„Hochdeutsche Dialekte“ – Versionsunterschied

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Die '''hochdeutschen Dialekte''' befinden sich südlich der ''[[Benrather Linie]]'' (vereinzelt wird auch die ''[[Uerdinger Linie]]'' zur Trennung genommen) und zerfallen wiederum in [[Mitteldeutsche Sprachen und Dialekte|mittel-]] und [[oberdeutsch]]e Subdialekte. Sie umfassen regionale [[Sprachvarietät]]en der höher gelegenen Gebiete des deutschen Sprachraumes und weisen als gemeinsames Charakteristikum die vollständig oder teilweise durchgeführte [[Zweite Lautverschiebung|zweite oder (alt)hochdeutsche Lautverschiebung]] auf.
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|Deutsches Sprachgebiet (nach [[Peter Wiesinger]] und [[Werner König (Linguist)|Werner König]]<ref>W. Heeringa: ''Measuring Dialect Pronunciation Differences using Levenshtein Distance.'' University of Groningen, 2009, S. 232–234.</ref><ref>Peter Wiesinger: ''Die Einteilung der deutschen Dialekte.'' In: Werner Besch, Ulrich Knoop, Wolfgang Putschke, Herbert Ernst Wiegand (Hrsg.): ''Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung,'' 2.&nbsp;Halbband. De Gruyter, Berlin / New York 1983, ISBN 3-11-009571-8, S. 807–900.</ref><ref>Werner König: ''dtv-Atlas Deutsche Sprache.'' 19. Auflage. dtv, München 2019, ISBN 978-3-423-03025-0, S. 230.</ref><ref>C. Giesbers: ''Dialecten op de grens van twee talen.'' Radboud Universiteit Nijmegen, 2008, S. 233.</ref>) mit den folgenden dialektalen Großgruppen:
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|title = {{Farblegende|#8c506e|Niederfränkisch}}
|1 = 1. [[Niederrheinisch]]
}}
''Niederdeutsche Dialektgruppen:''
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|title = {{Farblegende|#df772a|Friesisch}}
|1 = 2. [[Saterländisch]]
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|title = {{Farblegende|#3e9abc|Niederdeutsch}}
|1 = 4. [[Westfälische Dialekte|Westfälisch]]
|2 = 5. [[Nordniederdeutsch|Nordniedersächsisch]]
|3 = 6. [[Ostfälisch]]
|4 = 7. [[Mecklenburgisch-Vorpommersch]]
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|6 = 9. [[Mittelpommersch]]
}}
''Hochdeutsche Dialektgruppen:''
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|title = {{Farblegende|#f5ef47|Mitteldeutsch}}
|1 = 10. [[Ripuarisch]]
|2 = 11. [[Luxemburgische Sprache|Luxemburgisch]]
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|4 = 13. [[Rheinfränkisch]]
|5 = 14. [[Hessische Dialekte|Zentralhessisch]]
|6 = 15. [[Hessische Dialekte|Nordhessisch]]
|7 = 16. [[Hessische Dialekte|Osthessisch]]
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|title = {{Farblegende|#ecca09|Oberdeutsch}}
|1 = 21. [[Oberfränkisch]]
|2 = 22. [[Bairisch|Nordbairisch]]
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}}
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Die '''hochdeutschen Dialekte''' oder '''Mundarten''' werden südlich der ''[[Benrather Linie]]'' (vereinzelt wird auch die ''[[Uerdinger Linie]]'' zur Trennung genommen) gesprochen und zerfallen wiederum in [[Mitteldeutsche Sprachen und Dialekte|mittel-]] und [[oberdeutsch]]e Subdialekte. Sie umfassen regionale [[Sprachvarietät]]en der höher gelegenen Gebiete des deutschen Sprachraumes und weisen als gemeinsames Charakteristikum die vollständig oder teilweise durchgeführte [[Zweite Lautverschiebung|zweite oder (alt)hochdeutsche Lautverschiebung]] auf.
Die allgemein gebräuchliche Kurzbezeichnung „Hochdeutsch“ kann leicht missverstanden werden, da sie von den meisten Sprechern gleichbedeutend mit „[[Standarddeutsch]]“ bzw. „Schriftdeutsch“ gebraucht wird. In diesem Artikel geht es beim „Hochdeutschen“ im Sinne einer regionalen Sprachvarietät in den höher gelegenen Gebieten des deutschen Sprachraums, das sich in einem engen [[Dialektkontinuum]] mit den nördlich von ihm befindlichen regionalen Sprachvarietäten ([[Niedersächsisch]] und [[Niederfränkisch]]) in den niederen Gebieten des deutschen und niederländischen Sprachraums befindet.

