„Giacomo Puccini“ – Versionsunterschied

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'''Giacomo Antonio Domenico Michele Secondo Maria Puccini''' (italienisch [{{IPA|ˈdʒaːkomo putˈtʃiːni}}]; * [[22. Dezember]] [[1858]] in [[Lucca]]; † [[29. November]] [[1924]] in [[Brüssel]]) war ein [[italien]]ischer [[Komponist]] und Vertreter des [[Verismus]] in seinem musikalischen Werk.
'''Giacomo Antonio Domenico Michele Secondo Maria Puccini''' (italienisch [{{IPA|ˈdʒaːkomo putˈtʃiːni}}]; * [[22. Dezember]] [[1858]] in [[Lucca]]; † [[29. November]] [[1924]] in [[Brüssel]]) war ein [[italien]]ischer [[Komponist]] und Vertreter des [[Verismo]] in seinem musikalischen Werk.


== Leben ==
== Leben ==
Puccini stammte aus einer Musikerfamilie. Seine Eltern waren Albina Magi und [[Michele Puccini]]. Dieser war Leiter der Stadtkapelle von Lucca, Organist am Dom und Komponist von [[Oper]]n und [[Messe (Musik)|Messen]], sein Großvater Domenico Puccini war ebenfalls ein Komponist von Orchesterwerken und Klavierstücken, und schon sein Urgroßvater [[Giacomo Puccini (1712–1781)|Giacomo Puccini]] war Komponist und Organist.
Puccini stammte aus einer Musikerfamilie. Seine Eltern waren Albina Magi und [[Michele Puccini]]. Dieser war Leiter der Stadtkapelle von Lucca, Organist am Dom und Komponist von [[Oper]]n und [[Messe (Musik)|Messen]], sein Großvater Domenico Puccini war ebenfalls ein Komponist von Orchesterwerken und Klavierstücken, und schon sein Ururgroßvater [[Giacomo Puccini (1712–1781)|Giacomo Puccini]] war Komponist und Organist.


Im Jahre 1876 schrieb Giacomo Puccini ein symphonisches [[Präludium]]. Er besuchte in [[Pisa]] eine Aufführung der Oper ''[[Aida (Oper)|Aida]]'' von [[Giuseppe Verdi]], die ihn stark beeindruckte. Im Herbst 1880 ging er nach [[Mailand]], wo er sich dank eines Stipendiums am dortigen [[Conservatorio Giuseppe Verdi|Konservatorium]] einschreiben konnte. Sein Lehrer war [[Amilcare Ponchielli]]. Puccinis Prüfungsarbeit 1883 war das ''Capriccio Sinfonico'', aus dem er später Teile für den Beginn seiner Oper ''[[La Bohème]]'' verwendete.<ref>Pietro Spada, in: ''Beiheft zur Einspielung unter [[Riccardo Chailly]]'', [[Decca Records]], 1983.</ref>
Im Jahre 1876 schrieb Giacomo Puccini ein symphonisches [[Präludium]]. Er besuchte in [[Pisa]] eine Aufführung der Oper ''[[Aida (Oper)|Aida]]'' von [[Giuseppe Verdi]], die ihn stark beeindruckte. Im Herbst 1880 ging er nach [[Mailand]], wo er sich dank eines Stipendiums am dortigen [[Conservatorio Giuseppe Verdi|Konservatorium]] einschreiben konnte. Sein Lehrer war [[Amilcare Ponchielli]]. Puccinis Prüfungsarbeit 1883 war das ''Capriccio Sinfonico'', aus dem er später Teile für den Beginn seiner Oper ''[[La Bohème]]'' verwendete.<ref>Pietro Spada, in: ''Beiheft zur Einspielung unter [[Riccardo Chailly]]'', [[Decca Records]], 1983.</ref>


