoten in Löhne.

Da sich das nach wie vor starke konservative Wählerpotential allgemein für den Nationalsozialismus empfänglich zeigt, fällt der Siegeszug der NSDAP bei den Wahlen 1930–1933 noch deutlicher als auf Reichsebene aus (zum Beispiel Reichstagswahl Juli 1932: 43,8 % gegenüber 37,3 %). Die Reichstagswahl März 1933, Machtergreifung, Gleichschaltung und Herrschaft der NS-Diktatur verläuft ähnlich wie andernorts. Offener Widerstand gegen den Nationalsozialismus wird kaum gezeigt. Eine Ausnahme bildet die Kirchengemeinde Mennighüffen, die unter ihrem Pastor Ernst Wilm der Bekennenden Kirche nahesteht. Als unmittelbare Opfer des Regimes sind etwa 40 Personen nachweisbar, die in der NS-Euthanasie ermordet wurden oder als Zeugen Jehovas, Juden, wegen unliebsamer politischer Betätigung in Haft genommen oder in Konzentrationslager verbracht wurden. Mindestens fünf Zeugen Jehovas wurden umgebracht.[6]

Im letzten Kriegsjahr 1945 finden sich im Amt Löhne etwa tausend ausländische Zwangsarbeiter, über deren Lebens- und Arbeitsbedingungen wenig bekannt ist.

Um für die bevorstehende Schlacht um das Ruhrgebiet den Nachschub der Wehrmacht zu unterbinden, fliegen alliierte Luftstreitkräfte am 14. März 1945 einen schweren Angriff auf den Löhner Bahnhof. Dreihundert Flugzeuge werfen binnen einer Viertelstunde rund 2200 Spreng- und 20.000 Brandbomben ab, wovon der größere Teil außerhalb der Gleisanlagen niedergeht. Etwa 130 Menschen sterben, über 500 Gebäude werden zerstört oder beschädigt. Am 3. April 1945 besetzen amerikanische Truppen kampflos das Amtsgebiet.

Seit 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kriegsende brachte neben dem Zusammenbruch der Verwaltung eine dramatische Verschlechterung der schon während des Krieges angespannten Versorgungslage (eine bedeutende Abhilfe hatte da noch der legendäre „Kohlenklau“ von haltenden Güterzügen durch die Jugend der anliegenden Dörfer leisten können). Diese Probleme konnten unter großen Entbehrungen bis 1948, auch dank der Währungsreform, weitgehend behoben werden. Besonderes schwerwiegend war der Wohnungsmangel. Untergebracht werden mussten über 5.000 Flüchtlinge aus den Ostgebieten und der sowjetischen Besatzungszone, Kriegsheimkehrer sowie vorübergehend auch Evakuierte aus anderen Städten und Teile der britischen Besatzungstruppen. Noch dazu war durch den Luftangriff 1945 und das verheerende Werrehochwasser vom Februar 1946 viel Wohnraum verloren gegangen. Dank einem langanhaltenden Bauboom, beflügelt durch öffentliche Förderung, entspannte sich auch hier seit den 1950er Jahren die Lage. Die vielen Flüchtlinge konnten nach anfänglichen Schwierigkeiten erfolgreich integriert werden.

Im Zuge der nordrhein-westfälischen Gemeindereform werden zum 1. Januar 1969 die fünf bisherigen Gemeinden zur Stadt Löhne zusammengeschlossen.[7] Am 1. Januar 1973 wurde ein Gebiet des Stadtteils Gohfeld mit damals weniger als 200 Einwohnern an die Nachbarstadt Bad Oeynhausen abgetreten.[8][9]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zahlen vor 1969 fassen die Werte der vormals jeweils vorhandenen Verwaltungseinheiten zusammen. Deren Fläche weicht geringfügig von dem des heutigen Stadtgebietes ab.