Die allgemein gebräuchliche Kurzbezeichnung „Hochdeutsch“ kann leicht missverstanden werden, da sie von manchen Sprechern gleichbedeutend mit „[[Standarddeutsch]]“ bzw. „Schriftdeutsch“ gebraucht wird. In diesem Artikel geht es ums „Hochdeutsche“ im Sinne einer regionalen Sprachvarietät in den höher gelegenen Gebieten des deutschen Sprachraums, das sich, historisch betrachtet, in einem engen [[Dialektkontinuum]] mit den nördlich von ihm befindlichen regionalen Sprachvarietäten
([[Niederdeutsche Sprache|Niederdeutsch]] und [[Niederfränkisch]]) in den niederen Gebieten des deutschen und niederländischen Sprachraums befand.


== Begriff ==
== Begriff ==
Zu den Sprachen, die aus hochdeutschen Mundarten entstanden sind, gehören das [[Standarddeutsch]]e (meist einfach „Deutsch“ oder „Schriftdeutsch“ genannt), das [[Jiddisch]]e und das [[Luxemburgische Sprache|Luxemburgische]]. Die heutige hochdeutsche Schriftsprache ist in den vergangenen 500 Jahren seit der Erfindung des Buchdrucks entstanden und konkurrenzierte beziehungsweise verdrängte zunehmend die deutschen „Sprechsprachen“.
Zu den Sprachen, die aus hochdeutschen Mundarten entstanden sind, gehören das [[Standarddeutsch]]e (meist einfach „Deutsch“, „Hochdeutsch“ oder „Schriftdeutsch“ genannt), das [[Jiddisch]]e und das [[Luxemburgische Sprache|Luxemburgische]]. Die heutige hochdeutsche Schriftsprache ist in den vergangenen 500 Jahren nach der Erfindung des Buchdrucks entstanden. Als Amts- und Schulsprache verdrängt sie seitdem zunehmend die gesprochenen deutschen [[Dialekt]]e.


Hochdeutsche Dialekte (Mundarten) werden in den mittleren und südlichen Gebieten des deutschen Sprachraums gesprochen, nämlich in [[Deutschland]], [[Österreich]], der [[Deutschschweiz]], [[Liechtenstein]], [[Luxemburg]], im [[Elsass]] und in [[Lothringen]] ([[Frankreich]]), in [[Ostbelgien]] und in [[Südtirol]] ([[Italien]]). Darüber hinaus gibt es oder gab es hochdeutsche Sprachinseln, beispielsweise in [[Norditalien]] auch außerhalb des Südtirols ([[Zimbern]], Süd[[walser]]), [[Polen]] ([[Oberschlesien]]), [[Rumänien]] ([[Siebenbürger Sachsen]], [[Banater Schwaben]], [[Sathmarer Schwaben]]), [[Ungarn]], [[Russland]], den [[USA]] und [[Kanada]] (zum Beispiel [[Pennsylvania Dutch (Sprache)|Pennsylvania Dutch]] und [[Hutterisch]]) und in [[Brasilien]] ([[Rio Grande do Sul]]).
Hochdeutsche Dialekte werden in den mittleren und südlichen Gebieten des deutschen Sprachraums gesprochen, nämlich in [[Deutschland]], [[Österreich]], der [[Deutschschweiz]], [[Liechtenstein]], [[Luxemburg]], im [[Elsass]] und in [[Lothringen]] ([[Frankreich]]), im Südteil von [[Ostbelgien]] und in [[Südtirol]] ([[Italien]]). Darüber hinaus gibt es oder gab es hochdeutsche Sprachinseln, beispielsweise in [[Norditalien]] auch außerhalb von Südtirol ([[Zimbern]], Süd[[walser]]), [[Polen]] ([[Oberschlesien]]), [[Rumänien]] ([[Siebenbürger Sachsen]], [[Banater Schwaben]], [[Sathmarer Schwaben]]), [[Ungarn]], [[Russland]], den [[USA]] und [[Kanada]] (zum Beispiel [[Pennsylvania Dutch (Sprache)|Pennsylvania Dutch]] und [[Hutterisch]]) und in [[Brasilien]] ([[Riograndenser Hunsrückisch]]).


