„Sabina von Württemberg“ – Versionsunterschied

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'''Sabine von Württemberg''' (* [[2. Juli]] [[1549]] in [[Montbéliard|Mömpelgard]]; † [[17. August]] [[1581]] in [[Rotenburg an der Fulda|Rotenburg]]) war eine Prinzessin von [[Württemberg]] und durch Heirat die erste [[Landgrafschaft Hessen-Kassel|Landgräfin von Hessen-Kassel]].
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'''Sabina von Württemberg''' (* [[2. Juli]] [[1549]] in [[Montbéliard|Mömpelgard]]; † [[17. August]] [[1581]] in [[Rotenburg an der Fulda|Rotenburg]]), manchmal falsch auch als ''Sabine'' bezeichnet, war eine Prinzessin von [[Württemberg]] und durch Heirat die erste [[Landgrafschaft Hessen-Kassel|Landgräfin von Hessen-Kassel]].


== Leben ==
== Leben ==
Sabine war eine Tochter des Herzogs [[Christoph (Württemberg)|Christoph von Württemberg]] (1515–1568) aus dessen Ehe mit [[Anna Maria von Brandenburg-Ansbach|Anna Maria]] (1526–1589), Tochter des Markgrafen [[Georg (Brandenburg-Ansbach-Kulmbach)|Georg von Brandenburg-Ansbach]].
Sabina war eine Tochter des Herzogs [[Christoph (Württemberg)|Christoph]] von [[Herzogtum Württemberg|Württemberg]] (1515–1568) aus dessen Ehe mit [[Anna Maria von Brandenburg-Ansbach|Anna Maria]] (1526–1589), Tochter des Markgrafen [[Georg (Brandenburg-Ansbach-Kulmbach)|Georg von Brandenburg-Ansbach]].


Sie heiratete am 11. Februar 1566 in [[Marburg]] Landgraf [[Wilhelm IV. (Hessen-Kassel)|Wilhelm IV. von Hessen-Kassel]], dessen Bruder bereits mit Sabines älterer Schwester [[Hedwig von Württemberg|Hedwig]] vermählt war und den sie bei Unterhandlungen Wilhelms mit ihrem Vater kennengelernt hatte. Die Hochzeit wurde sehr aufwändig gefeiert.
Sie heiratete am 11. Februar 1566 in [[Marburg]] Landgraf [[Wilhelm IV. (Hessen-Kassel)|Wilhelm IV. von Hessen-Kassel]], dessen Bruder bereits mit Sabinas älterer Schwester [[Hedwig von Württemberg|Hedwig]] vermählt war und den sie bei Unterhandlungen Wilhelms mit ihrem Vater kennengelernt hatte. Die Hochzeit wurde sehr aufwändig gefeiert.
Sabina und Wilhelms Ehe wurde als glücklich beschrieben. Wilhelm bestimmte Sabina in einem ersten Testament, im Falle seines vorzeitigen Ablebens, als Regentin des Landes für den ältesten Sohn Moritz, doch starb sie vor ihrem Mann 1581 und in einem neuen Testament erklärte Wilhelm seinen Sohn für volljährig.


Sabina wurde in der Fürstengruf in der Kasseler [[Martinskirche (Kassel)|Martinskirche]] bestattet.
Die Landgräfin kümmerte sich um die Wohlfahrt des Landes und stiftete die freie Hofapotheke in Kassel, die nicht nur zur Versorgung des Hofes, sondern der gesamten Bevölkerung Kassels diente.


== Stiftung der Landgräfin Sabina ==
Sabine und Wilhelms Ehe wurde als glücklich beschrieben. Wilhelm bestimmte Sabine in einem ersten Testament, im Falle seines vorzeitigen Ablebens, als Regentin des Landes für den ältesten Sohn Moritz, doch starb sie vor ihrem Mann 1581 und in einem neuen Testament erklärte Wilhelm seinen Sohn für volljährig.
Die Landgräfin kümmerte sich um die Wohlfahrt des Landes und stiftete die freie Hofapotheke in Kassel, die nicht nur zur Versorgung des Hofes, sondern der gesamten Bevölkerung Kassels diente.<ref>[https://fuldig.hs-fulda.de/viewer/fulltext/PPN365607789/58/ Armenpflege, Wohlthätigkeits- u. gemeinnützige Veranstaltungen in der Residenzstadt Cassel], den Teilnehmern der 10 . Jahresversammlung des deutschen Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit

