„Schlacht bei Villach“ – Versionsunterschied

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→‎Türkeneinfälle in Krain, Steiermark und Kärnten (1469–1499): nicht nur Krain, sondern ganz Innerösterreich, vgl. https://rcin.org.pl/Content/63764/WA308_83469_PIII348_The-Slovenian-Territ_I.pdf
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[[Datei:Die Landsknechte und der orientalische Reiter (Dürer 1496).jpg|mini|Landsknechte und ein türkischer Reiter (um 1495, Albrecht Dürer)]]
[[Datei:Albrecht Dürer, Five Soldiers and a Turk on Horseback, 1495-1496, NGA 6573.jpg|mini|Landsknechte und ein türkischer Reiter (um 1495, Albrecht Dürer)]]
In einer '''Schlacht bei Villach''' sollen [[Kaiserliche Armee (HRR)|kaiserliche Truppen]] und ein innerösterreichisches Aufgebot im Jahr 1492 [[Osmanische Armee|osmanische Streiftrupps]] besiegt haben. Die Historizität der Schlacht ist nicht belegt.
In einer '''Schlacht bei Villach''' sollen [[Kaiserliche Armee (HRR)|kaiserliche Truppen]] und ein innerösterreichisches Aufgebot im Jahr 1492 [[Osmanische Armee|osmanische Streiftrupps]] besiegt haben. Die [[Geschichtlichkeit|Historizität]] der Schlacht ist nicht belegt.


== Türkeneinfälle in Krain, Steiermark und Kärnten (1469–1499) ==
== Türkeneinfälle in Kärnten ==
{{Siehe auch|Geschichte der Steiermark|Geschichte Kärntens|Osmanische Angriffe auf Istrien, Friaul und Venetien (1469–1499)}}
{{Siehe auch|Geschichte der Steiermark|Geschichte Kärntens|Osmanische Angriffe auf Istrien, Friaul und Venetien (1469–1499)}}
[[Datei:Albeck Hochrindl Tatarmann Tatarmandl Holzfigur 22112017 5722.jpg|mini|An frühere Türkeneinfälle der Jahre 1476 und 1478 unter [[İskender Bey|Mihaloğlu İskender Pascha]] erinnert das „Tatarmandl“ in [[Albeck (Kärnten)|Albeck]].]]
[[Datei:Albeck Hochrindl Tatarmann Tatarmandl Holzfigur 22112017 5722.jpg|mini|An frühere Türkeneinfälle der Jahre 1476 und 1478 unter [[İskender Bey|Mihaloğlu İskender Pascha]] erinnert das „Tatarmandl“ in [[Albeck (Kärnten)|Albeck]].]]
Nach der [[Eroberung von Konstantinopel (1453)|Einnahme Konstantinopels]] hatten die osmanischen Türken trotz einer [[Belagerung von Belgrad (1456)|Niederlage vor Belgrad]] u.&nbsp;a. Serbien und Bosnien erobert. Während ihres [[Zweiter Osmanisch-Venezianischer Krieg (1463–1479)|Krieges gegen Venedig]] und [[Königreich Ungarn|Ungarn]] waren sie seit 1469 wiederholt durch (das zu Ungarn gehörende) Kroatien hindurch auch in die zum [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] gehörenden [[Habsburgermonarchie#Habsburgische Erblande|habsburgischen Erblande]] [[Krain]], [[Kärnten]] und [[Steiermark]] ([[Innerösterreich]]) eingefallen.<ref name="Nicolle">[[David Nicolle]]: ''Die Osmanen - 600 Jahre islamisches Weltreich'', S. 112 f. Tosa-Verlag, Wien 2008</ref><ref name="Pitcher">Donald Edgar Pitcher: ''An Historical Geography of the Ottoman Empire'', S. 91 ff. Brill, Leiden 1972</ref><ref name="Ilwof">[[Franz Ilwof]]: ''Die Einfälle der Osmanen in die Steiermark'', In: Mittheilungen des Historischen Vereins Steiermark, Zehntes Heft, S. 207–264. August Hesse, Graz 1861</ref><ref name="Levec">[[Fran Levec]]: ''Die Einfälle der Türken in Krain und Istrien'', in: Jahresbericht der k.k. Staats-Oberrealschule in Laibach..., S. 9–58. Verlag der k.k. Staats-Oberrealschule, Laibach 1891</ref> Um die österreichischen Erblande mussten der Habsburger-Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] und sein Sohn und Nachfolger [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] zunächst auch mit [[Baumkircherfehde|revoltierenden steirischen Adligen]], [[Kärntner Bauernaufstand 1478|aufständischen Kärntner Bauern]] und dem [[Ungarnkriege (1446–1490)|ungarischen König]] [[Matthias Corvinus]] kämpfen.<ref name="Levec" /> Nachdem der Kaiser die Adelsrevolte und die Türken den Bauernaufstand niedergeschlagen hatten, besetzten die Ungarn die Steiermark, Krain, Kärnten, Niederösterreich und Wien. In den nach Corvinus’ Tod 1490 ausgebrochenen Erbfolgekrieg in Ungarn griff neben Friedrich und Maximilian auch der osmanische Sultan [[Bayezid II.]] ein. Gegen die „[[Türkengefahr|Türkennot]]“ hatten Friedrich und Maximilian (vergeblich) zur „[[Reichstürkenhilfe]]“ aufgerufen. Da Maximilian mehr mit den Ungarn beschäftigt war, blieb die Abwehr der Türken zunächst vor allem regionalen [[Adelsaufgebot]]en überlassen.<ref name="Ilwof" /><ref name="Levec" /> Vor allem dem regionalen Adel verbundene regionale Chronisten übertrieben fortan Anzahl und Ausmaß der Türkeneinfälle.<ref name="Hermann">[[Heinrich Hermann (Historiker)|Heinrich Hermann]]: ''Handbuch der Geschichte des Herzogthums Kärnten'', II. Abteilung, S. 233 ff. J. Leon, Klagenfurt 1843</ref><ref name="Standard">[[Der Standard]] online vom 17. April 2020: ''[https://www.derstandard.de/story/2000116575631/blutruenstige-tuerken-und-heldenhafte-steirer-tuerkensagen-in-der-steiermark Blutrünstige Türken und heldenhafte Steirer: Türkensagen in der Steiermark]''</ref> So wurde nicht nur die Rolle des geltungssüchtigen Regionaladels bei den tatsächlichen Türkeneinfällen ausgeschmückt und verherrlicht, sondern es wurden auch weitere Türkeneinfälle hinzuerfunden und hinzuaddiert – vor allem später während der [[Gegenreformation]], als sich der bis dahin teilweise protestantische Adel der Region beim katholischen Kaiser hervorzuheben versuchte.<ref name="D-Neumann" /><ref name="Neumann">[[Wilhelm Neumann (Historiker)|Wilhelm Neumann]]: ''Die Türkeneinfälle nach Kärnten - Wahrheit und Dichtung in der Kärntner Geschichtsschreibung von Jakob Unrest bis zur Gegenwart'' ([https://www.suedost-forschungen.de/portal/index.php/sof/article/view/602/618 PDF]). Leibnitz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschungen, Regensburg 1955</ref><ref name="Strohmeyer">[[Arno Strohmeyer]]: ''Konfessionalisierung in Ostmitteleuropa'', S. 242. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1999</ref><ref name="Persson">Hans-Åke Persson: ''Reflections on Europe - Defining a Political Order in Time and Space'', S. 221. Peter Lang, Brüssel 2007</ref>
Nach der [[Eroberung von Konstantinopel (1453)|Einnahme Konstantinopels]] hatten die osmanischen Türken trotz einer [[Belagerung von Belgrad (1456)|Niederlage vor Belgrad]] u.&nbsp;a. Serbien und Bosnien erobert. Während ihres [[Zweiter Osmanisch-Venezianischer Krieg (1463–1479)|Krieges gegen Venedig]] und [[Königreich Ungarn|Ungarn]] waren sie seit 1469 wiederholt durch (das zu Ungarn gehörende) Kroatien hindurch auch in die zum [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] gehörenden [[Habsburgermonarchie#Habsburgische Erblande|habsburgischen Erblande]] [[Krain]], [[Kärnten]] und [[Steiermark]] ([[Innerösterreich]]) eingefallen.<ref name="Nicolle">[[David Nicolle]]: ''Die Osmanen - 600 Jahre islamisches Weltreich'', S. 112 f. Tosa-Verlag, Wien 2008</ref><ref name="Pitcher">Donald Edgar Pitcher: ''An Historical Geography of the Ottoman Empire'', S. 91 ff. Brill, Leiden 1972</ref><ref name="Ilwof">[[Franz Ilwof]]: ''Die Einfälle der Osmanen in die Steiermark'', In: Mittheilungen des Historischen Vereins Steiermark, Zehntes Heft, S. 207–264. August Hesse, Graz 1861</ref><ref name="Levec">[[Fran Levec]]: ''Die Einfälle der Türken in Krain und Istrien'', in: Jahresbericht der k.k. Staats-Oberrealschule in Laibach..., S. 9–58. Verlag der k.k. Staats-Oberrealschule, Laibach 1891</ref> Um die österreichischen Erblande mussten der Habsburger-Kaiser [[Friedrich III. (HRR)|Friedrich III.]] und sein Sohn und Nachfolger [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] zunächst auch mit [[Baumkircherfehde|revoltierenden steirischen Adligen]], [[Kärntner Bauernaufstand 1478|aufständischen Kärntner Bauern]] und dem [[Ungarnkriege (1446–1490)|ungarischen König]] [[Matthias Corvinus]] kämpfen.<ref name="Levec" /> Nachdem der Kaiser die Adelsrevolte und die Türken den Bauernaufstand niedergeschlagen hatten, besetzten die Ungarn die Steiermark, Krain, Kärnten, Niederösterreich und Wien. In den nach Corvinus’ Tod 1490 ausgebrochenen Erbfolgekrieg in Ungarn griff neben Friedrich und Maximilian auch der osmanische Sultan [[Bayezid II.]] ein. Gegen die „[[Türkengefahr|Türkennot]]“ hatten Friedrich und Maximilian (vergeblich) zur „[[Reichstürkenhilfe]]“ aufgerufen. Da Maximilian mehr mit den Ungarn beschäftigt war, blieb die Abwehr der Türken zunächst vornehmlich regionalen [[Adelsaufgebot]]en überlassen.<ref name="Ilwof" /><ref name="Levec" /> Vor allem dem regionalen Adel verbundene regionale Chronisten übertrieben fortan Anzahl und Ausmaß der Türkeneinfälle.<ref name="Hermann">[[Heinrich Hermann (Historiker)|Heinrich Hermann]]: ''Handbuch der Geschichte des Herzogthums Kärnten'', II. Abteilung, S. 233 ff. und 253. J. Leon, Klagenfurt 1843</ref><ref name="Standard">[[Der Standard]] online vom 17. April 2020: ''[https://www.derstandard.de/story/2000116575631/blutruenstige-tuerken-und-heldenhafte-steirer-tuerkensagen-in-der-steiermark Blutrünstige Türken und heldenhafte Steirer: Türkensagen in der Steiermark]''</ref> So wurde nicht nur die Rolle des geltungssüchtigen Regionaladels bei den tatsächlichen Türkeneinfällen ausgeschmückt und verherrlicht, sondern es wurden auch weitere Türkeneinfälle hinzuerfunden, vor allem später während der [[Gegenreformation]], als sich der bis dahin teilweise protestantische Adel der Region beim katholischen Kaiser hervorzuheben versuchte.<ref name="D-Neumann" /><ref name="Neumann">[[Wilhelm Neumann (Historiker)|Wilhelm Neumann]]: ''Die Türkeneinfälle nach Kärnten - Wahrheit und Dichtung in der Kärntner Geschichtsschreibung von Jakob Unrest bis zur Gegenwart'' ([https://www.suedost-forschungen.de/portal/index.php/sof/article/view/602/618 PDF]). Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschungen, Regensburg 1955</ref><ref name="Strohmeyer">[[Arno Strohmeyer]]: ''Konfessionalisierung in Ostmitteleuropa'', S. 242. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1999</ref><ref name="Persson">Hans-Åke Persson: ''Reflections on Europe - Defining a Political Order in Time and Space'', S. 221. Peter Lang, Brüssel 2007</ref>


