„Ambient“ – Versionsunterschied

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'''Ambient''' ist eine Variante der [[Elektronische Musik|elektronischen Musik]], bei der sphärische, sanfte, langgezogene und warme Klänge dominieren. [[Rhythmus (Musik)|Rhythmus]] und [[Perkussion (Musik)|Perkussion]] stehen bei der Ambient– Musik im Hintergrund oder sind überhaupt nicht vorhanden, sie erscheinen als subtile Perkussionstexturen, als [[Arpeggio|Arpeggien]] oder in rhythmisch eingebrachten Melodie- und Bassverläufen. Häufig wird auch mit räumlichen Effekten, ''[[Soundscape]]s'' und [[Field Recording|Feldaufnahmen]] experimentiert, vielfach werden elektronische [[Orgel]]n (Keyboards) und [[Blasinstrument]]e eingesetzt. Auch Naturgeräuschkulissen, Sprache und Gesang haben ihren Platz. Die Musikstücke sind meist sehr langsam und lang, bauen sich oft gemächlich auf und gehen ineinander über, wobei sie eher selten einer klassischen Songstruktur folgen.
'''Ambient''' ist eine Variante der [[Elektronische Musik|elektronischen Musik]], bei der sphärische, sanfte, langgezogene und warme Klänge dominieren. [[Rhythmus (Musik)|Rhythmus]] und [[Perkussion (Musik)|Perkussion]] stehen bei der Ambient-Musik im Hintergrund oder sind überhaupt nicht vorhanden, sie erscheinen als subtile Perkussionstexturen, als [[Arpeggio|Arpeggien]] oder in rhythmisch eingebrachten Melodie- und Bassverläufen. Häufig wird auch mit räumlichen Effekten, [[Soundscape]]s und [[Field Recording|Feldaufnahmen]] experimentiert, vielfach werden elektronische [[Orgel]]n (Keyboards) und [[Blasinstrument]]e eingesetzt. Auch Naturgeräuschkulissen, Sprache und Gesang haben ihren Platz. Die Musikstücke sind meist sehr langsam und lang, bauen sich oft gemächlich auf und gehen ineinander über, wobei sie selten einer klassischen Songstruktur folgen.


Bedeutende Vertreter, die in diesem Genre produzieren oder produzierten, sind [[Harold Budd]], [[Geir Jenssen]], [[Thomas Köner]], [[Bill Laswell]], [[Peter Kuhlmann (Musikproduzent)|Pete Namlook]], [[Oöphoi]], [[Robert Rich (Musiker)|Robert Rich]] und [[Steve Roach]].
Ambient– Musik fordert vom Zuhörer sehr wenig Aufmerksamkeit, bleibt [[Hintergrund|hintergründig]], und ihre unbewussten Wirkungen spielen eine wichtige Rolle. Sie eignet sich zum atmosphärischen Ergänzen von Wahrnehmungs- und Lebensräumen oder als Untermalung beim Lesen, Schreiben, Arbeiten. Die besonderen Eigenschaften dieser Musik treten speziell dann zu Tage, wenn sich die [[Aufmerksamkeit]] des Hörers auf etwas anderes als die Musik selbst richtet.