Am 31. Mai 1884 debütierte er im [[Teatro Dal Verme]] in Mailand mit seiner Erstlingsoper ''[[Le Villi]]'', wofür er beim Publikum und bei der Kritik großen Erfolg erntete. Nach einer langen Entstehungsgeschichte wurde seine Oper ''[[Edgar (Oper)|Edgar]]'' am 21. April 1889 an der Mailänder [[Teatro alla Scala di Milano|Scala]] ohne besonderen Erfolg uraufgeführt. Vier Jahre später, am 1.&nbsp;Februar 1893 fand die Premiere der Oper ''[[Manon Lescaut (Puccini)|Manon Lescaut]]'' im ''Teatro Regio'' in [[Turin]] mit großem Erfolg statt. Ebenfalls in diesem Theater wurde am 1. Februar 1896 die Oper ''La Bohème'' uraufgeführt, Dirigent war [[Arturo Toscanini]]. Am 14. Januar 1900 fand die Uraufführung der Oper ''[[Tosca]]'' am ''Teatro Costanzi'' in [[Rom]] statt.
Am 31. Mai 1884 debütierte er im [[Teatro Dal Verme]] in Mailand mit seiner Erstlingsoper ''[[Le Villi]]'', wofür er beim Publikum und bei der Kritik großen Erfolg erntete. Nach einer langen Entstehungsgeschichte wurde seine Oper ''[[Edgar (Oper)|Edgar]]'' am 21. April 1889 an der Mailänder [[Teatro alla Scala di Milano|Scala]] ohne besonderen Erfolg uraufgeführt. Vier Jahre später, am 1.&nbsp;Februar 1893 fand die Premiere der Oper ''[[Manon Lescaut (Puccini)|Manon Lescaut]]'' im ''Teatro Regio'' in [[Turin]] mit großem Erfolg statt. Ebenfalls in diesem Theater wurde am 1. Februar 1896 die Oper ''La Bohème'' uraufgeführt, Dirigent war [[Arturo Toscanini]]. Am 14. Januar 1900 fand die Uraufführung der Oper ''[[Tosca]]'' am ''Teatro Costanzi'' in [[Rom]] statt.


Im Jahre 1903 hatte Puccini, der schnelle Automobile liebte, einen schweren Autounfall, an dessen Folgen er noch einige Monate laborierte. Er gehört somit zu den frühesten prominenten Unfallopfern des [[Automobil|automobilen]] Personenverkehrs.
Im Jahre 1903 hatte Puccini, der schnelle Automobile liebte, einen schweren Autounfall, an dessen Folgen er noch einige Monate laborierte. Er gehört somit zu den frühesten prominenten Unfallopfern des [[Automobil|automobilen]] Personenverkehrs.
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[[Datei:Puccini7.jpg|mini|Giacomo Puccini, 1908]]
[[Datei:Puccini7.jpg|mini|Giacomo Puccini, 1908]]


Nur ein Jahr später heiratete Puccini 1904 seine Lebensgefährtin Elvira Bonturi, mit der er bereits einen Sohn Antonio (auch Tonio oder Anton; * 23. Dezember 1886; † 21. Februar 1946) hatte.
Ein Jahr später heiratete Puccini 1904 seine Lebensgefährtin Elvira Bonturi, mit der er bereits einen Sohn Antonio (auch Tonio oder Anton; * 23. Dezember 1886; † 21. Februar 1946) hatte.

Die Uraufführung seiner Oper ''[[Madama Butterfly]]'' am 17. Februar 1904 war ein außerordentlicher Misserfolg. Nach einer Überarbeitung u. a. durch seinen Freund und Kollegen [[Alfred Brüggemann (Komponist)|Alfred Brüggemann]] wurde die Oper drei Monate später am ''Teatro Grande'' von [[Brescia]] erneut aufgeführt und nun begeistert aufgenommen.
Die Uraufführung seiner Oper ''[[Madama Butterfly]]'' am 17. Februar 1904 war ein außerordentlicher Misserfolg. Nach einer Überarbeitung u. a. durch seinen Freund und Kollegen [[Alfred Brüggemann (Komponist)|Alfred Brüggemann]] wurde die Oper drei Monate später am ''Teatro Grande'' von [[Brescia]] erneut aufgeführt und nun begeistert aufgenommen.