{{Doppeltes Bild|links| Emanuel van Meteren Historie ppn 051504510 MG 8652 Maximiliaen Rooms Keyser.tif |160| Hieronymus Megiser (1905 reprint).png|140| Als „Sieger“ der erfunde&shy;nen Schlacht bei Villach gilt [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]]| Als „Erfinder“ der Schlacht bei Villach gilt [[Hieronymus Megiser]]}}
{{Doppeltes Bild|links| Emanuel van Meteren Historie ppn 051504510 MG 8652 Maximiliaen Rooms Keyser.tif |160| Hieronymus Megiser (1905 reprint).png|140| Als „Sieger“ der erfunde&shy;nen Schlacht gilt [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]], obwohl er nicht teilnahm| Als „Erfinder“ der Schlacht bei Villach gilt [[Hieronymus Megiser]]}}
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Bei den oft als „Türken“ bezeichneten Angreifern handelte es sich zumeist nicht um reguläre Teile des osmanischen Heeres oder dem osmanischen Sultan direkt unterstehende Truppen und oft auch nicht um osmanische Türken, sondern um [[Akıncı]]. Diese Akıncı waren mehr oder weniger selbständig agierende und nur leicht bewaffnete Streiftrupps und Vorausabteilungen,<ref name="D-Neumann" /> die sich auch aus muslimischen Vasallenvölkern wie griechischen und bulgarischen Konvertiten, Tataren, Bosniern und Albanern rekrutierten. Nachkommen griechischer Konvertiten waren beispielsweise die Akıncı-[[Bey (Titel)|Beys]] [[Mihaloğlu Ali Bey]] und sein Bruder [[İskender Bey|Mihaloğlu İskender Pascha]].<ref name="Hammer">[[Joseph von Hammer-Purgstall]]: ''Geschichte des Osmanischen Reiches'', Zweiter Band, S. 79, 304 ff, 321f und 610 f. Hartleben, Pest 1828</ref> Den auch als „Renner und Brenner“ überlieferten Akıncı ging es weniger um Glaubenskrieg oder Eroberung und Besiedlung von Gebieten als vielmehr um Streif- und Beutezüge sowie Verwüstung, Demoralisierung und Destabilisierung der gegnerischen Grenzgebiete. Bei ihren Überfällen verschleppten sie oft auch christliche Bewohner der verwüsteten Gebiete als Sklaven in das Osmanische Reich.<ref name="Nicolle" /><ref name="Pitcher" /><ref name="Hammer" /> Bis zu 200.000 Gefangene sollen im 15. Jahrhundert aus Innerösterreich verschleppt worden sein.<ref name="WGeo">Dušan Nećak, Božo Repe: ''Slowenien'', S. 40–44. Wieser Verlag, Klagenfurt 2006</ref>
Bei den oft als „Türken“ bezeichneten Angreifern handelte es sich zumeist nicht um reguläre Teile des osmanischen Heeres oder dem osmanischen Sultan direkt unterstehende Truppen und oft auch nicht um osmanische Türken, sondern um [[Akıncı]]. Diese Akıncı waren mehr oder weniger selbständig agierende und nur leicht bewaffnete Streiftrupps und Vorausabteilungen,<ref name="D-Neumann" /> die sich auch aus muslimischen Vasallenvölkern wie griechischen und bulgarischen Konvertiten, Tataren, Bosniern und Albanern rekrutierten. Nachkommen griechischer Konvertiten waren beispielsweise die Akıncı-[[Bey (Titel)|Beys]] [[Mihaloğlu Ali Bey]] und sein Bruder [[İskender Bey|Mihaloğlu İskender Pascha]].<ref name="Hammer">[[Joseph von Hammer-Purgstall]]: ''Geschichte des Osmanischen Reiches'', Zweiter Band, S. 79, 304 ff, 321f und 610 f. Hartleben, Pest 1828</ref> Den auch als „Renner und Brenner“ überlieferten Akıncı ging es weniger um Glaubenskrieg oder Eroberung und Besiedlung von Gebieten als vielmehr um Streif- und Beutezüge sowie Verwüstung, Demoralisierung und Destabilisierung der gegnerischen Grenzgebiete. Bei ihren Überfällen verschleppten sie oft auch christliche Bewohner der verwüsteten Gebiete als Sklaven in das Osmanische Reich.<ref name="Nicolle" /><ref name="Pitcher" /><ref name="Hammer" /> Allein in der Steiermark seien zwischen 1469 und 1490 mindestens 120.000 Bewohner getötet oder verschleppt worden – bei damals kaum einer halben Million Einwohner.<ref>[[Hans Pirchegger]]: ''Geschichte der Steiermark'', Seiten 48 und 105. Leykam, Graz 1996</ref> Insgesamt bis zu 200.000 Gefangene sollen im 15. Jahrhundert aus Innerösterreich verschleppt worden sein.<ref name="WGeo">Dušan Nećak, Božo Repe: ''Slowenien'', S. 40–44. Wieser Verlag, Klagenfurt 2006</ref>