Bevölkerungsentwicklung in Löhne von 1785 bis 2016
Jahr Einwohner
1785 4.170
1818 5.827
1843 7.764
1858 8.027
1871 8.122
1885 9.776
1895 11.981
1905 15.675
1925 20.399
1933 23.017
Jahr Einwohner
1939 24.565
1946 30.532
1950 33.009
1961 33.420
1969 36.672
1970 36.497
1972 38.133
1974 38.019
1975 37.564
1980 37.147
Jahr Einwohner
1985 36.385
1987 36.698
1990 38.557
1995 41.246
2000 41.421
2005 41.541
2007 41.031
2012 39.479
2016 39.767
2022 40.265

Sprache[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hochdeutsche ist die Umgangssprache in Löhne. Vor hundert Jahren war es noch Fremdsprache, bekannt nur aus Schule und Gottesdienst und benutzt nur im Umgang mit offiziellen Stellen. Unter sich sprachen die Löhner ausschließlich Platt, d. h. Niederdeutsch. Binnen dreier Generationen ist es in Löhne fast ausgestorben, da es nach dem Ersten Weltkrieg als bäuerlich und rückständig galt. Zudem war mit den vielen Ostflüchtlingen nach 1945 und späteren Zugezogenen eine Verständigung nur auf Hochdeutsch möglich. Seit einiger Zeit wird versucht, das sprachliche Erbe durch Volkshochschulkurse sowie gelegentliche Zeitungsartikel und Theaterstücke auf Platt zu pflegen.

In Löhne wurde Ravensberger Platt gesprochen, eine Variante des Ostwestfälischen, das wiederum zum Sprachraum des Westfälischen gehört. Wesentliche Merkmale des Letzteren fanden sich auch in der Löhner Sprache, so etwa viele Diphthonge, das aus dem langen mittelniederdeutschen a entwickelte dumpfe o, die Dehnung des kurzen mittelniederdeutschen a und die Erhaltung des inlautenden sk. Beispiele:

  • Hochdeutsch: essen, kochen; Abend, Schale, schlafen; machen, graben, Sache; Fisch, waschen, deutsch
  • Löhner Mundarten: iaden, koaken/kuaken; Obend, Schole, schlopen; maken, grawen, Ssake; Fisk, wasken, duitsk
  • Gohfelder Eigenheiten: eden, koken

Wie schon tlw. ersichtlich, war auch ein so überschaubares Gebiet wie Löhne sprachlich nicht einheitlich, es gab zwischen den verschiedenen Orten merkliche, vor allem lautliche Unterschiede. Man kann drei Teilräume unterscheiden: Gohfeld, das Gebiet nördlich der Werre (Mennighüffen, Obernbeck, Ulenburg) und Löhne-Ort. Die Entsprechung zu den drei ältesten Kirchspielen ist augenfällig. Im zentral gelegenen und recht jungen Löhne-Bahnhof mögen sich die sprachlichen Einflusszonen überdeckt und vermischt haben.

In der Folge stellvertretend einige Wörter zur Veranschaulichung der Unterschiede:

  • Hochdeutsch: brechen, Nase, Ofen, Bruder, gehen, lernen, wir kamen, Bauer, teuer, Gans, kurz.
  • Gohfeld: breken, Nesen, Oben, Broer, john, lehrn, wui koimen, Buer, düer, Jäos, kocht.
  • nördl. der Werre: briaken, Niasen, Oaben, Broer, gohn, leihern, wui keimen, Buer, duier, Gäos, koat.
  • Löhne-Ort: briaken, Niasen, Uaben, Bräoer, gäohn, leihern, wui keimen, Biuer, duier, Gäos, kuat.
Christus-Kirche Obernbeck

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine genaue Religionsstatistik für Löhne wird nicht veröffentlicht. Dominierend ist jedoch das evangelische Bekenntnis, dem die Bevölkerung seit der Reformation bis ins 20. Jahrhundert hinein fast ausnahmslos angehört hatte. Erst mit den Ostflüchtlingen kam eine größere Zahl Katholiken hinzu. Bunter wurde die religiöse Zusammensetzung Löhnes wie andernorts auch durch die nachfolgenden Einwanderergruppen, außerdem gab es Kirchenaustritte. Als Anhaltspunkt für die genaue Verteilung kann die Religionszugehörigkeit der Löhne Schüler dienen. Von diesen waren im Schuljahr 2002/2003 68 % evangelisch, 8,3 % katholisch, 8,4 % muslimisch, 7 % Anhänger anderer Bekenntnisse und 8,3 % konfessionslos.[10]

In Löhne finden sich die fünf evangelisch-lutherische Kirchengemeinden Gohfeld,[11] Löhne-Ort, Mennighüffen, Obernbeck und Siemshof,[12] die zur Evangelischen Kirche von Westfalen gehören, sowie die evangelisch-freikirchlichen Gemeinden „Kreuzkirche“ und „Christliche Gemeinde Mennighüffen“. Die Löhner Katholiken des Erzbistums Paderborn sind in der Pfarrei St. Laurentius[13] organisiert, die Mitglieder der neuapostolischen Kirche gehören zur Gemeinde in Bad Oeynhausen.[14]

Der Islam ist durch eine Moschee nebst Kulturzentrum vertreten, auch der Islamische Verband und die Vereinigung Islamischer Türkischer Arbeiter stellen Gebetsräume zur Verfügung.