Das ''hoch'' in der Bezeichnung ''hochdeutsche Dialekte'' bezieht sich auf die Mundarten in den höhergelegenen (bergigen) Regionen des mittleren und südlichen deutschen Sprachraums, im Gegensatz zum ''nieder'' in der Bezeichnung ''niederdeutsche Dialekte,'' das sich auf die tiefer gelegenen, flachen Regionen im Norden des deutschen Dialektraums bezieht. Die Begriffe tauchen bei Übertragungen vom Hochdeutschen ins Niederländische im 15. Jahrhundert auf – ''hochdeutsch'' erstmals 1440: „Uut hoghen duutsche ghetransfereert / Ende in onser talen ghekeert“<ref name="Berthele 2003">Raphael Berthele (Hrsg.): ''Die Deutsche Schriftsprache und die Regionen.'' Walter de Gruyter, Berlin 2003, ISBN 3-11-017497-9, S.&nbsp;137.</ref> und ''niederdeutsch'' erstmals 1457: „vanden hooghen duutsche int neder duutsche“.<ref name="Berthele 2003" />
Das ''hoch'' in der Bezeichnung ''hochdeutsch'' bezieht sich auf die Mundarten in den höhergelegenen (bergigen) Regionen des mittleren und südlichen deutschen Sprachraums, entsprechend dem ''nieder'' in der Bezeichnung ''niederdeutsch,'' das sich auf die tiefer gelegenen, flachen Regionen im Norden des deutschen Dialektraums bezieht. Die Begriffe tauchen bei Übertragungen vom Hochdeutschen ins Niederländische im 15. Jahrhundert auf – ''hochdeutsch'' erstmals 1440: „Uut hoghen duutsche ghetransfereert / Ende in onser talen ghekeert“<ref name="Berthele 2003">Raphael Berthele (Hrsg.): ''Die Deutsche Schriftsprache und die Regionen.'' Walter de Gruyter, Berlin 2003, ISBN 3-11-017497-9, S.&nbsp;137.</ref> und ''niederdeutsch'' erstmals 1457: „vanden hooghen duutsche int neder duutsche“.<ref name="Berthele 2003" />


''Deutsch'' bedeutet etymologisch „zum Volk gehörig“, „volkstümlich“ und bezeichnete im Gegensatz zu anderen Nationalitätsadjektiven zuerst eine Sprache, hiervon leiteten sich später die Bezeichnungen für deren Sprecher und das von ihnen bewohnte Gebiet ab: Der [[latein]]ische Begriff ''theodiscus'' dafür tritt zuerst 786 auf, als der päpstliche [[Apostolischer Nuntius|Nuntius]] [[Georg von Ostia]] dem Papst [[Hadrian I.]] über zwei Synoden in England berichtete. Dabei wurden die Beschlüsse sowohl lateinisch als auch in der Volkssprache ''(latine'' und ''theodisce)'' verlesen, damit alle sie verstehen konnten; hierbei bezeichnet das Wort aber eine Variante des Altenglischen bzw. Angelsächsischen. 813 empfiehlt [[Karl der Große]] den Geistlichen, nicht nur lateinisch zu predigen, sondern auch ''in rusticam Romanam linguam aut Theodiscam''. Diesem ''theodiscus'' der Gelehrtensprache entspräche ein westfränkisches Adjektiv ''*theodisk'' (zu got. ''þiuda,'' ahd. ''diot'' „Volk“).
''Deutsch'' bedeutet etymologisch „zum Volk gehörig“, „volkstümlich“ und bezeichnete im Gegensatz zu anderen Nationalitätsadjektiven zuerst eine Sprache, hiervon leiteten sich später die Bezeichnungen für deren Sprecher und das von ihnen bewohnte Gebiet ab: Der [[latein]]ische Begriff ''theodiscus'' dafür tritt zuerst 786 auf, als der päpstliche [[Apostolischer Nuntius|Nuntius]] [[Georg von Ostia]] dem Papst [[Hadrian I.]] über zwei Synoden in England berichtete. Dabei wurden die Beschlüsse sowohl lateinisch als auch in der Volkssprache ''(latine'' und ''theodisce)'' verlesen, damit alle sie verstehen konnten; hierbei bezeichnet das Wort aber eine Variante des Altenglischen bzw. Angelsächsischen. 813 empfiehlt [[Karl der Große]] den Geistlichen, nicht nur lateinisch zu predigen, sondern auch ''in rusticam Romanam linguam aut Theodiscam''. Diesem ''theodiscus'' der Gelehrtensprache entspräche ein westfränkisches Adjektiv ''*theodisk'' (zu got. ''þiuda,'' ahd. ''diot'' „Volk“).


Für die germanische Sprache gab es im Altfranzösischen bis zum 15.&nbsp;Jh. den Begriff ''tiedeis, tieis, tiois,'' im [[flämische Sprache|Flämischen]] ''dietsch'' (daher das englische ''Dutch'' für die [[niederländische Sprache]]). Ende des 9. Jahrhunderts taucht im Lateinischen der Begriff ''teutonicus'' auf, der sich neben ''theodiscus'' stellt. Erhalten blieb es bis heute im [[Italienische Sprache|italienischen]] ''tedesco''.
Für die germanische Sprache gab es im Altfranzösischen bis zum 15.&nbsp;Jh. den Begriff ''tiedeis, tieis, tiois,'' im [[flämische Sprache|Flämischen]] ''dietsch'' (daher das englische ''Dutch'' heutzutage für die [[niederländische Sprache]]). Ende des 9. Jahrhunderts taucht im Lateinischen der Begriff ''teutonicus'' auf, der sich neben ''theodiscus'' stellt. Erhalten blieb es bis heute im [[Italienische Sprache|italienischen]] ''tedesco'' (von ''theodiscus'').


