„Luigi Tenco“ – Versionsunterschied

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'''Luigi Tenco''' (* [[21. März]] [[1938]] in [[Cassine]]; † [[27. Januar]] [[1967]] in [[Sanremo]]) war ein [[Italien|italienischer]] [[Liedermacher]].
'''Luigi Tenco''' (* [[21. März]] [[1938]] in [[Cassine]]; † [[27. Januar]] [[1967]] in [[Sanremo]]) war ein [[Italien|italienischer]] [[Cantautore]] (Liederdichter).


== Leben ==
== Leben ==
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Luigi Tenco wurde 1938 als Sohn von Teresa Zoccola und Giuseppe Tenco geboren, lernte jedoch seinen Vater nie kennen, da dieser noch während der Schwangerschaft unter unklaren Umständen starb. Seine frühe Kindheit verbrachte er in seinem Geburtsort Cassine sowie in [[Ricaldone]], dem Geburtsort seiner Mutter. 1948 zog die Familie nach [[Ligurien]], zuerst nach [[Nervi (Genua)|Nervi]], anschließend nach [[Genua]], wo die Mutter eine Weinhandlung eröffnete.
Luigi Tenco wurde 1938 als Sohn von Teresa Zoccola und Giuseppe Tenco geboren, lernte jedoch seinen Vater nie kennen, da dieser noch während der Schwangerschaft unter unklaren Umständen starb. Seine frühe Kindheit verbrachte er in seinem Geburtsort Cassine sowie in [[Ricaldone]], dem Geburtsort seiner Mutter. 1948 zog die Familie nach [[Ligurien]], zuerst nach [[Nervi (Genua)|Nervi]], anschließend nach [[Genua]], wo die Mutter eine Weinhandlung eröffnete.


Seine Schulbildung begann Tenco an einem humanistischen Gymnasium, wechselte jedoch bald auf eines mit naturwissenschaftlicher Ausrichtung. Während der Schulzeit gründete er zwei Bands, die ''Jerry Roll Morton Boys Jazz Band'', mit Danilo Dègipo (Schlagzeug), [[Bruno Lauzi]] (Banjo), Alfred Gerard (Gitarre) und ihm selbst an der Klarinette, sowie später die ''Diavoli del Rock'' (dt.: ''Teufel des Rock''), zusammen mit Roy Grassi und [[Gino Paoli]].
Seine Schulbildung begann Tenco an einem humanistischen Gymnasium, wechselte jedoch bald auf eines mit naturwissenschaftlicher Ausrichtung. Während der Schulzeit gründete er zwei Bands, die nach [[Jelly Roll Morton]] benannte ''Jelly Roll Boys Jazz Band'' mit Danilo Dègipo (Schlagzeug), [[Bruno Lauzi]] (Banjo), Alfred Gerard (Gitarre) und ihm selbst an der Klarinette, sowie später die ''Diavoli del Rock'' („Teufel des Rock“), zusammen mit Roy Grassi und [[Gino Paoli]].


=== Studium und erste Erfolge ===
=== Studium und erste Erfolge ===
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Nach Abschluss der Schule begann er ein Ingenieursstudium, wechselte jedoch bald an die Fakultät für Politikwissenschaft. Während dieser Zeit war er Mitglied der ''Modern Jazz Group'' von Mario De Sanctis. Mit Marcello Minerbi und Luigi Coppola gründete er außerdem ein Trio, zum Scherz ''Trio Garibaldi'' genannt, das allerdings nur etwa drei Wochen bestand.
Nach Abschluss der Schule begann er ein Ingenieursstudium, wechselte jedoch bald an die Fakultät für Politikwissenschaft. Während dieser Zeit war er Mitglied der ''Modern Jazz Group'' von Mario De Sanctis. Mit Marcello Minerbi und Luigi Coppola gründete er außerdem ein Trio, zum Scherz ''Trio Garibaldi'' genannt, das allerdings nur etwa drei Wochen bestand.