Mit ''[[La fanciulla del West]]'' erlebte er am 10. Dezember 1910 sein glanzvolles Debüt an der [[Metropolitan Opera]] in [[New York City|New York]]. Dirigent war Arturo Toscanini, die männliche Hauptrolle sang [[Enrico Caruso]], den Part der Minnie [[Emmy Destinn]]. Am 14. Dezember 1918 wurden an der Metropolitan Opera die zu einem Triptychon ''([[Il trittico]])'' zusammengefassten Einakter ''[[Il tabarro]]'', ''[[Suor Angelica]]'' und ''[[Gianni Schicchi]]'' uraufgeführt.
Mit ''[[La fanciulla del West]]'' erlebte er am 10. Dezember 1910 sein glanzvolles Debüt an der [[Metropolitan Opera]] in [[New York City|New York]]. Dirigent war Arturo Toscanini, die männliche Hauptrolle sang [[Enrico Caruso]], den Part der Minnie [[Emmy Destinn]]. Am 14. Dezember 1918 wurden an der Metropolitan Opera die zu einem Triptychon ''([[Il trittico]])'' zusammengefassten Einakter ''[[Il tabarro]]'', ''[[Suor Angelica]]'' und ''[[Gianni Schicchi]]'' uraufgeführt.


Vom Jahr 1919 bis 1921 verweilte Puccini in der Gemeinde von [[Orbetello]] in der südlichen [[Maremma]], wo er auf dem Strand der Tagliata einen alten Aussichtsturm, heute ''Torre Puccini'' genannt, aus der Zeit der spanischen Herrschaft kaufte und ständig bewohnte. Hier begann er die Komposition seiner letzten Oper ''[[Turandot (Puccini)|Turandot]]'', die er unvollendet hinterließ. 1921 siedelte er nach [[Torre del Lago]] (heute als ''Torre del Lago Puccini'' ein Stadtbezirk von [[Viareggio]]) über. Bereits im Jahr 1900 kaufte er sich ein eigenes Haus in dem Ort. Der passionierte Raucher starb am 29. November 1924, wenige Tage nach einer Halsoperation wegen [[Kehlkopfkrebs]], in einer Brüsseler Klinik. Die Gedenkrede bei der Trauerfeier im Mailänder Dom hielt [[Benito Mussolini]]. Seine letzte Oper ''Turandot'' wurde am 25. April 1926 an der Mailänder Scala unter der Leitung von Arturo Toscanini in der unvollendeten Fassung uraufgeführt. Toscanini brach die Aufführung an der entsprechenden Stelle mit den Worten „An dieser Stelle starb der Maestro“ ab. In den folgenden Vorstellungen wurde die Oper mit dem von [[Franco Alfano]] nach Entwürfen des Komponisten vollendeten Schluss aufgeführt.
Von 1919 bis 1921 lebte Puccini in [[Orbetello]] in der südlichen [[Maremma]], wo er auf dem Strand der Tagliata einen alten Aussichtsturm, heute ''Torre Puccini'' genannt, aus der Zeit der spanischen Herrschaft kaufte und bewohnte. Hier begann er die Komposition seiner letzten Oper ''[[Turandot (Puccini)|Turandot]]'', die er unvollendet hinterließ. 1921 siedelte er nach [[Torre del Lago]] (heute als ''Torre del Lago Puccini'' ein Stadtbezirk von [[Viareggio]]) über. Bereits im Jahr 1900 kaufte er sich ein eigenes Haus in dem Ort. Der passionierte Raucher starb am 29. November 1924 in einer Brüsseler Klinik wenige Tage nach einer Halsoperation wegen [[Kehlkopfkrebs]]. Die Gedenkrede bei der Trauerfeier im Mailänder Dom hielt [[Benito Mussolini]]. Seine letzte Oper ''Turandot'' wurde am 25. April 1926 an der Mailänder Scala unter der Leitung von Arturo Toscanini in der unvollendeten Fassung uraufgeführt. Toscanini brach die Aufführung an der entsprechenden Stelle mit den Worten „An dieser Stelle starb der Maestro“ ab. In den folgenden Vorstellungen wurde die Oper mit dem von [[Franco Alfano]] nach Entwürfen des Komponisten vollendeten Schluss aufgeführt.