Ebenfalls vertreten sind Jesiden. Die Gesellschaft jesidischer Akademiker hat das Schloss Ulenburg erworben.[15]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sitzverteilung im
Stadtrat 2020
      
Insgesamt 48 Sitze
  • LINKE: 2
  • Grüne: 7
  • SPD: 22
  • LBA: 4
  • FDP: 1
  • CDU: 12

Die Bürger der Gemeinde wählen in direkter Wahl den Gemeinderat sowie seit 1999 den Bürgermeister, der seit 1997 auch Leiter der Stadtverwaltung ist. Das Amt des Gemeindedirektors gibt es seit 1997 daher nicht mehr.

Stadtrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtrat von Löhne hat derzeit 48 Mitglieder. Hinzu kommt der Bürgermeister als Ratsvorsitzender.

Die sich den Freien Wählern zurechnende Löhner Bürger-Allianz gründete sich 2001 unter Federführung zweier aus der CDU-Ratsfraktion ausgetretenen Stadträte. Die seit den 1980er Jahren bestehende Bunte Liste Löhne deckte in Löhne lange allein das politische Spektrum links der SPD ab und schloss sich 2009 der Partei Die Linke an[16]. Die Grünen, zuvor in Löhne nicht vertreten, gründeten 2007 einen eigenen Ortsverband und traten 2009 erstmals zur Kommunalwahl an.

Die folgende Tabelle zeigt die Kommunalwahlergebnisse seit 1975:

[17][18][19][20] 2020[21] 2014 2009 2004 1999 1994 1989 1984 1979 1975
Partei Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze %
SPD 22 45,00 18 40,56 19 44,05 19 42,50 22 48,59 23 47,66 23 48,67 25 55,16 24 52,63 24 49,62
CDU 12 24,62 15 33,61 14 32,61 17 39,71 19 43,94 19 40,73 16 35,25 18 39,53 19 41,80 18 41,98
Grüne 7 14,33 4 9,47 3 6,58
LBA1 4 7,41 4 8,69 3 6,56 4 9,38
FDP 1 3,06 1 2,22 3 5,66 2 3,53 1 2,63 0 4,60 3 7,80 2 5,30 2 5,57 3 8,39
Linke/BLL2 2 4,59 2 5,45 2 4,54 2 4,88 2 4,84 3 7,00 3 8,28
PARTEI 0,68
Gesamt3 48 100 44 100 44 100 44 100 44 100 45 100 45 100 45 100 45 100 45 100
Wahlbeteiligung 48,94 47,46 52,97 54,16 53,83 81,96 66,92 70,31 75,07 87,84

1Löhner Bürger-Allianz
2bis 2004 Bunte Liste Löhne
3ohne Berücksichtigung von Rundungsdifferenzen

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 21. Oktober 2015 übt Bernd Poggemöller (SPD) das Bürgermeisteramt aus. Er setzte sich gegen Ricarda Hoffmann (CDU) mit 55,05 Prozent durch, die 36 Prozent erreichte. Er wurde 2020 mit 62,84 % der Stimmen im Amt bestätigt.[22] Bei der Bürgermeisterwahl 2009 löste Heinz-Dieter Held (SPD) mit 48,05 Prozent den parteilosen, von der CDU unterstützten Amtsinhaber Kurt Quernheim (35,33 %) ab. Dieser hatte sich 2004 im zweiten Wahlgang mit 51,11 % der Stimmen gegen den SPD-Kandidaten Egon Schewe (48,89 %) durchsetzen können, der im ersten Wahlgang noch mehr Stimmen als Quernheim erhalten hatte. Kurt Quernheim, bislang Leiter des städtischen Hoch- und Tiefbauamtes, war bis Mitte der 1990er Jahre Mitglied der SPD, verließ dann jedoch die Partei. Als Bürgermeister stützte er sich im Rat vornehmlich auf die Fraktionen von CDU, LBA und FDP. Seine Vorgänger waren Werner Hamel (SPD) von 1992 bis 2004 (1999 mit 55,3 % der Stimmen im ersten Wahlgang direkt gewählt) und Heinrich Schneider (SPD) von 1969 bis 1992.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen der Stadt Löhne
Wappen der Stadt Löhne

