„Abu l-Atahiya“ – Versionsunterschied

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'''Abu l-Atahiya''' ({{arS|أبو العتاهية}}; geboren [[748]] in [[Kufa]] oder [[Ain al-Tamur]]; gestorben [[825]] oder [[826]] in [[Bagdad]]) war der erste [[Arabische Sprache|arabische]] [[Dichter]], der sich von der traditionellen [[Qasīda|vorislamischen Beduinendichtung]] lossagte und eine einfachere und freiere [[Volkssprache]] verwendete.<ref name="britannica" />
'''Abu l-Atahiya''' ({{arS|أبو العتاهية&lrm;}}; geboren [[748]] in [[Kufa]] oder [[Ain al-Tamur]]; gestorben [[825]] oder [[826]] in [[Bagdad]]) war der erste [[Arabische Sprache|arabische]] [[Dichter]], der sich von der traditionellen [[Qasīda|vorislamischen Beduinendichtung]] lossagte und eine einfachere und freiere [[Volkssprache]] verwendete.<ref name="britannica" />


== Leben ==
== Leben ==
Abu l-Atahiya entstammt einer Familie von [[Mawla|mawlās]], armen Nichtarabern, die Handel mit dem Stamm der [[Anaiza]] trieben. Die Armut der Familie hinderte Abu l-Atahiya daran, eine schulische Ausbildung zu erhalten, was seinen originellen und unkonventionellen Poesiestil erklären könnte. In seinen frühen Jahren in Kufa begann er mit dem Schreiben von [[Ghasel]]en, die ihn später bekannt machten und die Gunst des [[Abbasiden|abbasidischen]] Kalifen [[Hārūn ar-Raschīd]] einbrachten. Abu l-Atahiyas Ruhm beruhte jedoch auf den [[Askese]]gedichten seiner späteren Jahre, den ''[[zuhdiyat]]'', die 1071 vom spanischen Gelehrten [[Ibn ʿAbd al-Barr]] gesammelt wurden. Die ''zuhdiyat'' behandeln die Gleichheit von Armen und Reichen vor dem Angesicht des Todes, sie fanden eine begeisterte Anhängerschaft beim gemeinen Volk, waren aber auch am Hofe beliebt und wurden häufig vertont.<ref name="britannica" />
Abu l-Atahiya entstammt einer Familie von [[Mawla|mawlās]], armen Nichtarabern, die Handel mit dem Stamm der [[Anaiza]] trieben. Die Armut der Familie hinderte Abu l-Atahiya daran, eine schulische Ausbildung zu erhalten, was seinen originellen und unkonventionellen Poesiestil erklären könnte. In seinen frühen Jahren in Kufa begann er mit dem Schreiben von [[Ghasel]]en, die ihn später bekannt machten und die Gunst des [[Abbasiden|abbasidischen]] Kalifen [[Hārūn ar-Raschīd]] einbrachten. Abu l-Atahiyas Ruhm beruhte jedoch auf den [[Askese]]gedichten seiner späteren Jahre, den ''[[zuhdiyat]]'', die 1071 vom andalusischen Gelehrten [[Ibn ʿAbd al-Barr]] gesammelt wurden. Die ''zuhdiyat'' behandeln die Gleichheit von Armen und Reichen vor dem Angesicht des Todes, sie fanden eine begeisterte Anhängerschaft beim gemeinen Volk, waren aber auch am Hofe beliebt und wurden häufig vertont.<ref name="britannica" />


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Oskar Rescher]]: ''Der Diwan des Abu'l-'Atahija : Teil I (alles Erschienene) die Zuhdijjat (d.h. die religiösen Gedichte). Neudr. der Ausg. Stuttgart 1928. Die Qasiden des Abu'l-Aswad ad-Du'ali. Neudr. der Ausg. Greifswald 1914. Mit zwei Anhängen.'' Biblio, Osnabrück 1991, ISBN 3764810661.
* [[Oskar Rescher]]: ''Der Diwan des Abu'l-'Atahija : Teil I (alles Erschienene) die Zuhdijjat (d.h. die religiösen Gedichte). Neudr. der Ausg. Stuttgart 1928. Die Qasiden des Abu'l-Aswad ad-Du'ali. Neudr. der Ausg. Greifswald 1914. Mit zwei Anhängen.'' Biblio, Osnabrück 1991, ISBN 3-7648-1066-1.

== Weblinks ==
* Oskar Rescher: ''[https://menadoc.bibliothek.uni-halle.de/urn/urn:nbn:de:gbv:3:5-21184 Der Dîwân des Abû 'l-ʿAtâhija. Nach dem Druck Beyrouth 1909 aus dem Arabischen übersetzt. Teil 1. Die zuhdijjât (dh. die religiösen Gedichte)]''. Elektronische Edition (PDF), Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2010.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 25. Juni 2023, 10:09 Uhr

Abu l-Atahiya (arabisch أبو العتاهية; geboren 748 in Kufa oder Ain al-Tamur; gestorben 825 oder 826 in Bagdad) war der erste arabische Dichter, der sich von der traditionellen vorislamischen Beduinendichtung lossagte und eine einfachere und freiere Volkssprache verwendete.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abu l-Atahiya entstammt einer Familie von mawlās, armen Nichtarabern, die Handel mit dem Stamm der Anaiza trieben. Die Armut der Familie hinderte Abu l-Atahiya daran, eine schulische Ausbildung zu erhalten, was seinen originellen und unkonventionellen Poesiestil erklären könnte. In seinen frühen Jahren in Kufa begann er mit dem Schreiben von Ghaselen, die ihn später bekannt machten und die Gunst des abbasidischen Kalifen Hārūn ar-Raschīd einbrachten. Abu l-Atahiyas Ruhm beruhte jedoch auf den Askesegedichten seiner späteren Jahre, den zuhdiyat, die 1071 vom andalusischen Gelehrten Ibn ʿAbd al-Barr gesammelt wurden. Die zuhdiyat behandeln die Gleichheit von Armen und Reichen vor dem Angesicht des Todes, sie fanden eine begeisterte Anhängerschaft beim gemeinen Volk, waren aber auch am Hofe beliebt und wurden häufig vertont.[1]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oskar Rescher: Der Diwan des Abu'l-'Atahija : Teil I (alles Erschienene) die Zuhdijjat (d.h. die religiösen Gedichte). Neudr. der Ausg. Stuttgart 1928. Die Qasiden des Abu'l-Aswad ad-Du'ali. Neudr. der Ausg. Greifswald 1914. Mit zwei Anhängen. Biblio, Osnabrück 1991, ISBN 3-7648-1066-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Abū al-ʿAtāhiyah. In: Encyclopædia Britannica. Abgerufen am 21. April 2018 (englisch).