1959 erschien seine erste Plattenaufnahme mit der Gruppe ''I Cavalieri'', welche neben Tenco aus Gianfranco Reverberi, Paolo Tomelleri, [[Enzo Jannacci]] und Nando De Luca bestand. Es erschienen zwei Singles, ''Mai'' (dt.: ''Niemals'') und ''Mi chiedi solo amore'' (dt.: ''Du fragst mich nur nach Liebe''). Während dieser Zeit nahm Luigi Tenco das Pseudonym '''Gigi Mai''' an.
1959 erschien seine erste Plattenaufnahme mit der Gruppe ''I Cavalieri'', welche neben Tenco aus Gianfranco Reverberi, Paolo Tomelleri, [[Enzo Jannacci]] und Nando De Luca bestand. Es erschienen zwei Singles, ''Mai'' (dt.: ''Niemals'') und ''Mi chiedi solo amore'' (dt.: ''Du willst nur Liebe von mir''). Zeitweise arbeitete Tenco auch mit [[Piero Ciampi]]. Während dieser Zeit nahm Luigi Tenco das Pseudonym '''Gigi Mai''' an. Weitere Pseudonyme waren Dick Ventuno und Gordon Cliff.


=== Solokarriere ===
=== Solokarriere ===


Im Jahre 1961 begann Luigi Tencos Solokarriere mit einer ersten Single ''Quando''. Im folgenden Jahr machte er zusammen mit [[Fabrizio De André]] einige Erfahrungen beim Film, in ''La cuccagna''. Im selben Jahr erschien auch sein erstes Album, welches Erfolge wie ''Mi sono innamorato di te'' (''Ich habe mich in dich verliebt'') und ''Angela'' enthielt - der für das Album vorgesehene Titel ''Cara maestra'' (''Liebe Lehrerin'') wurde von der Zensur verboten.
Im Jahre 1961 begann Luigi Tencos Solokarriere mit einer ersten Single ''Quando''. Im folgenden Jahr machte er zusammen mit [[Fabrizio De André]] Erfahrungen beim Film, in ''La cuccagna'' von [[Luciano Salce]]. Im selben Jahr erschien auch sein erstes Album, welches Erfolge wie ''Mi sono innamorato di te'' (''Ich habe mich in dich verliebt'') und ''Angela'' enthielt der für das Album vorgesehene Titel ''Cara maestra'' (''Liebe Lehrerin'') wurde von der Zensur verboten.


Im Jahr 1963 zerbrach die Freundschaft mit Gino Paoli aufgrund einer Beziehung mit der jungen [[Stefania Sandrelli]]. Im September des Jahres wurden seine beiden Lieder ''Io sì'' (''Ich schon'') und ''Una brava ragazza'' (''Ein braves Mädchen'') von der Zensur verboten. Kurz zuvor hatte er seine Plattenfirma ''Ricordi'' verlassen und war zu ''Jolly (Joker)'' gewechselt.
Im Jahr 1963 zerbrach die Freundschaft mit Gino Paoli aufgrund einer Beziehung mit der jungen [[Stefania Sandrelli]]. Im September des Jahres wurden seine beiden Lieder ''Io sì'' (''Ich schon'') und ''Una brava ragazza'' (''Ein tapferes Mädchen'') von der Zensur verboten. Kurz zuvor hatte er seine Plattenfirma ''Ricordi'' verlassen und war zu ''Jolly (Joker)'' gewechselt.


1965 wurde er zum Militärdienst eingezogen, welchen er zum Großteil in einem Krankenhaus ableistete. Im folgenden Jahr wechselte er zur Plattenfirma RCA, und es erschien das Lied ''Un giorno dopo l'altro''(''Einen Tag nach dem anderen''), welches zur Erkennungsmelodie der Fernseh-Krimiserie ''[[Maigret|Kommissar Maigret]]'' wurde. Weitere Erfolge aus dieser Zeit sind ''Lontano lontano'' (''Weit, weit weg''), ''Uno di questi giorni ti sposerò'' (''Einen dieser Tage werde ich dich heiraten''), ''E se ci diranno'' (''Und wenn sie uns sagen'') und ''Ognuno è libero'' (''Jeder ist frei''). In [[Rom]] lernte er die italienisch-französische Sängerin [[Dalida]] kennen, mit welcher er eine Affäre hatte.
1965 wurde er zum Militärdienst eingezogen, welchen er zum Großteil in einem Krankenhaus ableistete. Im folgenden Jahr wechselte er zur Plattenfirma RCA, und es erschien das Lied ''Un giorno dopo l'altro'' (''Einen Tag nach dem anderen''), welches zur Erkennungsmelodie einer Fernseh-Krimiserie um ''[[Maigret|Kommissar Maigret]]'' wurde. Weitere Erfolge aus dieser Zeit sind ''Lontano lontano'' (''Weit, weit weg''), ''Uno di questi giorni ti sposerò'' (''Eines Tages werde ich dich heiraten''), ''E se ci diranno'' (''Und wenn sie uns sagen'') und ''Ognuno è libero'' (''Jeder ist frei''). In [[Rom]] lernte er die italienisch-französische Sängerin [[Dalida]] kennen, mit der er eine Affäre hatte.