== Schilderung der Schlacht ==
== Schilderung der Schlacht ==
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{{Doppeltes Bild|links| Annales Carinthiae page 1231.jpg |150| Annales Carinthiae page 1236.jpg |150| Anfang des Kapitels über den Türkeneinfall 1492 in den ''Annales Carinthiae''| Megisers Darstellung der Schlacht von Villach in den ''Annales Carinthiae''}}
{{Doppeltes Bild|links| Annales Carinthiae page 1231.jpg |150| Annales Carinthiae page 1236.jpg |150| Anfang des Kapitels über den Türkeneinfall 1492 in den ''Annales Carinthiae''| Megisers Darstellung der Schlacht von Villach in den ''Annales Carinthiae''}}
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Nach einem Angriff auf Krain 1491 sollen Türken im folgenden Jahr mit drei Marschkolonnen erneut eingefallen sein.<ref name="Ilwof" /><ref name="Hammer" /> Eine der Kolonnen sei demnach in Krain bis [[Ljubljana|Laibach]] vorgestoßen, eine weitere in der Untersteiermark bis [[Celje|Cilli]]. Die größte der drei Kolonnen soll Mihaloğlu Ali Bey durch das [[Rateče (Pass)|Weißenfelsertal]]<ref name="Urania">M. Unterweger: ''Viel "Ach…" in Villach'', In: Urania - Wochenschrift für Volksbildung, Nr. 38 vom 20. September 1913, S. 620. Urania, Wien 1913</ref> nach Kärnten geführt haben<ref name="Hammer" /> (von Megiser als ''Hali Pascha'' bezeichnet). Nach kurzem Kampf plünderten und [[Brandschatzung|brandschatzten]] die Türken angeblich zunächst [[Tarvis]] und das [[Stift Arnoldstein|Kloster in]] [[Arnoldstein]]. Auf ihrem Rückmarsch sollen sie 15.000 christliche Gefangene fortgeführt haben. Ihnen soll sich ein von [[Rudolf von Khevenhüller]] befehligtes Aufgebot aus mehreren Hundert oder einigen Tausend Kärntnern und Steirern<ref name="Hammer" /><ref name="Urania"/> entgegengestellt haben, denen Maximilian weitere 5000 [[Landsknecht]]e<ref name="Urania" /> und 2000 Reiter<ref name="Neumann" /><ref name="Cäsar">[[Aquilin Julius Caesar]]: ''Staat- und Kirchengeschichte des Herzogthum Steyermarks'', Sechster Band, S. 269. Weingand und Ferstl, Graz 1788</ref> zur Unterstützung geschickt habe. Als die mit Beute schwer beladenen Türken auf ihrem Rückmarsch vor Villach rasteten,<ref name="Urania"/> sollen sie zwischen Villach und dem Fluss [[Gail]]<ref name="D-Neumann">Dieter Neumann: ''Neues aus Alt-Villach - Beiträge zur Stadtgeschichte'', 47. Jahrbuch, S. 1–6. Museum der Stadt Villach, Villach 2010</ref> von den kaiserlichen und innerösterreichischen Truppen angegriffen worden sein, woraufhin sich sofort auch die mitgeführten Gefangenen erhoben und in den Kampf eingegriffen hätten. In dem vermeintlichen Gemetzel seien 10.000 Türken<ref name="Hammer" /><ref name="Cook">M.A. Cook (Hrsg.): ''A History of the Ottoman Empire to 1730'', S. 57 f. Cambridge University Press, Cambridge 1976</ref> sowie 6000<ref name="Neumann" /> bis 7000<ref name="Hammer" /><ref name="Cook" /> Christen getötet worden und weitere 7000 verwundete Türken in Gefangenschaft geraten.<ref name="Hammer" /><ref name="Urania"/> Die verwundeten Türken wurden vor allem deswegen gefangen, um sie später gegen Lösegeld eintauschen zu können.<ref name="Schneller">[[Julius Franz Borgias Schneller|Julius Franz Schneller]]: ''Staatengeschichte des Kaiserthums Österreich von der Geburt Christi an bis zum Sturze Napoleon Bonapartes'', Dritter Teil, S. 423 f. Verlag Müller, Graz 1818</ref> Auch Mihaloğlu Ali Bey sei verwundet in Gefangenschaft geraten, bald aber seinen Wunden erlegen.<ref name="Urania"/><ref name="Cäsar" /><ref name="Schneller" /> Nur wenige Türken sollen entkommen sein.<ref name="Lavanttal">Ausgerechnet diese verwundeten und versprengten Türken sollen sich auf dem längeren Weg über das [[Lavanttal]] in die Steiermark zurückgezogen und dabei noch die [[Pfarrkirche Kamp]] entweiht haben.</ref>
Nach einem Angriff auf Krain 1491 sollen Türken im folgenden Jahr mit drei Marschkolonnen erneut eingefallen sein.<ref name="Ilwof" /><ref name="Hammer" /> Eine der Kolonnen sei demnach in Krain bis [[Ljubljana|Laibach]] vorgestoßen, eine weitere in der Untersteiermark bis [[Celje|Cilli]]. Die größte der drei Kolonnen soll Mihaloğlu Ali Bey durch das [[Rateče (Pass)|Weißenfelsertal]]<ref name="Urania">M. Unterweger: ''Viel "Ach…" in Villach'', In: Urania - Wochenschrift für Volksbildung, Nr. 38 vom 20. September 1913, S. 620. Urania, Wien 1913</ref> nach Kärnten geführt haben<ref name="Hammer" /> (von Megiser als ''Hali Pascha'' bezeichnet). Nach kurzem Kampf plünderten und [[Brandschatzung|brandschatzten]] die Türken angeblich zunächst [[Tarvis]] und das [[Stift Arnoldstein|Kloster in]] [[Arnoldstein]]. Auf ihrem Rückmarsch sollen sie 15.000 christliche Gefangene fortgeführt haben. Ihnen soll sich ein von [[Rudolf von Khevenhüller]] befehligtes Aufgebot aus mehreren Hundert oder einigen Tausend Kärntnern und Steirern<ref name="Hammer" /><ref name="Urania"/> entgegengestellt haben, denen Maximilian weitere 5000 [[Landsknecht]]e<ref name="Urania" /> und 2000 Reiter<ref name="Neumann" /><ref name="Cäsar">[[Aquilin Julius Caesar]]: ''Staat- und Kirchengeschichte des Herzogthum Steyermarks'', Sechster Band, S. 269. Weingand und Ferstl, Graz 1788</ref> zur Unterstützung geschickt habe. Als die mit Beute schwer beladenen Türken auf ihrem Rückmarsch vor Villach rasteten,<ref name="Urania"/> sollen sie zwischen Villach und dem Fluss [[Gail]]<ref name="D-Neumann">Dieter Neumann: ''Neues aus Alt-Villach - Beiträge zur Stadtgeschichte'', 47. Jahrbuch, S. 1–6. Museum der Stadt Villach, Villach 2010</ref> von den kaiserlichen und innerösterreichischen Truppen angegriffen worden sein, woraufhin sich sofort auch die mitgeführten Gefangenen erhoben und in den Kampf eingegriffen hätten. In dem vermeintlichen Gemetzel seien 10.000 Türken<ref name="Hammer" /><ref name="Cook">M.A. Cook (Hrsg.): ''A History of the Ottoman Empire to 1730'', S. 57 f. Cambridge University Press, Cambridge 1976</ref> sowie 6000<ref name="Neumann" /> bis 7000<ref name="Hammer" /><ref name="Cook" /> Christen getötet worden und weitere 7000 verwundete Türken in Gefangenschaft geraten.<ref name="Hammer" /><ref name="Urania"/> Von den überlebenden Christen soll fast jeder verwundet worden sein.<ref name="Neumann" /> Die verwundeten Türken seien vor allem deswegen gefangen genommen worden, um sie später gegen Lösegeld eintauschen zu können.<ref name="Schneller">[[Julius Franz Borgias Schneller|Julius Franz Schneller]]: ''Staatengeschichte des Kaiserthums Österreich von der Geburt Christi an bis zum Sturze Napoleon Bonapartes'', Dritter Teil, S. 423 f. Verlag Müller, Graz 1818</ref> Auch Mihaloğlu Ali Bey sei verwundet in Gefangenschaft geraten, bald aber seinen Wunden erlegen.<ref name="Urania"/><ref name="Cäsar" /><ref name="Schneller" /> Nur wenige Türken sollen entkommen sein.<ref name="Lavanttal">Ausgerechnet diese verwundeten und versprengten Türken sollen sich auf dem längeren Weg über das [[Lavanttal]] in die Steiermark zurückgezogen und dabei noch die [[Pfarrkirche Kamp]] entweiht haben.</ref>