gewidmet, Kassel 1889</ref> Insbesondere wurden Medikamente an mittellose Bürger kostenlos abgegeben. Die Stiftung war ursprünglich auf „ewige Zeiten“ angelegt. Im Jahr 1831 ging die Verpflichtung durch die [[Kurhessische Verfassung von 1831|Verfassung Kurhessens]] an den Staat über, dessen Landtag fortan die Kosten bewilligen musste. Dessen Rechtsnachfolger, der [[Freistaat Preußen]], löste 1936 die Stadt Kassel mit einer Zahlung von 137.000 [[Reichsmark]] (was heute ungefähr {{Inflation|DE|137000|1936|r=-3}} €<ref>Diese Zahlen wurden mit der [[Vorlage:Inflation]] ermittelt, sind auf volle Tausend € gerundet und beziehen sich auf Januar {{JD/Jahr|{{GetJD}}}}.</ref> entspricht) aus, womit die Stiftung aufhörte zu existieren.<ref>{{Literatur |Titel=Wohltäter der Stadt Kassel und ihre Stiftungen |Autor=Wilhelm Niemeyer |Hrsg=Magistrat der Stadt Kassel, Stadtarchiv |Ort=Kassel |Datum=1960 |DNB=453584667 |Fundstelle=S. 36}}</ref>
Sabine ist in der [[Martinskirche (Kassel)|Martinskirche]] in Kassel bestattet.


== Nachkommen ==
== Nachkommen ==
Aus ihrer Ehe hatte Sabine elf Kinder:
Aus ihrer Ehe hatte Sabina elf Kinder:
* [[Anna Maria von Hessen-Kassel|Anna Marie]] (* 1567; † 1626)
* [[Anna Maria von Hessen-Kassel|Anna Marie]] (* 1567; † 1626)
: ⚭ 1589 Graf [[Ludwig II. (Nassau-Weilburg)|Ludwig II. von Nassau-Saarbrücken]] (* 1565; † 1627)
: ⚭ 1589 Graf [[Ludwig II. (Nassau-Weilburg)|Ludwig II. von Nassau-Saarbrücken]] (* 1565; † 1627)
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* Franz Brendle: ''Sabina.'' In: [[Sönke Lorenz]], [[Dieter Mertens (Historiker)|Dieter Mertens]], [[Volker Press]] (Hrsg.): ''Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon.'' Kohlhammer, Stuttgart 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 113.
* Franz Brendle: ''Sabina.'' In: [[Sönke Lorenz]], [[Dieter Mertens (Historiker)|Dieter Mertens]], [[Volker Press]] (Hrsg.): ''Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon.'' Kohlhammer, Stuttgart 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 113.
* Anke Hufschmidt: ''Adlige Frauen im Weserraum zwischen 1570 und 1700: Status, Rollen, Lebenspraxis'' (= ''Geschichtliche Arbeiten zur westfälischen Landesforschung. Wirtschafts- und sozialgeschichtliche Gruppe.'' Band 15). Münster, Aschendorff 2001, ISBN 3-402-06798-6, S. 202.
* Anke Hufschmidt: ''Adlige Frauen im Weserraum zwischen 1570 und 1700: Status, Rollen, Lebenspraxis'' (= ''Geschichtliche Arbeiten zur westfälischen Landesforschung. Wirtschafts- und sozialgeschichtliche Gruppe.'' Band 15). Münster, Aschendorff 2001, ISBN 3-402-06798-6, S. 202.
* Pauline Puppel: ''Die Regentin. Vormundschaftliche Herrschaft in Hessen 1500–1700.'' Campus Verlag, Frankfurt 2004, ISBN 3-593-37480-3, S. 310 ({{Google Buch|BuchID=KLQawvFB8EAC|Seite=310}}).
* [[Pauline Puppel]]: ''Die Regentin. Vormundschaftliche Herrschaft in Hessen 1500–1700''. Campus Verlag, Frankfurt 2004. ISBN 3-593-37480-3, S. 310 ({{Google Buch|BuchID=KLQawvFB8EAC|Seite=310}}).
* [[Gerhard Raff]]: ''Hie gut Wirtemberg allewege.'' Band 1: ''Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig.'' 6. Auflage. Landhege, Schwaigern 2014, ISBN 978-3-943066-34-0, S. 563–566.
* [[Gerhard Raff]]: ''Hie gut Wirtemberg allewege.'' Band 1: ''Das Haus Württemberg von Graf Ulrich dem Stifter bis Herzog Ludwig.'' 6. Auflage. Landhege, Schwaigern 2014, ISBN 978-3-943066-34-0, S. 563–566.
* {{ADB|43|32|39|Wilhelm IV. (Landgraf von Hessen-Kassel)|Walther Ribbeck|ADB:Wilhelm IV. (Landgraf von Hessen-Kassel)}} (Nebeneintrag: hier ihr Ehemann)
* {{ADB|43|32|39|Wilhelm IV. (Landgraf von Hessen-Kassel)|[[Walther Ribbeck]]|ADB:Wilhelm IV. (Landgraf von Hessen-Kassel)}} (Nebeneintrag: hier ihr Ehemann)