=== Selbsttötung ===
=== Suizid ===
[[Sanremo-Festival 1967|1967]] nahm er mit dem Lied ''Ciao amore ciao'' am [[Sanremo-Festival]] teil. Sein Beitrag qualifizierte sich jedoch nicht für das Finale. Er schloss sich daraufhin in seinem Zimmer im Hotel Savoy ein und schoss sich eine Kugel in den Kopf. Die Pistole hatte er im Jahr zuvor zur Selbstverteidigung gekauft.


Man fand einen Brief folgenden Inhalts:
1967 nahm er mit dem Lied ''Ciao amore ciao'' am [[Sanremo-Festival]] teil. Sein Beitrag wurde jedoch nicht zum Finale zugelassen und landete nach dem Votum der Zuschauer nur auf dem zwölften Platz. Er schloss sich daraufhin in seinem Zimmer im Hotel Savoy ein und schoss sich eine Kugel in den Kopf. Die Pistole hatte er im Jahr zuvor zur Selbstverteidigung gekauft.
{{Zitat
|Text=Io ho voluto bene al pubblico italiano e gli ho dedicato inutilmente 5 anni della mia vita. Faccio questo non perché sono stanco della vita (tutt’altro) ma come atto di protesta contro un pubblico che manda ''Io tu e le rose'' in finale e ad una commissione che seleziona ''La rivoluzione''. Spero che serva a chiarire le idee a qualcuno.
|Sprache=it
|Autor=Luigi Tenco
|Übersetzung=Ich habe das italienische Publikum geliebt und ihm sinnloserweise fünf Jahre meines Lebens geopfert. Ich tue dies nicht, weil ich des Lebens überdrüssig bin (ganz im Gegenteil), sondern als Akt des Protests gegen ein Publikum, welches ''Io tu e le rose'' ins Finale wählt und wegen einer Jury, welche ''La rivoluzione'' kürt. Ich hoffe, dass dadurch einigen etwas klar wird.
|ref=<ref>{{Internetquelle |autor=Simone Coacci |url=https://www.ondarock.it/italia/luigitenco.htm |titel=Luigi Tenco. Una storia sbagliata |werk=Onda Rock |abruf=2020-06-08 |sprache=it}}</ref>
}}


[[Datei:Inaugurazione Museo.jpg|mini|Einweihung des Tenco-Museums in [[Ricaldone]] am 20. Juli 2006]]
Man fand einen maschinengeschriebenen Brief folgenden Inhalts:
Tenco ist auf dem Friedhof von Ricaldone begraben, wo seit 2006 ein Tenco-Museum existiert. Bis heute bleiben Zweifel an der Selbsttötungsversion.<ref>http://www.quotidiano.net/caffè/sanremo-luigi-tenco-1.1728787</ref> Eine im Frühjahr 2006 erfolgte neuerliche Überprüfung seines exhumierten Schädels brachte jedoch keine neuen Ergebnisse.


Seit 1972 gibt es in Sanremo den [[Club Tenco]], der unter anderem seit 1974 den internationalen [[Tenco-Preis]] an Liedermacher vergibt.
:''Io ho voluto bene al pubblico italiano e gli ho dedicato inutilmente 5 anni della mia vita. Faccio questo non perché sono stanco della vita (tutt'altro) ma come atto di protesta contro un pubblico che manda ''Io tu e le rose'' in finale e ad una commissione che seleziona ''La rivoluzione''. Spero che serva a chiarire le idee a qualcuno.''


Der Cantautore [[Fabrizio De André]], der eng mit Tenco befreundet war, widmete ihm nach seinem Suizid das Lied ''Preghiera in gennaio'' („Gebet im Januar“), in dem es heißt:
:''Ciao. Luigi.''


