„Michael Wolter“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Horatio1804 (Diskussion | Beiträge)
Keine Bearbeitungszusammenfassung
(46 dazwischenliegende Versionen von 41 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Michael Wolter.jpg|mini|Michael Wolter, 2003]]
'''Michael Wolter''' (* [[1950]] in [[Hannover]]) ist ein deutscher [[Theologe]]. Er ist seit 1993 Professor für das [[Neues Testament]] an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn#Evangelisch-Theologische Fakultät|Evangelisch-Theologischen Fakultät]] der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn]].
'''Michael Wolter''' (* [[12. Juli]] [[1950]] in [[Hannover]]) ist ein deutscher evangelischer [[Theologe]]. Von 1993 bis zu seiner Emeritierung 2016 war er Professor für [[Neues Testament]] an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn#Evangelisch-Theologische Fakultät|Evangelisch-Theologischen Fakultät]] der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Universität Bonn]].


== Leben ==
== Leben ==
Wolter wuchs in [[Letter (Seelze)|Letter]] auf. Nach dem [[Studium]] der Evangelischen Theologie in Berlin, Heidelberg und Göttingen von 1969 bis 1973 folgte nach dem Ersten Theologischen [[Examen]] bei der [[Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers|Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover]] bis 1977 die Promotion zum ''[[Doctor Theologiae|Dr. theol.]]'' an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg. Thema der Dissertation ist „Rechtfertigung und zukünftiges Heil. Untersuchungen zu Röm 5,1-11“. Von 1977 bis 1983 war er Redakteur der Theologischen Realenzyklopädie (TRE) im Verlag Walter de Gruyter, Berlin. Von 1983 bis 1988 war er dann Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Hochschulassistent an der [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz|Universität Mainz]]. Im Jahr 1986 folgte die Habilitation im Fach Neues Testament am Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Mainz. Thema der Habilitation „Die Pastoralbriefe als Paulustradition“.
Wolter wuchs in [[Letter (Seelze)|Letter]] auf. Nach dem [[Studium]] der Evangelischen Theologie in Berlin, [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Heidelberg]] und [[Georg-August-Universität Göttingen|Göttingen]] von 1969 bis 1973 folgte nach dem Ersten Theologischen [[Prüfung#Examen|Examen]] bei der [[Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers|Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover]] bis 1977 die Promotion zum ''[[Doctor theologiae|Dr. theol.]]'' an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg. Von 1977 bis 1983 war er Redakteur der [[Theologische Realenzyklopädie|Theologischen Realenzyklopädie (TRE)]] im Verlag [[Walter de Gruyter]] in Berlin. Von 1983 bis 1988 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Hochschulassistent an der [[Johannes Gutenberg-Universität Mainz|Universität Mainz]]. Im Jahr 1986 folgte die [[Habilitation]] im Fach Neues Testament am Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Mainz.


Von 1988 bis 1993 war Wolter [[Professur#Ordentliche Universitätsprofessoren (veraltet)|ordentlicher Professor]] für [[Biblische Theologie]] an der [[Universität Bayreuth#Fakultäten|Kulturwissenschaftlichen Fakultät]] der [[Universität Bayreuth]]. Seit 1993 ist Wolter Professor für Neues Testament an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn.
Von 1988 bis 1993 war Wolter [[Professur#Ordentliche Universitätsprofessoren (veraltet)|ordentlicher Professor]] für [[Biblische Theologie]] an der [[Universität Bayreuth#Fakultäten|Kulturwissenschaftlichen Fakultät]] der [[Universität Bayreuth]]. Von 1993 bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahr 2016 war Wolter Professor für Neues Testament an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn.


Seine [[Habilitationsschrift]] wurde im Jahr 1988 durch die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen mit dem ''Hanns-Lilje-Preis'' zur Förderung wissenschaftlicher Theologie ausgezeichnet. Von 1998 bis 2001 war er Mitglied des [[Kurator]]iums des [[Theodor Fliedner Stiftung|Theodor-Fliedner-Werks]] und von 2001 bis 2003 Vorsitzender des Fachausschusses „Evangelische Theologie“ bei der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)]].
Seine [[Habilitationsschrift]] wurde im Jahr 1988 durch die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen mit dem ''Hanns-Lilje-Preis'' zur Förderung wissenschaftlicher Theologie ausgezeichnet. Von 1998 bis 2001 war er Mitglied des [[Kurator]]iums des [[Theodor Fliedner Stiftung|Theodor-Fliedner-Werks]] und von 2001 bis 2003 Vorsitzender des Fachausschusses „Evangelische Theologie“ bei der [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)]]. Von 2009 bis 2017 war er Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.