Das künstlerische Schaffen Giacomo Puccinis erstreckte sich von 1884 bis 1924. In diesen vierzig Jahren entstanden zwölf Opern. Die geringe Anzahl an Werken liegt u.&nbsp;a. im frühen Erfolg Puccinis begründet, der ihm zu Wohlstand verhalf. So konnte der Komponist seinen Vorlieben für Reisen und schnelle Autos ausführlich nachgehen. Auch legte Puccini generell eine langsame, aber gründliche Arbeitsweise an den Tag. Die Grabstätte von Puccini und seiner Frau befindet sich in seinem Haus in Torre del Lago. Der italienische Staat hat Puccinis Geburtshaus in Lucca, das heute ein Museum beherbergt, zugleich mit den Geburtshäusern von [[Gioachino Rossini]] und [[Giuseppe Verdi]], mit dem [[Europäisches Kulturerbe-Siegel|Europäischen Kulturerbe-Siegel]] ausgezeichnet. Der enorme Erfolg der Werke Puccinis, der noch zu Lebzeiten des Komponisten begann, hält bis in die Gegenwart an.
Das künstlerische Schaffen Giacomo Puccinis erstreckte sich von 1884 bis 1924. In diesen vierzig Jahren entstanden zwölf Opern. Die geringe Anzahl an Werken liegt u.&nbsp;a. im frühen Erfolg Puccinis begründet, der ihm zu Wohlstand verhalf. So konnte der Komponist seinen Vorlieben u.&nbsp;a. für Reisen ausführlich nachgehen. Auch legte Puccini generell eine langsame, aber gründliche Arbeitsweise an den Tag. Die Grabstätte von Puccini und seiner Frau befindet sich in seinem Haus in Torre del Lago. Der italienische Staat hat Puccinis Geburtshaus in Lucca, das heute ein Museum beherbergt, zugleich mit den Geburtshäusern von [[Gioachino Rossini]] und [[Giuseppe Verdi]], mit dem [[Europäisches Kulturerbe-Siegel|Europäischen Kulturerbe-Siegel]] ausgezeichnet. Der enorme Erfolg der Werke Puccinis, der noch zu Lebzeiten des Komponisten begann, hält bis in die Gegenwart an.


== Bühnenwerke ==
== Bühnenwerke ==
[[Datei:Puccini-Denkmal Lucca.jpg|miniatur|Das Puccini-Denkmal in [[Lucca]], erschaffen von [[Vito Tongiani]]]]
[[Datei:Puccini-Denkmal Lucca.jpg|miniatur|Das [[Giacomo-Puccini-Denkmal (Lucca)|Puccini-Denkmal]] in [[Lucca]], erschaffen von [[Vito Tongiani]]]]
[[Datei:A.Villa (Ravello, 12 febbraio 1865 – Milano, 31 dicembre 1906), Giacomo Puccini a Cavallo al lago di Massaciuccoli.jpg|mini|Aleardo Villa (1865–1906), Giacomo Puccini zu Pferd auf seinem Anwesen am [[Lago di Massaciuccoli]], Öl auf Leinwand, Privatsammlung]]
[[Datei:A.Villa (Ravello, 12 febbraio 1865 – Milano, 31 dicembre 1906), Giacomo Puccini a Cavallo al lago di Massaciuccoli.jpg|mini|Aleardo Villa (1865–1906), Giacomo Puccini zu Pferd auf seinem Anwesen am [[Lago di Massaciuccoli]], Öl auf Leinwand, Privatsammlung]]