{{Zitat
Deutsche Übersetzung:
|Text=Quando attraverserà / l’ultimo vecchio ponte, / ai suicidi dirà, / baciandoli alla fronte, / ‘Venite in Paradiso, / là dove vado anch’io, / perché non c’è l’Inferno / nel mondo del buon Dio’.

|Sprache=it
:''Ich habe das italienische Publikum geliebt und ihm sinnloserweise fünf Jahre meines Lebens geopfert. Ich tue dies nicht, weil ich des Lebens überdrüssig bin (ganz im Gegenteil), sondern als Akt des Protests gegen ein Publikum, welches ''Io tu e le rose'' ins Finale wählt und wegen einer Jury, welche ''La rivoluzione'' kürt. Ich hoffe, dass dies Jemandem zu Klarheit verhilft.''
|Autor=Fabrizio De André

|Quelle=''Preghiera in gennaio'' (1972)
:''Ciao. Luigi.''
|Übersetzung=Wenn er / die letzte alte Brücke überqueren wird, / wird er den Selbstmördern sagen, / während er sie auf die Stirn küsst: / ‚Kommt ins Paradies, / wohin auch ich gehe, / denn in der Welt des lieben Gottes / gibt es keine Hölle.‘

|ref=<ref>{{Internetquelle |url=http://www.fabriziodeandre.it/faber/wp-content/uploads/2016/03/Preghiera_in_gennaio.pdf |titel=Preghiera in gennaio |werk=FabrizioDeAndré.it |abruf=2020-06-08 |format=PDF |sprache=it}}</ref>
[[Datei:Inaugurazione Museo.jpg|thumb|right|Einweihung des Tenco-Museums in [[Ricaldone]] am 20. Juli 2006.]]
}}
Er ist auf dem Friedhof von Ricaldone begraben, wo seit 2006 auch ein Tenco-Museum existiert. Bis heute bleiben Zweifel an der Selbsttötungsversion. Eine im Frühjahr 2006 erfolgte neuerliche Überprüfung seines exhumierten Schädels brachte jedoch keine neuen Ergebnisse.

Seit 1974 wird zu seinen Ehren der internationale [[Tenco Preis]] an Liedermacher vergeben.

Der italienische Cantautore (Singer/Songwriter) Fabrizio de André, der eng mit Tenco befreundet war, widmete
ihm nach seinem Suizid das Lied "Preghiera in gennaio" (Gebet im Januar) in dem es heißt:

"Quando attraverserà l'ultimo vecchio ponte, ai suicidi dirà, baciandoli alla fronte,'Venite in Paradiso,
là dove vado anch'io, perchè non c'è l'inferno nel mondo del buon Dio.'"

"Wenn er die letzte, alte Brücke überqueren wird, wird er den Selbstmördern sagen, wärend er sie auf
die Stirn küsst,'Kommt ins Paradies, dorthin, wo auch ich gehe, denn es gibt die Hölle nicht, in der
Welt des lieben Gottes.'"


== Diskografie ==
== Diskografie ==
[[Datei:Disco Tenco.jpg|thumb|right|Eine [[Single (Musik)|Single]]-Schallplatte von Luigi Tenco.]]
[[Datei:Disco Tenco.jpg|mini|Eine Single von Luigi Tenco unter dem Pseudonym Dick Ventuno]]
=== Veröffentlichungen zu Lebzeiten ===
=== Veröffentlichungen zu Lebzeiten ===
* "Luigi Tenco Ballate e canzoni" (1962)
* ''Luigi Tenco Ballate e canzoni'' (1962)
* "Luigi Tenco Canta De Andrè, Jannacci, Bob Dylan, Mogol" (1963)
* ''Luigi Tenco Canta De André, Jannacci, Bob Dylan, Mogol'' (1963)
* "Ti ricorderai di me" (1963)
* ''Ti ricorderai di me'' (1963)
* "Se stasera sono qui" (1964)
* ''Se stasera sono qui'' (1964)
* "Pensaci un po'"(1964)
* ''Pensaci un po''(1964)
* "Le canzoni di Luigi Tenco" (1965)
* ''Le canzoni di Luigi Tenco'' (1965)
* "Luigi Tenco, Ricordi" (1962)
* ''Luigi Tenco, Ricordi'' (1962)
* "Luigi Tenco", Jolly (1965)
* ''Luigi Tenco'', Jolly (1965)
* "Tenco", RCA (1966)
* ''Tenco'', RCA (1966)


