„Sabiner“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Änderungen von 145.118.88.160 (Diskussion) auf die letzte Version von Spuk968 zurückgesetzt
Wikilink ergänzt; formale Kleinigkeiten
 
(22 dazwischenliegende Versionen von 15 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Crate EnvironsRome Monarchie.png|mini|Siedlungsgebiet der Sabiner]]
[[Datei:Crate EnvironsRome Monarchie.png|mini|Siedlungsgebiet der Sabiner]]
[[Datei:Giambologna sabine.jpg|miniatur|''Raub der Sabinerinnen'' von [[Giovanni da Bologna|Giambologna]], 1579, ausgestellt in der [[Loggia dei Lanzi]], Florenz]]


Die '''Sabiner''' ({{laS|''Sabini''}}) waren ein von den [[Umbrer]]n abstammendes Volk in den [[Sabiner Berge]]n des [[Apennin]]s.<ref>Zur Sprache der Sabiner siehe [[Giacomo Devoto]]: ''Geschichte der Sprache Roms''. Aus dem Italienischen von Ilona Opelt. Universitätsverlag Carl Winter, Heidelberg 1968, S. 78–86.</ref> Das Volk war ein Teil der [[Indogermanen|indogermanischen]] [[Samniten]] in [[Italien|Mittelitalien]].<ref>[[Massimo Pallottino]]: ''Italien vor der Römerzeit''. C. H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-32012-0, S. 109–115.</ref>
[[Datei:Giambologna sabine.jpg|miniatur|''[[Raub der Sabinerinnen (Giambologna)|Raub der Sabinerinnen]]'' von [[Giambologna]], Ende des 16. Jahrhunderts]]
Die '''Sabiner''' ({{laS|''Sabini''}}) waren ein von den [[Umbrer]]n abstammendes Volk in den [[Sabiner Berge]]n des [[Apennin]]s.<ref>Zur Sprache der Sabiner siehe Giacomo Devoto: ''Geschichte der Sprache Roms''. Aus dem Italienischen von Ilona Opelt. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg 1968, S. 78–86.</ref> Das Volk war ein Teil der [[Indogermanen|indogermanischen]] [[Sabeller]] in [[Italien|Mittelitalien]].<ref>[[Massimo Pallottino]]: ''Italien vor der Römerzeit''. C.H.Beck, München 1987, ISBN 3-406-32012-0, S. 109–115.</ref>


Sie waren unmittelbare Nachbarn der [[Römisches Reich|Römer]]. Zu Beginn des 5.&nbsp;Jahrhunderts v.&nbsp;Chr. stellten sie für Rom eine der Hauptgefahren dar, weil sie die [[Via Salaria]] beherrschten und Rom unmittelbar bedrohen konnten.<ref>[[Robert M. Ogilvie]]: ''Das frühe Rom und die Etrusker.'' Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1983, ISBN 3-423-04403-9, S. 118.</ref> Sie erhielten 268&nbsp;v.&nbsp;Chr. das [[Römisches Bürgerrecht|römische Bürgerrecht]], nachdem sie 290&nbsp;v.&nbsp;Chr. endgültig unter die [[Römische Republik|Herrschaft der Römer]] gefallen waren.
Sie waren unmittelbare Nachbarn der [[Römisches Reich|Römer]]. Zu Beginn des 5.&nbsp;Jahrhunderts v.&nbsp;Chr. stellten sie für Rom eine der Hauptgefahren dar, weil sie die [[Via Salaria]] beherrschten und Rom unmittelbar bedrohen konnten.<ref>[[Robert Maxwell Ogilvie]]: ''Das frühe Rom und die Etrusker.'' Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1983, ISBN 3-423-04403-9, S. 118.</ref> Sie erhielten 268&nbsp;v.&nbsp;Chr. das [[Römisches Bürgerrecht|römische Bürgerrecht]], nachdem sie 290 v.&nbsp;Chr. endgültig unter die [[Römische Republik|Herrschaft der Römer]] gefallen waren.


Nach der alten römischen Sage waren die Sabiner die ursprünglichen Bewohner des [[Quirinal]]s (eines der [[sieben Hügel Roms]]) und wurden um 750&nbsp;v.&nbsp;Chr., zunächst unter einem [[Doppelkönigtum]] ihres Königs [[Titus Tatius]] und des römischen Königs [[Romulus und Remus|Romulus]] mit dem ''populus Romanus'' vereinigt. Bekannt sind die Sabiner unter anderem durch die von [[Titus Livius]] überlieferte Sage vom [[Romulus und Remus#Der Raub der Sabinerinnen|Raub der Sabinerinnen]], in der berichtet wird, wie die Frauen und Töchter der Sabiner kurz nach der [[Römische Königszeit#Gründung der Stadt Rom|Gründung der Stadt Rom]] geraubt wurden, weil es in Rom zu wenige Frauen gab.
Nach der alten römischen Sage waren die Sabiner die ursprünglichen Bewohner des [[Quirinal]]s (eines der [[sieben Hügel Roms]]) und wurden um 750 v.&nbsp;Chr., zunächst unter einem [[Doppelkönigtum]] ihres Königs [[Titus Tatius]] und des römischen Königs [[Romulus und Remus|Romulus]] mit dem ''populus Romanus'' vereinigt. Bekannt sind die Sabiner unter anderem durch die von [[Titus Livius]] überlieferte Sage vom [[Raub der Sabinerinnen]], in der berichtet wird, wie die Frauen und Töchter der Sabiner kurz nach der [[Römische Königszeit#Mythos|Gründung der Stadt Rom]] geraubt wurden, weil es in Rom zu wenige Frauen gab.