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* ''[[Turandot (Puccini)|Turandot]]''. Dramma lirico in drei Akten (Finale unvollendet). Libretto: Giuseppe Adami, [[Renato Simoni]] (1875–1952). UA (als Fragment) 25. April 1926, Mailand (Teatro alla Scala);
* ''[[Turandot (Puccini)|Turandot]]''. Dramma lirico in drei Akten (Finale unvollendet). Libretto: Giuseppe Adami, [[Renato Simoni]] (1875–1952). UA (als Fragment) 25. April 1926, Mailand (Teatro alla Scala);
** ergänzte Fassung von Franco Alfano: UA 1926 (zweite Vorstellung nach der UA), Mailand (Teatro alla Scala);
** ergänzte Fassung von Franco Alfano: UA 1926 (zweite Vorstellung nach der UA), Mailand (Teatro alla Scala);
** ergänzte Fassung von [[Luciano Berio]]: UA am 25. Mai 2002, [[Los Angeles]] (Los Angeles Opera).<ref>[https://www.thefreelibrary.com/Placido+Domingo+Outlines+His+Plans+for+Los+Angeles+Opera.-a065140151 thefreelibrary.com: Placido Domingo Outlines His Plans for Los Angeles Opera]</ref><ref>{{Google Buch| BuchID=pV0EAAAAMBAJ| Seite=143 | Hervorhebung=Berio| Linktext=Los Angeles Magazine Juni 2002}}</ref>
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== Sonstige Werke ==
== Sonstige Werke (Auswahl) ==
* ''[[Messa di Gloria (Puccini)|Messa di Gloria]]'' (Abschlussarbeit). UA 12. Juli 1880, Lucca.
* ''[[Messa di Gloria (Puccini)|Messa di Gloria]]'' (Abschlussarbeit). UA 12. Juli 1880, Lucca.
* ''[[Requiem (Puccini)|Requiem]]''. UA 27. Januar 1905, Mailand.


== Literatur ==
== Literatur ==
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* [[Helmut Krausser]]: ''Die kleinen Gärten des Maestro Puccini.'' Dokumentar-Roman, DuMont-Buchverlag, Köln 2008, ISBN 978-3-8321-7989-2.
* [[Helmut Krausser]]: ''Die kleinen Gärten des Maestro Puccini.'' Dokumentar-Roman, DuMont-Buchverlag, Köln 2008, ISBN 978-3-8321-7989-2.
* [[Michael Jahn]]: ''Wildwest in der Hofoper. Rezensionen zu Puccini-Erstaufführungen in Wien.'' In: Ders. (Hrsg.): ''Verismo, Verträge, Verschollen. Schriften zur Wiener Operngeschichte 7'' (= Veröffentlichungen des rism-österreich B/9). Verlag Der Apfel, Wien 2009, S. 181–261. ISBN 978-3-85450-289-0.
* [[Michael Jahn]]: ''Wildwest in der Hofoper. Rezensionen zu Puccini-Erstaufführungen in Wien.'' In: Ders. (Hrsg.): ''Verismo, Verträge, Verschollen. Schriften zur Wiener Operngeschichte 7'' (= Veröffentlichungen des rism-österreich B/9). Verlag Der Apfel, Wien 2009, S. 181–261. ISBN 978-3-85450-289-0.
* Clemens Höslinger: ''Wien war mir immer sympathisch. Giacomo Puccinis Spuren in Wien. Zum 150. Geburtstag des Komponisten.'' In: Michael Jahn (Hrsg.): ''Aus Archiv und Oper. Fünf Jahre rism-osterreich (2004-2009).'' (= Veröffentlichungen es rism-österreich A/12). Verlag Der Apfel, Wien 2009, S. 42–58. ISBN 978-3-85450-242-5.
* Clemens Höslinger: ''Wien war mir immer sympathisch. Giacomo Puccinis Spuren in Wien. Zum 150. Geburtstag des Komponisten.'' In: Michael Jahn (Hrsg.): ''Aus Archiv und Oper. Fünf Jahre rism-osterreich (2004-2009).'' (= Veröffentlichungen des rism-österreich A/12). Verlag Der Apfel, Wien 2009, S. 42–58. ISBN 978-3-85450-242-5.
* Helmut Krausser: ''Zwei ungleiche Rivalen. Puccini und Franchetti.'' C. Bertelsmann, München 2010, ISBN 978-3-570-58011-0.
* Helmut Krausser: ''Zwei ungleiche Rivalen. Puccini und Franchetti.'' C. Bertelsmann, München 2010, ISBN 978-3-570-58011-0.
* [[Wolfgang Marggraf]]: ''Giacomo Puccini'' Philipp Reclam jun., Leipzig 1977
* [[Wolfgang Marggraf]]: ''Giacomo Puccini'' Philipp Reclam jun., Leipzig 1977