Blasonierung: „In Grün ein schräglinker silberner Wellenbalken, belegt mit drei roten Seeblättern.“

Das 1970 vom Regierungspräsidenten in Detmold genehmigte Löhner Wappen versinnbildlicht im silbernen Wellenbalken die Werre als Trennfluss und gleichzeitig Verbindung zwischen den beiden früheren Ämtern Gohfeld und Mennighüffen, die bis zum 31. Dezember 1968 das Amt Löhne bildeten. Die roten Seeblätter sind als heimatliches historisches Zeichen dem Wappen der Sachsenherzöge entnommen. Die Seeblätter könnten ein Sinnbild des sächsischen Herzogtums Engern sein. Dieses Wappenbild könnte aber auch erst im 16. Jahrhundert für den westfälischen Teil der Herzöge von Sachsen-Lauenburg entworfen worden sein. Das Wappen wurde in den dreißiger Jahren während der Zeit des Nationalsozialismus entworfen und wurde auch vom 1943 gegründeten Amt Löhne seit 1943 geführt.[23]

Partnerstädte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flagge der Stadt Löhne

Partnerstadt von Löhne ist seit 1973 die 15.952 Einwohner zählende Kärntner Stadtgemeinde Spittal an der Drau (Österreich). Daneben bestehen freundschaftliche Beziehungen zu:[24]

Infrastruktur und Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Straßenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Löhne hat drei Anschlussstellen an der Bundesautobahn 30 (A 30), die das Stadtgebiet in West-Ost-Richtung durchquert. Vom ehemaligen Dreieck Löhne (heute Anschlussstelle Gohfeld) führt die Bundesstraße 611 zur Anschlussstelle Vlotho West der Bundesautobahn 2 (A 2), die etwa zwei bis drei Kilometer südöstlich des Stadtgebietes verläuft. In Wittel zweigt von der B 611 die Landesstraße 860 nach Herford ab, wo sie als Bundesstraße 61 weiter nach Bielefeld und Gütersloh führt. Die Bundesstraße 239 verläuft unweit der Westgrenze der Stadt. Im September 2008 wurde mit dem Bau der sogenannten Nordumgehung Bad Oeynhausen begonnen. Diese wurde im Dezember 2018 fertiggestellt. Mit dem Bau hat, ausgehend vom Dreieck Löhne, die A 30 auf Bad Oeynhausener Stadtgebiet den bislang fehlenden direkten Anschluss an die A 2 erhalten. In der Lokalpolitik wie auch der Bevölkerung Löhnes war das Projekt umstritten.

Schienen- und Busverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bahnhof Löhne
Haupteingang des Bahnhofs Löhne (Westf)

Der Bahnhof Löhne hatte früher als Knotenpunkt der Bahnstrecken Hamm–Minden, Hannoversche Westbahn und Weserbahn für den Personen- und Güterverkehr große Bedeutung. Heute bestehen mit Regionalzügen Direktverbindungen meistens im Stundentakt in folgende Richtungen: BielefeldRuhrgebietDüsseldorfFlughafen Köln/Bonn, MindenHannoverBraunschweig, HamelnHildesheim und im Zweistundentakt OsnabrückRheine sowie über Petershagen nach Nienburg. Der Bahnhof Gohfeld ist seit 1992 außer Betrieb. Der Rangierbahnhof Löhne wurde ebenfalls stillgelegt.

Der Busverkehr in Löhne wird unter dem Markennamen Werre-Bus betrieben. Regionalbusse übernehmen Teile der innerstädtischen Verkehrserschließung. Große Fahrzeuge und ein genereller Betrieb ohne Voranmeldung werden nur auf den Linien in Richtung Bad Oeynhausen (430), Herford (425) und Hüllhorst (615) angeboten. Auf reinen Stadtlinien kommen Kleinbusse zum Einsatz, die großenteils im Anrufbetrieb verkehren („TaxiBus“). Gefahren wird mit Ausnahme der Linie 430 (werktags Halbstundentakt) im 60-Minuten-Takt, zentraler Verknüpfungspunkt ist der Busbahnhof Erich-Maria-Remarque-Platz/Bahnhof. Im Schülerverkehr erfolgen verstärkte Angebote mit großen Fahrzeugen.