== Folgen ==
== Folgen ==
{{Siehe auch|Schlacht auf dem Krbava-Feld|Türkenkriege}}
{{Siehe auch|Schlacht auf dem Krbava-Feld|Türkenkriege}}
[[Datei:Wegkapelle in Zell Pfarre-Sele, 950m Seehöhe, Bezirk Klagenfurt Land, Kärnten.jpg|mini|Auch [[Zell (Kärnten)|Zell]] in Kärnten soll 1492 vom angeblichen Türkeneinfall getroffen worden sein (Gedenkkapelle mit Erinnerungsmalerei).]]
[[Datei:Wegkapelle in Zell Pfarre-Sele, 950m Seehöhe, Bezirk Klagenfurt Land, Kärnten.jpg|mini|Auch [[Zell (Kärnten)|Zell]] in Kärnten soll 1492 vom angeblichen Türkeneinfall getroffen worden sein (Gedenkkapelle mit Erinnerungsmalerei).]]
Der vermeintliche Sieg über die Türken hatte offenbar zumindest unmittelbar keinen nachhaltigen Erfolg; denn schon für 1493 und 1494 wurden in Krain und Steiermark sowie für 1496, 1497, 1498 und 1499 angeblich auch in Kärnten weitere (angebliche) türkische Angriffe überliefert.<ref name="Pitcher" /><ref name="Neumann" /><ref name="Hammer" /> Dennoch wurde der schließlich sogar Maximilian selbst zugeschriebene Sieg von Villach zu einer „Rettungsschlacht“ bzw. „Entscheidungsschlacht“ und zu einem ähnlichen Mythos<ref name="Persson" /> überhöht wie einst die [[Schlacht von Tours und Poitiers|Schlacht von Tours]]<ref name="Green">Samuel Gosnell Green: ''Pictures from the German Fatherland'', S. 165. William Clowes and Sons, London 1880</ref> – denn auch der (wenn überhaupt, dann wahrscheinlich eher) kleinere Streifzug der Türken auf einem eher unbedeutenden Nebenkriegsschauplatz wurde ebenso aufgebauscht wie der einst vor Tours gescheiterte Streifzug der Araber. Mihaloğlu Ali Bey habe angeblich bis an den Rhein<ref name="Urania"/> oder bis nach Rom<ref name="Jarves">James Jackson Jarves: ''Italian Rambles'', S. 337 f. G.P. Putnam's Sons, New York 1883</ref> vordringen wollen, doch durch Maximilian sei Europa damals vor den Muslimen gerettet worden. Maximilian soll damals sogar Bayezid selbst geschlagen haben. Die Türken seien so vernichtend geschlagen worden, dass sie nie wieder zurückgekommen seien. (Zumindest kamen sie nicht wieder nach Kärnten, wohl aber eben nach Krain und in die Steiermark.<ref name="Hammer" /><ref name="Cook" />) Nach weiteren Abwehrkämpfen rief Maximilian 1494 sogar zu einem neuen Kreuzzug und zur Rückeroberung Konstantinopels auf, musste aber 1495 und 1499 Waffenstillstand mit Bayezid schließen, der Österreich dann tatsächlich rund drei Jahrzehnte relative Ruhe brachte.<ref name="Cook" /><ref name="Pferschy">[[Manfred Hollegger]]: ''Die Zeit Maximilians I.'', in: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Die Steiermark im Spätmittelalter'', S. 81 ff. Böhlau Verlag, Wien 2018</ref> Stattdessen rückten die Türken weiter nach Westen vor, beispielsweise 1499 unter İskender Pascha bis [[Vicenza]].<ref name="Nicolle" /><ref name="Hammer" />
Der vermeintliche Sieg über die Türken hatte offenbar zumindest unmittelbar keinen nachhaltigen Erfolg, denn schon für 1493 und 1494 wurden in Krain und Steiermark sowie für 1496, 1497, 1498 und 1499 angeblich auch in Kärnten weitere (angebliche) türkische Angriffe überliefert.<ref name="Pitcher" /><ref name="Neumann" /><ref name="Hammer" /> Dennoch wurde der schließlich sogar Maximilian selbst zugeschriebene Sieg von Villach zu einer „Rettungsschlacht“ bzw. „Entscheidungsschlacht“ und zu einem ähnlichen Mythos<ref name="Persson" /> überhöht wie einst die [[Schlacht von Tours und Poitiers|Schlacht von Tours]].<ref name="Green">Samuel Gosnell Green: ''Pictures from the German Fatherland'', S. 165. William Clowes and Sons, London 1880</ref> Ein (wenn überhaupt, dann wahrscheinlich eher) kleinerer Streifzug der Türken auf einem eher unbedeutenden Nebenkriegsschauplatz wurde ebenso aufgebauscht wie der einst vor Tours gescheiterte Streifzug der Araber. Mihaloğlu Ali Bey habe angeblich bis an den Rhein<ref name="Urania"/> oder bis nach Rom<ref name="Jarves">James Jackson Jarves: ''Italian Rambles'', S. 337 f. G.P. Putnam's Sons, New York 1883</ref> vordringen wollen, doch dass die einfallenden Osmanen in den Schluchten Kärntens den Weg nach Rom gesucht hätten, lässt sich nicht belegen.<ref name="Hermanik">Zsuzsa Barbarics-Hermanik: ''[https://www.oeaw.ac.at/tuerkengedaechtnis/home/denkmaeler/ort/graz-gottesplagenbild-an-der-suedseite-des-grazer-domes Türkengedächtnis, Graz, Gottesplagenbild - Gesteuerte Gedächtnisbildung versus historische Fakten]'', Österreichische Akademie der Wissenschaft, 2010</ref> Durch Maximilian sei Europa damals vor den Muslimen gerettet worden. Maximilian soll damals sogar Bayezid selbst geschlagen haben – obwohl diese Behauptung nicht von Megiser stammte. Die Türken seien so vernichtend geschlagen worden, dass sie nie wieder zurückgekommen seien. (Zumindest kamen sie nicht wieder nach Kärnten, wohl aber eben nach Krain und in die Steiermark.<ref name="Hammer" /><ref name="Cook" />) Nach weiteren Abwehrkämpfen rief Maximilian 1494 sogar zu einem neuen Kreuzzug und zur Rückeroberung Konstantinopels auf, musste aber 1495 und 1499 Waffenstillstand mit Bayezid schließen, der Österreich dann tatsächlich rund drei Jahrzehnte relative Ruhe brachte.<ref name="Cook" /><ref name="Pferschy">[[Manfred Hollegger]]: ''Die Zeit Maximilians I.'', in: Gerhard Pferschy (Hrsg.): ''Die Steiermark im Spätmittelalter'', S. 81 ff. Böhlau Verlag, Wien 2018</ref> Stattdessen rückten die Türken weiter nach Westen vor, beispielsweise 1499 unter İskender Pascha bis [[Vicenza]].<ref name="Nicolle" /><ref name="Hammer" />