== Film ==
== Film ==
* ''[[Giacomo Puccini – Die dunkle Seite des Mondes]].'' Filmbiografie, Deutschland, 2008, 60:22 Min., Buch und Regie: [[Andreas Morell]] mit [[Peter Hladik]] als Giacomo Puccini
* ''Puccini – Magier der Leidenschaft. Leben und Werk des Komponisten.'' Dokumentarfilm, Deutschland, Österreich, Belgien, 2008, 43:44 Min., Buch und Regie: [[Volker Schmidt (Autor)|Volker Schmidt]], Produktion: [[SWR]], [[Mitteldeutscher Rundfunk|MDR]], [[WDR]], [[ORF]], [[Vlaamse Radio- en Televisieomroep|VRT]], merkur.tv, [http://www.swr.de/faszination-musik/-/id=788872/nid=788872/did=6214624/1apwjem/index.html Inhaltsangabe] vom SWR, mit Puccinis Enkelin Simonetta, [[Riccardo Chailly]], Dieter Schickling und [[Helmut Krausser]].
* ''Puccini – Magier der Leidenschaft. Leben und Werk des Komponisten.'' Dokumentarfilm, Deutschland, Österreich, Belgien, 2008, 43:44 Min., Buch und Regie: [[Volker Schmidt (Autor)|Volker Schmidt]], Produktion: [[SWR]], [[Mitteldeutscher Rundfunk|MDR]], [[WDR]], [[ORF]], [[Vlaamse Radio- en Televisieomroep|VRT]], merkur.tv, [http://www.swr.de/faszination-musik/-/id=788872/nid=788872/did=6214624/1apwjem/index.html Inhaltsangabe] vom SWR, mit Puccinis Enkelin Simonetta, [[Riccardo Chailly]], Dieter Schickling und [[Helmut Krausser]].


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[[Kategorie:Komponist klassischer Musik (20. Jahrhundert)]]
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Version vom 16. April 2024, 20:32 Uhr

Giacomo Puccini

Giacomo Antonio Domenico Michele Secondo Maria Puccini (italienisch [ˈdʒaːkomo putˈtʃiːni]; * 22. Dezember 1858 in Lucca; † 29. November 1924 in Brüssel) war ein italienischer Komponist und Vertreter des Verismo in seinem musikalischen Werk.

Leben

Puccini stammte aus einer Musikerfamilie. Seine Eltern waren Albina Magi und Michele Puccini. Dieser war Leiter der Stadtkapelle von Lucca, Organist am Dom und Komponist von Opern und Messen, sein Großvater Domenico Puccini war ebenfalls ein Komponist von Orchesterwerken und Klavierstücken, und schon sein Ururgroßvater Giacomo Puccini war Komponist und Organist.

Im Jahre 1876 schrieb Giacomo Puccini ein symphonisches Präludium. Er besuchte in Pisa eine Aufführung der Oper Aida von Giuseppe Verdi, die ihn stark beeindruckte. Im Herbst 1880 ging er nach Mailand, wo er sich dank eines Stipendiums am dortigen Konservatorium einschreiben konnte. Sein Lehrer war Amilcare Ponchielli. Puccinis Prüfungsarbeit 1883 war das Capriccio Sinfonico, aus dem er später Teile für den Beginn seiner Oper La Bohème verwendete.[1]

Am 31. Mai 1884 debütierte er im Teatro Dal Verme in Mailand mit seiner Erstlingsoper Le Villi, wofür er beim Publikum und bei der Kritik großen Erfolg erntete. Nach einer langen Entstehungsgeschichte wurde seine Oper Edgar am 21. April 1889 an der Mailänder Scala ohne besonderen Erfolg uraufgeführt. Vier Jahre später, am 1. Februar 1893 fand die Premiere der Oper Manon Lescaut im Teatro Regio in Turin mit großem Erfolg statt. Ebenfalls in diesem Theater wurde am 1. Februar 1896 die Oper La Bohème uraufgeführt, Dirigent war Arturo Toscanini. Am 14. Januar 1900 fand die Uraufführung der Oper Tosca am Teatro Costanzi in Rom statt.

Im Jahre 1903 hatte Puccini, der schnelle Automobile liebte, einen schweren Autounfall, an dessen Folgen er noch einige Monate laborierte. Er gehört somit zu den frühesten prominenten Unfallopfern des automobilen Personenverkehrs.