=== Posthume Veröffentlichungen ===
=== Posthume Veröffentlichungen ===
==== Singles ====
==== Singles ====
* "Ciao amore, ciao/E se ci diranno", RCA (1967)
* ''Ciao amore, ciao / E se ci diranno'', RCA (1967)
* "Quando/Mi sono innamorato di te", Ricordi (1967)
* ''Quando / Mi sono innamorato di te'', Ricordi (1967, IT: {{Schallplatte|G (2021)}})<ref name="ausz">Auszeichnungen für Musikverkäufe: [https://www.fimi.it/top-of-the-music/certificazioni/certificazioni.kl#/certifications IT]</ref>
* "Ti ricorderai/Angela", Ricordi (1967)
* ''Ti ricorderai / Angela'', Ricordi (1967)
* "Guarda se io/Vedrai, vedrai", RCA (1967)
* ''Guarda se io / Vedrai, vedrai'', RCA (1967)
* "Io vorrei essere là/Io sono uno", RCA (1967)
* ''Io vorrei essere là / Io sono uno'', RCA (1967)
* "Se stasera sono qui/Cara maestra", Ricordi (1967)
* ''Se stasera sono qui / Cara maestra'', Ricordi (1967)
* "Pensaci un po'/Il tempo dei limoni", Ricordi (1968)
* ''Pensaci un po’ / Il tempo dei limoni'', Ricordi (1968)
* "Vedrai, vedrai/Ah, l'amore, l'amore", Jolly (1970)
* ''Vedrai, vedrai / Ah, l’amore, l’amore'', Jolly (1970)
* "Più mi innamoro di te/Serenella/Più mi innamoro di te (con orchestra)", Cgd (1984)
* ''Più mi innamoro di te / Serenella / Più mi innamoro di te (con orchestra)'', Cgd (1984)


==== Alben ====
==== Alben ====
* "Ti ricorderai di me", Ricordi (1967)
* ''Ti ricorderai di me'', Ricordi (1967)
* "Pensaci un po'", Ricordi (1969)
* ''Pensaci un po'', Ricordi (1969)
* "Luigi Tenco", RCA (1972)
* ''Luigi Tenco'', RCA (1972)
* "Luigi Tenco canta Tenco, De André, Jannacci, Bob Dylan", Joker (1972)
* ''Luigi Tenco canta Tenco, De André, Jannacci, Bob Dylan'', Joker (1972)
* "Agli amici cantautori", Saar (1977)
* ''Agli amici cantautori'', Saar (1977)
* "Luigi Tenco", Ricordi (1982)
* ''Luigi Tenco'', Ricordi (1982)
* "Luigi Tenco", Ricordi (1984)
* ''Luigi Tenco'', Ricordi (1984)


== Literatur ==
== Literatur ==
* Fegatelli Colonna Aldo: ''Luigi Tenco. Vita breve e morte di un genio musicale'', Mondadori, 2002, ISBN 88-04-50087-5 (italienisch)
* Fegatelli Colonna Aldo: ''Luigi Tenco. Vita breve e morte di un genio musicale'', Mondadori, 2002, ISBN 88-04-50087-5 (italienisch)
* [[Ada Montellanico]]: ''Quasi sera, una storia di Tenco'', Nuovi equilibri, 2006, ISBN 978-88-72-26910-7


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www.ilmioregno.it/ Il mio regno - Approfondimento]
* [http://www.ilmioregno.it/ Il mio regno - Approfondimento]


== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Italienischer Musiker]]
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[[Kategorie:Musiker (Italien)]]
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Aktuelle Version vom 30. Dezember 2023, 20:40 Uhr

Luigi Tenco (* 21. März 1938 in Cassine; † 27. Januar 1967 in Sanremo) war ein italienischer Cantautore (Liederdichter).