Löhne gehört zum Tarifverbund Westfalentarif (Netz TeutoOWL).

Flugverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Flughäfen Münster/Osnabrück, Paderborn/Lippstadt sowie Hannover liegen jeweils etwa 85 km entfernt.

Fahrradverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In und um Löhne gibt es ein ausgeschildertes Radwegenetz und mehrere lokale Fahrradrouten. Löhne liegt am Else-Werre-Radweg durch das Else- und Werretal von der Else-Bifurkation bis zur 10 km entfernten Weser. Ein zweiter Fahrradweg ist der Soleweg an, ein Rundkurs auf den Spuren der Salzgewinnung.

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wirtschaft ist mittelständisch geprägt. Seit 2005 nennt sich Löhne „Weltstadt der Küchen“, da hier vier große Küchenmöbelhersteller ansässig sind. Größte Arbeitgeber sind die Küchenhersteller Nolte, SieMatic und Bauformat. 1000 Arbeitsplätze bestehen bei Zulieferern der Küchenindustrie. Jährlich im September findet die Küchenmeile, eine Gemeinschaftsmesse der Küchenmöbelhersteller statt.

Das verfügbare Einkommen lag 2015 in Löhne mit 21.118 € pro Einwohner sowohl unter dem Durchschnitt des Kreises Herford (22.012 €) als auch unter dem Landesdurchschnitt (21.336 €); damit liegt Löhne an Rangstelle 241 aller 396 Gemeinden in Nordrhein-Westfalen.[25]

Medien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Tageszeitungen erscheinen die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt mit Lokalteil für Löhne. Das Lokalradio Radio Herford ist auf 94,9 MHz zu empfangen. Löhne gehört zum Bereich des Regionalstudios Bielefeld des Westdeutschen Rundfunks.

Bildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Löhne hat acht Grundschulen, zwei Realschulen (Städtische Realschule Löhne und Goethe-Realschule), die Bertolt-Brecht-Gesamtschule, das städtische Gymnasium Löhne, das August-Griese-Berufskolleg, die Werretalschule (Sonderschule für Lernbehinderte) sowie eine Volkshochschule.

Die ehemalige Hauptschule Löhne-West erhielt 2005 den dritten Preis beim Hauptschulwettbewerb „Deutschlands beste Hauptschulen“, der von der Hertie-Stiftung und der Robert-Bosch-Stiftung ins Leben gerufen worden war[26]. 2008 wurde sie für ihren Ansatz einer betont individuellen Förderung der Schüler vom NRW-Schulministerium ausgezeichnet. In Anerkennung dessen stattete Bundeskanzlerin Angela Merkel am 22. August 2008 auf ihrer sogenannten Bildungsreise der Hauptschule einen Besuch ab.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Stadt Löhne verfügt über eine Freiwillige Feuerwehr mit einer hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache sowie dem Löschzug Gohfeld Wittel, den Löschgruppen Löhne-Bahnhof, Mennighüffen, Obernbeck und Löhne-Ort. Letztere erreichte 1985 internationale Aufmerksamkeit, als man bei den Internationalen Feuerwehrwettkämpfen in Vöcklabruck eine Goldmedaille erringen konnte.

Kultur und Freizeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bauwerke und Parks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ulenburger Schloss[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schloss Ulenburg
Ulenburger Allee
Rürupsmühle, österlich geschmückt
Der 2. Löhner Bürgerwald im Wassiek, Obernbeck

Die Ulenburg ist ein Wasserschloss im Stil der Weserrenaissance. Der Rittersitz erhielt im Wesentlichen zwischen 1568 und 1570 sein heutiges Aussehen, bis etwa 1900 erfolgten noch kleinere Umbauten. Die Jahreszahl 1299, die nachträglich über dem Haupteingang und auf einer Wetterfahne angebracht wurde, gilt fälschlicherweise als Jahr der Erbauung und bezieht sich nicht auf das Löhner Wasserschloss. Allerdings wird dieses Datum auch im Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler und in der Denkmalliste der Stadtverwaltung genannt.[27]

Im Jahr 2015 wechselte das Schloss von der Diakonische Stiftung Wittekindshof, welche die Anlage zusammen mit den anbei liegenden Gutsgebäuden als diakonische Einrichtung mit Wohn- und Arbeitsstätten für geistig Behinderte nutzte, in den Besitz einer Jesidischen Gemeinde und wird seitdem umgebaut.[28] Der Schlosspark kann besichtigt werden.