In den Jahren 2002 bis 2004 war er Präsident des ''Colloquium Oecumenicum Paulinum'' ([[Rom]]).
In den Jahren 2002 bis 2004 war er Präsident des ''[[Colloquium Oecumenicum Paulinum]]'' ([[Rom]]) sowie 2017 und 2018 Präsident der Studiorum Novi Testamenti Societas.


Michael Wolter versah [[Gastprofessor|Gastprofessuren]] an der [[Universität Pretoria]] (2000), der [[University of Oxford]] (2003), der [[Christliche Universität Sankt Petersburg|Christlichen Universität Sankt Petersburg]] (2003) und der „Facoltà Valdese di Teologia“, Rom (2004 und 2008). Seit 2004 ist er [[Honorarprofessor]] an der Theologischen Fakultät der [[Universität Pretoria]].
Michael Wolter hatte [[Gastprofessor|Gastprofessuren]] an der [[Universität Pretoria]] (2000), der [[University of Oxford]] (2003), der [[Christliche Universität Sankt Petersburg|Christlichen Universität Sankt Petersburg]] (2003) und der [[Facoltà Valdese di Teologia]] in Rom (2004, 2008, 2013 und 2016) inne. Seit 2004 ist er [[Honorarprofessor]] an der Theologischen Fakultät der Universität Pretoria und seit 2012 Außerordentlicher Professor an der North-West University Potchefstroom (Südafrika).


Michael Wolter ist Mitglied in der ''Studiorum Novi Testamenti Societas'', des ''Colloquium Oecumenicum Paulinum'', der ''Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie'', der ''[[Rudolf Bultmann|Rudolf-Bultmann]]-Gesellschaft'', des ''[[Theologischer Arbeitskreis Pfullingen|Theologischen Arbeitskreises Pfullingen]]'' und der ''[[Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste|Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften]]''.
Michael Wolter ist Mitglied in der ''Studiorum Novi Testamenti Societas'', des ''Colloquium Oecumenicum Paulinum'', der ''[[Wissenschaftliche Gesellschaft für Theologie|Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie]]'', der ''[[Rudolf Bultmann|Rudolf-Bultmann]]-Gesellschaft'', des ''[[Theologischer Arbeitskreis Pfullingen|Theologischen Arbeitskreises Pfullingen]]'' und der ''[[Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste|Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften]]''.


Wolter ist geschäftsführender Herausgeber der [[Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft|Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der Älteren Kirche]]“ sowie Mitherausgeber der folgenden Zeitschriften und Reihen: „Ökumenischer Taschenbuchkommentar zum Neuen Testament“, „Glaube und Lernen“ und „Verbum et Ecclesia“.
Wolter war von 1998 bis 2013 geschäftsführender Herausgeber der ''[[Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft|Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der Älteren Kirche]]''.


== Wirken ==
== Ehrungen ==
2016: Verdienstmedaille der Christlichen Akademie Warschau

2016: Doctor honoris causa der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen

== Forschung ==
Wolters Forschungsschwerpunkte sind das [[Paulusbriefe|Corpus Paulinum]] und das ''Lukanische Doppelwerk'' ([[Evangelium nach Lukas|Lukasevangelium]] und [[Apostelgeschichte des Lukas|Apostelgeschichte]]). Sein besonderes Interesse gilt darüber hinaus der Frage nach dem [[Ethos]] der frühen christlichen Gemeinden. Er machte in diesem Zusammenhang auf die funktionale Bedeutung des Ethos für die Darstellung von Identität aufmerksam. Darüber hinaus führte er den Begriff „eschatisch“ und „egalitäre Reziprozität“ in die biblische [[Exegese]] ein.
Wolters Forschungsschwerpunkte sind das [[Paulusbriefe|Corpus Paulinum]] und das ''Lukanische Doppelwerk'' ([[Evangelium nach Lukas|Lukasevangelium]] und [[Apostelgeschichte des Lukas|Apostelgeschichte]]). Sein besonderes Interesse gilt darüber hinaus der Frage nach dem [[Ethos]] der frühen christlichen Gemeinden. Er machte in diesem Zusammenhang auf die funktionale Bedeutung des Ethos für die Darstellung von Identität aufmerksam. Darüber hinaus führte er den Begriff „eschatisch“ und „egalitäre Reziprozität“ in die biblische [[Exegese]] ein.