Es gibt nur wenige Künstler, die ausschließlich in diesem Genre produzieren. Bedeutende Vertreter sind [[Brian Eno]], Harold Budd, [[Geir Jenssen]] (Biosphere), [[Peter Kuhlmann (Musikproduzent)|Pete Namlook]], [[Bill Laswell]], [[Steve Roach]], [[Jean Ven Robert Hal]] und [[Vangelis]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der [[Futurismus|Futurist]] [[Francesco Balilla Pratella]] trat in seinem technischen Manifest bereits 1911 für [[Atonale Musik|Atonalität]] und irreguläre [[Rhythmus (Musik)|Rhythmik]] in der Musik ein. [[Luigi Russolo]] kündigte als Musik der Zukunft in seinem 1913 veröffentlichten futuristischen Manifest ''L’arte di rumori'' die Geräuschkunst an und schrieb wie Pratella entsprechende Musikstücke. Russolo gilt heute als Wegbereiter der synthetischen Musik. 1920 komponierte [[Erik Satie]] die „Musik als Möbel“, (''[[Musique d’ameublement]]'', ''furniture music''), die als Frühform von Ambient angesehen werden kann.
Der [[Futurismus|Futurist]] [[Francesco Balilla Pratella]] trat in seinem technischen Manifest bereits 1911 für [[Atonale Musik|Atonalität]] und irreguläre [[Rhythmus (Musik)|Rhythmik]] in der Musik ein. [[Luigi Russolo]] kündigte als Musik der Zukunft in seinem 1913 veröffentlichten futuristischen Manifest ''L'arte dei rumori'' die Geräuschkunst an und schrieb wie Pratella entsprechende Musikstücke. Russolo gilt heute als Wegbereiter der synthetischen Musik. 1920 komponierte [[Erik Satie]] die „Musik als Möbel“ (''[[Musique d’ameublement]]'', ''furniture music''), die als Frühform von Ambient angesehen werden kann.


Als Begründer des Ambient gilt aber das frühere [[Roxy Music|Roxy-Music]]-Mitglied [[Brian Eno]], der den Stil mit der Veröffentlichung seines Albums ''Ambient 1: Music for Airports'' geprägt hat. Die Veröffentlichung war tatsächlich als Musik für öffentliche Gebäude wie Flughäfen gedacht. Sie hatte den Anspruch, sowohl für Durchreisende als auch für Wartende angenehm und interessant zu sein, selbst wenn die Wartezeit so lange ist, dass das Album mehrere Male hintereinander gespielt wird.
Als Begründer des Ambient gilt aber das frühere [[Roxy Music|Roxy-Music]]-Mitglied [[Brian Eno]], der den Stil mit der Veröffentlichung seines Albums ''Ambient 1: Music for Airports'' geprägt hat. Die Veröffentlichung war tatsächlich als Musik für öffentliche Gebäude wie Flughäfen gedacht. Sie hatte den Anspruch, sowohl für Durchreisende als auch für Wartende angenehm und interessant zu sein, selbst wenn die Wartezeit so lange ist, dass das Album mehrere Male hintereinander gespielt wird.<ref>{{Internetquelle|url=https://www.zeit.de/kultur/musik/2016-05/ambient-music-brian-eno-tim-hecker-ideologie?|titel=Ambient Music Brian Eno Tim Hecker Ideologie|zugriff=2021-02-14}}</ref>


== Verwandte Stile ==
== Verwandte Stile ==
Die Grenzen zwischen Ambient und anderen Stilrichtungen der elektronischen Musik sind fließend. Eng verwandt mit Ambient ist beispielsweise ''[[Muzak]]'', die gewöhnlich in Fahrstühlen, Kaufhäusern, Hotels und manchen Arbeitsumgebungen eingesetzt wird. Speziell diese Art der Hintergrundmusik wird oft als belanglos oder nichtssagend eingestuft und abfällig als „Fahrstuhlmusik“ bezeichnet.
Die Grenzen zwischen Ambient und anderen Stilrichtungen der elektronischen Musik sind fließend. Eng verwandt mit Ambient ist beispielsweise ''[[Muzak]]'', die gewöhnlich in Fahrstühlen, Kaufhäusern, Hotels und manchen Arbeitsumgebungen eingesetzt und mitunter als „Fahrstuhlmusik“ bezeichnet wird.


Ebenfalls mit Ambient verwandt ist ''Space Music,'' als deren bekanntester Vertreter der Amerikaner [[Jonn Serrie]] gilt.
Ebenfalls mit Ambient verwandt ist ''Space Music,'' als deren bekanntester Vertreter der Amerikaner Jonn Serrie gilt.