Giacomo Puccini, 1908

Ein Jahr später heiratete Puccini 1904 seine Lebensgefährtin Elvira Bonturi, mit der er bereits einen Sohn Antonio (auch Tonio oder Anton; * 23. Dezember 1886; † 21. Februar 1946) hatte.

Die Uraufführung seiner Oper Madama Butterfly am 17. Februar 1904 war ein außerordentlicher Misserfolg. Nach einer Überarbeitung u. a. durch seinen Freund und Kollegen Alfred Brüggemann wurde die Oper drei Monate später am Teatro Grande von Brescia erneut aufgeführt und nun begeistert aufgenommen.

Mit La fanciulla del West erlebte er am 10. Dezember 1910 sein glanzvolles Debüt an der Metropolitan Opera in New York. Dirigent war Arturo Toscanini, die männliche Hauptrolle sang Enrico Caruso, den Part der Minnie Emmy Destinn. Am 14. Dezember 1918 wurden an der Metropolitan Opera die zu einem Triptychon (Il trittico) zusammengefassten Einakter Il tabarro, Suor Angelica und Gianni Schicchi uraufgeführt.

Von 1919 bis 1921 lebte Puccini in Orbetello in der südlichen Maremma, wo er auf dem Strand der Tagliata einen alten Aussichtsturm, heute Torre Puccini genannt, aus der Zeit der spanischen Herrschaft kaufte und bewohnte. Hier begann er die Komposition seiner letzten Oper Turandot, die er unvollendet hinterließ. 1921 siedelte er nach Torre del Lago (heute als Torre del Lago Puccini ein Stadtbezirk von Viareggio) über. Bereits im Jahr 1900 kaufte er sich ein eigenes Haus in dem Ort. Der passionierte Raucher starb am 29. November 1924 in einer Brüsseler Klinik wenige Tage nach einer Halsoperation wegen Kehlkopfkrebs. Die Gedenkrede bei der Trauerfeier im Mailänder Dom hielt Benito Mussolini. Seine letzte Oper Turandot wurde am 25. April 1926 an der Mailänder Scala unter der Leitung von Arturo Toscanini in der unvollendeten Fassung uraufgeführt. Toscanini brach die Aufführung an der entsprechenden Stelle mit den Worten „An dieser Stelle starb der Maestro“ ab. In den folgenden Vorstellungen wurde die Oper mit dem von Franco Alfano nach Entwürfen des Komponisten vollendeten Schluss aufgeführt.

Das künstlerische Schaffen Giacomo Puccinis erstreckte sich von 1884 bis 1924. In diesen vierzig Jahren entstanden zwölf Opern. Die geringe Anzahl an Werken liegt u. a. im frühen Erfolg Puccinis begründet, der ihm zu Wohlstand verhalf. So konnte der Komponist seinen Vorlieben u. a. für Reisen ausführlich nachgehen. Auch legte Puccini generell eine langsame, aber gründliche Arbeitsweise an den Tag. Die Grabstätte von Puccini und seiner Frau befindet sich in seinem Haus in Torre del Lago. Der italienische Staat hat Puccinis Geburtshaus in Lucca, das heute ein Museum beherbergt, zugleich mit den Geburtshäusern von Gioachino Rossini und Giuseppe Verdi, mit dem Europäischen Kulturerbe-Siegel ausgezeichnet. Der enorme Erfolg der Werke Puccinis, der noch zu Lebzeiten des Komponisten begann, hält bis in die Gegenwart an.

Bühnenwerke

Das Puccini-Denkmal in Lucca, erschaffen von Vito Tongiani
Aleardo Villa (1865–1906), Giacomo Puccini zu Pferd auf seinem Anwesen am Lago di Massaciuccoli, Öl auf Leinwand, Privatsammlung

Sonstige Werke (Auswahl)

