„Jad“ – Versionsunterschied
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Der auch als ''Torafinger'' oder ''Torazeiger'' bezeichnete Jad besteht aus einem meist silbernen Stab, an dessen vorderem Ende sich eine kleine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger befindet. Er soll vor allem vermeiden, dass die teils jahrhundertealten, von einem [[Sofer]] handgeschriebenen Schriftrollen mit den Händen berührt, verschmutzt oder beschädigt werden, da die Torarolle als heilig gilt. In zweiter Linie dient der Torazeiger auch als Hilfe beim Vorlesen im Gemeindegottesdienst, da der Text der Tora zwar ohne [[Teamim]], jedoch mit Ornamenten, sogenannten ''Tagin'' („Krönchen“) niedergeschrieben ist. „Tagin“ sind drei feine Linien an der oberen linken Ecke von sieben der insgesamt 22 hebräischen Buchstaben. Sie unterstreichen die mystische Textbedeutung insofern, als jeder zusätzliche Strich und jedes zusätzliche Zeichen zusammen mit den Buchstaben und Wörtern der Tora als aufschlussreiche Symbole der außerordentlichen Geheimnisse des [[Universum]]s und der [[Schöpfung]] gelten. Der Jad wird gemeinsam mit der Tora im Toraschrein aufbewahrt. |
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Während im [[Gottesdienst]] ein Vorleser oder der [[Rabbiner]] mit dem Torazeiger die Zeilen entlang fährt und den Text [[psalmodie]]rend vorträgt (''Lejnen''), überprüft ein Beisteher, der den Text in punktierter Version vor sich hat, den Vortrag des [[Chasan (Kantor)|Vorbeters]] auf dessen Genauigkeit und korrigiert ihn bei Bedarf. Alte Einzelstücke sind begehrte Objekte für Sammler von [[Judaica]]. |
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* [[Julius H. Schoeps]]: ''Neues Lexikon des Judentums.'' Gütersloher Verlagshaus, München 2000, ISBN 3-579-02305-5. |
* ''Toraschmuck.'' In: [[Julius H. Schoeps]]: ''Neues Lexikon des Judentums.'' Gütersloher Verlagshaus, München 2000, ISBN 3-579-02305-5. |
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Aktuelle Version vom 21. Mai 2023, 11:43 Uhr
Der Jad (hebr.:יד „Hand“) ist ein Zeigestab zum Deuten auf die jeweilige Textzeile in der Toralesung.
Beschreibung und Funktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der auch als Torafinger oder Torazeiger bezeichnete Jad besteht aus einem meist silbernen Stab, an dessen vorderem Ende sich eine kleine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger befindet. Er soll vor allem vermeiden, dass die teils jahrhundertealten, von einem Sofer handgeschriebenen Schriftrollen mit den Händen berührt, verschmutzt oder beschädigt werden, da die Torarolle als heilig gilt. In zweiter Linie dient der Torazeiger auch als Hilfe beim Vorlesen im Gemeindegottesdienst, da der Text der Tora zwar ohne Teamim, jedoch mit Ornamenten, sogenannten Tagin („Krönchen“) niedergeschrieben ist. „Tagin“ sind drei feine Linien an der oberen linken Ecke von sieben der insgesamt 22 hebräischen Buchstaben. Sie unterstreichen die mystische Textbedeutung insofern, als jeder zusätzliche Strich und jedes zusätzliche Zeichen zusammen mit den Buchstaben und Wörtern der Tora als aufschlussreiche Symbole der außerordentlichen Geheimnisse des Universums und der Schöpfung gelten. Der Jad wird gemeinsam mit der Tora im Toraschrein aufbewahrt.
Während im Gottesdienst ein Vorleser oder der Rabbiner mit dem Torazeiger die Zeilen entlang fährt und den Text psalmodierend vorträgt (Lejnen), überprüft ein Beisteher, der den Text in punktierter Version vor sich hat, den Vortrag des Vorbeters auf dessen Genauigkeit und korrigiert ihn bei Bedarf. Alte Einzelstücke sind begehrte Objekte für Sammler von Judaica.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Hagbahah und Gelilah
- Der praktisch zum Jad identische Digitus
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Toraschmuck. In: Julius H. Schoeps: Neues Lexikon des Judentums. Gütersloher Verlagshaus, München 2000, ISBN 3-579-02305-5.
- Anna Rapp Buri: Jüdisches Kulturgut in und aus Endingen und Lengau. Verlag regionalkultur, Ubstadt-Weiher 2008, ISBN 978-3-89735-493-7.