Manchmal wird ''[[Industrial#Dark Ambient|Dark Ambient]]'', ein Genre, das vor allem dunkle und düstere Atmosphären zu erzeugen versucht, als ein Subgenre des Ambient kategorisiert. Trotz des Namens haben viele Künstler des Dark Ambient ihre Wurzeln primär im ''[[Industrial]]''Umfeld. Ein verwandtes Genre ist das besonders durch [[DJ Spooky]] bekannt gewordene ''[[Illbient]]''. Einige Vertreter des ''[[Black Metal]]'' haben ihren Stil in (Dark) Ambient geändert oder beide Stile miteinander kombiniert. Beispiele sind [[Burzum]], [[Darkspace]] und [[Vinterriket]].
Manchmal wird ''[[Industrial#Dark Ambient|Dark Ambient]]'', ein Genre, das vor allem dunkle und düstere Atmosphären zu erzeugen versucht, als ein Subgenre des Ambient kategorisiert. Trotz des Namens haben viele Künstler des Dark Ambient ihre Wurzeln primär im ''[[Industrial]]''-Umfeld. Ein verwandtes Genre ist das besonders durch [[DJ Spooky]] bekannt gewordene ''[[Illbient]]''. Einige Vertreter des ''[[Black Metal]]'' haben ihren Stil in (Dark) Ambient geändert oder beide Stile miteinander kombiniert. Beispiele sind [[Burzum]], [[Darkspace]] und [[Vinterriket]].


== Live Ambient ==
== Live Ambient ==
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Des Weiteren legt das Live Ambient einen Fokus auf das musikalische und soziale Erleben während der Gruppenimprovisation, sowohl für die Musiker als auch das Publikum. Die kommerzielle Vermarktbarkeit der musikalischen Ergebnisse spielt hingegen eine untergeordnete Rolle. Anstelle von [[Musikalbum|Alben]] werden Mitschnitte einer Session, die eventuell nachbearbeitet und in (benannte) Stücke aufgeteilt werden, und deren oft multimediale Dokumentation meist frei zugänglich gemacht.
Des Weiteren legt das Live Ambient einen Fokus auf das musikalische und soziale Erleben während der Gruppenimprovisation, sowohl für die Musiker als auch das Publikum. Die kommerzielle Vermarktbarkeit der musikalischen Ergebnisse spielt hingegen eine untergeordnete Rolle. Anstelle von [[Musikalbum|Alben]] werden Mitschnitte einer Session, die eventuell nachbearbeitet und in (benannte) Stücke aufgeteilt werden, und deren oft multimediale Dokumentation meist frei zugänglich gemacht.


Bereits 2002 gründeten [[Karsten Koch]] und [[Enzo Cage]] in München das Live-Ambient-Projekt ''Testrauschen''. Im Jahr 2004 entstand hieraus das Projekt ''Spheric Lounge''. Dieses Projekt entwickelte sich durch seine offene Struktur zu einem Forum für die Münchner Elektronikmusikszene und zog Videokünstler und Improvisationstänzer an. Bis Ende 2009 produzierte ''Spheric Lounge'' im Rahmen von 100 Sessions weit über 500 Live-Ambient-Musiktitel.
Bereits 2002 gründeten Karsten Koch und Enzo Cage in München das Live-Ambient-Projekt ''Testrauschen''. Im Jahr 2004 entstand hieraus das Projekt ''Spheric Lounge''. Dieses Projekt entwickelte sich durch seine offene Struktur zu einem Forum für die Münchner Elektronikmusikszene und zog Videokünstler und Improvisationstänzer an. Bis Ende 2014 produzierte ''Spheric Lounge'' im Rahmen von 100 Sessions weit über 500 Live-Ambient-Musiktitel.