== Weblinks ==
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* [https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bio/id/5712 Hessen, Sabina Landgräfin von] im [[Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen|Landesgeschichtlichen Informationssystem Hessen]], Abruf am 1. Oktober 2023
* Online-Findbuch [[Landesarchiv Baden-Württemberg]], [[Hauptstaatsarchiv Stuttgart]], [http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-1793&a=fb G 52, Landgräfin Sabine von Hessen (1549-1581)]

== Einzelnachweise ==
<references />


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Aktuelle Version vom 23. Dezember 2023, 14:16 Uhr

Landgräfin Sabina von Hessen-Kassel (Caspar van der Borcht)
Landgräfin Sabina von Hessen-Kassel
Caspar van der Borcht, 1577
Öl auf Leinwand
114 × 103 cm
Museumslandschaft Hessen Kassel
Vorlage:Infobox Gemälde/Wartung/Museum

Sabina von Württemberg (* 2. Juli 1549 in Mömpelgard; † 17. August 1581 in Rotenburg), manchmal falsch auch als Sabine bezeichnet, war eine Prinzessin von Württemberg und durch Heirat die erste Landgräfin von Hessen-Kassel.

Sabina war eine Tochter des Herzogs Christoph von Württemberg (1515–1568) aus dessen Ehe mit Anna Maria (1526–1589), Tochter des Markgrafen Georg von Brandenburg-Ansbach.

Sie heiratete am 11. Februar 1566 in Marburg Landgraf Wilhelm IV. von Hessen-Kassel, dessen Bruder bereits mit Sabinas älterer Schwester Hedwig vermählt war und den sie bei Unterhandlungen Wilhelms mit ihrem Vater kennengelernt hatte. Die Hochzeit wurde sehr aufwändig gefeiert. Sabina und Wilhelms Ehe wurde als glücklich beschrieben. Wilhelm bestimmte Sabina in einem ersten Testament, im Falle seines vorzeitigen Ablebens, als Regentin des Landes für den ältesten Sohn Moritz, doch starb sie vor ihrem Mann 1581 und in einem neuen Testament erklärte Wilhelm seinen Sohn für volljährig.

Sabina wurde in der Fürstengruf in der Kasseler Martinskirche bestattet.

Stiftung der Landgräfin Sabina

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Die Landgräfin kümmerte sich um die Wohlfahrt des Landes und stiftete die freie Hofapotheke in Kassel, die nicht nur zur Versorgung des Hofes, sondern der gesamten Bevölkerung Kassels diente.[1] Insbesondere wurden Medikamente an mittellose Bürger kostenlos abgegeben. Die Stiftung war ursprünglich auf „ewige Zeiten“ angelegt. Im Jahr 1831 ging die Verpflichtung durch die Verfassung Kurhessens an den Staat über, dessen Landtag fortan die Kosten bewilligen musste. Dessen Rechtsnachfolger, der Freistaat Preußen, löste 1936 die Stadt Kassel mit einer Zahlung von 137.000 Reichsmark (was heute ungefähr 708.000 €[2] entspricht) aus, womit die Stiftung aufhörte zu existieren.[3]

Aus ihrer Ehe hatte Sabina elf Kinder:

⚭ 1589 Graf Ludwig II. von Nassau-Saarbrücken (* 1565; † 1627)
⚭ 1597 Graf Ernst von Holstein-Schauenburg (* 1569; † 1622)
  • Agnes (* 1569; † 1569)
  • Sophie (* 1571; † 1616)
  • Moritz (* 1572; † 1632), Landgraf von Hessen-Kassel
⚭ 1. 1593 Gräfin Agnes zu Solms-Laubach (* 1578; † 1602)
⚭ 2. 1603 Gräfin Juliane von Nassau-Dillenburg (* 1587; † 1643)
  • Sabine (* 1573; † 1573)
  • Sidonie (* 1574; † 1575)
  • Christian (* 1575; † 1578)
  • Elisabeth (* 1577; † 1578)
  • Christine (* 1578; † 1658)
⚭ 1598 Herzog Johann Ernst II. von Sachsen-Eisenach (* 1566; † 1638)
  • Juliane (* 1581; † 1581)
Commons: Sabina von Württemberg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Armenpflege, Wohlthätigkeits- u. gemeinnützige Veranstaltungen in der Residenzstadt Cassel, den Teilnehmern der 10 . Jahresversammlung des deutschen Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit gewidmet, Kassel 1889
  2. Diese Zahlen wurden mit der Vorlage:Inflation ermittelt, sind auf volle Tausend € gerundet und beziehen sich auf Januar 2024.
  3. Wilhelm Niemeyer: Wohltäter der Stadt Kassel und ihre Stiftungen. Hrsg.: Magistrat der Stadt Kassel, Stadtarchiv. Kassel 1960, DNB 453584667, S. 36.