== Historisch-kritische Zweifel ==
== Historisch-kritische Zweifel ==
{{Siehe auch|Schlacht bei Radkersburg|Schlacht bei Rudolfswerth}}
Nahezu alle Angaben zur vermeintlichen Schlacht gehen auf Megiser zurück.<ref name="Neumann" /> Megisers Darstellungen sind von späteren Geschichtsschreibern wie z.&nbsp;B. [[Johann Weichard von Valvasor|Johann Valvasor]] und [[Aquilin Julius Caesar|Aquilin Caesar]] unkritisch übernommen und auch noch 1828 von dem Orientalisten [[Joseph von Hammer-Purgstall]] nacherzählt worden,<ref name="Ilwof" /><ref name="Levec" /><ref name="Costa">[[Ethbin Heinrich Costa]]: Rezension von Ilwofs ''Einfälle der Osmanen in die Steiermark'', In: Mittheilungen des Historischen Vereins für Krain, Sechzehnter Jahrgang, S. 96 f. Verlag des historischen Vereins für Krain, Laibach 1861</ref> doch ebenfalls noch im 19. Jahrhundert äußerten selbst Kirchenhistoriker wie [[Heinrich Hermann (Historiker)|Heinrich Hermann]] oder Regionalhistoriker wie [[Franz Ilwof]] starke Zweifel an Megisers „poetischem Gemälde“.<ref name="Ilwof" /><ref name="Levec" /><ref name="Hermann"/><ref name="Neumann" /> Für einen Türkeneinfall zu dieser Zeit gibt es keinen Beweis und auch ob 1492 Rudolf von Khevenhüller überhaupt noch gelebt habe<ref name="Hermann"/><ref name="Neumann" /> beziehungsweise ob Mihaloğlu Ali Bey wirklich 1492 umgekommen sei,<ref>Türkische Chroniken erwähnten Mihaloğlu Ali Bey stattdessen 1492 und auch noch in den Folgejahren bei Feldzügen in Ungarn und Siebenbürgen, erst 1507 soll er gestorben sein.</ref> ist umstritten. Hermann hielt bestenfalls noch einen kleinen türkischen Streif- oder Durchzug für nicht völlig ausgeschlossen,<ref name="Hermann"/> doch [[Wilhelm Neumann (Historiker)|Wilhelm Neumann]]s Studien zu „Wahrheit und Dichtung in der Kärntner Geschichtsschreibung“ widerlegten 1955 auch das.<ref name="Neumann" />
Nahezu alle Angaben zur vermeintlichen Schlacht gehen auf Megiser zurück.<ref name="Neumann" /> Megisers Darstellungen sind von späteren Geschichtsschreibern wie z.&nbsp;B. [[Johann Weichard von Valvasor|Johann Valvasor]] und [[Aquilin Julius Caesar|Aquilin Caesar]] unkritisch übernommen und auch noch 1828 von dem Orientalisten [[Joseph von Hammer-Purgstall]] nacherzählt worden,<ref name="Ilwof" /><ref name="Levec" /><ref name="Costa">[[Ethbin Heinrich Costa]]: Rezension von Ilwofs ''Einfälle der Osmanen in die Steiermark'', In: Mittheilungen des Historischen Vereins für Krain, Sechzehnter Jahrgang, S. 96 f. Verlag des historischen Vereins für Krain, Laibach 1861</ref> doch ebenfalls noch im 19. Jahrhundert äußerten selbst Kirchenhistoriker wie [[Heinrich Hermann (Historiker)|Heinrich Hermann]] oder Regionalhistoriker wie [[Franz Ilwof]] starke Zweifel an Megisers „poetischem Gemälde“.<ref name="Ilwof" /><ref name="Levec" /><ref name="Hermann"/><ref name="Neumann" /> Für einen Türkeneinfall zu dieser Zeit gibt es keinen Beweis und auch ob 1492 Rudolf von Khevenhüller überhaupt noch gelebt habe<ref name="Hermann"/><ref name="Neumann" /> beziehungsweise ob Mihaloğlu Ali Bey wirklich 1492 umgekommen sei,<ref>Türkische Chroniken erwähnten Mihaloğlu Ali Bey stattdessen 1492 und auch noch in den Folgejahren bei Feldzügen in Ungarn und Siebenbürgen, erst 1507 soll er gestorben sein.</ref> ist umstritten. Hermann hielt bestenfalls noch einen kleinen türkischen Streif- oder Durchzug für nicht völlig ausgeschlossen,<ref name="Hermann"/> doch [[Wilhelm Neumann (Historiker)|Wilhelm Neumanns]] Studien zu „Wahrheit und Dichtung in der Kärntner Geschichtsschreibung“ widerlegten 1955 auch das.<ref name="Neumann" />