Inspiriert von ''Spheric Lounge'' entstanden seit 2006 weitere regionale Live-Ambient-Projekte. Hierunter der ''Ambient Circle'' im [[Ruhrgebiet]], der 2009 mit dem [[Schallwelle (Musikpreis)|Schallwelle Preis]] als bester Neuling ausgezeichnet wurde. Durch mehrere Live-Ambient-Festivals und der Vernetzung der verschiedenen Projekte entstand eine deutschsprachige Live-Ambient-Szene.
Inspiriert von ''Spheric Lounge'' entstanden seit 2006 weitere regionale Live-Ambient-Projekte. Hierunter die ''EK-Lounge'' im [[Rhein-Main-Gebiet]] und der ''Ambient Circle'' im [[Ruhrgebiet]]. Durch mehrere Live-Ambient-Festivals und die Vernetzung der verschiedenen Projekte entstand eine deutschsprachige Live-Ambient-Szene.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Klangkunst]]
* [[Klangkunst]]
* [[Easy Listening]]
* [[Musique concrète]]
* [[New Age (Musik)]]
* [[New Age (Musik)]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [http://www.phlow.de/netlabels/index.php/Category:Ambient Ambient-Netlabels] deren Veröffentlichungen der [[Creative Commons]] unterliegen (englisch)
* [http://www.ambientmusicguide.com/ www.ambientmusicguide.com] (englisch)
* [http://www.synthtopia.com/content/2004/01/11/25-years-of-ambient-music/ 25 years of ambient music] (englisch)
* [http://www.synthtopia.com/content/2004/01/11/25-years-of-ambient-music/ 25 years of ambient music] (englisch)
* [http://music.hyperreal.org/epsilon/links/ Ambient Music Links] (englisch)
* [http://music.hyperreal.org/epsilon/links/ Ambient Music Links] (englisch)
* [http://filmlexikon.uni-kiel.de/index.php?action=lexikon&tag=det&id=8097/ ambient music - Lexikon der Filmbegriffe] (deutsch)
* [http://csounds.com/cascone/ Recontextualizing Ambient Music in Csound] von [[Kim Cascone]]
== Einzelnachweise ==
<references />


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[[Kategorie:Elektronische Lounge- und Ambient-Musik|!]]
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Aktuelle Version vom 20. August 2023, 12:51 Uhr

Brian Eno, einer der Pioniere des Ambient.

Ambient ist eine Variante der elektronischen Musik, bei der sphärische, sanfte, langgezogene und warme Klänge dominieren. Rhythmus und Perkussion stehen bei der Ambient-Musik im Hintergrund oder sind überhaupt nicht vorhanden, sie erscheinen als subtile Perkussionstexturen, als Arpeggien oder in rhythmisch eingebrachten Melodie- und Bassverläufen. Häufig wird auch mit räumlichen Effekten, Soundscapes und Feldaufnahmen experimentiert, vielfach werden elektronische Orgeln (Keyboards) und Blasinstrumente eingesetzt. Auch Naturgeräuschkulissen, Sprache und Gesang haben ihren Platz. Die Musikstücke sind meist sehr langsam und lang, bauen sich oft gemächlich auf und gehen ineinander über, wobei sie selten einer klassischen Songstruktur folgen.

Bedeutende Vertreter, die in diesem Genre produzieren oder produzierten, sind Harold Budd, Geir Jenssen, Thomas Köner, Bill Laswell, Pete Namlook, Oöphoi, Robert Rich und Steve Roach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Futurist Francesco Balilla Pratella trat in seinem technischen Manifest bereits 1911 für Atonalität und irreguläre Rhythmik in der Musik ein. Luigi Russolo kündigte als Musik der Zukunft in seinem 1913 veröffentlichten futuristischen Manifest L'arte dei rumori die Geräuschkunst an und schrieb wie Pratella entsprechende Musikstücke. Russolo gilt heute als Wegbereiter der synthetischen Musik. 1920 komponierte Erik Satie die „Musik als Möbel“ (Musique d’ameublement, furniture music), die als Frühform von Ambient angesehen werden kann.