Literatur

  • Luigi Ricci: Puccini interprete di se stesso, Ricordi, Milano 1954 (rist. 2003, ISBN 88-7592-725-1).
  • Mosco Carner: Puccini. Biografia critica. Il Saggiatore, Milano 1961.
  • Antonino Titone: Vissi d'arte: Puccini e il disfacimento del melodramma. Feltrinelli, Milano 1972.
  • Enzo Siciliano: Puccini. Rizzoli Verlag, Milano 1976.
  • Clemens Höslinger: Giacomo Puccini: Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Rowohlt Verlag, Reinbek 1984, ISBN 3-499-50325-5.
  • Giorgio Magri: L'uomo Puccini. Mursia, Milano 1992, ISBN 88-425-1263-X.
  • Michele Girardi: Giacomo Puccini. L'arte internazionale di un musicista italiano. Marsilio, Venezia 1995, ISBN 88-317-5818-7.
  • Fedele d'Amico: L'albero del bene e del male – naturalismo e decadentismo in Puccini (raccolta di scritti a cura di Jacopo Pellegrini), Maria Pacini Fazzi, Lucca 2000, ISBN 88-7246-403-X.
  • Julian Budden: Puccini. (ed. originale: Puccini – His Life and Works. New York, Oxford University Press 2002), trad. it. di Gabriella Biagi Ravenni, Carocci Editore, Roma 2005, ISBN 88-430-3522-3.
  • Eduardo Rescigno: Dizionario Pucciniano. Ricordi/BMG Publications, San Giuliano Milanese 2004, ISBN 88-7592-767-7.
  • Howard Greenfeld: Puccini – Sein Leben und seine Welt. Athenäum, ISBN 3-7610-8181-2.
  • Dieter Schickling: Puccini – Biographie. Carus-Verlag, Stuttgart 2017, ISBN 978-3-89948-282-9. (Neue Version der Erstausgabe von 1983)
  • Georg Gerry Tremmel: John Luther Long (1861–1927): „Madame Butterfly“ (1898). Das literarische Konzept der amerikanischen Kurzgeschichte im historischen Kontext. Logos-Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-8325-1076-3.
  • Benedikt Stegemann: Orpheus, der klingende Opernführer, Folge 2: Giacomo Puccini, Ricordi, München, 2006, ISBN 978-3-938809-52-5
  • Michael Klonovsky: Der Schmerz der Schönheit. Über Giacomo Puccini. Berlin Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-8270-0771-1.
  • Adrian Mourby: „Scandalissimo! Puccini's sex life exposed.“ In: The Independent, 6. Juli 2008.
  • Helmut Krausser: Die kleinen Gärten des Maestro Puccini. Dokumentar-Roman, DuMont-Buchverlag, Köln 2008, ISBN 978-3-8321-7989-2.
  • Michael Jahn: Wildwest in der Hofoper. Rezensionen zu Puccini-Erstaufführungen in Wien. In: Ders. (Hrsg.): Verismo, Verträge, Verschollen. Schriften zur Wiener Operngeschichte 7 (= Veröffentlichungen des rism-österreich B/9). Verlag Der Apfel, Wien 2009, S. 181–261. ISBN 978-3-85450-289-0.
  • Clemens Höslinger: Wien war mir immer sympathisch. Giacomo Puccinis Spuren in Wien. Zum 150. Geburtstag des Komponisten. In: Michael Jahn (Hrsg.): Aus Archiv und Oper. Fünf Jahre rism-osterreich (2004-2009). (= Veröffentlichungen des rism-österreich A/12). Verlag Der Apfel, Wien 2009, S. 42–58. ISBN 978-3-85450-242-5.
  • Helmut Krausser: Zwei ungleiche Rivalen. Puccini und Franchetti. C. Bertelsmann, München 2010, ISBN 978-3-570-58011-0.
  • Wolfgang Marggraf: Giacomo Puccini Philipp Reclam jun., Leipzig 1977

Film

Eponyme

Der Asteroid (4579) Puccini wurde 1991 nach ihm benannt.[4] Gleiches gilt für den Puccini Spur, einen Gebirgskamm auf der Alexander-I.-Insel in der Antarktis.

Weblinks

Commons: Giacomo Puccini – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Pietro Spada, in: Beiheft zur Einspielung unter Riccardo Chailly, Decca Records, 1983.
  2. thefreelibrary.com: Placido Domingo Outlines His Plans for Los Angeles Opera (Memento vom 2. Februar 2018 im Internet Archive)
  3. Los Angeles Magazine Juni 2002 in der Google-Buchsuche
  4. Minor Planet Circ. 17981