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugend und Schulzeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Luigi Tenco wurde 1938 als Sohn von Teresa Zoccola und Giuseppe Tenco geboren, lernte jedoch seinen Vater nie kennen, da dieser noch während der Schwangerschaft unter unklaren Umständen starb. Seine frühe Kindheit verbrachte er in seinem Geburtsort Cassine sowie in Ricaldone, dem Geburtsort seiner Mutter. 1948 zog die Familie nach Ligurien, zuerst nach Nervi, anschließend nach Genua, wo die Mutter eine Weinhandlung eröffnete.

Seine Schulbildung begann Tenco an einem humanistischen Gymnasium, wechselte jedoch bald auf eines mit naturwissenschaftlicher Ausrichtung. Während der Schulzeit gründete er zwei Bands, die nach Jelly Roll Morton benannte Jelly Roll Boys Jazz Band mit Danilo Dègipo (Schlagzeug), Bruno Lauzi (Banjo), Alfred Gerard (Gitarre) und ihm selbst an der Klarinette, sowie später die Diavoli del Rock („Teufel des Rock“), zusammen mit Roy Grassi und Gino Paoli.

Studium und erste Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Abschluss der Schule begann er ein Ingenieursstudium, wechselte jedoch bald an die Fakultät für Politikwissenschaft. Während dieser Zeit war er Mitglied der Modern Jazz Group von Mario De Sanctis. Mit Marcello Minerbi und Luigi Coppola gründete er außerdem ein Trio, zum Scherz Trio Garibaldi genannt, das allerdings nur etwa drei Wochen bestand.

1959 erschien seine erste Plattenaufnahme mit der Gruppe I Cavalieri, welche neben Tenco aus Gianfranco Reverberi, Paolo Tomelleri, Enzo Jannacci und Nando De Luca bestand. Es erschienen zwei Singles, Mai (dt.: Niemals) und Mi chiedi solo amore (dt.: Du willst nur Liebe von mir). Zeitweise arbeitete Tenco auch mit Piero Ciampi. Während dieser Zeit nahm Luigi Tenco das Pseudonym Gigi Mai an. Weitere Pseudonyme waren Dick Ventuno und Gordon Cliff.

Solokarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1961 begann Luigi Tencos Solokarriere mit einer ersten Single Quando. Im folgenden Jahr machte er zusammen mit Fabrizio De André Erfahrungen beim Film, in La cuccagna von Luciano Salce. Im selben Jahr erschien auch sein erstes Album, welches Erfolge wie Mi sono innamorato di te (Ich habe mich in dich verliebt) und Angela enthielt – der für das Album vorgesehene Titel Cara maestra (Liebe Lehrerin) wurde von der Zensur verboten.

Im Jahr 1963 zerbrach die Freundschaft mit Gino Paoli aufgrund einer Beziehung mit der jungen Stefania Sandrelli. Im September des Jahres wurden seine beiden Lieder Io sì (Ich schon) und Una brava ragazza (Ein tapferes Mädchen) von der Zensur verboten. Kurz zuvor hatte er seine Plattenfirma Ricordi verlassen und war zu Jolly (Joker) gewechselt.

1965 wurde er zum Militärdienst eingezogen, welchen er zum Großteil in einem Krankenhaus ableistete. Im folgenden Jahr wechselte er zur Plattenfirma RCA, und es erschien das Lied Un giorno dopo l'altro (Einen Tag nach dem anderen), welches zur Erkennungsmelodie einer Fernseh-Krimiserie um Kommissar Maigret wurde. Weitere Erfolge aus dieser Zeit sind Lontano lontano (Weit, weit weg), Uno di questi giorni ti sposerò (Eines Tages werde ich dich heiraten), E se ci diranno (Und wenn sie uns sagen) und Ognuno è libero (Jeder ist frei). In Rom lernte er die italienisch-französische Sängerin Dalida kennen, mit der er eine Affäre hatte.

Suizid[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1967 nahm er mit dem Lied Ciao amore ciao am Sanremo-Festival teil. Sein Beitrag qualifizierte sich jedoch nicht für das Finale. Er schloss sich daraufhin in seinem Zimmer im Hotel Savoy ein und schoss sich eine Kugel in den Kopf. Die Pistole hatte er im Jahr zuvor zur Selbstverteidigung gekauft.

Man fand einen Brief folgenden Inhalts:

“Io ho voluto bene al pubblico italiano e gli ho dedicato inutilmente 5 anni della mia vita. Faccio questo non perché sono stanco della vita (tutt’altro) ma come atto di protesta contro un pubblico che manda Io tu e le rose in finale e ad una commissione che seleziona La rivoluzione. Spero che serva a chiarire le idee a qualcuno.”