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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Um das Jahr 1200 gewann das auf [[Schwäbischer Dialekt|schwäbischen]] Varietäten beruhende [[Mittelhochdeutsch]] als Dichtersprache überregionale Bedeutung bis in den norddeutschen Raum.
Um das Jahr 1200 gewann das auf [[Schwäbischer Dialekt|schwäbischen]] Varietäten beruhende [[Mittelhochdeutsch]] als Dichtersprache überregionale Bedeutung bis in den norddeutschen Raum.


In der frühen Neuzeit entwickelte sich die moderne hochdeutsche Sprache auf Grundlage ostmitteldeutscher, ostfränkischer und bairischer [[Kanzleisprache]]n als überregionale Schriftsprache, die sich bis ins 17. Jahrhundert in Norddeutschland (bei Verdrängung des als altmodisch empfundenen Niederdeutschen), bis ins 18. Jahrhundert im gesamten heutigen Sprachraum durchsetzte.
In der frühen Neuzeit entwickelte sich die moderne hochdeutsche Sprache auf Grundlage ostmitteldeutscher, ostfränkischer und bairischer [[Kanzleisprache]]n als überregionale Schriftsprache, die sich bis ins 17. Jahrhundert in Norddeutschland (bei Verdrängung des Niederdeutschen), bis ins 18. Jahrhundert im gesamten heutigen Sprachraum durchsetzte.


Die hochdeutschen Sprachepochen werden wie folgt unterteilt:
Die hochdeutschen Sprachepochen werden beispielsweise wie folgt unterteilt (für mehr siehe den Artikel [[Sprachstufe]]):
# [[Althochdeutsch]] (Ahd.) 750 bis 1050
# [[Mittelhochdeutsch]] (Mhd.) 1050 bis 1350
# [[Frühneuhochdeutsch]] (Frnhd., Fnhd.) 1350 bis 1650
# [[Neuhochdeutsch]] (Nhd.) 1650 bis Gegenwart


Die Datierungen sind nur als Annäherungswerte zu verstehen. Zum einen ist mit dem Jahr 750 nur der vermutete Beginn althochdeutscher Sprache bezeichnet, da der bisherige Forschungsstand die ältesten bekannten schriftlichen Sprachquellen in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts lokalisiert, zum Beispiel das [[Abrogans]]-Glossar um das Jahr 770 herum.<ref>Werner König: ''dtv-Atlas deutsche Sprache.'' Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004, ISBN 3-423-03025-9, S.&nbsp;66&nbsp;f.</ref> Zum andern sind die Übergänge zwischen den einzelnen Epochen fließend – [[Sprachwandel]] vollzieht sich auf vielen Ebenen und geht in den verschiedenen Sprachräumen auch nicht gleichzeitig vonstatten.
# [[Althochdeutsch]] (Ahd.) 750 bis 1050
# [[Mittelhochdeutsch]] (Mhd.) 1050 bis 1350
# [[Frühneuhochdeutsch]] (Fnhd.) 1350 bis 1600/1650
# [[Neuhochdeutsch]] (Nhd.) 1650/1700 bis Gegenwart

Die Datierungen sind nur als Annäherungswerte zu verstehen. Zum einen ist mit dem Jahr 750 nur der vermutete Beginn althochdeutscher Sprache bezeichnet, da der bisherige Forschungsstand die ältesten bekannten schriftlichen Sprachquellen in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts lokalisiert, zum Beispiel das [[Abrogans]]-Glossar um das Jahr 770 herum.<ref>Werner König: ''dtv-Atlas deutsche Sprache.'' Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004, ISBN 3-423-03025-9, S.&nbsp;66&nbsp;f.</ref> Zum andern sind die Übergänge zwischen den einzelnen Epochen sehr fließend – [[Sprachwandel]] vollzieht sich auf vielen Ebenen und geht in den verschiedenen Sprachräumen auch nicht gleichzeitig vonstatten.


== Gliederung ==
== Gliederung ==
Die verschiedenen Varietäten der hochdeutschen Sprachen sind stark gegliedert. Oft sind nur benachbarte Varietäten gegenseitig verständlich (Kontinuum), während sich Sprecher entfernterer Varietäten nicht in ihren eigenen Dialekten miteinander verständigen können, sondern sich einer sogenannten [[Dachsprache]] bedienen müssen.
Die verschiedenen Varietäten der hochdeutschen Sprachen sind stark gegliedert. Oft sind nur benachbarte Varietäten gegenseitig verständlich (Kontinuum), während sich Sprecher entfernterer Varietäten nicht in ihren eigenen Dialekten miteinander verständigen können, sondern sich einer sogenannten [[Dachsprache]] bedienen müssen.