Spätestens seit dem 20. Jahrhundert gilt die Schlacht von Villach als „reine Dichtung“, geschichtswidriger Unsinn und unhaltbare Erfindung Megisers.<ref name="Ilwof" /><ref name="D-Neumann" /><ref name="Strohmeyer" /><ref name="Persson" /> Dennoch wurde die offensichtlich erfundene Schlacht auch noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts in einigen Nachschlagewerken als historisches [[Faktum]] erwähnt.<ref name="dtv">Hermann Kinder, Werner Hilgemann: ''dtv-Atlas zur Weltgeschichte'', 37. Auflage, Band 1, ISBN 3-423-03001-1, S. 208. [[Deutscher Taschenbuch Verlag]], München 2004.</ref><ref name="Islam">Günter Kettermann: ''Atlas zur Geschichte des Islam'', ISBN 978-3-534-14118-0, S. 100. [[Primus Verlag]], Darmstadt 2001.</ref><ref name="Jacques">Tony Jacques: ''Dictionary of Battles and Sieges'', Teil 3 (P-Z), S. 1075. Greenwood, Westport 2007.</ref><ref name="Putzger">Walter Leisering (Hrsg.): ''[[Putzger historischer Weltatlas]]'', Seite 65. Cornelsen-Velhagen & Klasing, Berlin 1979.</ref>
Spätestens seit dem 20. Jahrhundert gilt die Schlacht von Villach als „reine Dichtung“, geschichtswidriger Unsinn, unhaltbare Erfindung und „Geschichtslüge“ Megisers.<ref name="Ilwof" /><ref name="D-Neumann" /><ref name="Neumann" /><ref name="Strohmeyer" /><ref name="Persson" /> Dennoch wurde die offensichtlich erfundene Schlacht auch noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts in einigen nichtösterreichischen Nachschlagewerken als historisches [[Faktum]] erwähnt.<ref name="dtv">Hermann Kinder, Werner Hilgemann: ''dtv-Atlas zur Weltgeschichte'', 37. Auflage, Band 1, ISBN 3-423-03001-1, S. 208. [[Deutscher Taschenbuch Verlag]], München 2004.</ref><ref name="Islam">Günter Kettermann: ''Atlas zur Geschichte des Islam'', ISBN 978-3-534-14118-0, S. 100. [[Primus Verlag]], Darmstadt 2001.</ref><ref name="Jacques">Tony Jacques: ''Dictionary of Battles and Sieges'', Teil 3 (P-Z), S. 1075. Greenwood, Westport 2007.</ref><ref name="Putzger">Walter Leisering (Hrsg.): ''[[Putzger historischer Weltatlas]]'', Seite 65. Cornelsen-Velhagen & Klasing, Berlin 1979.</ref>


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Aktuelle Version vom 3. November 2023, 23:22 Uhr

Landsknechte und ein türkischer Reiter (um 1495, Albrecht Dürer)

In einer Schlacht bei Villach sollen kaiserliche Truppen und ein innerösterreichisches Aufgebot im Jahr 1492 osmanische Streiftrupps besiegt haben. Die Historizität der Schlacht ist nicht belegt.

Türkeneinfälle in Kärnten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An frühere Türkeneinfälle der Jahre 1476 und 1478 unter Mihaloğlu İskender Pascha erinnert das „Tatarmandl“ in Albeck.

Nach der Einnahme Konstantinopels hatten die osmanischen Türken trotz einer Niederlage vor Belgrad u. a. Serbien und Bosnien erobert. Während ihres Krieges gegen Venedig und Ungarn waren sie seit 1469 wiederholt durch (das zu Ungarn gehörende) Kroatien hindurch auch in die zum Heiligen Römischen Reich gehörenden habsburgischen Erblande Krain, Kärnten und Steiermark (Innerösterreich) eingefallen.[1][2][3][4] Um die österreichischen Erblande mussten der Habsburger-Kaiser Friedrich III. und sein Sohn und Nachfolger Maximilian I. zunächst auch mit revoltierenden steirischen Adligen, aufständischen Kärntner Bauern und dem ungarischen König Matthias Corvinus kämpfen.[4] Nachdem der Kaiser die Adelsrevolte und die Türken den Bauernaufstand niedergeschlagen hatten, besetzten die Ungarn die Steiermark, Krain, Kärnten, Niederösterreich und Wien. In den nach Corvinus’ Tod 1490 ausgebrochenen Erbfolgekrieg in Ungarn griff neben Friedrich und Maximilian auch der osmanische Sultan Bayezid II. ein. Gegen die „Türkennot“ hatten Friedrich und Maximilian (vergeblich) zur „Reichstürkenhilfe“ aufgerufen. Da Maximilian mehr mit den Ungarn beschäftigt war, blieb die Abwehr der Türken zunächst vornehmlich regionalen Adelsaufgeboten überlassen.[3][4] Vor allem dem regionalen Adel verbundene regionale Chronisten übertrieben fortan Anzahl und Ausmaß der Türkeneinfälle.[5][6] So wurde nicht nur die Rolle des geltungssüchtigen Regionaladels bei den tatsächlichen Türkeneinfällen ausgeschmückt und verherrlicht, sondern es wurden auch weitere Türkeneinfälle hinzuerfunden, vor allem später während der Gegenreformation, als sich der bis dahin teilweise protestantische Adel der Region beim katholischen Kaiser hervorzuheben versuchte.[7][8][9][10]

Als „Sieger“ der erfunde­nen Schlacht gilt Maximilian I., obwohl er nicht teilnahm
Als „Sieger“ der erfunde­nen Schlacht gilt Maximilian I., obwohl er nicht teilnahm
Als „Erfinder“ der Schlacht bei Villach gilt Hieronymus Megiser
Als „Erfinder“ der Schlacht bei Villach gilt Hieronymus Megiser