„Ich habe das italienische Publikum geliebt und ihm sinnloserweise fünf Jahre meines Lebens geopfert. Ich tue dies nicht, weil ich des Lebens überdrüssig bin (ganz im Gegenteil), sondern als Akt des Protests gegen ein Publikum, welches Io tu e le rose ins Finale wählt und wegen einer Jury, welche La rivoluzione kürt. Ich hoffe, dass dadurch einigen etwas klar wird.“

Luigi Tenco[1]
Einweihung des Tenco-Museums in Ricaldone am 20. Juli 2006

Tenco ist auf dem Friedhof von Ricaldone begraben, wo seit 2006 ein Tenco-Museum existiert. Bis heute bleiben Zweifel an der Selbsttötungsversion.[2] Eine im Frühjahr 2006 erfolgte neuerliche Überprüfung seines exhumierten Schädels brachte jedoch keine neuen Ergebnisse.

Seit 1972 gibt es in Sanremo den Club Tenco, der unter anderem seit 1974 den internationalen Tenco-Preis an Liedermacher vergibt.

Der Cantautore Fabrizio De André, der eng mit Tenco befreundet war, widmete ihm nach seinem Suizid das Lied Preghiera in gennaio („Gebet im Januar“), in dem es heißt:

“Quando attraverserà / l’ultimo vecchio ponte, / ai suicidi dirà, / baciandoli alla fronte, / ‘Venite in Paradiso, / là dove vado anch’io, / perché non c’è l’Inferno / nel mondo del buon Dio’.”

„Wenn er / die letzte alte Brücke überqueren wird, / wird er den Selbstmördern sagen, / während er sie auf die Stirn küsst: / ‚Kommt ins Paradies, / wohin auch ich gehe, / denn in der Welt des lieben Gottes / gibt es keine Hölle.‘“

Fabrizio De André: Preghiera in gennaio (1972)[3]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Single von Luigi Tenco unter dem Pseudonym Dick Ventuno

Veröffentlichungen zu Lebzeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Luigi Tenco Ballate e canzoni (1962)
  • Luigi Tenco Canta De André, Jannacci, Bob Dylan, Mogol (1963)
  • Ti ricorderai di me (1963)
  • Se stasera sono qui (1964)
  • Pensaci un po(1964)
  • Le canzoni di Luigi Tenco (1965)
  • Luigi Tenco, Ricordi (1962)
  • Luigi Tenco, Jolly (1965)
  • Tenco, RCA (1966)

Posthume Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Singles[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ciao amore, ciao / E se ci diranno, RCA (1967)
  • Quando / Mi sono innamorato di te, Ricordi (1967, IT: Gold (2021)Gold (2021) )[4]
  • Ti ricorderai / Angela, Ricordi (1967)
  • Guarda se io / Vedrai, vedrai, RCA (1967)
  • Io vorrei essere là / Io sono uno, RCA (1967)
  • Se stasera sono qui / Cara maestra, Ricordi (1967)
  • Pensaci un po’ / Il tempo dei limoni, Ricordi (1968)
  • Vedrai, vedrai / Ah, l’amore, l’amore, Jolly (1970)
  • Più mi innamoro di te / Serenella / Più mi innamoro di te (con orchestra), Cgd (1984)

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ti ricorderai di me, Ricordi (1967)
  • Pensaci un po, Ricordi (1969)
  • Luigi Tenco, RCA (1972)
  • Luigi Tenco canta Tenco, De André, Jannacci, Bob Dylan, Joker (1972)
  • Agli amici cantautori, Saar (1977)
  • Luigi Tenco, Ricordi (1982)
  • Luigi Tenco, Ricordi (1984)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Luigi Tenco – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Simone Coacci: Luigi Tenco. Una storia sbagliata. In: Onda Rock. Abgerufen am 8. Juni 2020 (italienisch).
  2. http://www.quotidiano.net/caffè/sanremo-luigi-tenco-1.1728787
  3. Preghiera in gennaio. (PDF) In: FabrizioDeAndré.it. Abgerufen am 8. Juni 2020 (italienisch).
  4. Auszeichnungen für Musikverkäufe: IT