Die wichtigsten Zentren des Sabinerreiches waren [[Cures (Italien)|Cures]] und [[Reate]], andere bedeutende Städte unter anderem [[Amiternum]], [[Nomentum]], [[Nursia]], [[Orvinium]] und [[Eretum]].
Die wichtigsten Zentren des Sabinerreiches waren [[Cures (Italien)|Cures]] und [[Reate]], andere bedeutende Städte unter anderem [[Amiternum]], [[Nomentum]], [[Nursia]], [[Orvinium]] und [[Eretum]].
Zeile 15: Zeile 15:


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Robert M. Ogilvie]]: ''Das frühe Rom und die Etrusker.'' Übersetzt von Irmgard Götz. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1983, ISBN 3-423-04403-9.
* [[Robert Maxwell Ogilvie]]: ''Das frühe Rom und die Etrusker.'' Übersetzt von Irmgard Götz. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1983, ISBN 3-423-04403-9.
* [[Massimo Pallottino]]: ''Italien vor der Römerzeit''. Aus dem Italienischen übersetzt von [[Stephan Steingräber]]. C.H.Beck, München 1987, ISBN 3-406-32012-0.
* [[Massimo Pallottino]]: ''Italien vor der Römerzeit''. Aus dem Italienischen übersetzt von [[Stephan Steingräber]]. C. H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-32012-0.
* Gary D. Farney, Giulia Masci: ''The Sabines.'' In: Gary D. Farney, Guy Bradley (Hrsg.): ''The Peoples of Ancient Italy.'' De Gruyter, Boston/Berlin 2017, ISBN 978-1-61451-520-3, S. 543–557.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
Zeile 25: Zeile 26:
<references />
<references />


[[Kategorie:Italische Geschichte]]
[[Kategorie:Italisches Volk]]
[[Kategorie:Römische Republik]]
[[Kategorie:Römische Republik]]
[[Kategorie:Apennin]]
[[Kategorie:Apennin]]
[[Kategorie:Sabiner| ]]
[[Kategorie:Samniten]]
[[Kategorie:Umbrer]]

Aktuelle Version vom 5. Oktober 2023, 00:46 Uhr

Siedlungsgebiet der Sabiner
Raub der Sabinerinnen von Giambologna, 1579, ausgestellt in der Loggia dei Lanzi, Florenz

Die Sabiner (lateinisch Sabini) waren ein von den Umbrern abstammendes Volk in den Sabiner Bergen des Apennins.[1] Das Volk war ein Teil der indogermanischen Samniten in Mittelitalien.[2]

Sie waren unmittelbare Nachbarn der Römer. Zu Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. stellten sie für Rom eine der Hauptgefahren dar, weil sie die Via Salaria beherrschten und Rom unmittelbar bedrohen konnten.[3] Sie erhielten 268 v. Chr. das römische Bürgerrecht, nachdem sie 290 v. Chr. endgültig unter die Herrschaft der Römer gefallen waren.

Nach der alten römischen Sage waren die Sabiner die ursprünglichen Bewohner des Quirinals (eines der sieben Hügel Roms) und wurden um 750 v. Chr., zunächst unter einem Doppelkönigtum ihres Königs Titus Tatius und des römischen Königs Romulus mit dem populus Romanus vereinigt. Bekannt sind die Sabiner unter anderem durch die von Titus Livius überlieferte Sage vom Raub der Sabinerinnen, in der berichtet wird, wie die Frauen und Töchter der Sabiner kurz nach der Gründung der Stadt Rom geraubt wurden, weil es in Rom zu wenige Frauen gab.

Die wichtigsten Zentren des Sabinerreiches waren Cures und Reate, andere bedeutende Städte unter anderem Amiternum, Nomentum, Nursia, Orvinium und Eretum.

Von der Stammesbezeichnung Sabiner leitet sich das römische Cognomen Sabinus und aus dessen weiblicher Form Sabina wiederum der Vorname Sabine ab.

Berühmte Sabiner waren Numa Pompilius, Titus Tatius, Ancus Marcius und Attius Clausus.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sabiner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Sabiner – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zur Sprache der Sabiner siehe Giacomo Devoto: Geschichte der Sprache Roms. Aus dem Italienischen von Ilona Opelt. Universitätsverlag Carl Winter, Heidelberg 1968, S. 78–86.
  2. Massimo Pallottino: Italien vor der Römerzeit. C. H. Beck, München 1987, ISBN 3-406-32012-0, S. 109–115.
  3. Robert Maxwell Ogilvie: Das frühe Rom und die Etrusker. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1983, ISBN 3-423-04403-9, S. 118.