Die hochdeutschen Varietäten sind von der hochdeutschen Lautverschiebung in sehr unterschiedlichem Ausmaß betroffen: Nur Bairische (z.&nbsp;B. [[Dialekte in Tirol|Tirolerisch]]), [[Höchstalemannisch|höchst-]] und [[hochalemannisch]]e Dialekte haben die Lautverschiebung vollständig durchgeführt, die meisten hochdeutschen Varietäten jedoch nur teilweise, bis zum Extrem von [[Ostbergisch]], das nur die Verschiebung von ''ik'' zu ''ich'' mitgemacht haben, aber sogar noch nördlich der ''maken–machen''-[[Isoglosse]] ([[Benrather Linie]]) liegen und daher genau so gut den niederfränkischen Mundarten zugeordnet werden könnten. Insbesondere in Westmitteldeutschland ist die Auswirkung der hochdeutschen Lautverschiebung vielfach abgestuft, mit zunehmend größerem Einfluss gegen Süden ([[Rheinischer Fächer]]). Der Grund hierfür ist das deutsche Dialektkontinuum, in dem sich die Mundarten kontinuierlich ein wenig von Ort zu Ort ändern, ohne dass eine Veränderung auf den ersten Blick zu erkennen wäre. Erst mit zunehmender Entfernung lassen sich Unterschiede ausmachen. So gibt es auch keine allgemein anerkannte Dialektgrenze zwischen hoch- und niederdeutschen Mundarten.
Die hochdeutschen Varietäten sind von der hochdeutschen Lautverschiebung in sehr unterschiedlichem Ausmaß betroffen: Nur Bairische (z.&nbsp;B. [[Dialekte in Tirol|Tirolerisch]]), [[Höchstalemannisch|höchst-]] und [[hochalemannisch]]e Dialekte haben die Lautverschiebung vollständig durchgeführt, die meisten hochdeutschen Varietäten jedoch nur teilweise. Insbesondere in Westmitteldeutschland ist die Auswirkung der hochdeutschen Lautverschiebung vielfach abgestuft, mit zunehmend größerem Einfluss gegen Süden ([[Rheinischer Fächer]]). Der Grund hierfür ist das deutsche Dialektkontinuum, in dem sich die Mundarten kontinuierlich ein wenig von Ort zu Ort ändern, ohne dass eine Veränderung auf den ersten Blick zu erkennen wäre. Erst mit zunehmender Entfernung lassen sich Unterschiede ausmachen. So gibt es auch keine allgemein anerkannte Dialektgrenze zwischen hoch- und niederdeutschen Mundarten.