Als Begründer des Ambient gilt aber das frühere Roxy-Music-Mitglied Brian Eno, der den Stil mit der Veröffentlichung seines Albums Ambient 1: Music for Airports geprägt hat. Die Veröffentlichung war tatsächlich als Musik für öffentliche Gebäude wie Flughäfen gedacht. Sie hatte den Anspruch, sowohl für Durchreisende als auch für Wartende angenehm und interessant zu sein, selbst wenn die Wartezeit so lange ist, dass das Album mehrere Male hintereinander gespielt wird.[1]

Verwandte Stile[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Grenzen zwischen Ambient und anderen Stilrichtungen der elektronischen Musik sind fließend. Eng verwandt mit Ambient ist beispielsweise Muzak, die gewöhnlich in Fahrstühlen, Kaufhäusern, Hotels und manchen Arbeitsumgebungen eingesetzt und mitunter als „Fahrstuhlmusik“ bezeichnet wird.

Ebenfalls mit Ambient verwandt ist Space Music, als deren bekanntester Vertreter der Amerikaner Jonn Serrie gilt.

Manchmal wird Dark Ambient, ein Genre, das vor allem dunkle und düstere Atmosphären zu erzeugen versucht, als ein Subgenre des Ambient kategorisiert. Trotz des Namens haben viele Künstler des Dark Ambient ihre Wurzeln primär im Industrial-Umfeld. Ein verwandtes Genre ist das besonders durch DJ Spooky bekannt gewordene Illbient. Einige Vertreter des Black Metal haben ihren Stil in (Dark) Ambient geändert oder beide Stile miteinander kombiniert. Beispiele sind Burzum, Darkspace und Vinterriket.

Live Ambient[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Live Ambient ist eine Spielart des Ambient ähnlich der Live-Elektronik in der Elektroakustischen Musik und Jam-Sessions im Jazz und Rock. Im Gegensatz zu den sonst im Studio von Einzelkünstlern arrangierten Kompositionen liegt der Schwerpunkt bei Live Ambient in der Gruppenimprovisation. Im Unterschied zu Bands ist sowohl die personelle Besetzung als auch die Aufgabenverteilung unter den teilnehmenden Musikern offen und variabel, es gibt keine festgelegte Stammbesetzung im üblichen Sinn. Die einzelnen Sessions sind öffentlich.

Des Weiteren legt das Live Ambient einen Fokus auf das musikalische und soziale Erleben während der Gruppenimprovisation, sowohl für die Musiker als auch das Publikum. Die kommerzielle Vermarktbarkeit der musikalischen Ergebnisse spielt hingegen eine untergeordnete Rolle. Anstelle von Alben werden Mitschnitte einer Session, die eventuell nachbearbeitet und in (benannte) Stücke aufgeteilt werden, und deren oft multimediale Dokumentation meist frei zugänglich gemacht.

Bereits 2002 gründeten Karsten Koch und Enzo Cage in München das Live-Ambient-Projekt Testrauschen. Im Jahr 2004 entstand hieraus das Projekt Spheric Lounge. Dieses Projekt entwickelte sich durch seine offene Struktur zu einem Forum für die Münchner Elektronikmusikszene und zog Videokünstler und Improvisationstänzer an. Bis Ende 2014 produzierte Spheric Lounge im Rahmen von 100 Sessions weit über 500 Live-Ambient-Musiktitel.

Inspiriert von Spheric Lounge entstanden seit 2006 weitere regionale Live-Ambient-Projekte. Hierunter die EK-Lounge im Rhein-Main-Gebiet und der Ambient Circle im Ruhrgebiet. Durch mehrere Live-Ambient-Festivals und die Vernetzung der verschiedenen Projekte entstand eine deutschsprachige Live-Ambient-Szene.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ambient Music Brian Eno Tim Hecker Ideologie. Abgerufen am 14. Februar 2021.