== Publikationen ==
== Publikationen (Auswahl)==
* ''Rechtfertigung und zukünftiges Heil. Untersuchungen zu Röm 5,1-11 (BZNW 43)'', Berlin/New York 1978
* ''Rechtfertigung und zukünftiges Heil. Untersuchungen zu Röm 5,1-11'' (= ''BZNW'' 43). de Gruyter, Berlin/New York 1978
* ''Theologie und Kirche im Wirken Hans von Sodens. Briefe und Dokumente aus der Zeit des Kirchenkampfes 1933–1945 (AKZ 2/2)'', Göttingen 1984 21986
* ''Theologie und Kirche im Wirken Hans von Sodens. Briefe und Dokumente aus der Zeit des Kirchenkampfes 1933–1945'' (= ''AKZ'' 2/2)., Göttingen 1984. 2. Auflage 1986
* ''Die Pastoralbriefe als Paulustradition (FRLANT 146)'', Göttingen 1988
* ''Die Pastoralbriefe als Paulustradition'' (= ''FRLANT'' 146). Göttingen 1988
* ''Der Brief an die Kolosser. Der Brief an Philemon (ÖTK 12)'', Gütersloh/Würzburg 1993
* ''Der Brief an die Kolosser. Der Brief an Philemon'' (= ''ÖTK'' 12). Gütersloh/Würzburg 1993
* ''5. Esra-Buch / 6. Esra-Buch (JSHRZ III/7)'', Gütersloh 2001
* ''5. Esra-Buch / 6. Esra-Buch'' (= ''JSHRZ'' III/7). Gütersloh 2001
* ''Das Lukasevangelium (HNT 5)'', Tübingen 2008
* ''Das Lukasevangelium'' (= ''HNT'' 5). Tübingen 2008
** englische Übersetzung: The Gospel According to Luke. I. Luke 1-9,50, translated by Wayne M. Coppins and Christoph Heilig, Waco, TX 2016; II. Luke 9,51-24,52, 2017
* ''Theologie und Ethos im frühen Christentum Studien zu Jesus, Paulus und Lukas (WUNT 236)'', Tübingen 2009
*''Theologie und Ethos im frühen Christentum Studien zu Jesus, Paulus und Lukas'' (= ''WUNT'' 236)., Tübingen 2009
*''Paulus. Ein Grundriss seiner Theologie'', Neukirchen-Vluyn 2011, <sup>3</sup>2021
** englische Übersetzung: ''Paul. An Outline of his Theology'', translated by Robert L. Brawley, Waco, TX 2015
* ''Der Brief an die Römer. Teilband 1: Röm 1-8'' (= ''EKK'' NF VI,1). Neukirchen-Vluyn 2014
*''Der Brief an die Römer. Teilband 2: Rom 9-16'' (= ''EKK'' NF VI,2). Neukirchen-Vluyn 2019
*''Jesus von Nazaret'' (Theol. Bibliothek 6), Göttingen 2019
*''Philipp Melanchthon, Commentarii in Epistolam Pauli ad Romanos M.D.XL. Der Kommentar zum Römerbrief aus dem Jahr 1540. Lateinisch - Deutsch'', herausgegeben und übersetzt von M.W., Bonn 2021 https://bonndoc.ulb.uni-bonn.de/xmlui/handle/20.500.11811/9340


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|108882314}}
* http://www.ev-theol.uni-bonn.de/fakultaet/NT/wolter
* [http://www.awk.nrw.de/akademie/klassen/geisteswissenschaften/ordentliche-mitglieder/wolter-michael.html Michael Wolter bei der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste]
* {{PND|108882314}}

{{Normdaten|TYP=p|GND=108882314|LCCN=n/81/74994|VIAF=27081007}}


{{SORTIERUNG:Wolter, Michael}}
{{SORTIERUNG:Wolter, Michael}}
Zeile 36: Zeile 51:
[[Kategorie:Evangelischer Theologe (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Evangelischer Theologe (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Evangelischer Theologe (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Evangelischer Theologe (21. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Geboren 1950]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Bayreuth)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn)]]
[[Kategorie:Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften]]
[[Kategorie:Mitglied der Patristischen Kommission]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1950]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Mann]]


Zeile 43: Zeile 62:
|NAME=Wolter, Michael
|NAME=Wolter, Michael
|ALTERNATIVNAMEN=
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher [[Theologe]] und Universitätsprofessor
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher evangelischer Theologe und Neutestamentler
|GEBURTSDATUM=1950
|GEBURTSDATUM=12. Juli 1950
|GEBURTSORT=[[Hannover]]
|GEBURTSORT=[[Hannover]]
|STERBEDATUM=
|STERBEDATUM=

Version vom 12. Oktober 2022, 10:09 Uhr

Michael Wolter, 2003

Michael Wolter (* 12. Juli 1950 in Hannover) ist ein deutscher evangelischer Theologe. Von 1993 bis zu seiner Emeritierung 2016 war er Professor für Neues Testament an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn.

Leben

Wolter wuchs in Letter auf. Nach dem Studium der Evangelischen Theologie in Berlin, Heidelberg und Göttingen von 1969 bis 1973 folgte nach dem Ersten Theologischen Examen bei der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover bis 1977 die Promotion zum Dr. theol. an der Theologischen Fakultät der Universität Heidelberg. Von 1977 bis 1983 war er Redakteur der Theologischen Realenzyklopädie (TRE) im Verlag Walter de Gruyter in Berlin. Von 1983 bis 1988 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Hochschulassistent an der Universität Mainz. Im Jahr 1986 folgte die Habilitation im Fach Neues Testament am Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Mainz.