An die Anlage schließt sich auf einer Insel zwischen Gräften und Mühlenbach der Ulenburger Schlosspark an. Er wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Landschaftspark angelegt und enthält alten Baumbestand und weite Rasenflächen, außerdem ein Rasenrondell mit Sommerblumenbepflanzung. Der Park ist öffentlich zugänglich und bildet im Sommer häufig die Kulisse für Kulturveranstaltungen im Freien, etwa das Löhner Sommertheater.[29] Besonders erwähnenswert ist auch die malerische 2 km lange Ulenburger Allee mit teilweise schon im 18. Jahrhundert angepflanzten Eichen, Kastanien, Linden, Eschen und Robinien. Sie verbindet die Ulenburg mit dem anderen alten Löhner Rittersitz Haus Beck, das 1147 erstmals urkundlich erwähnt wurde und sich in Privatbesitz befindet. Unweit der Ulenburg liegen außerdem mit Ulenburger Wald und Ulenburger Heide die durch Wanderwege erschlossenen größten Waldgebiete Löhnes.

Rürupsmühle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Rürupsmühle ist bereits 400 Jahre alt. Zum Ensemble gehört ein Backhaus von 1841, ein Fachwerkspeicher und ein reetgedecktes Bauernhaus aus dem Jahre 1727. Vorführungen zeigen unter dem Motto „Vom Korn zum Brot“ den gesamten Herstellungsvorgang eines Brotes, wie er in früherer Zeit ablief.[30]

Landesgartenschau 2000[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die Landesgartenschau Bad Oeynhausen/Löhne 2000 in Bad Oeynhausen und Löhne wurde 1997 der „Park der Magischen Wasser“ von den französischen Landschaftsarchitekten Henri Bava und Olivier Philippe entworfen. Der rund 20 Hektar große Park bezieht unter anderem die solehaltigen, warmen Heilquellen ein, die Oeynhausen zum Bad machen. Das Gelände der ehemaligen Landesgartenschau ist heute der Landschaftspark Aqua Magica.[31]

Bürgerwälder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem Jahr 2007 wurden in Löhne auf drei Flächen mehr als 400 Bäume im Rahmen eines Bürgerwald-Projektes gepflanzt. Der erste Bürgerwald in Form einer Allee befindet sich an der Werre nahe der Tennishalle „Im Dall“. Entlang der Straße Wassiek in Obernbeck befindet sich der 2. Löhner Bürgerwald, in dem auch ein Insektenhotel errichtet wurde. In direkter Nähe hierzu entstand die dritte Waldfläche in einem Bereich entlang des Wallücker Bahnwegs, der ehemaligen Trasse der Kleinbahn „Wallücker Willem“, der nur für Fußgänger und Radfahrer zugänglich ist.

Zum Klimaschutz oder für bestimmte Anlässe, wie Hochzeiten, Geburten oder bestandene Prüfungen, können Patenschaften für Bäume übernommen werden, die im Rahmen eines jährlichen Pflanzfestes mit Namensschildern versehen werden.[32] Die Paten können hierbei wählen zwischen Stieleiche, Rotbuche, Hainbuche, Winterlinde, Berg-Ahorn und Vogel-Kirsche.[33]

Aufgrund der weiterhin hohen Nachfrage aus der Bevölkerung beschloss der Stadtrat im Mai 2017 eine weitere städtische Fläche als Bürgerwald zur Verfügung zu stellen. Diese befindet sich in Löhne-Ort zwischen der Straße Griechenland und dem Löhner Schulbach.[34]

Naturschutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

LöhneBlutwieseBramschebach – NagelsbachtalBramschebach – NagelsbachtalBramschebach – NagelsbachtalBramschebach – NagelsbachtalBramschebach – NagelsbachtalBramschebach – NagelsbachtalSudbachtalRehmerloh-Mennighüffer MühlenbachRehmerloh-Mennighüffer Mühlenbach
Löhne

Auf dem Stadtgebiet von Löhne befinden sich insgesamt vier Naturschutzgebiete. Zwei davon, nämlich das Sudbachtal und die Blutwiese sind vollständig im Stadtgebiet, an weiteren zwei, nämlich am Bramschebach – Nagelsbachtal und am Rehmerloh-Mennighüffer Mühlenbach hat Löhne einen Gebietsanteil. Insgesamt stehen etwa 163,6 ha, beziehungsweise 2,75 % der Stadtfläche unter Naturschutz.