* [[mitteldeutsche Sprachen und Dialekte]]
* [[mitteldeutsche Dialekte]]
** [[westmitteldeutsche Sprachen]] (siehe auch: [[fränkische Sprachen]])
** [[Westmitteldeutsche Mundarten|westmitteldeutsche Dialekte]]
*** [[Mittelfränkisch]] ([[Ripuarische Dialektgruppe|Ripuarisch]], [[Moselfränkische Dialektgruppe|Moselfränkisch]], [[Luxemburgische Sprache|Luxemburgisch]])
*** [[Mittelfränkisch]] ([[Ripuarische Dialekte|Ripuarisch]], [[Moselfränkische Dialekte|Moselfränkisch]], [[Luxemburgische Sprache|Luxemburgisch]])
*** [[Rheinfränkisch]] ([[pfälzische Dialekte|Pfälzisch]], [[Hessischer Dialekt|Hessisch]], [[Lothringisch (Fränkisch)|Lothringisch]])
*** [[Rheinfränkisch]] ([[Pfälzische Dialekte|Pfälzisch]], [[Hessischer Dialekt|Hessisch]], [[Lothringisch (fränkisch)|Lothringisch]])
** [[ostmitteldeutsche Dialekte]] ([[Kolonialdialekt]]e)
** [[ostmitteldeutsche Dialekte]] ([[Kolonialdialekt]]e)
*** [[thüringisch-obersächsische Dialektgruppe]]
*** [[thüringisch-obersächsische Dialektgruppe]]
*** [[Lausitzisch-neumärkische Dialekte]] (Mischform mit [[Ostniederdeutsch]])
*** [[südmärkischer Dialekt]] (Mischform mit [[Ostniederdeutsch]])
*** [[Hochpreußisch]] (fast nur noch Diaspora)
*** [[Schlesisch (deutscher Dialekt)|Schlesisch]] (fast nur noch Diaspora)
*** [[Schlesisch (deutscher Dialekt)|Schlesisch]] (fast nur noch Diaspora)
*** [[Hochpreußisch]] (fast nur noch Diaspora)
* [[oberdeutsche Dialekte]]
* [[oberdeutsche Dialekte]]
** [[alemannische Dialekte]]
** [[alemannische Dialekte]] im weiteren Sinne
*** [[schwäbische Dialekte]]
*** [[schwäbische Dialekte]]
*** alemannische Dialekte im engeren Sinne
*** [[Elsässisch]]
*** [[Oberrheinalemannisch|Niederalemannisch]] im südwestlichen [[Baden-Württemberg]], in weiten Teilen des [[Allgäu]]s, im [[Elsass]] und in [[Baseldeutsch|Basel]]
**** [[Oberrheinalemannisch|Niederalemannisch]] im südwestlichen [[Baden-Württemberg]], in weiten Teilen des [[Allgäu]]s, im [[Elsass]] und in [[Baseldeutsch|Basel]]
***** [[Elsässisch]]
*** [[Bodenseealemannisch|Mittelalemannisch]] nördlich des [[Bodensee]]s sowie in weiten Teilen des Allgäus und [[Vorarlberg]]s
**** [[Bodenseealemannisch|Mittelalemannisch]] nördlich des [[Bodensee]]s sowie in weiten Teilen des Allgäus und [[Vorarlberg]]s
*** [[Hochalemannisch]] im [[Mittelland (Schweiz)|Schweizer Mittelland]], in [[Baden (Land)|Südbaden]], in Teilen [[Vorarlberg]]s und [[Liechtenstein]]s sowie im [[Sundgau]]
**** [[Hochalemannisch]] im [[Mittelland (Schweiz)|Schweizer Mittelland]], in [[Baden (Land)|Südbaden]], in Teilen Vorarlbergs und [[Liechtenstein]]s sowie im [[Sundgau]]
*** [[Höchstalemannisch]] in der [[Urschweiz]], im [[Senslerisch|Sensegebiet]], im [[Berner Oberland]] und im [[Walliserdeutsch|Oberwallis]]
**** [[Höchstalemannisch]] in der [[Urschweiz]], im [[Senslerisch|Sensegebiet]], im [[Berner Oberland]] und im [[Walliserdeutsch|Oberwallis]]
** [[bairische Dialekte]]
** [[bairische Dialekte]]
*** [[Südbairisch]]
*** [[Südbairisch]]
*** [[Mittelbairisch]]
*** [[Mittelbairisch]]
*** [[Nordbairisch]]
*** [[Nordbairisch]]
** [[ostfränkische Dialektgruppe]]
** [[ostfränkische Dialekte]], umgangssprachlich ''Fränkisch''
*** [[mainfränkische Dialekte]], umgangssprachlich ''Fränkisch''
** [[südfränkische Dialekte]]
** [[süd-rheinfränkische Dialektgruppe]]


== Literatur ==
== Literatur ==
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* [[Werner König (Linguist)|Werner König]]: ''dtv-Atlas zur deutschen Sprache. Tafeln und Texte. Mit Mundartkarten.'' dtv, München 1978, ISBN 3-423-03025-9, zahlreiche Neuauflagen.
* [[Werner König (Linguist)|Werner König]]: ''dtv-Atlas zur deutschen Sprache. Tafeln und Texte. Mit Mundartkarten.'' dtv, München 1978, ISBN 3-423-03025-9, zahlreiche Neuauflagen.
* [[Charles V. J. Russ]] (Hrsg.): ''The Dialects of Modern German.'' Routledge, London 1990.
* [[Charles V. J. Russ]] (Hrsg.): ''The Dialects of Modern German.'' Routledge, London 1990.
* [[Peter Wiesinger]]: ''Die Einteilung der deutschen Dialekte.'' In: Werner Besch u.&nbsp;a.: ''Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektogie.'' de Gruyter, Berlin/New York 1983 (HSK 1), S.&nbsp;807–900.
* [[Peter Wiesinger]]: ''Die Einteilung der deutschen Dialekte.'' In: Werner Besch u.&nbsp;a.: ''Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektogie.'' De Gruyter, Berlin/New York 1983 (HSK 1), S.&nbsp;807–900.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 25. Januar 2024, 13:59 Uhr

Deutsches Sprachgebiet (nach Peter Wiesinger und Werner König[1][2][3][4]) mit den folgenden dialektalen Großgruppen:
  • Niederfränkisch
  • Niederdeutsche Dialektgruppen:
  • Friesisch
  • Hochdeutsche Dialektgruppen:

    Die hochdeutschen Dialekte oder Mundarten werden südlich der Benrather Linie (vereinzelt wird auch die Uerdinger Linie zur Trennung genommen) gesprochen und zerfallen wiederum in mittel- und oberdeutsche Subdialekte. Sie umfassen regionale Sprachvarietäten der höher gelegenen Gebiete des deutschen Sprachraumes und weisen als gemeinsames Charakteristikum die vollständig oder teilweise durchgeführte zweite oder (alt)hochdeutsche Lautverschiebung auf.