Bei den oft als „Türken“ bezeichneten Angreifern handelte es sich zumeist nicht um reguläre Teile des osmanischen Heeres oder dem osmanischen Sultan direkt unterstehende Truppen und oft auch nicht um osmanische Türken, sondern um Akıncı. Diese Akıncı waren mehr oder weniger selbständig agierende und nur leicht bewaffnete Streiftrupps und Vorausabteilungen,[7] die sich auch aus muslimischen Vasallenvölkern wie griechischen und bulgarischen Konvertiten, Tataren, Bosniern und Albanern rekrutierten. Nachkommen griechischer Konvertiten waren beispielsweise die Akıncı-Beys Mihaloğlu Ali Bey und sein Bruder Mihaloğlu İskender Pascha.[11] Den auch als „Renner und Brenner“ überlieferten Akıncı ging es weniger um Glaubenskrieg oder Eroberung und Besiedlung von Gebieten als vielmehr um Streif- und Beutezüge sowie Verwüstung, Demoralisierung und Destabilisierung der gegnerischen Grenzgebiete. Bei ihren Überfällen verschleppten sie oft auch christliche Bewohner der verwüsteten Gebiete als Sklaven in das Osmanische Reich.[1][2][11] Allein in der Steiermark seien zwischen 1469 und 1490 mindestens 120.000 Bewohner getötet oder verschleppt worden – bei damals kaum einer halben Million Einwohner.[12] Insgesamt bis zu 200.000 Gefangene sollen im 15. Jahrhundert aus Innerösterreich verschleppt worden sein.[13]

Schilderung der Schlacht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewohner Innerösterreichs werden von türkischen Reitern in die Sklaverei entführt (um 1530, Niklas Stör)

Obwohl z. B. der Kärntner Chronist Jakob Unrest, ein Zeitgenosse der Türkeneinfälle, für Kärnten die fünf realen Türkeneinfälle von 1473, 1476, 1478, 1480 und 1483 sowie für Krain und Steiermark auch Einfälle in den Folgejahren von 1491 bzw. 1494 bis 1499 zuverlässig dokumentiert hatte, erwähnte er für 1492 keinen weiteren Türkeneinfall in Kärnten und keine Schlacht bei Villach.[2][5][8] Dennoch schilderte der Geschichtsschreiber Hieronymus Megiser 1612 in seinen Annales Carinthiae den Türkeneinfall und die Schlacht ausführlich und berief sich dabei auf den protestantischen Prediger Gothard Christalnick, der schon 1588 im Dienste verschiedener Kärntner Adeliger eine Chronik geschrieben hatte.[5] Megiser schmückte seine Schilderungen mit den damals üblichen[6], aber historisch abwegigen[8] Schauergeschichten angeblicher türkischer Gräueltaten aus (aufgespießte Kinder, abgeschlagene Köpfe, ausgeweidete und gebratene Folteropfer und sogar Kannibalismus).[4][11]

Anfang des Kapitels über den Türkeneinfall 1492 in den Annales Carinthiae
Anfang des Kapitels über den Türkeneinfall 1492 in den Annales Carinthiae
Megisers Darstellung der Schlacht von Villach in den Annales Carinthiae
Megisers Darstellung der Schlacht von Villach in den Annales Carinthiae

Nach einem Angriff auf Krain 1491 sollen Türken im folgenden Jahr mit drei Marschkolonnen erneut eingefallen sein.[3][11] Eine der Kolonnen sei demnach in Krain bis Laibach vorgestoßen, eine weitere in der Untersteiermark bis Cilli. Die größte der drei Kolonnen soll Mihaloğlu Ali Bey durch das Weißenfelsertal[14] nach Kärnten geführt haben[11] (von Megiser als Hali Pascha bezeichnet). Nach kurzem Kampf plünderten und brandschatzten die Türken angeblich zunächst Tarvis und das Kloster in Arnoldstein. Auf ihrem Rückmarsch sollen sie 15.000 christliche Gefangene fortgeführt haben. Ihnen soll sich ein von Rudolf von Khevenhüller befehligtes Aufgebot aus mehreren Hundert oder einigen Tausend Kärntnern und Steirern[11][14] entgegengestellt haben, denen Maximilian weitere 5000 Landsknechte[14] und 2000 Reiter[8][15] zur Unterstützung geschickt habe. Als die mit Beute schwer beladenen Türken auf ihrem Rückmarsch vor Villach rasteten,[14] sollen sie zwischen Villach und dem Fluss Gail[7] von den kaiserlichen und innerösterreichischen Truppen angegriffen worden sein, woraufhin sich sofort auch die mitgeführten Gefangenen erhoben und in den Kampf eingegriffen hätten. In dem vermeintlichen Gemetzel seien 10.000 Türken[11][16] sowie 6000[8] bis 7000[11][16] Christen getötet worden und weitere 7000 verwundete Türken in Gefangenschaft geraten.[11][14] Von den überlebenden Christen soll fast jeder verwundet worden sein.[8] Die verwundeten Türken seien vor allem deswegen gefangen genommen worden, um sie später gegen Lösegeld eintauschen zu können.[17] Auch Mihaloğlu Ali Bey sei verwundet in Gefangenschaft geraten, bald aber seinen Wunden erlegen.[14][15][17] Nur wenige Türken sollen entkommen sein.[18]

Folgen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch Zell in Kärnten soll 1492 vom angeblichen Türkeneinfall getroffen worden sein (Gedenkkapelle mit Erinnerungsmalerei).

Der vermeintliche Sieg über die Türken hatte offenbar zumindest unmittelbar keinen nachhaltigen Erfolg, denn schon für 1493 und 1494 wurden in Krain und Steiermark sowie für 1496, 1497, 1498 und 1499 angeblich auch in Kärnten weitere (angebliche) türkische Angriffe überliefert.[2][8][11] Dennoch wurde der schließlich sogar Maximilian selbst zugeschriebene Sieg von Villach zu einer „Rettungsschlacht“ bzw. „Entscheidungsschlacht“ und zu einem ähnlichen Mythos[10] überhöht wie einst die Schlacht von Tours.[19] Ein (wenn überhaupt, dann wahrscheinlich eher) kleinerer Streifzug der Türken auf einem eher unbedeutenden Nebenkriegsschauplatz wurde ebenso aufgebauscht wie der einst vor Tours gescheiterte Streifzug der Araber. Mihaloğlu Ali Bey habe angeblich bis an den Rhein[14] oder bis nach Rom[20] vordringen wollen, doch dass die einfallenden Osmanen in den Schluchten Kärntens den Weg nach Rom gesucht hätten, lässt sich nicht belegen.[21] Durch Maximilian sei Europa damals vor den Muslimen gerettet worden. Maximilian soll damals sogar Bayezid selbst geschlagen haben – obwohl diese Behauptung nicht von Megiser stammte. Die Türken seien so vernichtend geschlagen worden, dass sie nie wieder zurückgekommen seien. (Zumindest kamen sie nicht wieder nach Kärnten, wohl aber eben nach Krain und in die Steiermark.[11][16]) Nach weiteren Abwehrkämpfen rief Maximilian 1494 sogar zu einem neuen Kreuzzug und zur Rückeroberung Konstantinopels auf, musste aber 1495 und 1499 Waffenstillstand mit Bayezid schließen, der Österreich dann tatsächlich rund drei Jahrzehnte relative Ruhe brachte.[16][22] Stattdessen rückten die Türken weiter nach Westen vor, beispielsweise 1499 unter İskender Pascha bis Vicenza.[1][11]

