„Isabella Clara von Österreich“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
ZéroBot (Diskussion | Beiträge)
K r2.7.1) (Bot: Ergänze: ro:Arhiducesa Isabella Clara de Austria
K Interwikilink entfernt
 
(23 dazwischenliegende Versionen von 20 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Anonym Erzherzogin Isabella Klara.jpg|miniatur|Erzherzogin Isabella Clara (1629-1685) in schwarzem Kleid, Brustbild eines unbekannten Künstlers, um 1648, [[Kunsthistorisches Museum]], [[Wien]]]]
[[Datei:Ritratto di Isabella Clara d’Austria.PNG|miniatur|Erzherzogin Isabella Clara (1629–1685)]]
'''Isabella Clara von Österreich''' (* [[12. August]] [[1629]] in [[Innsbruck]]; † [[24. Februar]] [[1685]] in [[Mantua]]) war eine [[Erzherzog]]in von Österreich und durch Heirat [[Herzogtum Mantua|Herzogin von Mantua]]. Von 1665 bis 1669 war sie Regentin des Herzogtums für ihren Sohn.
'''Isabella Clara von Österreich''' (* [[12. August]] [[1629]] in [[Innsbruck]]; † [[24. Februar]] [[1685]] in [[Mantua]]) war eine [[Erzherzog]]in von Österreich und durch Heirat [[Herzogtum Mantua|Herzogin von Mantua]]. Von 1665 bis 1669 war sie Regentin des Herzogtums für ihren Sohn.


== Leben ==
== Leben ==
Isabella Clara war eine Tochter des Erzherzogs [[Leopold V. (Österreich-Tirol)|Leopold V. von Österreich-Tirol]] (1586–1632) aus dessen Ehe mit [[Claudia von Medici|Claudia de' Medici]] (1604–1648), Tochter des Großherzogs [[Ferdinando I. de’ Medici|Ferdinand I. von Toskana]]. Ihre Schwester [[Maria Leopoldine von Österreich-Tirol|Maria Leopoldine]] war durch ihre Heirat mit [[Ferdinand III. (HRR)|Ferdinand III.]] seit 1648 römisch-deutsche Kaiserin. Isabella Clara galt als sanft und fromm aber auch wenig anmutig und intellektuell minderbegabt.
Isabella Clara war eine Tochter des Erzherzogs [[Leopold V. (Österreich-Tirol)|Leopold V. von Österreich-Tirol]] (1586–1632) aus dessen Ehe mit [[Claudia von Medici|Claudia de’ Medici]] (1604–1648), Tochter des Großherzogs [[Ferdinando I. de’ Medici|Ferdinand I. von Toskana]]. Ihre Schwester [[Maria Leopoldine von Österreich-Tirol|Maria Leopoldine]] war durch ihre Heirat mit [[Ferdinand III. (HRR)|Ferdinand III.]] seit 1648 römisch-deutsche Kaiserin. Isabella Clara galt als sanft und fromm aber auch wenig anmutig und intellektuell minderbegabt.


Sie heiratete am 7. November 1649 Herzog [[Carlo III. Gonzaga|Carlo II. Gonzaga von Mantua]] (1626–1665). Die Ehe war aus rein politischen Gründen geschlossen worden. Carlo unterhielt zum Zeitpunkt seiner Vermählung schon eine lang anhaltende Liebesbeziehung zu Margareta Casalasco della Rovere. Nachdem Isabella Clara dieser Verbindung offenbar wurde, gelang es ihr unter Einschaltung Papst [[Alexander VIII.|Alexanders VIII.]], Margareta nach Rom entfernen zu lassen. Das Verhältnis der Eheleute blieb allerdings auch weiterhin kühl und Isabella Clara begann ein Verhältnis mit dem Grafen Carlo Bulgarini.
Sie heiratete am 7. November 1649 Herzog [[Carlo III. Gonzaga|Carlo II. Gonzaga von Mantua]] (1626–1665). Die Ehe war aus rein politischen Gründen geschlossen worden. Carlo unterhielt zum Zeitpunkt seiner Vermählung schon eine lang anhaltende Liebesbeziehung zu Margareta Casalasco della Rovere. Nachdem Isabella Clara dieser Verbindung offenbar wurde, gelang es ihr unter Einschaltung Papst [[Alexander VII.|Alexanders VII.]], Margareta nach Rom entfernen zu lassen. Das Verhältnis der Eheleute blieb allerdings auch weiterhin kühl und Isabella Clara begann ein Verhältnis mit dem Grafen Carlo Bulgarini.


Nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemann wurde Isabella Clara 1632 Regentin des Herzogtums Mantua für ihren Sohn. Ihren Geliebten Bulgarini erhob sie zum Premierminister. Die Regentschaft galt als erfolgreich und auch nach Erlangung der Volljährigkeit ihres Sohnes, stand sie diesem beratend zur Seite.<ref>Heinrich Benedikt: ''Die Österreicher in Italien 1700 bis 1866'', Verlag Herold, 1964, S. 142</ref> Sie arrangierte auch seine Vermählung mit der Erbin des Herzogtums [[Guastalla]].
Nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemannes wurde Isabella Clara 1665 Regentin des Herzogtums Mantua für ihren Sohn. Ihren Geliebten Bulgarini erhob sie zum Premierminister. Die Regentschaft galt als erfolgreich und auch nach Erlangung der Volljährigkeit ihres Sohnes stand sie diesem beratend zur Seite.<ref>Heinrich Benedikt: ''Die Österreicher in Italien 1700 bis 1866'', Verlag Herold, 1964, S. 142</ref> Sie arrangierte auch seine Vermählung mit der Erbin des Herzogtums [[Guastalla]].


Aufgrund der öffentlich-skandalösen “Buhlerei” der Herzoginwitwe mit dem getauften Juden Bulgarini, eher aber weil das Paar eine vermehrt von Österreich unabhängige Politik betrieb, sah sich Kaiser [[Leopold I. (HRR)|Leopold I.]] 1671 gezwungen einzuschreiten. Er schickte als Sondergesandten [[Gottlieb Amadeus von Windisch-Graetz]] nach Mantua und Isabella Clara floh zu den [[Ursulinerinnen]], Bulgarini zu den [[Dominikaner]]n. Sowohl Bulgarini als auch Isabella Clara wurden auf kaiserliche Anordnung in die Klöster verbannt, in die sie beide geflüchtet waren.
Aufgrund der öffentlich-skandalösen „Buhlerei“ der Herzoginwitwe mit dem getauften Juden Bulgarini, eher aber weil das Paar eine vermehrt von Österreich unabhängige Politik betrieb, sah sich Kaiser [[Leopold I. (HRR)|Leopold I.]] 1671 gezwungen einzuschreiten. Er schickte als Sondergesandten [[Gottlieb Amadeus von Windisch-Graetz]] nach Mantua und Isabella Clara floh zu den [[Ursulinerinnen]], Bulgarini zu den [[Dominikaner]]n. Sowohl Bulgarini als auch Isabella Clara wurden auf kaiserliche Anordnung in die Klöster verbannt, in die sie beide geflüchtet waren.


Isabella Clara blieb unter dem Namen Magdalena II. bis zu ihrem Lebensende im Konvent der Ursulinerinnen und starb im Rufe höchster Frömmigkeit. Sie wurde in der Klosterkirche des Konvents bestattet.<ref>http://www.royaltyguide.nl/families/habsburg/habsburgaustria.htm</ref>
Isabella Clara blieb unter dem Namen Magdalena II. bis zu ihrem Lebensende im Konvent der Ursulinen und starb im Rufe höchster Frömmigkeit. Sie wurde in der Klosterkirche des Konvents bestattet.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.royaltyguide.nl/families/habsburg/habsburgaustria.htm |wayback=20170121061002 |text=Archivierte Kopie |archiv-bot=2019-09-12 05:58:34 InternetArchiveBot }}</ref>


== Nachkommen ==
== Nachkommen ==
Aus ihrer Ehe hatte Isabella Clara einen Sohn:
Aus ihrer Ehe hatte Isabella Clara einen Sohn:
* [[Ferdinando Carlo von Gonzaga-Nevers|Carlo IV.]] (1652–1708), Herzog von Mantua
* [[Ferdinando Carlo von Gonzaga-Nevers|Carlo II.]] (1652–1708), Herzog von Mantua
: 1. 1670 Prinzessin [[Anna Isabella Gonzaga]] von Guastalla (1655–1703)
: 1. 1670 Prinzessin Anna Elizabeth Gonzaga von Guastalla (1655–1703)
: 2. 1704 Prinzessin [[Susanne Henriette von Lothringen-Guise]] (1686–1710)
: 2. 1704 Prinzessin [[Susanne Henriette von Lothringen-Guise]] (1686–1710)


== Literatur ==
== Literatur ==
Zeile 28: Zeile 28:


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references/>
<references />


{{Normdaten|PND=137411618|VIAF=81606347}}
{{Normdaten|TYP=p|GND=137411618|LCCN=no/2013/24589|VIAF=81606347}}


{{SORTIERUNG:Osterreich-Tirol, Isabella Clara Von}}
{{SORTIERUNG:Isabella Clara #Osterreich}}
[[Kategorie:Erzherzog]]
[[Kategorie:Erzherzog]]
[[Kategorie:Haus Habsburg-Tirol]]
[[Kategorie:Habsburger (Jüngere Tiroler Linie)]]
[[Kategorie:Familienmitglied des Adelsgeschlechts Gonzaga (Linie Montferrat)|⚭Isabella Clara #Osterreich]]
[[Kategorie:Regent]]
[[Kategorie:Regent]]
[[Kategorie:Habsburger]]
[[Kategorie:Geboren 1629]]
[[Kategorie:Geboren 1629]]
[[Kategorie:Gestorben 1685]]
[[Kategorie:Gestorben 1685]]
[[Kategorie:Frau]]
[[Kategorie:Frau]]