Museen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Museum der Stadt Löhne

Museum der Stadt Löhne: Das Museum der Stadt Löhne stellt die Geschichte der Besiedelung des Raumes bis zur Stadtgründung 1969 dar. Neben der archäologischen Betrachtung der Region und den Haupterwerbszweigen in Handwerk und Industrie wird die Entwicklung der fünf Ortsteile zur Stadt sichtbar gemacht. Regelmäßig finden Sonderausstellungen zur Stadt- und Regionalgeschichte statt.[35]

Mühlenmuseum Kemena: Die voll funktionsfähige Wassermühle Kemena[36] am Mittelbach ist seit 1996 ein Museum, nachdem der gewerbliche Betrieb 1991 aufgegeben wurde. Die Mühle stammt aus dem Jahr 1893, wurde jedoch auf einem Bau von 1655 errichtet. Das Mühlenmuseum hat keine regelmäßigen Öffnungszeiten, jährlich finden drei festliche Mühlentage statt.[37]

Werretalhalle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werretalhalle

Die Werretalhalle ist eine Veranstaltungshalle in Bahnhofsnähe und Schauplatz verschiedener Kulturveranstaltungen auswärtiger wie einheimischer Künstler. Hier zeigt etwa die Gruppe „Ravensberger Dance- und Speeldeelniederdeutsche Theaterstücke wie auch der „Verein zur Förderung der Filmkunst in Löhne“ seine Filmvorführungen. In der Halle sind außerdem die städtische Galerie, die Volkshochschule, das Jugendzentrum Riff und die Jugendkunstschule untergebracht.

Musik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Musikschule Löhne

Löhne hat unter anderem folgende Musikgruppen: das Akkordeonorchester Löhne, die Brass Band Löhne[38], den Chor der Naturfreunde, den Gemischten Chor, die Kantorei Löhne(-Ort) sowie Obernbeck und Löhne-Mahnen, Männergesangverein Harmonie und drei weitere Männergesangvereine, den Kirchenchor St. Laurentius, die Posaunenchöre der Kirchengemeinden und den Musicalchor der Musikschule Löhne. Außerdem gibt es die städtische Musikschule, die regelmäßig Konzerte veranstaltet. Die neue Musikschule, die von der „Stiftung für Kunst und Baukultur, Britta und Ulrich Findeisen“ finanziert wurde, ist gegenüber der Werretalhalle gebaut worden. Sie stand ab Anfang 2011, aufgrund von Schadstofffunden, leer und wurde am 15. November 2013 eingeweiht.[39]

Sport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vereine sind die Fußballvereine SV Löhne-Obernbeck, FC Löhne-Gohfeld, SV Bischofshagen-Wittel[40], VfL Mennighüffen und TuRa Löhne[41], die Handballvereine VFL Handball Mennighüffen und HSG Löhne-Obernbeck, der Schwimmclub „Aquarius“, die DLRG Löhne, der TuS Gohfeld sowie der TV Löhne[42], welcher diverse Sportarten anbietet. Badminton wird gespielt beim BC Löhne.

Löhne hat einen 18-Loch Golfplatz des Golfclubs Widukindland.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beliebt ist das Löhner Frei- und Hallenbad. Die Stadtbücherei mit der Hauptstelle in Löhne-Bahnhof und zwei Zweigstellen in Gohfeld und Mennighüffen hält 50.000 Medien bereit.