Historisch-kritische Zweifel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nahezu alle Angaben zur vermeintlichen Schlacht gehen auf Megiser zurück.[8] Megisers Darstellungen sind von späteren Geschichtsschreibern wie z. B. Johann Valvasor und Aquilin Caesar unkritisch übernommen und auch noch 1828 von dem Orientalisten Joseph von Hammer-Purgstall nacherzählt worden,[3][4][23] doch ebenfalls noch im 19. Jahrhundert äußerten selbst Kirchenhistoriker wie Heinrich Hermann oder Regionalhistoriker wie Franz Ilwof starke Zweifel an Megisers „poetischem Gemälde“.[3][4][5][8] Für einen Türkeneinfall zu dieser Zeit gibt es keinen Beweis und auch ob 1492 Rudolf von Khevenhüller überhaupt noch gelebt habe[5][8] beziehungsweise ob Mihaloğlu Ali Bey wirklich 1492 umgekommen sei,[24] ist umstritten. Hermann hielt bestenfalls noch einen kleinen türkischen Streif- oder Durchzug für nicht völlig ausgeschlossen,[5] doch Wilhelm Neumanns Studien zu „Wahrheit und Dichtung in der Kärntner Geschichtsschreibung“ widerlegten 1955 auch das.[8]

Spätestens seit dem 20. Jahrhundert gilt die Schlacht von Villach als „reine Dichtung“, geschichtswidriger Unsinn, unhaltbare Erfindung und „Geschichtslüge“ Megisers.[3][7][8][9][10] Dennoch wurde die offensichtlich erfundene Schlacht auch noch zu Beginn des 21. Jahrhunderts in einigen nichtösterreichischen Nachschlagewerken als historisches Faktum erwähnt.[25][26][27][28]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Münchner DigitalisierungsZentrum: Digitalisierte Ausgabe der Annales Carinthiae des Michael Gothard Christalnick, herausgegeben von Hieronymus Megiser (1612)

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c David Nicolle: Die Osmanen - 600 Jahre islamisches Weltreich, S. 112 f. Tosa-Verlag, Wien 2008
  2. a b c d Donald Edgar Pitcher: An Historical Geography of the Ottoman Empire, S. 91 ff. Brill, Leiden 1972
  3. a b c d e f Franz Ilwof: Die Einfälle der Osmanen in die Steiermark, In: Mittheilungen des Historischen Vereins Steiermark, Zehntes Heft, S. 207–264. August Hesse, Graz 1861
  4. a b c d e f Fran Levec: Die Einfälle der Türken in Krain und Istrien, in: Jahresbericht der k.k. Staats-Oberrealschule in Laibach..., S. 9–58. Verlag der k.k. Staats-Oberrealschule, Laibach 1891
  5. a b c d e f Heinrich Hermann: Handbuch der Geschichte des Herzogthums Kärnten, II. Abteilung, S. 233 ff. und 253. J. Leon, Klagenfurt 1843
  6. a b Der Standard online vom 17. April 2020: Blutrünstige Türken und heldenhafte Steirer: Türkensagen in der Steiermark
  7. a b c d Dieter Neumann: Neues aus Alt-Villach - Beiträge zur Stadtgeschichte, 47. Jahrbuch, S. 1–6. Museum der Stadt Villach, Villach 2010
  8. a b c d e f g h i j k l Wilhelm Neumann: Die Türkeneinfälle nach Kärnten - Wahrheit und Dichtung in der Kärntner Geschichtsschreibung von Jakob Unrest bis zur Gegenwart (PDF). Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschungen, Regensburg 1955
  9. a b Arno Strohmeyer: Konfessionalisierung in Ostmitteleuropa, S. 242. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 1999
  10. a b c Hans-Åke Persson: Reflections on Europe - Defining a Political Order in Time and Space, S. 221. Peter Lang, Brüssel 2007
  11. a b c d e f g h i j k l Joseph von Hammer-Purgstall: Geschichte des Osmanischen Reiches, Zweiter Band, S. 79, 304 ff, 321f und 610 f. Hartleben, Pest 1828
  12. Hans Pirchegger: Geschichte der Steiermark, Seiten 48 und 105. Leykam, Graz 1996
  13. Dušan Nećak, Božo Repe: Slowenien, S. 40–44. Wieser Verlag, Klagenfurt 2006
  14. a b c d e f g M. Unterweger: Viel "Ach…" in Villach, In: Urania - Wochenschrift für Volksbildung, Nr. 38 vom 20. September 1913, S. 620. Urania, Wien 1913
  15. a b Aquilin Julius Caesar: Staat- und Kirchengeschichte des Herzogthum Steyermarks, Sechster Band, S. 269. Weingand und Ferstl, Graz 1788
  16. a b c d M.A. Cook (Hrsg.): A History of the Ottoman Empire to 1730, S. 57 f. Cambridge University Press, Cambridge 1976
  17. a b Julius Franz Schneller: Staatengeschichte des Kaiserthums Österreich von der Geburt Christi an bis zum Sturze Napoleon Bonapartes, Dritter Teil, S. 423 f. Verlag Müller, Graz 1818
  18. Ausgerechnet diese verwundeten und versprengten Türken sollen sich auf dem längeren Weg über das Lavanttal in die Steiermark zurückgezogen und dabei noch die Pfarrkirche Kamp entweiht haben.
  19. Samuel Gosnell Green: Pictures from the German Fatherland, S. 165. William Clowes and Sons, London 1880
  20. James Jackson Jarves: Italian Rambles, S. 337 f. G.P. Putnam's Sons, New York 1883
  21. Zsuzsa Barbarics-Hermanik: Türkengedächtnis, Graz, Gottesplagenbild - Gesteuerte Gedächtnisbildung versus historische Fakten, Österreichische Akademie der Wissenschaft, 2010
  22. Manfred Hollegger: Die Zeit Maximilians I., in: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Die Steiermark im Spätmittelalter, S. 81 ff. Böhlau Verlag, Wien 2018
  23. Ethbin Heinrich Costa: Rezension von Ilwofs Einfälle der Osmanen in die Steiermark, In: Mittheilungen des Historischen Vereins für Krain, Sechzehnter Jahrgang, S. 96 f. Verlag des historischen Vereins für Krain, Laibach 1861
  24. Türkische Chroniken erwähnten Mihaloğlu Ali Bey stattdessen 1492 und auch noch in den Folgejahren bei Feldzügen in Ungarn und Siebenbürgen, erst 1507 soll er gestorben sein.
  25. Hermann Kinder, Werner Hilgemann: dtv-Atlas zur Weltgeschichte, 37. Auflage, Band 1, ISBN 3-423-03001-1, S. 208. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2004.
  26. Günter Kettermann: Atlas zur Geschichte des Islam, ISBN 978-3-534-14118-0, S. 100. Primus Verlag, Darmstadt 2001.
  27. Tony Jacques: Dictionary of Battles and Sieges, Teil 3 (P-Z), S. 1075. Greenwood, Westport 2007.
  28. Walter Leisering (Hrsg.): Putzger historischer Weltatlas, Seite 65. Cornelsen-Velhagen & Klasing, Berlin 1979.