    Die allgemein gebräuchliche Kurzbezeichnung „Hochdeutsch“ kann leicht missverstanden werden, da sie von manchen Sprechern gleichbedeutend mit „Standarddeutsch“ bzw. „Schriftdeutsch“ gebraucht wird. In diesem Artikel geht es ums „Hochdeutsche“ im Sinne einer regionalen Sprachvarietät in den höher gelegenen Gebieten des deutschen Sprachraums, das sich, historisch betrachtet, in einem engen Dialektkontinuum mit den nördlich von ihm befindlichen regionalen Sprachvarietäten (Niederdeutsch und Niederfränkisch) in den niederen Gebieten des deutschen und niederländischen Sprachraums befand.

    Begriff

    Zu den Sprachen, die aus hochdeutschen Mundarten entstanden sind, gehören das Standarddeutsche (meist einfach „Deutsch“, „Hochdeutsch“ oder „Schriftdeutsch“ genannt), das Jiddische und das Luxemburgische. Die heutige hochdeutsche Schriftsprache ist in den vergangenen 500 Jahren nach der Erfindung des Buchdrucks entstanden. Als Amts- und Schulsprache verdrängt sie seitdem zunehmend die gesprochenen deutschen Dialekte.

    Hochdeutsche Dialekte werden in den mittleren und südlichen Gebieten des deutschen Sprachraums gesprochen, nämlich in Deutschland, Österreich, der Deutschschweiz, Liechtenstein, Luxemburg, im Elsass und in Lothringen (Frankreich), im Südteil von Ostbelgien und in Südtirol (Italien). Darüber hinaus gibt es oder gab es hochdeutsche Sprachinseln, beispielsweise in Norditalien auch außerhalb von Südtirol (Zimbern, Südwalser), Polen (Oberschlesien), Rumänien (Siebenbürger Sachsen, Banater Schwaben, Sathmarer Schwaben), Ungarn, Russland, den USA und Kanada (zum Beispiel Pennsylvania Dutch und Hutterisch) und in Brasilien (Riograndenser Hunsrückisch).

    Das hoch in der Bezeichnung hochdeutsch bezieht sich auf die Mundarten in den höhergelegenen (bergigen) Regionen des mittleren und südlichen deutschen Sprachraums, entsprechend dem nieder in der Bezeichnung niederdeutsch, das sich auf die tiefer gelegenen, flachen Regionen im Norden des deutschen Dialektraums bezieht. Die Begriffe tauchen bei Übertragungen vom Hochdeutschen ins Niederländische im 15. Jahrhundert auf – hochdeutsch erstmals 1440: „Uut hoghen duutsche ghetransfereert / Ende in onser talen ghekeert“[5] und niederdeutsch erstmals 1457: „vanden hooghen duutsche int neder duutsche“.[5]

    Deutsch bedeutet etymologisch „zum Volk gehörig“, „volkstümlich“ und bezeichnete im Gegensatz zu anderen Nationalitätsadjektiven zuerst eine Sprache, hiervon leiteten sich später die Bezeichnungen für deren Sprecher und das von ihnen bewohnte Gebiet ab: Der lateinische Begriff theodiscus dafür tritt zuerst 786 auf, als der päpstliche Nuntius Georg von Ostia dem Papst Hadrian I. über zwei Synoden in England berichtete. Dabei wurden die Beschlüsse sowohl lateinisch als auch in der Volkssprache (latine und theodisce) verlesen, damit alle sie verstehen konnten; hierbei bezeichnet das Wort aber eine Variante des Altenglischen bzw. Angelsächsischen. 813 empfiehlt Karl der Große den Geistlichen, nicht nur lateinisch zu predigen, sondern auch in rusticam Romanam linguam aut Theodiscam. Diesem theodiscus der Gelehrtensprache entspräche ein westfränkisches Adjektiv *theodisk (zu got. þiuda, ahd. diot „Volk“).

    Für die germanische Sprache gab es im Altfranzösischen bis zum 15. Jh. den Begriff tiedeis, tieis, tiois, im Flämischen dietsch (daher das englische Dutch heutzutage für die niederländische Sprache). Ende des 9. Jahrhunderts taucht im Lateinischen der Begriff teutonicus auf, der sich neben theodiscus stellt. Erhalten blieb es bis heute im italienischen tedesco (von theodiscus).

    Geschichte

    Althochdeutsche Glossen aus dem 8. Jahrhundert gehören zu den frühesten Belegen hochdeutscher Sprache.

    Um das Jahr 1200 gewann das auf schwäbischen Varietäten beruhende Mittelhochdeutsch als Dichtersprache überregionale Bedeutung bis in den norddeutschen Raum.