{{Personendaten
{{Personendaten
|NAME=Österreich, Isabella Clara von
|NAME=Isabella Clara von Österreich
|ALTERNATIVNAMEN=Österreich, Elisabeth von; Isabella Klara; Elisabeth Klara
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=Herzogin von Mantua
|KURZBESCHREIBUNG=Erzherzogin von Österreich, durch Heirat Herzogin von Mantua
|GEBURTSDATUM=12. August 1629
|GEBURTSDATUM=12. August 1629
|GEBURTSORT=[[Innsbruck]]
|GEBURTSORT=[[Innsbruck]]
Zeile 50: Zeile 50:
|STERBEORT=[[Mantua]]
|STERBEORT=[[Mantua]]
}}
}}

[[en:Archduchess Isabella Clara of Austria]]
[[es:Isabel Clara de Habsburgo]]
[[fr:Isabelle-Claire d'Autriche]]
[[it:Isabella Clara d'Austria]]
[[ja:イザベッラ・クララ・ダウストリア]]
[[ro:Arhiducesa Isabella Clara de Austria]]
[[sv:Isabella Clara av Österrike]]

Aktuelle Version vom 19. Dezember 2023, 12:19 Uhr

Erzherzogin Isabella Clara (1629–1685)

Isabella Clara von Österreich (* 12. August 1629 in Innsbruck; † 24. Februar 1685 in Mantua) war eine Erzherzogin von Österreich und durch Heirat Herzogin von Mantua. Von 1665 bis 1669 war sie Regentin des Herzogtums für ihren Sohn.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Isabella Clara war eine Tochter des Erzherzogs Leopold V. von Österreich-Tirol (1586–1632) aus dessen Ehe mit Claudia de’ Medici (1604–1648), Tochter des Großherzogs Ferdinand I. von Toskana. Ihre Schwester Maria Leopoldine war durch ihre Heirat mit Ferdinand III. seit 1648 römisch-deutsche Kaiserin. Isabella Clara galt als sanft und fromm aber auch wenig anmutig und intellektuell minderbegabt.

Sie heiratete am 7. November 1649 Herzog Carlo II. Gonzaga von Mantua (1626–1665). Die Ehe war aus rein politischen Gründen geschlossen worden. Carlo unterhielt zum Zeitpunkt seiner Vermählung schon eine lang anhaltende Liebesbeziehung zu Margareta Casalasco della Rovere. Nachdem Isabella Clara dieser Verbindung offenbar wurde, gelang es ihr unter Einschaltung Papst Alexanders VII., Margareta nach Rom entfernen zu lassen. Das Verhältnis der Eheleute blieb allerdings auch weiterhin kühl und Isabella Clara begann ein Verhältnis mit dem Grafen Carlo Bulgarini.

Nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemannes wurde Isabella Clara 1665 Regentin des Herzogtums Mantua für ihren Sohn. Ihren Geliebten Bulgarini erhob sie zum Premierminister. Die Regentschaft galt als erfolgreich und auch nach Erlangung der Volljährigkeit ihres Sohnes stand sie diesem beratend zur Seite.[1] Sie arrangierte auch seine Vermählung mit der Erbin des Herzogtums Guastalla.

Aufgrund der öffentlich-skandalösen „Buhlerei“ der Herzoginwitwe mit dem getauften Juden Bulgarini, eher aber weil das Paar eine vermehrt von Österreich unabhängige Politik betrieb, sah sich Kaiser Leopold I. 1671 gezwungen einzuschreiten. Er schickte als Sondergesandten Gottlieb Amadeus von Windisch-Graetz nach Mantua und Isabella Clara floh zu den Ursulinerinnen, Bulgarini zu den Dominikanern. Sowohl Bulgarini als auch Isabella Clara wurden auf kaiserliche Anordnung in die Klöster verbannt, in die sie beide geflüchtet waren.

Isabella Clara blieb unter dem Namen Magdalena II. bis zu ihrem Lebensende im Konvent der Ursulinen und starb im Rufe höchster Frömmigkeit. Sie wurde in der Klosterkirche des Konvents bestattet.[2]

Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus ihrer Ehe hatte Isabella Clara einen Sohn:

⚭ 1. 1670 Prinzessin Anna Elizabeth Gonzaga von Guastalla (1655–1703)
⚭ 2. 1704 Prinzessin Susanne Henriette von Lothringen-Guise (1686–1710)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinrich Benedikt: Die Österreicher in Italien 1700 bis 1866, Verlag Herold, 1964, S. 142
  2. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 21. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.royaltyguide.nl