Von 1988 bis 1993 war Wolter ordentlicher Professor für Biblische Theologie an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth. Von 1993 bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahr 2016 war Wolter Professor für Neues Testament an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Bonn.

Seine Habilitationsschrift wurde im Jahr 1988 durch die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen mit dem Hanns-Lilje-Preis zur Förderung wissenschaftlicher Theologie ausgezeichnet. Von 1998 bis 2001 war er Mitglied des Kuratoriums des Theodor-Fliedner-Werks und von 2001 bis 2003 Vorsitzender des Fachausschusses „Evangelische Theologie“ bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Von 2009 bis 2017 war er Mitglied der Wissenschaftlichen Kommission der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.

In den Jahren 2002 bis 2004 war er Präsident des Colloquium Oecumenicum Paulinum (Rom) sowie 2017 und 2018 Präsident der Studiorum Novi Testamenti Societas.

Michael Wolter hatte Gastprofessuren an der Universität Pretoria (2000), der University of Oxford (2003), der Christlichen Universität Sankt Petersburg (2003) und der Facoltà Valdese di Teologia in Rom (2004, 2008, 2013 und 2016) inne. Seit 2004 ist er Honorarprofessor an der Theologischen Fakultät der Universität Pretoria und seit 2012 Außerordentlicher Professor an der North-West University Potchefstroom (Südafrika).

Michael Wolter ist Mitglied in der Studiorum Novi Testamenti Societas, des Colloquium Oecumenicum Paulinum, der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie, der Rudolf-Bultmann-Gesellschaft, des Theologischen Arbeitskreises Pfullingen und der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften.

Wolter war von 1998 bis 2013 geschäftsführender Herausgeber der Zeitschrift für die Neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der Älteren Kirche.

Ehrungen

2016: Verdienstmedaille der Christlichen Akademie Warschau

2016: Doctor honoris causa der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen

Forschung

Wolters Forschungsschwerpunkte sind das Corpus Paulinum und das Lukanische Doppelwerk (Lukasevangelium und Apostelgeschichte). Sein besonderes Interesse gilt darüber hinaus der Frage nach dem Ethos der frühen christlichen Gemeinden. Er machte in diesem Zusammenhang auf die funktionale Bedeutung des Ethos für die Darstellung von Identität aufmerksam. Darüber hinaus führte er den Begriff „eschatisch“ und „egalitäre Reziprozität“ in die biblische Exegese ein.

Publikationen (Auswahl)

  • Rechtfertigung und zukünftiges Heil. Untersuchungen zu Röm 5,1-11 (= BZNW 43). de Gruyter, Berlin/New York 1978
  • Theologie und Kirche im Wirken Hans von Sodens. Briefe und Dokumente aus der Zeit des Kirchenkampfes 1933–1945 (= AKZ 2/2)., Göttingen 1984. 2. Auflage 1986
  • Die Pastoralbriefe als Paulustradition (= FRLANT 146). Göttingen 1988
  • Der Brief an die Kolosser. Der Brief an Philemon (= ÖTK 12). Gütersloh/Würzburg 1993
  • 5. Esra-Buch / 6. Esra-Buch (= JSHRZ III/7). Gütersloh 2001
  • Das Lukasevangelium (= HNT 5). Tübingen 2008
    • englische Übersetzung: The Gospel According to Luke. I. Luke 1-9,50, translated by Wayne M. Coppins and Christoph Heilig, Waco, TX 2016; II. Luke 9,51-24,52, 2017
  • Theologie und Ethos im frühen Christentum Studien zu Jesus, Paulus und Lukas (= WUNT 236)., Tübingen 2009
  • Paulus. Ein Grundriss seiner Theologie, Neukirchen-Vluyn 2011, 32021
    • englische Übersetzung: Paul. An Outline of his Theology, translated by Robert L. Brawley, Waco, TX 2015
  • Der Brief an die Römer. Teilband 1: Röm 1-8 (= EKK NF VI,1). Neukirchen-Vluyn 2014
  • Der Brief an die Römer. Teilband 2: Rom 9-16 (= EKK NF VI,2). Neukirchen-Vluyn 2019
  • Jesus von Nazaret (Theol. Bibliothek 6), Göttingen 2019
  • Philipp Melanchthon, Commentarii in Epistolam Pauli ad Romanos M.D.XL. Der Kommentar zum Römerbrief aus dem Jahr 1540. Lateinisch - Deutsch, herausgegeben und übersetzt von M.W., Bonn 2021 https://bonndoc.ulb.uni-bonn.de/xmlui/handle/20.500.11811/9340

Weblinks