    In der frühen Neuzeit entwickelte sich die moderne hochdeutsche Sprache auf Grundlage ostmitteldeutscher, ostfränkischer und bairischer Kanzleisprachen als überregionale Schriftsprache, die sich bis ins 17. Jahrhundert in Norddeutschland (bei Verdrängung des Niederdeutschen), bis ins 18. Jahrhundert im gesamten heutigen Sprachraum durchsetzte.

    Die hochdeutschen Sprachepochen werden beispielsweise wie folgt unterteilt (für mehr siehe den Artikel Sprachstufe):

    1. Althochdeutsch (Ahd.) 750 bis 1050
    2. Mittelhochdeutsch (Mhd.) 1050 bis 1350
    3. Frühneuhochdeutsch (Frnhd., Fnhd.) 1350 bis 1650
    4. Neuhochdeutsch (Nhd.) 1650 bis Gegenwart

    Die Datierungen sind nur als Annäherungswerte zu verstehen. Zum einen ist mit dem Jahr 750 nur der vermutete Beginn althochdeutscher Sprache bezeichnet, da der bisherige Forschungsstand die ältesten bekannten schriftlichen Sprachquellen in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts lokalisiert, zum Beispiel das Abrogans-Glossar um das Jahr 770 herum.[6] Zum andern sind die Übergänge zwischen den einzelnen Epochen fließend – Sprachwandel vollzieht sich auf vielen Ebenen und geht in den verschiedenen Sprachräumen auch nicht gleichzeitig vonstatten.

    Gliederung

    Die verschiedenen Varietäten der hochdeutschen Sprachen sind stark gegliedert. Oft sind nur benachbarte Varietäten gegenseitig verständlich (Kontinuum), während sich Sprecher entfernterer Varietäten nicht in ihren eigenen Dialekten miteinander verständigen können, sondern sich einer sogenannten Dachsprache bedienen müssen.

    Die hochdeutschen Varietäten sind von der hochdeutschen Lautverschiebung in sehr unterschiedlichem Ausmaß betroffen: Nur Bairische (z. B. Tirolerisch), höchst- und hochalemannische Dialekte haben die Lautverschiebung vollständig durchgeführt, die meisten hochdeutschen Varietäten jedoch nur teilweise. Insbesondere in Westmitteldeutschland ist die Auswirkung der hochdeutschen Lautverschiebung vielfach abgestuft, mit zunehmend größerem Einfluss gegen Süden (Rheinischer Fächer). Der Grund hierfür ist das deutsche Dialektkontinuum, in dem sich die Mundarten kontinuierlich ein wenig von Ort zu Ort ändern, ohne dass eine Veränderung auf den ersten Blick zu erkennen wäre. Erst mit zunehmender Entfernung lassen sich Unterschiede ausmachen. So gibt es auch keine allgemein anerkannte Dialektgrenze zwischen hoch- und niederdeutschen Mundarten.

    Literatur

    • Rudolf Ernst Keller: German Dialects. Phonology and Morphology. With selected texts. Manchester University Press, Manchester 1961, Nachdruck 1979.
    • Werner König: dtv-Atlas zur deutschen Sprache. Tafeln und Texte. Mit Mundartkarten. dtv, München 1978, ISBN 3-423-03025-9, zahlreiche Neuauflagen.
    • Charles V. J. Russ (Hrsg.): The Dialects of Modern German. Routledge, London 1990.
    • Peter Wiesinger: Die Einteilung der deutschen Dialekte. In: Werner Besch u. a.: Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektogie. De Gruyter, Berlin/New York 1983 (HSK 1), S. 807–900.

    Weblinks

    Quellen

    1. W. Heeringa: Measuring Dialect Pronunciation Differences using Levenshtein Distance. University of Groningen, 2009, S. 232–234.
    2. Peter Wiesinger: Die Einteilung der deutschen Dialekte. In: Werner Besch, Ulrich Knoop, Wolfgang Putschke, Herbert Ernst Wiegand (Hrsg.): Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung, 2. Halbband. De Gruyter, Berlin / New York 1983, ISBN 3-11-009571-8, S. 807–900.
    3. Werner König: dtv-Atlas Deutsche Sprache. 19. Auflage. dtv, München 2019, ISBN 978-3-423-03025-0, S. 230.
    4. C. Giesbers: Dialecten op de grens van twee talen. Radboud Universiteit Nijmegen, 2008, S. 233.
    5. a b Raphael Berthele (Hrsg.): Die Deutsche Schriftsprache und die Regionen. Walter de Gruyter, Berlin 2003, ISBN 3-11-017497-9, S. 137.
    6. Werner König: dtv-Atlas deutsche Sprache. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004, ISBN 3-423-03025-9, S. 66 f.