An regelmäßigen Veranstaltungen finden neben dem Sommertheater an der Ulenburg das Löhner Stadtfest auf dem Festplatz, sowie in den Stadtteilen Schützen- und Stadtteilfeste statt.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Löhne geboren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit Löhne verbunden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Löhne – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heimatverein Löhne, Stadt Löhne (Hrsg.): 1000 Jahre Löhne: Beiträge zur Orts- und Stadtgeschichte. Löhne 1993, ISBN 3-922911-00-5
  • Johannes Henke: Die Flurnamen im heutigen Stadtgebiet von Löhne – ihre Bedeutung für die mittelalterliche Flur- und Siedlungsgeschichte. Steinfurt 2004, ISBN 3-934427-49-9
  • Joachim Kuschke, Sonja Voss: Große und kleine Schätze im Heimatmuseum Löhne. Die neue Dauerausstellung. In: Beiträge zur Heimatkunde der Städte Löhne und Bad Oeynhausen, Bd. 22 (2013), S. 185–189.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2023. (Hilfe dazu)
  2. https://www.loehne.de/Leben-in-L%C3%B6hne/Stadtinfos/Zahlen-und-Daten/
  3. Kommunalprofil Löhne (Memento des Originals vom 5. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lds.nrw.de, PDF, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW, Stand 2007
  4. Geschichtlicher Überblick auf der Internetseite der Stadt Löhne
  5. Im Westen nichts Neues - In Löhne umsteigen!
  6. Angabe Stadtarchivar Joachim Kuschke, in: Neue Westfälische (Löhner Ausgabe) vom 18. März 2008
  7. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 75.
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 323.
  9. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 115.
  10. Schüler an allgemeinbildenden Schulen in NRW nach Religionszugehörigkeit (Memento vom 3. Oktober 2006 im Internet Archive), PDF, Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik, Stand 2002/03
  11. Evangelischer Kirchenkreis Vlotho – Gohfeld. In: www.kirchenkreis-vlotho.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. September 2016; abgerufen am 28. September 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kirchenkreis-vlotho.de
  12. Ev. Kirchenkreis Herford. In: www.kirchenkreis-herford.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. September 2016; abgerufen am 28. September 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kirchenkreis-herford.de
  13. St. Laurentiuskirche, Internetpräsenz der St. Laurentiusgemeinde.
  14. Homepage: Geschichte der neuapostholische Gemeinden im Kreis Herford, abgerufen am 9. Dezember 2015
  15. Ndeue Westfälische:Löhne heißt die Jesiden willkommen Ausgabe vom 4. Mai 2015, abgerufen am 4. Juli 2019
  16. Neue Westfälische, 10. Juli 2009@1@2Vorlage:Toter Link/www.nw-news.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2022. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  17. Landesdatenbank NRW; Wahlergebnisse zum Gemeindecode 05758024
  18. Landesbetrieb Information und Technik NRW: Kommunalwahlen
  19. Information und Technik NRW
  20. KRZ Lemgo
  21. Ratswahl - Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Löhne - Gesamtergebnis. Abgerufen am 25. Oktober 2020.
  22. Bürgermeisterwahl - Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Löhne - Gesamtergebnis. Abgerufen am 25. Oktober 2020.
  23. https://www.loehne.de/Verwaltung-Politik/Rathaus/Wappen
  24. HP Löhne, Partnerstädte abgerufen am 14. Mai 2018
  25. Primäreinkommen und verfügbares Einkommen der privaten Haushalte in NRW, S. 1, 57–58.
  26. Deutschlands beste Hauptschulen. Bundespräsident Horst Köhler verleiht den Hauptschulpreis 2005, html, Abrufdatum: Juli 2007
  27. Gemäuer mit Geschichte, Neue Westfälische vom 16. Mai 2015, abgerufen am 25. Juni 2017
  28. Diakonische Stiftung Wittekindshof trennt sich von Immobilie – Vertragsunterzeichnung am Freitagnachmittag Jesiden kaufen Schloss Ulenburg, Westfalenblatt vom 30. Januar 2015, abgerufen am 25. Juni 2017
  29. Schlosspark Ulenburg bei LWL-GeodatenKultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
  30. Homepage der Rürupsmühle
  31. Park der magischen Wasser bei LWL-GeodatenKultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
  32. Löhner Bürgerwald bekommt Zuwachs, Neue Westfälische vom 15. November 2016
  33. Löhner Bürgerwald (Memento des Originals vom 18. November 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.loehne.de
  34. Mitteilungsvorlage des Amts für Stadtentwicklung vom Mai 2017@1@2Vorlage:Toter Link/loehne.ratsinfomanagement.net (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  35. Homepage des Museums
  36. Mühlenmuseum Kemena auf museen.de, abgerufen am 23. Februar 2023
  37. Drei Mühlentage im Jahr In: kreisheimatverein.de
  38. Brass Band Löhne
  39. Musikschule Löhne
  40. svbw-diehaeger.de (Memento vom 27. Oktober 2001 im Internet Archive)
  41. Turn- und Rasensportverein Löhne 1910 e. V.
  42. Home
  43. Tag der offenen Tür in Löhne: »Villa Mühlenbach« präsentiert sich. Ein Denkmal wird mit Leben gefüllt. Westfalen-Blatt, abgerufen am 29. August 2017.